Hallo Adriana
Bin leider erst jetzt dazu gekommen, alles nachzulesen. Deshalb komme ich auch erst jetzt auf zwei Sachen zurück, von denen du geschrieben hast.
Rwanda/ Genozid:
Als meine Exfreundin und ich in Rwanda waren, haben wir einen jungen Burschen kennengelernt und uns angefreundet mit ihm. Ich habe noch heute sporadisch Kontakt zu ihm. Er hat seine beiden Eltern im Genozid verloren und konnte nach Tanzania flüchten, später ist er als Vollwaise bei Pflegeeltern aufgewachsen. Es ist einfach unfassbar, was dort geschehen ist und es hat uns damals sehr tief berührt. Wenn man dann noch ein Einzelschicksal hautnah kennenlernen darf, hat das natürlich noch eine ganz andere «Qualität». Er hat recht offen darüber geredet und uns so einiges erzählt, an vieles mag ich mich jetzt auch nicht mehr genau erinnern. Was er aber auch erwähnte, und das hat er wirklich auch extra betont, ist, dass man heute einfach von Ruandern spricht, Hutu und Tutsi gibt es in dem Sinne nicht mehr. Natürlich weiss man, dass der Nachbar das und das ist, aber das versucht man einfach zu ignorieren und sie sagen von sich «wir sind einfach Ruander». So wie ich es damals erlebt habe, hatte ich den Eindruck, dass das Land sehr viel dafür getan hat, dass die Leute sich versöhnen und das Ganze verarbeiten können. Das fand ich extrem beeindruckend.
Kalebas/Birdsnest:
Wow, was für ein Desaster. Ich war 2009 mit oben erwähnter Exfreundin und heute bester Freundin auf Kalebas und es hat uns dort so gut gefallen, dass wir gleich mehr als eine ganze Woche geblieben sind. Meine Freundin war vor glaub ich zwei Jahren noch einmal da und auch da hatte es ihr noch sehr gut gefallen. Unglaublich, wie offenbar so ein Laden in kurzer Zeit komplett auf 'n Arsch gewirtschaftet werden kann. Damals war auch alles sehr einfach und wir hatten unser eigenes Bodenzelt mit dabei, das wir dort auf der Wiese aufstellen konnten. Es gab die einfachen Bungalows etwas oben am Hang, in einem solchen hatten wir die letzte Nacht noch verbracht, um das Zelt noch trocknen lassen zu können für die Abreise am nächsten Tag. Anyways, es waren die ganze Zeit nur wenige Gäste dort und ich meine, es waren damals Belgische Besitzer. Wir kamen ins Gespräch und wir hätten das Ding damals beinahe noch gekauft für einen unglaublichen Preis... Die Angestellten, insbesondere ein William ist mir in allerbester Erinnerung, waren ausnehmend freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit, wir hatten auch immer sehr gut gegessen. Sehr, sehr schade, wenn man dann später davon liest, wie kaputt das jetzt ist.
Das Birdsnest stand damals noch nicht in der Form - es war eine Ruine. Das musste ich jetzt rasch recherchieren und es schaut wirklich danach aus, als wäre das genau das Gebäude/ Gelände, auf dem Birdsnest jetzt steht:
Wahnsinn! Wir hatten damals immer rübergeschaut zur Ruine und uns Sachen in den Tag geträumt, die Ruine zu kaufen und eine Lodge draus zu machen. Haha, jetzt schau, was daraus geworden ist...
Liebe Grüsse
Sam