travelNAMIBIA schrieb:
Also doch alles Lügenpresse weltweit, die das behauptet.
Nein, keine Lügenpresse. Viele Medien haben das korrekt berichtet, nämlich dass eben die in Johannesburg ansässige WHO-Regionaldirektorin die Maßnahmen der Europäer kritisiert hat. Das entspricht einfach der Realität. Einige haben das verkürzt zu "WHO kritisiert Maßnahmen." Das ist dann nicht ganz korrekt. Die WHO-(Zentrale) hat die Maßnahmen nicht kritisiert. Und ein Regionalfürst spricht nicht für die WHO genau so wie der Ministerpräsident eines Bundeslandes nicht für Deutschland spricht.
travelNAMIBIA schrieb:
Und auch, dass die G20 noch vergangenen Monat sich darauf verständigten, zum Wohle des Tourismus die Grenzen nicht zu schließen
Gerade nachgeguckt. Das steht im 20seitigen Abschlußdokument des Rom-Treffens unter Travel bzw. Tourism nicht drin.
travelNAMIBIA schrieb:
Im Ernst, ich glaube wir haben einfach eine andere Sichtweise. Torsten sieht den von der WHO in Bezug auf Grenzschließungen/Reiseverboten angepriesene "risk-based and scientific approach" gegeben.
Jetzt drehst Du ja alles um? Ihr habt doch auf den "risk-based and scientific approach" der WHO verwiesen und genau so wie südafrikanische Medien bemängelt, dass Deutschland dem angeblich nicht folgt. Deutschland folgt dem aber. Ihr sucht nur die falschen Text-Stellen heraus, die sich seitens der WHO gar nicht auf neue Virusvarianten beziehen. Nur darum geht es aber aktuell.
In Deutschland sterben täglich um die 400 Menschen an/mit Corona. In Namibia seit Wochen null. Die Intensivstationen in Deutschland sind vielerorts voll und es stehen kaum noch Kapazitäten für Corona-Unabhängiges wie Herzinfarkte und Schlaganfälle zur Verfügung. Und jetzt wird aus Namibia krakeelt: Ihr seid alle doof. Jetzt schickt uns doch gefälligst mehr Touristen. Die Pflicht zu PCR-Tests (auch für Geimpfte) und Quarantäne muss wieder abgeschafft werden. Und wenn dann durch verstärkte Einschleppung durch Omikron demnächst Tausende am Tag in Deutschland sterben, dann ist das halt Pech. Hauptsache Touristen kommen nach Namibia. Das ist auch Dein "Approach".
Auch zum xten Mal: Wenn Omikron das Potential hat, Delta zu verdrängen, dann wird sich die Variante auch hier durchsetzen und eine Einschleppung nicht dauerhaft zu verhindern sein. Wissenschaftlich gesichert und auch Ansicht der WHO ist, dass sich die Ausbreitung der neuen Variante durch geeignete Maßnahmen verzögern und verlangsamen lässt. Solche geeigneten und im übrigen relativ milden Maßnahmen hat Deutschland ergriffen. Deutschland hat eben kein pauschales Reise- und Flugverbot erlassen.
Die Abwägung ist im Moment, wahrscheinlicher negativer wirtschaftlicher und sozialer Einfluss in Namibia durch zusätzliche Reiseauflagen ODER möglicherweise tausende Tote zusätzlich in Deutschland. Jeder mit einem normalen ethischen Kompass muss da nicht so lange überlegen. Wir können gern diskutieren, inwieweit wir das in Deutschland durch eigene Doofheit (Kapazitätsreduzierungen, unfähige Politik, Impfgegner uvm.) selbst verursacht haben. Aber nicht jetzt. Jetzt geht es darum zu verhindern, dass es noch schlimmer wird. Der wissenschaftliche Weg ist dann nicht: Wir importieren uns jetzt erst mal ordentlich Omikron und in 3-4 Wochen gucken wir mal, wie schlimm Omikron wirklich ist. Dann wäre alles zu spät.