Tag 5
Heute konnte ich ein wenig ausschlafen. Heute gab es keinen Drive, denn mir stand ein Campwechsel bevor.
Nach einem guten Frühstück und der Verabschiedung von allen Mitarbeitern holten mich gegen 9.30 Uhr zwei Mitarbeiter vom Little Governors Camp ab.
Die Fahrt zum Camp war dann doch wohl so etwas wie ein verspäteter Drive. Die beiden Governors-Mitarbeiter waren sehr gesprächig und wollten mir alles genauestens erklären und auch noch mal zu allen Tieren Informationen jeglicher Art abgeben. Wir bleiben zwar nicht bei jedem Zebra stehen, aber wir ließen es recht ruhig angehen!
Die beiden Camps liegen ungefähr 20 km auseinander und so kamen wir nach rund 90 Minuten Fahrt am Governors Parkplatz am Mara Fluss an.
Meine beiden Fahrer verabschiedeten sich. Ein weiterer Campmitarbeiter kam auf mich zu und stellte sich vor. Er schnappte sich meine Safaritasche und stiefelte voran. Es ging rund 40 Stufen hinunter zum Mara River. Dann schipperten wir per Boot ans andere Ufer. Das war aber nicht so spektakulär wie es sich anhört. Selbst mit Fotostopp auf halber Strecke dauerte die ‚Überfahrt‘ zirka 30 Sekunden!
Und dann kam mein Untergang. Ich sah die 40 bis 50 Stufen die ich wieder hinauf musste. Da ich Lungenprobleme habe, habe ich die Stufen nur mit zwei Zwischenstopps und Schnappatmung bewältigen können. Ich war froh, als ich oben ankam. Erschwerend hinzu kamen einerseits die schwere Fototasche und andererseits die dünne Luft. Und die Hitze tat auch ihr übriges. Ich bin nun mal ein Flachlandtiroler und dünne Luft überhaupt nicht gewöhnt! Für Fußkranke oder Leute mit Atemproblemen ist dieses Camp definitiv nichts.
Es wurde mir Zelt 3 zugewiesen. Die Ausstattung war wie im Main-Camp, wo ich letztes Jahr war. Nur war das jetzige Zelt ein wenig kleiner. Aber für mich bzw. für zwei Personen absolut ausreichend. Und dann die Lage! Die Aussicht war der Hammer! Ich nahm auf meiner Terrasse Platz und konnte Zebras, Giraffen, Impala und Warzenschweine beobachten.
Auf dem Weg zum Mittagessen begrüße mich der Manager George. Dann bat er mich zu Tisch und geleitete mich zum Hauptzelt. Bei einem der Mitarbeiter sah ich ein Namensschild ‚Tony‘ und schaute mir das Gesicht dazu an. Jawohl, das war der Tony aus dem Main-Camp vom letzten Jahr. Wir sprachen kurz miteinander.
Die Vorspeisen wurden an den Tisch gebracht; alles andere gab es in Buffetform. Es war lecker und reichhaltig.
Anschließend genoss ich wieder von meiner Terrasse den Ausblick auf die Landschaft und Tiere.
Und während ich so saß und schaute, machte ich mir doch Gedanken über die Stufen, über die ich gleich wieder runter und und am anderen Ufer rauf musste. Aber ich bin ja hellwach! Und so schulterte ich bereits 10 Minuten vor dem Nachmittagsdrive meine Fototasche. Ein Askari begleitete mich zum Fluss. Am anderen Ufer konnte ich so viele Zwischenstopps einlegen wie ich wollte. Keiner hat’s gesehen und keiner musste auf mich warten!
Einer der Fahrer, die am anderen Ufer warteten, kam auf mich zu und stellte sich als ‚Julius‘ vor. Mit ihm würde ich die nächsten Tage das Vergnügen haben.
Nach ein paar Minuten stießen noch zwei Deutsche zu uns. Wir teilten uns für die nächsten beiden Tage das Fahrzeug. Die beiden, Vater und Tochter, waren von Mombasa gekommen und kurz vor dem Mittag auf dem Governors-Airstrip gelandet.
Spektakuläres gab es nicht zu sehen und so kehrten wir gegen 18.30 Uhr wieder zum Camp zurück.
Nach einem leckeren Abendessen versammelten sich einige Gäste noch auf einen Absacker um das Lagerfeuer.
- Fortsetzung folgt -
Liebe Grüße
Papa Kenia