Ich würde gern auch noch mal versuchen alle baldigen Ugandareisenden mit einigen Infos bzgl. Ebola ein wenig zu beruhigen:
Die Gefahr sich beim „Schimpansen-Trekking“ mit Ebola zu infizieren ist extrem gering wenn man sich an die gängigen Empfehlungen hält, d.h., keine Tierkadaver (Schimpansen, Gorillas und Ducker (Waldantilopen)), bei denen das Virus definitiv nachgewiesen wurde, zu berühren und auf den Verzehr dieses Fleisches strikt zu verzichten.
Das gilt insbesondere auch für Flughunde („Fruit-Bats“) und Fledermäuse, welche sehr wahrscheinlich den natürlichen Wirt darstellen, in dem sich die Ebola-Viren dauerhaft replizieren können.
Auch vom Verzehr von Waldfrüchten – wie von Axel (Uganda80) bereits beschrieben, würde ich dringend abraten, da diese sowohl bei den Affen, als auch bei den Flughunden sehr begehrt sind und von Flughunden frisch angeknabberte Früchte durchaus Infektionspotential haben können.
Gorillas und Schimpansen weisen auch eine sehr hohe Mortalitätsrate nach Infektionen mit dem Ebolavirus auf, so dass lebende, gesunde Tiere sehr wahrscheinlich nicht infiziert oder zumindest noch nicht erkrankt sind und das Virus somit nicht übertragen.
Waldarbeiter und Park-Ranger waren nach einer Studie nach dem Ausbruch in Kikwit 1995 (DR Kongo) keinesfalls häufiger Opfer einer Ebola-Infektion als solche, die nur im Ort selbst tätig waren.
Während der Inkubationszeit, wenn noch keine Symptome wahrnehmbar sind, scheinen Ebola-Infizierte nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht ansteckend zu sein, was die Überwachung von Kontaktpersonen vereinfacht und wesentlich zur Eindämmung einer Epidemie beiträgt, da sofort beim Auftreten der ersten Symptome die Patienten isoliert und so effizient weitere Fälle vermieden werden können. Im späteren Krankheitsstadium ist durch die dann verstärkte Virämie das Infektionsrisiko am höchsten.
Eine aerogene Verbreitung, das heißt Verbreitung über infektiöse Partikel in Tröpfchen oder Aerosolen, spielt sehr wahrscheinlich keine oder nur eine sehr untergeordnete Rolle, ist jedoch im Tierexperiment mit Rhesus-Affen nachgewiesen worden.
Bislang hat sich noch kein Tourist mit dem Ebola-Virus infiziert, im Gegensatz zum Marburg-Virus, welches, was die Letalitätsrate angeht sogar noch einen Hauch gefährlicher ist und mit dem Ebola-Virus verwandt ist.
2008 hatte sich eine holländische Touristin mit dem Marburg-Virus infiziert, nachdem Sie eine Höhle in Fort Portal sowie die „Python“-Cave im Maramagambo-Wald (im südlichen Teil des Queen-Elizabeth-Nationalparks gelegen) besichtigt hatte. In letzterer sei Sie von einer Fledermaus attackiert worden. Diese Dame hatte es leider nicht überlebt, eine amerikanische Touristin hatte sich 6 Monate vorher in der Python-Cave infiziert und die Infektion überlebt.
Ähnliche Fälle haben sich in den 80iger Jahren auch in der "Kitum Cave" im kenianischen Teil des Mount Elgon Nationalparks ereignet.
Die Python-Cave im QENP war daraufhin seinerzeit gesperrt worden. Mit Geldern vom CDC wurde dort ein „Viewing-room“ gebaut, wo Besucher durch ein großes Fenster die Flughunde/Fledermäuse und Pythonschlangen beobachten können.
Generell wird vom Besuch von Höhlen und Mienen in Uganda, in der DR Kongo und in Kenia abgeraten.
Ich hoffe, es hilft ein wenig!
Uwe