Hallo Patrick
Mein Name ist Urs Lüthi und ich bin der Fotograf der von dir kommentierten Bilder.
Ich kann einerseits verstehen, dass in der heutigen digitalen Welt kein Bild mehr für bare Münze gehalten wird und hinter jeder Aufnahme eine Manipulation vermutet wird. Auf der anderen Seite ist es für mich als Tier- und Naturfotografen auch etwas beleidigend, solche Zeilen zu lesen.
Fritz Pölking, Norbert Rosing, Tui de Roy, Mara Fuhrmann und viele andere aus der Naturfotografenszene kenne (oder leider kannte) ich persönlich und bin auch Mitglied in der GDT (Gesellschaft Deutscher Tierfotografen.
Gerne möchte ich zu einigen Punkten Stellung nehmen.
Zur Technik:
Ich arbeite noch ausnahmslos mit analoger Technik, verwende Nikon und Hasselblad Kameras und Objektive. Filmmaterial verwende ich ausschliesslich Fuji, Brennweitenbereich ist von 17-1000mm.
Klar kann man jetzt sagen, dass jedes Dia eingescannt werden kann und nachträglich verändert werden. Alle meiner Bilder sind als Originaldia vorhanden und ich würde dich gerne einmal einladen, diese auf meinem Leuchtpult zu begutachten. Zwar ist es heute möglich, ab digitalen Daten ein Dia auszubelichten. Ein solches Dia kommt aber niemals - ich wiederhole - niemals an die Brillanz, Auflösung, Farbnuancierung und Schärfe eines Originaldias heran.
Zum Löwen und Orix:
Ich habe viele Monate in dieser Gegend verbracht, zehntausende Bilder geschossen und mich natürlich auch intensiv mit dem Verhalten und Lebensweisen der Tiere auseinander gesetzt.
Als Betrachter dieses Bildes siehst du nur das Bild selber und kennst keine zusätzlichen Informationen. Diese Löwein war keineswegs die einzige Raubkatze in der Gegend. ein ganzes Löwenrudel hatte eben gefressen und lag faul herum. Wie du vielleicht weisst, können potentielle Opfer wie eben dieser Orix sehr wohl unterscheiden, ob eine akute Gefahr besteht oder nicht. Ich habe schon erlebt, dass die viel kleineren Impalas nahe bei Löwen am grasen waren. Zwar beobachten dann die Tiere die Umgebung aufs Genauste, können aber die Situationen sehr genau einschätzen.
Die Löwin war überhaupt nicht an der Orix interessiert und es passierte auch nichts. Kommt dazu, dass der Orix erst weit hinten auf dem Speiseplan der Löwen auftaucht. Die langen und spitzen Hörner weiss er präzise und gefährlich einzusetzen und diese Tatsache wirkt sich eindrucksvoll auf die Angriffe von Raubtieren aus.
Zu National Geographic: Sehr gerne würde ich es natürlich sehen, wenn meine Bilder dort erscheinen würden. Trotz meiner bisher 15 internationalen Preisen (darunter mehrfach der britischen BBC) ist es in diesem Nischenmarkt alles andere als einfach, ohne persönliche Verbindungen bei diesen Magazinen Einlass zu finden. Wenn du Kontakte hast, lass es mich bitte wissen...
Auch die Elefantenkuh mit ihrem Kleinen ist Original, ebenso alle anderen Bilder. Ich wende sehr viel Zeit, Geduld und Geld auf, um solche Bilder zu schiessen. In erster Linie verwende ich sie für meine Diavorträge und für Bildagenturen. Mir leigt sehr sehr viel Wert an der Authenzität meiner Bilder und wie gesagt, du kannst sehr gerne zu mir kommen und ich zeige dir mit Freude meine Arbeiten (sofern es für dich nicht zu weit ist).
Ich hoffe, mit meinen Ausführungen etwas geholfen zu haben und würde mich über eine Antwort deinerseits sehr freuen. Meine persönliche e-mailadresse ist übrigens:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
liebe Grüsse,
Urs