Tag 8 – 20.12.16
Am nächsten Morgen war ich gespannt der Dinge, die da kommen würden. Vereinbarungsgemäß ging ich über die Hängebrücke zum Parkplatz. Kurz darauf kamen zwei Massai auf mich zu, begrüßten mich freundlich und stellten sich als Jonathan und Bernhard vor.
Sie hatten Frühstückboxen mit und ich freute mich auf einen langen Drive! Ich hatte wieder sieben Sitzplätze für mich allein.
Die beiden Massai wollten so allerlei von mir wissen, wie oft in Kenia, wie oft in der Mara und ob schon alle big five gesehen, usw. Schnell hatten die beiden gemerkt, wie sehr ich von Landschaft und Tierwelt angetan war.
Jonathan meinte dann so ganz nebenbei: Jetzt zeigen wir die das seltenste Tier der Masai Mara. ‚Serval‘ schoss mir sofort durch den Kopf. Reflexartig nahm ich meine Kamera in die Hand und lugte oben aus dem Fahrzeug.
Und dann sahen wir tatsächlich den Serval. Aber der kleine Kerl war so schnell, so sprunggewaltig, dass er nach drei Sätzen weg war und nicht mehr gesehen wurde. Bei der Schnelligkeit hatte ich keine Chance auch nur ein einziges Foto zu machen. Schade!
Wir warteten noch geraume Zeit und fuhren noch ein wenig auf und ab, aber ergebnislos.
Als nächstes trafen wir auf eine Gepardin. Sie lag auf einem Hügel und schaute um sich. Sie gab Laute wie ein Vogel von sich. Bernhard sagte, dass sie noch zwei Brüder hätte und dass sie auf diese Weise den beiden signalisierte, wo sie sich momentan befand.
Aber die beiden ließen sich nicht blicken, sodass die Gepardin nach geraumer Zeit ihren Aussichtspunkt verließ und davontrottete.
Dann ließen wir erst zwei Fahrzeuge vorfahren und warteten, bis sich die Staubwolken verzogen hatten. Die Sonne knallte vom Himmel. Es war irre heiß. So heiß wie in den letzten Tagen hatte ich die Mara noch nie erlebt. Während es im Grenzgebiet zu Tansania doch noch einiges Gras zu fressen gab, so war hier in der Talek-Region fast alles abgegrast, verdörrt, vertrocknet und verstaubt. Auch meine beiden Begleiter meinten, diese Hitze sei nicht normal. Und geregnet hätte es seit zehn Wochen auch nicht mehr.
Um kurz nach neun nahmen wir unser Frühstück ein. Ich bot den beiden Massai an, sich ruhig an meiner Box zu bedienen. Ich würde sowieso nicht allzu viel essen. Nur den Kaffee, den darf mir keiner nehmen. Das ist wie mit meinem Bier!
Nach knapp einer halben Stunde Pause setzten wir unsere Fahrt fort. Es ging aber auch schon so langsam Richtung Camp.
Giraffen bekamen wir noch zu Gesicht. Und trafen schließlich gegen 11.30 Uhr im Camp ein.
Nach diesem staubigen Morgen schmeckte das Tusker beim Mittagessen umso besser!