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THEMA: Selbstfahrer Nordtour, 2. Versuch
22 Jul 2017 14:35
#482132
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Hallo zusammen, hier kommt dann also mein zweiter Versuch, einen Bericht hier einzustellen. da ich jetzt das ganze doppelt schreiben musste, verzichte ich auf das Einfügen von smileys. Wo Bemerkungen nicht ganz so ernst zu nehmen sind, muss dann jede/r ohne diese Hilfe erkennen...
Tag 1 (15.06.) Flug mit Ethiopian über Addis zum Kili. Ok und problemlos. Tag 2 Abholung, Fahrzeugübernahme (Serengeti Select/Tanzanian Pioneers). Vor-Ort Betreuung durch Nathan war ebenso gut wie der Vorabkontakt mit Daniel. Der Landi war die gesamte Zeit einwandfrei, Equipment auch, bei TP bzw. Safari Select gibt’s nichts zu meckern. (ok, der Preis war letztlich enorm, da wir in 23 Tagen rund 3800km gefahren sind, da ist das Preiskonzept mit den Zusatz km ungünstig). Einkäufe bei Sakina, Village, Meat King, diversen Gemüseständen und Hardware-Läden, Camping Masai Camp. Das war ok, nur morgens quäkten vier Muezzins um die Wette. Das ist schwer erträglich und auch die tansanische Bevölkerung, muslimisch hin oder her, schläft nach unseren Eindrücken lieber etwas länger. Jedenfalls werden wir uns – bei aller Toleranz – gegen eventuelle zukünftige Lautsprecherinstallationen hierzulande heftigst wehren. Tag 3 Broteinkauf USA und Fahrt in den ANP. Das sollte ein gemütlicher Auftakt werden, wegen Regen und totaler Wolkenumhüllung ab 3 Uhr nachts verließen wir den Park aber am nächsten Morgen fluchtartig, auch unser Bewacher Armin wollte lieber wieder nach Hause. Tag 4 Über das Nordgate um den Meru herum zur Nairobi Fernstrasse. Der Regen hing nur östlich, ab der Teerpad hatten wir einigermaßen Sicht und das wurde dann immer besser. Von Longido ging‘s über die Natron Road via Kitumbeine und Gelai zum Natronsee. Bis auf ein paar Staublöcher gut zu fahren, sehr eindrucksvolle Landschaft. Übernachtung World View Campsite. Klasse Lage! Der Besitzer ist clever und hat dort ein echtes Highlight. Leider schickt er scheinbar trotz Business-Sinn seine Kinder nicht zur Schule, zumindest nicht alle. Der zweite Sohn konnte jedenfalls kein Englisch, obwohl Papa darauf Wert legt. Tag 5 Fahrt zum Kleinsgate durch wiederum tolle Landschaften. Die Strecke war abwechslungsreich und bot teilweise Offroad-Feeling, eine der wenigen entsprechenden Abschnitte der gesamten Reise. Nachdem wir noch Feuerholz gesammelt hatten, kamen wir ca. 17 Uhr zügig durch das Gate. Übernachtung Lobo PCS, wir waren allein mit zwei Pavian-Müttern. Tag 6 Gamedrives rund um Lobo und bis Bologonja Springs. Übernachtung wieder Lobo PCS, allein plus die beiden Mütter. Sanitär übrigens ok, Dusche warm. Tag 7 Fahrt zur Zenralserengeti. Der Retsina Hippopool war eine einzige Kloake, die Hippos sind in unserem Ansehen kräftig gesunken. Im Seronera Valley und im Besucherzentrum erlebten wir einen Kulturschock: mehr Safarifahrzeuge als Katzen! Übernachtung Pimba PCS. Wir konnten am Rand stehen, war einwandfrei , die Jungs brachten Feuerholz, Duschen ok, was will man mehr? Tag 8 Gamedrives, Pimba PCS. Die Jungs hielten den Platz während der Gamedrives frei, stellten Tisch und Stühle in ihren Lagerraum … Ok, es gab Tip, wir luden sie auch zu einem Drink an unseren Tisch, unterhielten uns, aber wir hatten den Eindruck, es war einfach eine nette Begegnung für alle, nicht nur Geschäft. Tag 9 Fahrt durch den Western Corridor nach Kirawira. Gnus, Gnus, Gnus und noch mehr Gnus… Es waren zwar nicht die ganz großen plains, aber wir hatten doch einen guten Eindruck von der Migration. Grumeti-Querungen gab es keine, die Tiere sammelten sich und fraßen erstmal alles kahl. Bei Kirawira war schon alles platt, die Gnus hielten sich östlicher auf. Einige schrieben hier, der Kirawira SCS 1 sei schwer zu finden: er ist verlegt, ca. 2 km in die Pampa. Am alten Platz entsteht eine Picnic Site. D a uns die Ödnis überhaupt nicht gefiel warfen wir nach einem Schwätzchen beim Ranger Post noch einen Blick auf drei doch recht mickrige Crocs, die im Hippodreck hinter dem Post ihr Schläfchen hielten und fuhren dann wieder Richtung Osten. Klasse Gamedrive vom Flugplatz bis zum Legendary Camp 1 und wieder runter zum Grumeti, der immer wieder ein paar Tümpel vorwies, ansonsten aber trocken lag. (Wenn man sieht, wieviel Wasser an den jeweiligen Quellen für Lodges und Camps abgepumpt wird, kann das nicht nur an mangelnden Regenfällen liegen.) Wir dachten dann naiv, wir könnten vielleicht an der Grumeti SCS oder einer anderen SCS unser Lager aufstellen. Pustekuchen! Die SCS scheinen nahezu allesamt von Luxuscamps belegt zu sein. Auch hinter dem Stafflager durften wir nicht stehen. So landeten wir schließlich bei Dämmerung am Borderpost nördlich dem Legendary. War auch nett hinter hohen Mauern, die wohl wegen der Hühner gebaut wurde. Tag 10 Nochmals Zentralserengeti, Pimba (großes Hallo, neues Feuerholz, wie gehabt). Ein paar Einkäufe im staff village, gamedrives. Tag 11 Nachdem wir uns noch ein letztes Mal das Valley im unteren Abschnitt und nur ganz kurz antaten Fahrt zu den Moru Kopjes. Das war wieder ein Highlight. SCS Moru 4 liegt grandios, gehört einem einzelnen Büffel, der aber nach Prüfung nichts gegen uns einzuwenden hatte. An Moru 3 wird übrigens auch ein Dauer? Camp aufgebaut. Beim Gamedrive am Fluss mit vielen Ellis gab‘s dann einen Regenschauer, nach kurzer Zeit war die Piste (Black Cotton Soil) wunderbar schmierig und wir dann deutlich nervöser als die Ellis 20 Meter neben uns – obwohl sie kleine Kälber hatten, schienen sie an unserem Schlingern und etwas lautem Manövrieren keinen Anstoss zu nehmen. An der Campsite war es dann sehr windig, aber nach Umparken zwecks Windschutz konnten wir dann doch ein Feuer anzünden und kochen. Ganz im Westen ging dann ein ordentliches Gewitter ab. Tag 12 Nochmals zum Lake Makadi, Gamedrive um den Hügel und dann langsam Richtung Naabigate. Wir verließen die Serengeti ca. 16 Uhr und kamen dann kurz nach Einbruch der Dunkelheit und keinem kurzen Stop beim Grab meines Kinder TV-Stars BG in der Rhino Lodge an. Nach Flug und 10 Campingnächten sollte es mal wieder ein Bett sein und ein fertiges Essen. Die Rhino Lodge ist rel. Preisgünstig, 150 pppn HP plus Getränke. Tag 13 Die mit Spannung erwartete Fahrt in den Krater stand an. Es war das Hauptgeschenk für die Gattin und natürlich wollten wir allein fahren. Am Lemalagate war ein Guide vor uns, ein zweiter kam kurz nach uns und wollte sich gleich mal wortreich und mit ordentlich Bauch vordrängeln. Das ging natürlich gar nicht, und so gab‘s ein humoriges, wirklich nettes Geplänkel, an dessen Ende wir uns die 5 gaben, ich erhielt mein Permit und wir konnten direktemang allein in den Krater fahren – obwohl zwischenzeitig ein Masai mit Tagesrucksack in das Office kam. Glück, ein netter Ranger? Der Krater selbst war natürlich wieder ein landschaftliches Highlight, leider das Licht nicht, denn es war den ganzen Tag bewölkt und kaum ein Sonnenstrahl schaffte es bis unten. Dennoch genossen wir jede Minute und sahen auch noch ein Rhino, was uns bei Moru nicht glückte. Gegen 15 Uhr verließen wir den Krater und fuhren aus der NCA Richtung Tarangire. Übernachtung Zion Campsite 5 km vor dem Parkeingang. Tag 14 und 15 Tarangire, Übernachtung PCS 1 (Die PCS Nr. 2 liegt unzumutbar). Auch hier standen wir am Rand und die kleinen Gruppen, die es auch in Pimba gab, störten überhaupt nicht. Moses war ein netter Campmanager, es mangelte wieder an nichts. Im Park wieder andere Landschaften, der Tarangire ist wirklich sehr schön. Drei oder vier Nächte lässt sich hier locker bleiben, es knubbelt sich nicht so, wie im Seronera Valley obwohl natürlich auch hier viele Safarifahrzeuge unterwegs sind. Schien uns aber alles deutlich entspannter, keine Raserei und man ist öfters ganz allein. Tag 16 Fahrt nach Arusha, nochmals Einkäufe, über USA (Brot) nach Moshi. Übernachtung im Uhuru Hostel der lutheranische Kirche. Zimmer 60,-, ok aber etwas renovierungsbedürftig, Grillessen katastrophal, es gibt dort übrigens keinen Alkohol. Tag 17 Fahrt in die Ost Usambara Berge, Emau Hill Camping. Tag 18 Kleine Wanderung in der Nähe, Ausspannen, Emau Hill Camping. Nachdem wir zuvor bei den Lutheranern genächtigt hatten, waren wir jetzt auf katholischem Grund und Boden. Emau Hill selbst ist aber an ein Tourismusunternehmen verpachtet, Manager sind seit gut 2 Jahren Gayle und Carl, dessen Vater aus Solingen stammt. Aufgewachsen in RSA, viel rumgekommen und jetzt gegen Ende – wir würden sagen: Glück gehabt – noch der job in Emau Hill. Leute wie Carl trifft man ja häufiger in Afrika, sie haben viel erlebt, sind aber oftmals auch ein wenig verloren und nicht immer bei bester Gesundheit. Und wenn dann keine betuchte Familie im Hintergrund steht, soziales Netz gleich null, dann ist so ein job eben auch großes Glück. Tag 19 und 20 Beachurlaub im Peponi Resort, Campsite. Der war rappelvoll, wir standen eine Nacht zwischendrin, die nächste dann auf einem regulären Platz. Das Essen ist wirklich gut für den Preis und endlich auch mal wieder Fisch (und Languste!). Nebenan im Capricorn gibt’s noch Pizza, falls man länger bleibt auch ne Option. Auf jeden Fall kann man dort auch nett einen Drink oder Kaffee genießen. Da es an der Küste für uns aber zu warm und drückend wurde, fuhren wir nochmals zurück in die Berge. Tag 21 und 22 Lushoto, Irente Farm Camping. Auch die West Usambara waren ein Erlebnis, wir haben allerdings keine großen Wanderungen gemacht und sind nur zum Viewpoint gelaufen. Unternehmen kann man aber sehr viel, z.B. Wandern, Biken. Tag 23 Fahrt nach Moshi, Übernachtung K’s Lodge and Campsite. Auf der Campsite waren wir allein und konnten dort in aller Ruhe und mit viel Platz unsere Sachen umpacken etc. Zuvor haben wir uns noch Moshi angesehen und sind nach Old Moshi gefahren, auf der Suche nach einer angeblichen alten deutschen Kirche mit Zwiebelturm! So steht‘s jedenfalls im Reiseführer. Nach rund 1000 teils abenteuerlichen Höhenmetern, permanentem Fragen bei der Bevölkerung, sogar bei Kirchenleuten, war das Bauwerk aber nicht zu finden. Es gibt eine alte deutsche Kirche, sie hat aber einen kleinen Spitzturm – und das offensichtlich schon immer. Nun ja, die Zwiebel wäre ja auch nicht wirklich protestantisch. Wir besichtigten dann dieses Bauwerk und hatten durch die kleine Bergtour nochmals einen Einblick, wie die Leute in diesen Bergdörfern/Siedlungen in steilster Lage alles Mögliche anbauen. Schon beeindruckend. Tag 24 Rückfahrt nach Arusha, Fahrzeugabgabe, Rückflug. Der Blick aus dem Flieger auf den Kili ist traumhaft, leider sieht man auch sehr gut, wie wenig Eis/Schnee noch auf den Gipfeln liegt. In Addis war es diesmal dann ziemlich chaotisch, tausende Passagiere mussten gleichzeitig durch die wenigen Sicherheitsschleusen, das Personal nahm es sehr genau und mit einer Stunde Verspätung konnten wir nach Frankfurt starten. Zum Abschluss ein paar allgemeine Punkte: Fahren: die Pisten waren bis auf die Strecke Serengeti-Ngorongoro und einige üble Abschnitte zwischen Lobo Und Seronera sowie im Western Corridor gut. Leider mussten wir auf den Wellblechabschnitten schleichen, denn der Landrover brach bei flotter Fahrt leicht hinten aus. Das gin selbst den längeren Landcruisern öfters so, hinderte die Guides aber nicht, in einem Affenzahn und mit stierem, teils ängstlichem Blick an uns vorbei zu rauschen. Ein umgekippter LC kam uns vor die Augen, wir hoffen, alle Insassen haben es heil überstanden. Die Teerpad von Arusha zur Küste ist sehr nervig, ständig Ortsdurchfahrten mit Tempo 50, Kurven am Berg Tempo 50 und ständige Polizeikontrollen. Meist wurden wir durchgewunken, einmal hat es mich erwischt, das 50er Schild hatte ich übersehen oder es war verdeckt oder gar nicht da? Auch der Bump bestand an der Stelle nur aus Linien. Aber was soll‘s, einmal ist keinmal. Die ständige Polizeipräsenz war auf jeden Fall nerviger als die Tsetse. Essen und Trinken/Versorgung: Einkäufe gehen in den Städten in den Supermärkten gut, Gemüse/Obst gibt’s nahezu überall, vor allem natürlich im Osten, das ist ein Paradies. Sonst muss man auch damit leben, dass man an der Strecke einmal tonnenweise Tomaten, 50km weiter dann Zwiebeln oder Kartoffeln kaufen kann. Wir haben Tee, Nescaffee und Afrikaffee Instand (ja, im Urlaub sind wir Banausen) gekocht, und zwar immer mit dem normalen Wasser. Das abgepackte haben wir für unseren Wasser-Saftmix genommen. Keinerlei Magen- oder sonstige Probleme, allerdings nach 2 Wochen grau verfärbte Schneidezähne. Das kann auch von den Doxys kommen, hatten wir allerdings bislang noch nie. Inzwischen bilden sich die Verfärbungen zurück, eine professionelle Zahnreinigung steht trotzdem an. Fleisch von Meatking war hervorragend, der Vorrat für 10 Tage konnte komplett ohne Geruch verzehrt werden. Ach ja, wir hatten von Nathan den Potjie/Dutchoven bekommen, somit war die Verpflegung ohnehin gerettet! Brot von der USA Bäckerei hielt auch 2 Wochen! Und schmeckte hervorragend. Gemüse konnte in einer Kiste ebenfalls mehrere Tage gelagert werden, wegwerfen mussten wir nur aufgrund von Quetschungen. Campsites: alle PCS und Sanitäranlagen in der Serengeti und im Tarangire waren ok, da sind wir von Bots anderes gewohnt. Die privaten Campsites waren ok, aber kaum besser. Private Campsites in Nam sind natürlich außen vor, das ist Luxusklasse. Nationalparks: allen voran werden uns die ganz unterschiedlichen Landschaften diesen Urlaub unvergesslich machen. Das ist wirklich ein Unterschied zum südlichen Afrika wie wir es bislang kennen. Nicht besser, aber anders und wohl auch einmalig. Tiere: sind immer wieder schön und jeder Gamedrive ist spannend. Ich muss aber auch sagen, dass wir – allerdings auf insgesamt 10 Touren – im südlichen Afrika eindrücklichere Erlebnisse hatten und auch schönere Fotos gemacht haben. Das mag am Wetter liegen, diesmal hatten wir häufig zu viele Wolken oder Grauschleier, schönes Abendlicht gab es überhaupt nur zweimal. Wir sind allerdings morgens auch nie vor 7 Uhr in die Pötte gekommen, das Alter … Einmalig waren natürlich die Gnus, auch Baumlöwen kannten wir noch nicht und ein paar andere Tiere, vor allem Vögel, die es im Süden nicht gibt oder die wir nicht wahrgenommen haben. Und auch eine Buschschlange (fälschlich zuerst als Boomslang identifiziert) war meiner Wertesten vorher noch nicht am großen Zeh vorbeigeschlängelt. Wohltuend auch der Mangel an aggressiven Pavianen oder die entspannten Elefanten (wenngleich wir da seit langem eher respektvollen Abstand halten). Die Tsetse waren nicht so schlimm, wie zuvor – auch aufgrund einiger Schreckensberichte – befürchtet. 3-4 mal kamen sie recht aggressiv ins Auto gerauscht, aber alles zusammen hielt es sich in Grenzen. Wir haben beide rund 80 Bisse gezählt, nur 2 oder 3 wurde etwas dicker, aber auch nicht dramatisch. Wir sind ständig mit offenem Fenster und meist in Shorts und kurzärmelig unterwegs gewesen und haben die Scheiben nur ganz selten, meist wegen Staub, kurz hochgekurbelt. Ob die völlig überzogenen Eintrittsgebühren das wert sind? Wir denken, die Frage nach Wert oder Preis-/Leistung ist sinnlos. Die Parks sind anders und wer sie besuchen möchte, zahlt es oder lässt es bleiben. Wir haben keinen Dollar bereut, ob wir nochmal nach Tanzania fahren, hängt aber doch von einer Glücksfee ab, aus heutiger Sicht werden wir uns das nicht noch einmal leisten. Wer gerne offroad fährt, das Outdoorfeeling sucht, Lagerfeuer, Brai- und Potjie liebt, dazu Löwen und Hyänen am Feuer etc., fährt vielleicht besser in den Süden, jedenfalls empfanden wir das dort noch einen Ticken „wilder“. Wir hatten aber auch in Pimba Hyänen und einen Leppard am Platz, so ist es nicht. Wer damit nix am Hut hat, aber in 5 Tagen die big five sehen möchte, der hat mit der klassischen Tanzania-Safari plus Sansibar sicher auch einen schönen Urlaub. Und wer den Fahrstress in der Kleingruppe nicht mag, der fährt eben als Selbstfahrer: freie Zeiteinteilung, tolle Umgebung, viele Tiere, das geht alles, leider eben zu hohen Fahrzeugkosten. Land und Leute: Vor allem die letzte Woche ganz ohne Sichtungsstress (aber auch da haben wir Tiere gesehen!) in den Bergen und an der Küste waren nochmal eine tolle Sache. Die Leute waren fast durchweg sehr freundlich, offen und gesprächig. Wir hatten viele schöne Begegnungen, die Landschaften sind einmalig und wir haben diese Zusatzkilometer und den Preis dafür nicht bereut. Ein wenig Swahili hilft übrigens ungemein, sowohl bei Fragen und Wünschen als auch im Kontakt. Übrigens geht auch das Betteln Richtung Osten gegen null. Wobei wir auch das Masailand nicht ganz so übel erlebt haben, wie es einige andere Fomis berichten. Wenn gebettelt wurde, meist von Kindern, haben wir es ignoriert oder mit der gleichen Handbewegung „zurückgebettelt“. Haben aber nichts bekommen. Allen, die noch fahren, wünschen wir einen prima Urlaub und allseits gute pad! steinbeisser |
Letzte Änderung: 22 Jul 2017 22:44 von steinbeisser.
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24 Jul 2017 22:59
#482431
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@steinbeisser vielen Dank für deinen Bericht und ich denke ich habe die Schmunzelstellen selber gefunden, auch ohne smilies.
Schön zu erfahren dass ihr keinerlei Probleme mit Auto oder Ausrüstung hattet. Nathan ist doch ein lieber Mensch, schien aber bei uns etwas überfordert da unser Auto ein paar Tage zuvor in einem Unfall war. Hier noch ein paar spezifische Fragen die mir für meine Reise im Juni wichtig sind: 1. zum Landi: hat euer Wagen ein Hubdach gehabt und hat die Kühlbox nur gekühlt oder auch Fleisch gefroren? 2. kaum fassbar dass Brot von dieser Bäckerei zwei Wochen haltbar war. Wo liegt dieser Laden und wie habt ihr das Brot frisch gehalten? 3. gut dass Nathan den Dutch oven noch von unserer Reise aufbewahrt hat! Es war mein Schwager, ich wüsste nicht wie den zu gebrauchen. wie habt ihr gekocht? Es gibt ja dort keine Braai Kultur wie im Südlichen Afrika. Offenes Feuer und auf dem Gas Kocher? Was für Gerichte habt ihr im Dutch oven gekocht? 4. ich bin nicht sicher dass ich verstanden habe warum ihr nicht auf Kirawira übernachtet habt. Die neue Stelle war einsam und hat euch nicht gefallen? Lohnt es sich überhaupt dort zwei Nächte zu verbringen wie ich es auf dem Program habe? 5. Moru 4 ist ein super Platz, bin froh hat es euch dort gefallen und hoffe wir kriegen es wieder. 6. warum seit ihr beim Lemala Gate in den Krater runter gefahren? Ist das Sedoto Decend Gate nicht näher bei der Rhino Lodge? Dort machten die Ranger euch keine Probleme mit den "Vorschriften"dass alle Selbstfahrer einen Guide mitnehmen müssen? 7. bin auch froh zu erfahren dass es mit den tsetses nicht so schlimm war. Meine Freundin hat zwar wieder berichtet wie sie in den letzen Tagen fast von tsetse gefressen worden seien. als ihr Wagen Panne hatte im Western Korridor. Ja nun, so verschieden erfahren die Leute das selbe Ding. 8. Wir werden nur im Norden von TZ,sein und so unter der erlaubten KM Zahl im Tag sein. Kannst du erklären was passiert wenn man Die KM überschreitet? Wieviel ist der Zuschlag? 9. Wie funktioniert das neue Zahlungssystem in der NCA? Muss man immer noch in TSh bezahlen? Wir waren auch beeindruckt von der Freundlichkeit des Volks und auch wie hilfsbereit die Game driver waren. Alles in allem dünkt mich dass ihr eine schöne Tour hinter euch habt. Du has natürlich recht dass man Preis und Leistung einfach nicht vergleichen kann und es einfach so nehmen muss wie es ist. Der Wert so einer Reise liegt im Trip selber (campen in der Serengeti??? So cool) , den Tieren und der Landschaft. Danke für die Mühe, wann kommen die Bilder? LG aus Florida |
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Expedition Antarktis: www.namibia-forum.ch...s-und-s-georgia.html Island In Herbstfarben www.namibia-forum.ch...-september-2018.html Nordamerikanische Safari und Landschaften May Till October 2019 www.namibia-forum.ch...landschaft-2019.html Zweite Selbst Fahrer Tour in Tansania. Same same but different. Juni 2018 www.namibia-forum.ch...e-but-different.html Trip reports in English: Namibia and KTP 2016 safaritalk.net/topic...-tr-nam-sa-bots-nam/ Botswana 2016: safaritalk.net/topic...fari-tr-bots-nam-sa/ Tanzania 2015: safaritalk.net/topic...s-and-lions-in-camp/ Nam-SA-Bots 2014: safaritalk.net/topic...ca-and-namibiab/page
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25 Jul 2017 23:31
#482545
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Hallo Sadie,
dann will ich mal versuchen, auf Deine recht detaillierten Fragen so gut ich kann zu antworten (acuh wenn sich mir der Sinn nicht immer ganz erschließt und einiges schon im Bericht steht.) 1. der Landy hatte eine Klappluke. Ob der Kühlschrank auch gefriert, weiß ich nicht, er hält aber Gefrorenes einige Tage. Wir haben ihn immer nur halb aufgedreht, sonst wäre die Butter zu hart geworden. 2. Das Brot war von der Bäckerei direkt beim U.S.A. Recreation Center. Wir haben 2 Brote gefroren gekauft und ja, es hat so lange gehalten. 3. Wir haben Hühnchen - ähnlich Coc au vin - und diverse gulaschähnliche Gerichte gemacht. Teils auf Holzfeuer-kohle, meist aber auf dem Gaskocher. Rezepte gibts im Forum reichlich. 4. Kirawira war keine Option, da alles kahlgefressen und öd war. Wir sind eine Stunde in der Region westlich des Rangerpost herumgefahren, außer Kadavergestank war dort nichts. Die Campsite unter einem Mickerbäumchen inmitten der Ödnis. Da wir schon kurz nach Mittag dort waren, zogen wir es vor, uns wieder Richtung Osten aufzumachen, was sich sehr gelohnt hat! Das kann im Juni nächsten Jahres wieder ganz anders aussehen. So etwas kannst Du nicht ein Jah rim Voraus wissen. Du kannst planen und buchen, was Du dann machst, musst Du kurzfristig entscheiden. Wir zum Beispiel hätten die Buchung von vornherein sausen lassen, wenn 1. das Seronera Valley angenehmer gewesen wäre und 2. alle berichtet hätten, die Migration sei schon weiter nördlich. War beides nicht der Fall, daher sind wir gefahren. 5. Ja, Moru ist schön 6. Warum Lemala? Uns war danach. Wir wurden nicht auf einen Guide angesprochen, hatte ich schon beschrieben. 7. Tsetse - Erfahrungen scheinen in der Tat sehr verschieden. Wir haben sie teilweise im North Luangwa aggressiver erlebt. Neben der Vegetation spielt es auch eine Rolle, welche Tageszeit, Temperatur und Feuchtigkeit und vielleicht persönliche Eigenschaften, Blut, Geruch etc. Wenn ich in Deutschland im Juni nach mehreren Regentagen um 17 Uhr in einen feuchtwarmen Wald gehe und Pilze suche, bin ich garantiert nach 30 Minuten von Mücken vollkommen zerstochen! Die Pilze schmecken mir trotzdem Bei einer Safari will ich so gut wie möglich im Freien sein und nicht in einem Blech-/Glaskäfig, und wenn es warm ist, trage ich Shorts, Punkt. Fenster zu nur im äußersten Notfall und nur kurz. Moskitonetze, Fliegengitter etc. auf der Fahrt? Nun denn die Japaner tragen dort ja teilsweise auch ihren Mundschutz, also wer es mag.... 8. Erlaubt sind soviel km, wie Du willst. Du hast doch schon mal bei TZ gebucht, denke ich. Du hast pro Tag Frei-km (dieses Jahr 100km/Tag), darüber hinaus zahlst Du pro gefahrenen km, dieses Jahr 1,30 US$ inkl. VAT. Auch wir waren nur im Norden, dennoch waren es schließlich rund 3.700km, d.h. bei 23 Miettagen 1.400 km extra. Wir sind viel in der Serengeti gefahren und dann bis zur Küste, zweimal in die Berge und auch noch ein wenig am Kilimandscharo. War alles ok für uns. 9. Wie ich schrieb, alles mit Kreditkarte an den Gates bzw. Übergängen (für uns Naabi Hill). Fahrzeug glaube ich in TSH, umgerechnet in Dollar. Auch das ist ein Punkt, den Du am Tag Deiner Reise nehmen musst, wie es kommt. Immerhin ist für Dich ja ein Dollar ein Dollar, für uns kommt dann ja stets die spannende Frage, welcher Euro-Dollar-Kurs abgerechnet wird. Wir lieben diese Länder Deine Schlussfrage: es kommen keine Bilder, da haben Topobär und andere zu hohe Maßstäbe gesetzt Und es wiederholt sich überwiegend. Bei gezielten Fragen helfe ich aber gern auch mit einem Bild weiter, und einige werde ich noch den Bestimmungsexperten hier im Forum zeigen, weil mich einige Planzen doch noch interessieren, die ich naiv abgelichtet habe, ohne vor Ort danach zu fragen. Jetzt wünsche ich Dir weitere fröhliche Planung steinbeisser |
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27 Jul 2017 06:39
#482708
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Danke sehr für deine Mühe mir doch auf alle Fragen zu antworten. Sehr grosszügig.
Könnte ich dich nicht überzeugen einige Bilder vom Landi und der Serengeti einzustellen? Davon kann ich nie genug haben auch wenn es sich zig mal wiederholt. Pretty please? Kann sein ich werde noch mehr Fragen haben wenn die Reisezeit für TZ ein wenig näher rückt. Zuerst kommt jetzt wieder mal der Krüger Park, sehr zivilisiert... |
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01 Aug 2017 12:01
#483237
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Hallo Steinbeisser,
vielen Dank für die Informationen, die Du hier gepostet hast. Könntest Du noch ein paar Details zur Strecke von Longido zum Lake Natron liefern. Wie sind Zustand und Wegfindung? Gab es Zahlstellen? Wenn ja, wieviele und wieviel? Wurde auf dieser Strecke auch nach einem Permit gefragt? Meine Hoffnung ist, dass die Strecke eine gute Alternative zur Strecke von Mto wa mbu bietet. Alles Gute Thomas |
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01 Aug 2017 17:59
#483280
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Hi Topobär,
auch hier 2. Versuch (at Chrigu: kannst Du nicht mal einen Entwurf/Sicherungsmechanismus einbauen? Kurz die Verbindung gekappt, schon ist alles weg ). Die Strecke ist auf jeden Fall zu empfehlen udn insgesamt leicht zu fahren. Ich hatte sie über google earth abgespeichert, diesen track dann aber zu Hause vergessen. So sind wir nur mit Himmelsrichtung und OSM gefahren, dort ist die Route verzeichnet! In Longido haben wir zweimal gefragt, da wir etwas unsicher waren, wir hatten aber immer die richtige Spur, erst kurz nach Norden/Nordwest, dann west und südwest bis Kitumbeine. Keine schwierigen Abschnitte, manchmal Wellblech aber meist gute Sand- und Schotterpiste. Das in maps verzeichnete "Longido hoteli" oder einen airstrip haben wir nicht gesehen. In Kitumbeine haben wir die "Ortsumfahrung" genommen, weil dort ein Geländewagen entgegenkam. Das war vielleicht ein Fehler, denn wir mussten durch eine sehr kackig-steile Trockenflussquerung mit einem heftigen Staubloch im Anstieg. Musste zweimal ansetzen. Ob die Orstdurchfahrung besser gewesen wäre, wer weiß? Auf jeden Fall kann man sich nicht verfahren, denn in/bei Kitumbeine muss man nördlich, westlich/südwestlich Kitumbeine ragt der Mount K. auf. Vor Gelai gehts an einer Kreuzung links nach Süden, dann verläuft die Piste wieder in westlicher und südwestlicher Richtung bis zur Mündung in die M'to -Piste. Bei Gelai gabs auch noch einige kleinere Staublöcher, aber nicht dramatisch, nur überraschend Zahlstellen gab es erst an der Hauptpiste und zwar zwei: bei einer waren es 63.000 TSH für 2 Pax und 2.000 TSH fürs Auto 2to. Bei der anderen kann ich den Beleg nicht mehr lesen, ich glaube, es waren ca. 20 US$. Das Permit für die Game Area (WD) hatten wir über den Vermieter gekauft, es wurde nie danach gefragt. Man braucht es aber anscheinend, wenn man zum Kleinsgate will für die gesamte Loliondo region. Der Preis ist für uns nicht nachvollziehbar, der Vermieter hat letztlich 123,90 US$ abgerechnet. Wir hatten ursprünglich 2 Nächte geplant, sind dann aber nur 1 Nacht geblieben. Laut Beleg, der aber etwas chaotisch ist und noch dazu einen Zahlendreher enthält, wäre es etwas weniger gewesen. Zwei Pax 2 Tage 80 US$ plus VAT, dazu 23.300 TSH fürs Auto. Nun ja ... Gruß steinbeisser |
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