Den Nachmittag wollten wir eigentlich auf unserer Terrasse geniessen, aber der gestaltete sich anders.
Vor unserer Abfahrt in das Fischerdorf hatten wir noch Interesse an der angebotenen Mountainbike - Tour durch die Masamba Hügel im Hinterland bekundet. Die Frage, ob wir fit wären, beantworteten wir einfach mal mit 'ja'. Hätten wir das urlaubsträge Gehirn eingeschaltet, wäre uns eventuell der Gedanke gekommen, dass wir lange nicht gefahren sind (es ist ja Winter in Deutschland), dass wir aufgrund beruflicher Belastung nicht so viel Zeit im Sportstudio vor unserer Abreise verbracht hatten und dass wir noch niemals unter solchen klimatischen Bedingungen Rad gefahren sind. Aber was soll es ... unser Motto ist immer: 'Was uns nicht umbringt, macht uns stärker'.
Als wir nach unserer Bootstour zurück in der Lodge sind, fragt uns der nette Manager, ob wir denn dann bereits wären, so gegen 13:00 Uhr zu starten. 'Ja gut ... alles klar.'
Schnell noch ein kleines Nickerchen gemacht und dann stehen wir auch schon vor den Rädern und dem Begleiter ...
Zunächst zu den Rädern: kein Schnickschnack, aber bestens gepflegt und mit einer super high-tech Schaltung. Helm auf? Ja klar - ohne wird nicht gefahren. Oh Gott, bei über 30 Grad auch noch eine Kopfbedeckung.
Und nun zum Guide: sein Name ist Jan und er ist einer der Besitzer der Lodge und lebt seit vielen Jahren hier in Tanzania. Er hat die Lodge mit aufgebaut und kennt die Gegend sehr gut. Und ... er ist sehr sportlich (was auch zu sehen ist) ... fährt gern 4 - 5 mal in der Woche die Tour durch die Hügel. Aha ... wir staunen nur und sind beeindruckt.
Also Helm auf und los geht es. Wir kämpfen ganz tapfer ... bis zum Schluss. Zwischendurch denke ich immer ... wird es uns stärker machen oder sterben wir dieses mal. Irgendwann schalte ich den Kopf aus, weil der nur noch böse Gedanken produziert. So Fragen danach, wer die Idee hatte, diese Tour zu machen und so ...
Aber am Ende - oder besser am nächsten Tag - bleibt übrig: es war eine super tolle Gelegenheit. Ja - anstrengend. Aber Jan hat uns hinterher versichert, dass er uns sehr wohl beobachtet hat und unser Leistungsprofil einschätzen konnte. Immer nach dem Motto - einer geht noch. Wir fuhren durch die Dörfer der Masamba Hügel und über Felder. Hier gibt es keine Strassen und das Fahrrad oder bestenfalls das Motorrad eignen sich als Transportmittel. Wir trafen auf Menschen, besuchten eine Familie, beobachteten Kinder beim Spiel, bekamen enorm viele Dinge erklärt über die Infrastruktur und die Menschen und das Leben hier. Auf dem Rückweg hatten wir das Glück, in einem Dorf die traditionellen afrikanischen Tänze zu beobachten. Ganz authentisch - ohne jeglichen touristischen Zusatz.
Wer immer den Weg dorthin findet ... macht die Ausflüge und grüßt das Team von uns ganz lieb.
Bilder gibt es keine ... wir hatten zwar die Kamera mit, hätten uns aber nicht wohlgefühlt, sie einzusetzen