THEMA: ON THE MOVE - Rückblick auf Tansanias Norden
31 Mär 2016 18:13 #425793
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Ndutu Area: Genug ist nie genug!

Interessant finde ich auch, wie man sich selbst in diesen Sichtungswahn reinsteigert. Wir konnten einfach nicht genug bekommen und so hatte Mosa mit uns wirklich lange Tage - on the move galt nicht nur für die Herden, auch wir waren stundenlang unterwegs rund um die Ndutu Safari Lodge. Und immer wieder waren wir fasziniert, diese Massenbewegung zu erleben.




Nicht so sehr on the move, aber an vielen Ecken anzutreffen waren satte und zufriedene Löwen, wobei die Königskinder schon eher bereit waren, was loszumachen.

















Und was verheißen viele Autos in der Nähe eines Baumes?






Für uns nur ein kurzer Stopp, das Palaver à la Cheetah drohte bereits wieder auszubrechen, denn der Leo machte für den Geschmack der meisten Bewunderer zu lange einfach nix.

Zum Glück gibt’s ja noch andere Bäume!







Und tatsächlich – ich hatte ja schon überhaupt nicht mehr mit ihnen gerechnet – an einem vernieselten Nachmittag standen wir mit nur wenigen Fahrzeugen vor echten Baumlöwen. Die mussten sich umbetten und komplett neu sortieren. Nur einer hatte sein Plätzchen schon gefunden und beobachtete das Treiben seiner Familie mit leichtem Kopfschütteln.























Auf dem Rückweg zur Lodge haben wir unseren ersten Elefanten in Ndutu gesehen. Er kam direkt auf uns zu, war aber noch weit weg – doch nach einem langen Tag hieß es dann „we are running out of time“.




Letzte Änderung: 31 Mär 2016 18:19 von franzicke.
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02 Apr 2016 18:01 #426109
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Ndutu Area: Entspannte Zeiten im Königreich.

Gleich in den ersten Stunden, die wir in der Ndutu Area verbrachten, fiel uns auf, dass die Tiere hier in really good conditions waren – also weit entfernt von den Hungerhaken, die wir ziemlich genau ein Jahr zuvor im KTP gesehen hatten. Hier gab es wahrlich genug für alle. So musste Mosa nicht nur dem übelsten Matsch ausweichen, sondern auch regelrecht darauf achten, dass wir nicht in das ein oder andere Rudel rumpelten.



Im kurzen Wachzustand war Zeit für kurzes Anschmusen, bevor man wieder wegschlummerte.







Manchmal könnte auch mehr draus werden ...







Die beiden hatten wir schon mal gesehen – inzwischen haben sie sich etwas weiter vom Rest der Familie entfernt und waren sichtlich zufrieden.) Aber selbst sie sahen nicht so aus als würden sie allein von Luft und Liebe leben. Sein Bruder hatte sich wohl erbarmt und etwas von seiner Beute abgegeben. Von den Überbleibseln war schon nicht mehr viel zu sehen.





Hier gab es übrigens einen bemerkenswerten Moment: Ein weiteres Weibchen war den beiden gefolgt und versuchte, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Mosa meinte, auch sie wäre jetzt hot, doch der Pascha ließ sie recht schroff abblitzen - das war ihm eindeutig zu viel!

Für uns gab es aber noch eine schöne Überraschung – über die völlig entspannte Cheetah am Wegesrand haben wir uns total gefreut!!!






Und damit verabschieden wir uns auch von dieser einzigartigen Gegend. Für uns war ja immer klar, dass diese Reise ein „once in a lifetime“ war. Aber so gaaanz manchmal ertappen wir uns bereits, dass wir von einem nächsten Mal sprechen ...
Jetzt machen wir’s aber erst mal wie die großen Herden und setzen uns in Bewegung - in Richtung SERENGETI

Letzte Änderung: 02 Apr 2016 18:45 von franzicke.
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05 Apr 2016 08:09 #426359
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SERENGETI DARF NICHT STERBEN



Ein Kindheitstraum wird wahr! Von der Ndutu Safari Lodge geht es für uns in die Central Serengeti - die endlose Ebene! Und auch die Erwartungen an diesen Abschnitt der Reise sind nicht sehr begrenzt! Da war fast ein wenig vorprogrammiert, ein zartes Gefühl von Enttäuschung kam auf ... dabei ist es ganz einfach: so lange die Herden in der Ndutu Area sind, können sie nicht gleichzeitig in der Central Serengeti umherwandern. Hab ich verstanden, ehrlich! Aber ich hatte überhaupt nicht drüber nachgedacht – für mich war SERENGETI die endlose Ebene mit endlos vielen Tieren, mit Kopies und Löwen (statt Klippschliefern) obendrauf, die nach ihrer Beute Ausschau halten und sehr wahrscheinlich mit Geparden, die zwischen den Felsen ihre Jungen verstecken. Genau das hatte ich ja in einigen Berichten auch schon gelesen und gesehen. Und eigentlich war ja alles auch schon perfekt vorbereitet – es hatte geregnet, das Gras stand hoch. So hoch, dass die Tiere - natürlich waren auch in dieser Zeit welche da – allerbeste Tarnung fanden. Wir rumpelten also auf der Piste immer weiter und lobten die großartige Landschaft und das herrliche Gefühl, mittendrin zu sein. Und hatten auf dem Weg zum Kati Kati Camp doch eigentlich ne richtig gute Zeit:















Letzte Änderung: 05 Apr 2016 08:11 von franzicke.
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05 Apr 2016 21:59 #426467
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Serengeti: Ein Juwel im Busch.

Das Serengeti Kati Kati Tented Camp besteht aus mehreren Einheiten in der Nähe von Seronera, jeweils 10 Zelte, die in unserem Fall in einer Senke stehen und man fühlt sich sofort an die Grzimeks und ihr Lager während der Dreharbeiten erinnert. Es gibt kein WLAN und kein Telefon, aber der Weißwein ist kalt und eine Ladestation steht auch zur Verfügung. Die Zelte für jeweils 2 Personen sind schlicht und schön, ein abgetrenntes Bad mit Bucket Shower, ein kleiner Vorplatz mit 2 Safaristühlen und freiem Blick. Hier gehört es zum Konzept, dass die Gäste zusammen mit den Fahrern essen – und das war auch mal richtig schön, mit Mosa beim Frühstück und Abendessen zu sitzen und zu plaudern. Vor dem Dinner gibt’s ein großes Feuer, um das man sich im Halbkreis setzen kann, sehr sehr stimmungsvoll. Das Team von Kati Kati war super freundlich, das Essen viel einfacher aber völlig ok und insgesamt eine sehr herzliche Atmosphäre. Eine echte Besonderheit von Kati Kati sind die Besitzverhältnisse, denn Eigentümer ist ein Tansanier, der selbst viele Jahre als Driver-Guide gearbeitet hat. Ihm ist es wirklich gelungen, viel Authentizität zu erhalten und ein ganz spezielles Bush-Feeling zu erzeugen. Wir haben uns total wohlgefühlt, auch im Gespräch mit den anderen Gästen - zumindest mit den meisten.













ABER es gab eine so extreme Situation am ersten Abend, die muss ich mal in die Runde werfen: Eine Gruppe junger, wohlhabender Chinesen kam sehr kurz vor dem Abendessen an – fröhlich, lachend, rufend (na, die haben Spaß, dachte ich noch) Dann schnell zum Essen, viel Gezeter wegen der Ladegeräte, ein ewiges Hin&Her und die Frage nach dem Föhn. Nach dem Essen allgemein noch ein bisschen Gemurmel, der Afrika-Rhythmus in den Knochen verzogen sich die meisten bald, es war stockdunkle Nacht. Wir lagen ebenfalls schon im Bett, als laute Rufe durch den Busch drangen: Madame wollte duschen! Jetzt!!! Einer der Mitarbeiter erklärte ihr noch einmal das Prinzip der Bucket Shower und die Gefahren bei Nacht im Gelände. Sie verstand - und wollte duschen. Schließlich bekam dann ihr warmes Wasser. Dann wollte sie mehr. Das hat wirklich dem Fass den Boden ausgeschlagen. Uns hat es wütend gemacht und auch beschämt! Welche Arroganz und Ignoranz doch Menschen an den Tag legen. Helmut hat sie beim Frühstück um etwas mehr Respekt gebeten (vielleicht nicht ganz so dezent in der Wortwahl). Am nächsten Abend haben sie eine Drohne ausgepackt und gestartet. Ja, ich weiß: nicht alle Chinesen sind gleich!
Letzte Änderung: 05 Apr 2016 22:03 von franzicke.
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07 Apr 2016 19:08 #426722
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Serengeti: Langsam setzt sich die Sonne durch.

Unsere gemischten Gefühle, die sich irgendwie auf der Hinfahrt eingeschlichen hatten, haben sich über Nacht aufgelöst. Als wir uns auf den Weg machen, ist der Himmel noch bedeckt – egal, ein ganzer Tag in der Serengeti liegt vor uns. Hier ist Schluss mit Off-road, die Fahrzeuge bleiben auf den Pisten, in dem riesigen Streckennetz verteilen sie sich eh. Insgesamt gibt es hier deutlich mehr Infrastruktur: Tankstellen, Beschilderungen für die Strecken und Camps und auch einige Forschungs-Einheiten, die mit ihren Camps vor Ort sind, haben wir bemerkt. Zum Glück! Denn gleich um die Ecke von Kati Kati haben wir 4 Löwenbrüder gesehen, einer von ihnen war in eine Schlinge geraten, ein anderer hatte sich übel am Vorderbein verletzt. Die vier blieben eng zusammen, leider im hohen Gras und ziemlich von der Piste entfernt. Mir hat’s echt die Tränen in die Augen getrieben – das ist doch noch mal ne ganz andere Hausnummer als eine TV-Dokumentation vom Sofa aus!









Nachdem uns versichert wurde, dass jemand vom Lion’s Research informiert war, setzten wir uns schweren Herzens ebenfalls in Bewegung mit schönen Begegnungen unterwegs bis zur Mittagspause mit Hippo-Suppe






















Letzte Änderung: 07 Apr 2016 19:26 von franzicke.
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11 Apr 2016 19:02 #427227
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Serengeti: Eine fast baumlose Savanne? Aber nur fast!

An diesem Tag in der Serengeti setzte bei uns ein Gefühl ein, bei dem wir Raum und Zeit verloren - zum Glück hatten wir Mosa und der hatte immer einen Plan. Wir fuhren durch diese endlose Weite, hingen unseren Gedanken nach, sprachen über die Grzimeks und ihr Wirken, über die verletzten Löwen und ihre wohl doch ganz guten Chancen. Die Blicke schweiften über diese riesige Graslandschaft, vorbei am Grumeti, wir freuten uns über die Tiere, hielten an, ließen den Moment wirken und waren völlig zufrieden, ganz ohne Sensationen und Spektakel.

























Manchmal blieben wir einfach für den Ausblick stehen. Und für Bäume (Helmut liebt die afrikanischen Bäume). Und gaaaanz manchmal blieben unsere Blicke an einem dieser Bäume förmlich kleben.











Damit hatten wir nun wirklich gar nicht mehr gerechnet. Und sie meinten es gut mit uns. Völlig zufrieden schlugen wir also den direkten Weg ins Camp ein. Doch dann gab es noch einen Baum.








Dafür musste dann doch noch ein bisschen Zeit sein, denn eigentlich waren wir bereits wieder „running out of time“. Ein langer Tag in der Serengeti geht zu Ende mit einem letzten schönen Abend im Camp. Und genügend Stoff für neue Träume ...
Letzte Änderung: 11 Apr 2016 19:12 von franzicke.
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