Tag 7
Das muss wohl der langweiligste Tag gewesen sein. Beim Sichten meiner Fotos merkte ich erst, wie wenig ich an diesem Tag geknipst habe.
Charles brachte wieder um kurz vor sechs das Frühstück. Anschließend wollte ich wieder Richtung Boot. Ich hatte den Reißverschluss meines Zeltes noch nicht ganz unten, da stand wieder ein Askari neben mir. Der Begleitservice hier im Camp funktioniert hervorragend. Halb sieben waren alle am anderen Ufer und abmarschbereit. In der Ferne ging so langsam die Sonne auf.
Das erste, was wir an diesem Morgen sahen, waren Hyänen. Nach ein paar Minuten machte uns Julius auf einen Löwen und seine Madels aufmerksam. Zum Fotografieren war es fast noch zu dunkel.
Dann standen wir plötzlich vor einem Gepard.
200 m weiter lag ein Löwe vor einem Busch und döste vor sich hin.
Gegen halb zehn machten wir Rast und verzehrten unser Frühstück.
Und dann fand ich endlich mal wieder ein Baummotiv. Irgendwie habe ich einen Tick, was Bäume anbelangt. Es müssen nicht immer nur Tiere sein. Auch ein alleinstehender Baum kann ein gutes Motiv hergeben! Ich liebe solche Motive!
Rechtzeitig zum Mittag waren wir wieder im Camp.
Wir waren heute Vormittag immer noch zu dritt im Wagen. Nach dem Mittagessen checkten Vater und Tochter aus und wurden zum Flieger gebracht.
Ich verbrachte die Zeit bis zum nächsten Drive mit Dösen und Sichten meiner Fotos auf der Terrasse vor meinem Zelt.
Nachmittags hatte ich den Wagen für mich allein. Julius fuhr in eine Gegend, wo angeblich ein Leopard sein Revier hat. Irgendwie war heute wohl Leopardentag angesagt, denn so viele Fahrzeuge hatte ich in den ganzen Tagen vorher nicht gesehen! Julius wollte mir unbedingt einen Leoparden präsentieren. Aber es blieb beim Vorsatz. Zig mal haben wir einen Hügel vorwärts und rückwärts umrundet. Es war nichts zu sehen. Auch die Fahrer der anderen Fahrzeuge signalisierten uns: ‚Fehlanzeige!‘
Dann machten wir uns wieder auf den Rückweg. Kurz vor dem Camp lief uns noch eine Mamagiraffe mit ihrem Nachwuchs über den Weg.
Nachdem ich dann frisch geduscht Richtung Abendessen wollte, öffnete Petrus wieder seine Schleusen. Jetzt war mir auch klar, wofür der Regenschirm gut war, der hier im Zelt zur Grundausstattung gehörte!
Es goss den ganzen Abend wie aus Eimern. Selbst die Lagerfeuerromantik fiel aus. So schnappte ich mir noch ein Bierchen, ging zum Zelt, und ließ den Regen Regen sein.
- Fortsetzung folgt -
Liebe Grüße
Papa Kenia