THEMA: Rentner liebt Mara
29 Jan 2017 13:45 #461334
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  • Papa Kenia am 29 Jan 2017 13:45
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Bei diesen beiden Elis blieben wir dann doch stehen. Es war zu schön, wie die beiden mit Matsche rumsauten.











Wir fuhren weiter.







Dank James‘ Adleraugen sahen wir einen weiteren Leoparden. Der sich allerdings ganz schnell verzog als er uns sah (oder mich?). Er tauchte so tief im Gebüsch unter, dass von ihm nichts mehr zu sehen war.





Kurz bevor wir im Camp ankamen meinte James zu mir, dass ich heute Nachmittag einen neuen Fahrer bekomme. Er müsste die Norweger ins Eagle's View bringen. Basecamp Explorer und Eagle's View in der Naboisho Conservancy stehen unter gleicher Leitung wie ich jetzt erfuhr.

Nach einem ausgiebigen Mittagessen habe ich doch ein wenig Körperpflege betrieben. Anschließend zog ich Sicherungskopien von meinen Fotos auf mein Tablet und döste danach bis zum Halb-Vier-Uhr-Drive auf meiner Terrasse.

Es fuhren heute Nachmittag ein norwegisches Ehepaar mit ihren zwei kleinen Kindern mit. Die waren geschätzt so fünf und sieben Jahre alt. Ob die etwas von der Safari haben?













Ob ich etwas von der Safari habe fragte mich ja keiner. Ich kam mir vor wie auf einer Senioren- oder Kaffeefahrt. Die Norweger waren ja ganz nett und die Kinder auch lieb, aber unser Fahrer hielt nur bei den Tieren, von denen er wohl meinte, dass sie kinderfreundlich sind. Und das Schneckentempo das er vorlegte war auch nicht das, was ich bisher gewöhnt war. Ich wollte Äckschen!

Total unspektakulär verlief der Nachmittag. Ein paar Giraffen, ein paar schlafende Löwen – sonst nichts.











Im Camp angekommen sagte mir mein Fahrer, dass ich morgen früh wieder einen neuen Fahrer bekomme. Und nur zwei Gamedrives machen würde. Von halb sieben bis halb neun. Und dann nachmittags noch mal.

Daraufhin beschloss ich, doch mal Deutsch mit dem Manager zu reden.

Beim Abendessen packte ich ihn mir dann. Zog ihn an die Seite und gab ihm zu verstehen, dass ich nicht so ganz mit dem einverstanden war, was hier abging. Dass meine Fahrer von Drive zu Drive wechselten. Und dass ich morgen zwischen dem ersten und zweiten Drive sieben Stunden mit Warten verbringen sollte?! Bei der Länge meines Aufenthaltes im Camp und bei der Kohle die ich bezahlt hatte erwartete ich etwas anderes.

Der Manager war voll einsichtig. Er sagte mir zu, dass ich für die nächsten beiden Tage zwei Guides bekommen sollte. Und ein Fahrzeug für mich alleine. – Ja, super!

Dann setzte er sich noch zu mir an den Tisch, bestellte noch zwei Tusker für uns und wir plauderten noch eine ganze Weile.

- Fortsetzung folgt -
LG
Papa Kenia
Letzte Änderung: 29 Jan 2017 13:55 von Papa Kenia.
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30 Jan 2017 13:31 #461534
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Tag 8 – 20.12.16

Am nächsten Morgen war ich gespannt der Dinge, die da kommen würden. Vereinbarungsgemäß ging ich über die Hängebrücke zum Parkplatz. Kurz darauf kamen zwei Massai auf mich zu, begrüßten mich freundlich und stellten sich als Jonathan und Bernhard vor.





Sie hatten Frühstückboxen mit und ich freute mich auf einen langen Drive! Ich hatte wieder sieben Sitzplätze für mich allein.

Die beiden Massai wollten so allerlei von mir wissen, wie oft in Kenia, wie oft in der Mara und ob schon alle big five gesehen, usw. Schnell hatten die beiden gemerkt, wie sehr ich von Landschaft und Tierwelt angetan war.

Jonathan meinte dann so ganz nebenbei: Jetzt zeigen wir die das seltenste Tier der Masai Mara. ‚Serval‘ schoss mir sofort durch den Kopf. Reflexartig nahm ich meine Kamera in die Hand und lugte oben aus dem Fahrzeug.

Und dann sahen wir tatsächlich den Serval. Aber der kleine Kerl war so schnell, so sprunggewaltig, dass er nach drei Sätzen weg war und nicht mehr gesehen wurde. Bei der Schnelligkeit hatte ich keine Chance auch nur ein einziges Foto zu machen. Schade!

Wir warteten noch geraume Zeit und fuhren noch ein wenig auf und ab, aber ergebnislos.

Als nächstes trafen wir auf eine Gepardin. Sie lag auf einem Hügel und schaute um sich. Sie gab Laute wie ein Vogel von sich. Bernhard sagte, dass sie noch zwei Brüder hätte und dass sie auf diese Weise den beiden signalisierte, wo sie sich momentan befand.

Aber die beiden ließen sich nicht blicken, sodass die Gepardin nach geraumer Zeit ihren Aussichtspunkt verließ und davontrottete.













Dann ließen wir erst zwei Fahrzeuge vorfahren und warteten, bis sich die Staubwolken verzogen hatten. Die Sonne knallte vom Himmel. Es war irre heiß. So heiß wie in den letzten Tagen hatte ich die Mara noch nie erlebt. Während es im Grenzgebiet zu Tansania doch noch einiges Gras zu fressen gab, so war hier in der Talek-Region fast alles abgegrast, verdörrt, vertrocknet und verstaubt. Auch meine beiden Begleiter meinten, diese Hitze sei nicht normal. Und geregnet hätte es seit zehn Wochen auch nicht mehr.



Um kurz nach neun nahmen wir unser Frühstück ein. Ich bot den beiden Massai an, sich ruhig an meiner Box zu bedienen. Ich würde sowieso nicht allzu viel essen. Nur den Kaffee, den darf mir keiner nehmen. Das ist wie mit meinem Bier!

Nach knapp einer halben Stunde Pause setzten wir unsere Fahrt fort. Es ging aber auch schon so langsam Richtung Camp.

Giraffen bekamen wir noch zu Gesicht. Und trafen schließlich gegen 11.30 Uhr im Camp ein.







Nach diesem staubigen Morgen schmeckte das Tusker beim Mittagessen umso besser!

Letzte Änderung: 30 Jan 2017 13:37 von Papa Kenia.
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30 Jan 2017 14:30 #461545
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  • Topobär am 30 Jan 2017 14:30
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Hallo Papa Kenia,

mit Hitze und Staub ist es heuer wirklich schlimm in Ostafrika. Wir waren etwa zeitgleich mit Dir in Tansania uns es war so heiß, trocken und staubig, wie ich es noch nie zu dieser Jahreszeit erlebt habe.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich auch gleich für den schönen Bericht bei Dir bedanken.

Eine Frage hätte ich noch. Du bist ja schon seit Jahren regelmäßig in der Mara unterwegs. Immer wieder liest man, dass der Tierbestand in der Mara in den letzten Jahren deutlich gesunken sein soll. Kannst Du das aus eigenem Erleben bestätigen, oder wie ist Dein Eindruck?

Alles Gute
Topobär
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30 Jan 2017 16:58 #461574
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Hallo Topobär,
vielen Dank für Deinen Eintrag. Ich hoffe, Ihr hattet eine schöne Zeit in Tansania.

Es war wirklich sehr heiß. So heiß habe ich es in der Mara noch nie erlebt. Gefühlt waren das 10 Grad mehr (tagsüber und nachts) als all die Jahre zuvor. Und so trocken habe ich die Mara auch noch nie erlebt.

Zur Tierwelt: Dieses Jahr habe ich mehr Leoparden gesehen wie in all meinen Aufenthalten zuvor zusammen. Dafür gefühlt wenig Elefanten. Wenig Elefanten habe ich vor zwei Jahren auch gesehen (10 Stück in 9 Tagen :laugh: :ohmy: ). Letztes Jahr jede Menge und relativ große Herden Elefanten. Letztes Jahr gab‘s Hyänen ohne Ende. Dieses Jahr höchstens 10. Dafür große Büffelherden und jede Menge Topis.

Der Tierbestand nimmt wirklich ab. Das ist aber mein ganz persönliches Empfinden. Es kann aber auch ein Trugschluss sein – nach dem Motto: Zur falschen Zeit am falschen Ort.

Auf jeden Fall ist die Masai Mara immer einen längeren Aufenthalt wert!

LG
Papa Kenia
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30 Jan 2017 17:21 #461581
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  • Botswanadreams am 30 Jan 2017 17:21
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Der Tierbestand nimmt wirklich ab. Das ist aber mein ganz persönliches Empfinden. Es kann aber auch ein Trugschluss sein – nach dem Motto: Zur falschen Zeit am falschen Ort.

Hallo Papa Kenia

Erst einmal Danke für die Fortsetzung. Vielleicht ist durch die Conservancies auch nur die Flächer größer geworden, die von den Wildtieren genutzt wird? Keine Ahnung, nur so ein Gedanke.

LG
Christa
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"Alles, was ich jetzt wollte, war nach Afrika zurückzukommen. Ich hatte es noch nicht einmal verlassen, aber wenn ich nachts aufwachte, lag ich lauschend da, bereits voller Heimweh danach."
Ernest Hemingway
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30 Jan 2017 17:49 #461587
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Zuerst einmal danke für den schönen Bericht und die vielen Bilder. So kan man doch in Erinnerungen schwelgen.
Topobär schrieb:
Eine Frage hätte ich noch. Du bist ja schon seit Jahren regelmäßig in der Mara unterwegs. Immer wieder liest man, dass der Tierbestand in der Mara in den letzten Jahren deutlich gesunken sein soll. Kannst Du das aus eigenem Erleben bestätigen, oder wie ist Dein Eindruck?

Ich fahre seit nun 12 Jahren jährlich mindestens ein Mal in die Mara. Ich bin immer im Intrepids bei dem gleichen Fahrer. Über diesen Eindruck habe ich auch mit ihm diskutiert. Er arbeitet jetzt als Fahrer seit 26 Jahren.

Sein Eindruck:
Der Elefantenbestand ist nur vom Regen abhängig. Diese ziehen dem Regen hinterher. In anderen Parks ist es ähnlich. Der Westen der Mara ist grundsätzlich besser für Elefanten.
Der Löwenbestand ist recht konstant bzw. hat sich sogar noch erhöht. Gerade für die anderen Raubtiere ist der aktuelle Löwenbestand sogar eher gefährlich. Die Löwen sind für 70-80% von toten Geparden- oder Leopardenbabys verantwortlich.
Gnu- und Zebrabestand: Eindeutig gesunken, auch während der Migration. Grund liegt evtl. am fehlenden Wasser oder das der jährliche Rhytmus teilweise fehlt.
Leopardenbestand: Konstant geblieben. Dafür gibt es wie auch bei den Geparden Zahlen. Unterschied: Heute fahren mehr durch die Mara, daher gibt es auch mehr Sichtungen. Dem Funk sei Dank.
Gepardenbestand: Realstisch sind nur Angaben zur Serengeti inkl. Mara, da die Tiere wandern. War er vor fünf Jahren sehr kritisch, so hat er sich etwas erholt. Er ist aber immer noch wesentlich niedriger als vor 15 oder 20 Jahren.
Giraffenbestand: Deutlich gesunken. Grund kennt er nicht.
Nashörner: Deutlich gesunken. Dank der Jagd.

So sein Eindruck bzw. Wissen.
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