THEMA: Ernährungssituation
06 Jun 2008 08:22 #69428
  • Matt
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  • Matt am 06 Jun 2008 08:22
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Schaut man die gesamte Ernährungssituation in Afrika an, sollte man doch auf folgendes Ergebnis kommen:

Da auch in Europa und auch auf allen anderen Kontinenten die Ressourcen langsamt an den Anschlag kommen, wird Afika nicht darum herum kommen, selbst mehr zu produzieren. Hier kommt dann die Entwicklungs- und Forschungshilfe zum Zug. Wichtig ist nämlich, dass die schwarzen Farmer bzw. Landwirte wissen, wie man Felder bestellt und diese ertragsreich bewirtschaftet. Ebenfalls wichtig ist es, Ihnen den Unterhalt der verschiedenen Landwirtschaftlichen Maschinen zu lernen. Diese Hilfe ist ein langwieriger und schwieriger Prozess, jedoch meiner Ansicht nach der einzig Richtige.

Problematisch ist dann natürlich auch die Tatsache, dass sich Landwirtschaft und Umweltschutz auch in Afrika immer wieder in die Quere kommen.

Wir als Touristen möchten Nationalpärke, Tiere und einfach die wilde Natur geniessen. Doch sind diese Pärke oft in Gegenden, wo man auch gute und ergiebige Landwirtschaft praktizieren kann.

Aber verleicht man die für die landwirtschaft genutzte Fläche in einem Europäischen Land mit jener wie z.B. Botsuana, so stellt man schnell einmal den grossen Unterschied fest.

Afrika muss sich anstrengen, die Abhänigkeit, sofern dies infolge von Bürgerkriegen überhaupt möglichist, so minim wie möglich ausgestaltet ist.
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06 Jun 2008 13:46 #69448
  • Volker
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  • Volker am 06 Jun 2008 13:46
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Hallo Matt,

gute Punkte, denen man weitere hinzufügen kann:

- Wie weit soll man z.B. in Gegenden wie Namibia und Botswana mit der Nutztierhaltung gehen? Die Produktion von Rindfleisch kostet ungleich mehr Ressourcen (Land/Wasser) als die Getreideproduktion - aber Botswana geht z.B. den Weg. Ähnliches gilt für Kaffee, Baumwolle usw. Wenn die afrikanischen Erzeuger faire Abnahmepreise erhalten würden, wäre der Weg des Exports sicherlich ein vernünftiger, aber das Geld verdienen Andere.

- Nicht umsonst sind Namibia und Botswana dünn besiedelt. Wäre interessant zu wissen, wieviele Menschen aufgrund der sehr eingeschränkten landwirtschaftlich nutzbaren Fläche überhaupt zu ernähren sind - sprich: ist eine autonome Versorgung überhaupt möglich bzw. - weiter gefasst - ökonomisch sinnvoll? Man baut ja auch kein Getreide in der Arktis an. Nicht umsonst gibt es Handel.

Für mich ergibt sich daraus, dass der Welthandel für Agrarprodukte neu reglementiert werden muss. Aber da scheitert die Weltgemeinschaft regelmäßig, ein ausgewogenener Interessenausgleich scheint immer noch nicht möglich, die Industriestaaten geben den Preis vor.

Der UNO-Welternährungsgipfel in Rom hat leider auch keine positiven Impulse liefern können:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,557964,00.html

Volker
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Letzte Änderung: 06 Jun 2008 14:29 von Volker.
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06 Jun 2008 14:23 #69449
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  • Yoshikawa am 06 Jun 2008 14:23
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Arable land
In geography, arable land (from Latin arare, to plough) is an agricultural term, meaning land that can be used for growing crops.
http://en.wikipedia.org/wiki/Arable_land
Namibia
arable land: 0.99%
permanent crops: 0.01%
other: 99% (2005)
Botswana
arable land: 0.65%
permanent crops: 0.01%
other: 99.34% (2005)
https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2097.html

Botswana
Agriculture
More than one-half of the population lives in rural areas and is largely dependent on subsistence crop and livestock farming. Agriculture meets only a small portion of food needs and contributes a very small amount to GDP--primarily through beef exports--but it remains a social and cultural touchstone. Cattle raising in particular dominated Botswana's social and economic life before independence. The national herd is estimated between 2 and 3 million head, but the cattle industry is experiencing a protracted decline.
http://www.state.gov/r/pa/ei/bgn/1830.htm

http://www.fao.org/DOCREP/005/X9751E/x9751e05.htm
http://www.fao.org/DOCREP/005/X9751E/x9751e06.htm#TopOfPage
Letzte Änderung: 06 Jun 2008 14:35 von Yoshikawa.
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06 Jun 2008 14:32 #69450
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Kenia, Tansania, Zambia, Zimbabwe, Mocambique, Malawi u.a.m. sind alles sehr fruchtbare Länder, die alle einen erheblichen Überschuss produzieren könnten und mühelos die Bevölkerung nicht nur ernähren könnten, sondern auch exportieren könnten.
Warum sie heute am Tropf hängen, weiss jeder.
Würde man heute die Farmen in RSA enteignen, wäre das Land in einer Saison ebenfalls ein Hungerland.
Die Gründe sind alle bekannt, die Schuld liegt weniger bei den Europaern oder deren Agrarpolitik. Sie liegt einzig und allein IM Land und bei der politischen Führung.
Wenn hier über Sahel-Zone, mangelnde Niederschläge und schlechten Boden geredet wird, trifft das für die o.g. Länder überhaupt nicht zu.
Helmar
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06 Jun 2008 14:33 #69451
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  • Matt am 06 Jun 2008 08:22
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Ich bin davon überzeugt, dass sich, zumindest einzelne Länder in Afrika, selbst ernähren können, durch selber produzierte Ware.

Man nehme zum Beispiel das Land Israel (ich bin politisch neutral). Diese haben es zustande gebracht, innert kürzeste Zeit die Felder fruchtbar zu machen und Nahrungsmittel für die gesamte Bevölkerung zu erzeugen (Kibuzze etc.).

Natürlich ist für ein solches Vorhaben das Knowhow unabdingar.

Problematisch ist natürlich die Lebenseinstellung vieler Afrikaner, welche es nicht gewohnt sind, sesshaft zu sein und einfach nehmen, was die Natur von selbst erschaffen hat....

Naja, ich denke nicht, dass die Hungersnot und Armut jemals in den Griff bekommen werden kann. Leider...
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06 Jun 2008 14:43 #69452
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  • Volker am 06 Jun 2008 13:46
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Yoshikawa schrieb:
Arable land
In geography, arable land (from Latin arare, to plough) is an agricultural term, meaning land that can be used for growing crops.
http://en.wikipedia.org/wiki/Arable_land
Namibia
arable land: 0.99%
permanent crops: 0.01%
other: 99% (2005)
Botswana
arable land: 0.65%
permanent crops: 0.01%
other: 99.34% (2005)
https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/fields/2097.html

Ist Dir vielleicht aufgefallen, dass die Zahlen immer zu 100% führen, d.h. damit keine Aussage getroffen werden kann, wieviel landschirtschaftlich nutzbares Land wirklich genutzt werden kann?

Selbst die Größe der landwirtschaftlichen Fläche beantwortet nicht meine Frage, dazu gehören z.B noch Größen wie Hektarertrag oder Nahrungsmittelbedarf pro Kopf, um eine ungefähre Idee zu gewinnen, wieviel Leute man autonom ernähren kann...

Botswana
Agriculture
More than one-half of the population lives in rural areas and is largely dependent on subsistence crop and livestock farming. Agriculture meets only a small portion of food needs and contributes a very small amount to GDP--primarily through beef exports--but it remains a social and cultural touchstone. Cattle raising in particular dominated Botswana's social and economic life before independence. The national herd is estimated between 2 and 3 million head, but the cattle industry is experiencing a protracted decline.
http://www.state.gov/r/pa/ei/bgn/1830.htm

Ein Punkt, den man sicher nicht außer Acht lassen darf: die Rolle der Rinder im sozialen Gefüge.
Bye bye Forum
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