4. Tag, 27.09.2014: Beim Müslifrühstück genießen wir einen herrlichen Blick auf den See, Vögel und Äffchen.
Wir machen uns auf den Weg zum nächsten Dorf. Wir brauchen eine Safaricom-Simkarte. In der nächsten Ansammlung von Hütten halten wir also. Wir werden misstrauisch beäugt und es dauert ein wenig bis das erste kleine Mädchen uns mit einem schüchternen „How are you“ begrüßt. Ich lerne schnell, dass dies keine Frage ist, sondern eine Art „Hallo“ zu sagen. Tatsächlich gibt es einen Shop für Safaricom-Karten
. Auf der anderen Straßenseite leihen wir uns dann in einem anderen Shop die nötigen Gerätschaften um die Simkarte so zu kürzen, dass sie auch ins I-Phone passt. Guthaben haben wir auch - wunderbar.
Wir kaufen im Dorf noch Eier und eine Petroleumlampe und sind happy. Wir entdecken eine kleine Bar (Acacia Café), wo wir eine Sprite und ein Tusker trinken und auf das Dorf schauen können.
Wir fragen uns durch ob es irgendwo einen freien Zugang (ohne Zaun) zum See gibt und fahren dann begleitet von einer Schar Kinder einen Schotterweg runter zum See. Dort gibt es eine Art Picknick-Campingplatz, der von Einheimischen geführt wird. Wir lernen Joseph kennen, der mit uns zum See geht und das Glück hat von uns ausgequetscht zu werden. Wir schlendern mit ihm zusammen am See entlang und treffen Äffchen und Pelikane. Ich bewundere die Papyruspflanzen – ich muss unwillkürlich ans alte Ägypten denken...
Auf dem Weg zurück halten wir an und kaufen an einem kleinen Stand Bananen. Wir werden umringt von Kindern, die sich nur langsam trauen näher zu kommen und verarmt aussehen. Am liebsten würde ich jedem den Rotz unter der Nase wegputzen und ihnen was Gutes tun. Auf dem Weg zum Fisherman´s Camp schauen wir uns an und beschließen irgendwoher einen Fußball oder etwas Ähnliches für die Kinder zu organisieren.
Nach einem leckeren Mittagessen in der Fisherman´s Bar fahren wir nach Naivasha zum ATM. Es ist grau und regnet, wir werden komisch beäugt und ich fühle mich nicht besonders wohl. Der ATM ist aber bewacht, da fühle ich mich etwas besser. Es klart dann tatsächlich wieder auf und als wir zurück zum See fahren, erspähen wir etwas im Buschland. Wir fahren an die Seite und steigen aus –Tatsächlich! Vor uns zeigt sich eine Giraffe! Unsere erste wilde Giraffe! Einfach so am Straßenrand… Als wir näher rangehen, sehen wir, dass es mehrere Tiere sind. Sie sind scheu und beobachten uns. Ich sehe auch einen Wasserbock, weiß aber zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass es ein Wasserbock ist. Nun sind wir endgültig verzaubert.
Wir verabreden uns per SMS mit Joseph, um am nächsten Morgen eine Bootstour zu machen. Morgens um 6 bei Sonnenaufgang. Leider ist inzwischen halb Nairobi im Fisherman´s angekommen und feiert eine Party (es ist Samstagabend). Es ist schwer ein Auge zuzukriegen, denn die Gesänge halten bis in den Morgengrauen an. Aber auch das ist irgendwie faszinierend.
Fortsetzung folgt...