THEMA: Womit bereitet man Himbas eine Freude?
06 Aug 2016 11:55 #440023
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  • Erika am 06 Aug 2016 11:55
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Maggus schrieb:
wenn ihr zufällig mal einen großen gelben LKW mit Aschaffenburger Nummernschild mit nettem Fahrer in Afrika seht, dann freut sich dieser stets über folgendes:
Kaltes Bier
Kaltes Savanna
Dieselgutscheine
Guten Rotwein
Bilton ( besonders Kudu )
Eine Einladung zum Braai
Geldgeschenke in beliebiger Höhe,........
Ihr könnt dann gerne auch beliebig viele Bilder machen und eure Huldigung ist euch sicher!!! :whistle:

Und wenn ihr mal einen orangen G mit Aargauer Nummernschild seht, dann macht bitte nur Geld locker :)

Wir wollen auch endlich mal Kohle sehen, wenn wir fotografiert werden :( .

Und für eine Spende ab 300 Euro würde ich sogar für ein Foto kurz mein Oberteil ausziehen B) .
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=120
2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
www.namibia-forum.ch...g-war-die-huelle.htm
2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
www.namibia-forum.ch...n-mal-haesslich.html
2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
www.namibia-forum.ch...-durch-tansania.html
2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
www.namibia-forum.ch...rd-zum-alptraum.html
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06 Aug 2016 14:00 #440033
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  • lilytrotter am 06 Aug 2016 14:00
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Erika!!! :laugh: :silly: :P



Wir sind grad vor 4 Wochen durch Ongongo gekommen.
Und ich kann den leicht dramatisch wirkenden Eindruck, der hier von Schokohaserl gemalt wurde, in keiner Weise bestätigen.

Im Gegenteil:
Ein auffällig aufgeräumtes Dorf mit kleinem Krankenhaus und großer Schule.
Auch die kleinen Ansiedlungen in der Umgebung unterscheiden sich aufs angenehmste von den Gegenden, die von "schenkenden" Touristen heimgesucht werden. Kleiner Feldanbau und kleine Herden.

Und die Leute, mit denen wir dort in der Umgebung gesprochen haben und der Eindruck, den die Gegend, die Menschen, die kleinen Gehöfte hinterließen, war für uns beglückend "heile Welt"!
Früh am Morgen sammeln diejenigen, die über Autos verfügen, die Schulkinder ein, die besonders weit weg wohnen - die meisten gehen zu Fuß. SO wie es überall üblich ist.

Es ist in einem Staat mit derart dünner Besiedlung für JEDEN nicht einfach, seinen Kindern Bildung zukommen zu lassen, auch ein weißes Farmkind muss schon früh von der Familie fort, ins Schul-Internat.
Die Speisung gehört dazu, wie Erika erwähnte. Und wenn da was im Argen ist, so sind dort "Chief" und Lehrer und Ärzte/Krankenschwestern, die das entsprechend kommunizieren können/werden!


Ich kann nur sagen, dass es nichts Gutes an sich hat, "schenkend" durch die Gegend zu fahren.
Geschenke kann man machen, für einen echten Dank für einen großen Gefallen, der einem getan wurde und als Gastgeschenk bei Einladung. Das sind dann aber keine albernen Kinkerlitzchen.
Bezahlung wiederum gegen Leistung, also auch Schmuckherstellung, Verkauf - wobei auch "Fotomodell-stehen" als Leistung verstanden wird.

Und wenn man nicht will, dass auch diese Menschen rund um Ongongo sich zu kreischenden Bettelkindern und Handaufhaltern den Touristen gegenüber verwandeln, dann lässt man das "Freude machen" am Wegesrand lieber!
Das unüberlegte Schenken, ohne persönliche Bindung an ein bestimmtes Individuum ist ziemlich daneben.

(Wir haben es übrigens nicht versucht, nach "Foto" zu fragen oder gar Fotos von den Menschen dort zu erheischen.)

Gruß lilytrotter
Gruß lilytrotter


Always look on the bright side of life... :-)
Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 06 Aug 2016 14:18 von lilytrotter.
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06 Aug 2016 20:15 #440071
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Erika schrieb:
Das Grundnahrungsmittel Milliepap wird übrigens von Millionen von Afrikanern tagtäglich gegessen und zwar auch von Weissen. Es ist sehr nahrhaft und hat fast alles drin ausser Vitamin A, welches aber vom Hersteller meistens zugesetzt wird. Für uns Europäer ist es schwer verständlich, dass die Afrikaner keine Abwechslung in ihrer Küche haben, aber das müssen wir ja nicht verstehen.

... man kann das so pauschal für "die Afrikaner" nicht sagen. In Westafrika z.B., wo es in der Regel wesentlich feuchter ist, wachsen auch ganzjährig vielfältige Pflanzen. Dementsprechend enthält die dortige Küche auch Spinat/Bitterleaf, Potato Leafs, Yam, Coco-Yam, Taro, Cassava (Maniok), Plantains, Süßkartoffeln, Paprika, Karotten, Zwiebeln, Chili, etliche Pfeffersorten (und viele andere Gewürze), Tomaten, Ground Eggs (Eierfrucht?), Knoblauch, Bohnen, Reis, Hirse, Mais, Erdnüsse, Okra, Auberginen, Kohl und Fisch von der Küste oder Binnenseen. Dazu kommt noch jede Menge an verschiedenen Obstsorten.
Brei aus Yam-, Maniok- oder Maismehl gibt es dort natürlich auch (z.B. unter dem Namen Fufu). Anders zubereitet werden daraus verschiedene Arten Klöße wie Banku oder Kenkey.

Man kann keineswegs sagen, dass die afrikanische Küche generell keine Abwechslung bietet. Sie bietet sie halt nicht überall.

Wenn wir daheim keine Kühlschränke hätten, würde unser Speiseplan auch anders aussehen.

... überraschen dürfte, dass es häufig sogar Kühltruhen gibt. Als ich vor ca. 15 Jahren durchs Kaokoveld geradelt bin, gab es in jeder dieser "Lehmhütten-Kneipen" eine Kühltruhe. Außen hing immer Cola-Werbung und innen stand eine Kühltruhe (ebenfalls mit Cola-Werbung). Meiner Meinung nach wurde das alles von Coca Cola gesponsert und man hatte die Mitarbeiter auch eingewiesen. Immer, wenn man eine Flasche aus der Truhe verkaufte, wurde wieder eine nachgelegt.
Der Haken an der Sache: Es gab weder Strom, Gas, Dieselgenerator oder Eis. In der Kühltruhe war es genauso warm wie außerhalb.

Kneipe mit Kühltruhe ... ;-)


Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
Letzte Änderung: 06 Aug 2016 20:17 von BikeAfrica.
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06 Aug 2016 23:30 #440083
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Hallo Wolfgang

Jetzt weichen wir etwas vom Thema ab. Ich meinte natürlich die Essgewohnheiten im südlichen und östlichen Afrika. Was in Westafrika gegessen wird, kann ich nicht sagen, aber vermutlich kennen die den Mais ebenfalls.

Natürlich variiert der Speiseplan je nach Region etwas. Diejenigen, die an einem Gewässer wohnen, werden zusätzlich Fisch essen oder diejenigen in trockenen Regionen pflanzen Hirse an. In fruchtbaren Regionen wachsen Tomaten, Mangobäume und Bananenstauden und in Sumpfgebieten wird Reis angepflanzt usw., womit auch etwas mehr Abwechslung auf den Teller kommt. Und trotzdem bleibt der Mais eines der beliebtesten Nahrungsmittel.

Praktisch jeder Farmer in Namibia isst mindestens einmal täglich eine Portion Pap und auch auf manchen Gästefarmen wurde „zu unserer Zeit“ jeweils nebst anderen Sachen ein Topf Pap auf den Tisch gestellt. Ich mag das Zeugs übrigens nicht besonders, weil beim ersten Mal, als es mir auf einer Farm aufgetischt wurde, zahlreiche kleine Maden drin waren :( , die ich diskret rausfischte und an den Tellerrand schob, wo sie vom zahmen Wellensittich, der auf dem Tisch rumspazierte weggepickt wurden. Braver Vogel :kiss:

Für viele Leute ist es nicht ungewöhnlich, Pap fast ohne Zutaten zu essen. Wenn es hoch kommt, wird vielleicht mal ein Huhn geschlachtet oder falls vorhanden, etwas Gemüse beigefügt. Der weisse Farmer aus Zimbabwe, welcher aus seiner Heimat verjagt wurde, hatte für sich und seine Arbeiter nur einen Sack Mais dabei, als wir ihn in Mosambik trafen. Der Schwarze, der von Weissen zum Buffet im Victoriafalls Hotel eingeladen wurde, hat nur Pap auf seinen Teller geschöpft, weil er die anderen Sachen nicht kannte. Die Studenten, die auf dem Campingplatz in Bulawayo wohnten, haben ausschliesslich Pap ohne Zutaten gekocht. Die Putzfrau im Krügerpark, die in die Schweiz auswandern wollte, weil sie hier mehr verdienen würde, hat ihren Plan enttäuscht aufgegeben, als ich ihr erzählte, dass bei uns kein Pap gegessen wird. Sogar die Massai pflanzen in Gegenden mit genügend Niederschlägen Mais an. Auch die Hunde werden mit Pap gefüttert…..falls sie überhaupt gefüttert werden. Pap ist nahrhaft, füllt für Stunden den Bauch und stillt somit das Hungergefühl.

Du schriebst:
... überraschen dürfte, dass es häufig sogar Kühltruhen gibt. Als ich vor ca. 15 Jahren durchs Kaokoveld geradelt bin, gab es in jeder dieser "Lehmhütten-Kneipen" eine Kühltruhe. Außen hing immer Cola-Werbung und innen stand eine Kühltruhe (ebenfalls mit Cola-Werbung). Meiner Meinung nach wurde das alles von Coca Cola gesponsert und man hatte die Mitarbeiter auch eingewiesen. Immer, wenn man eine Flasche aus der Truhe verkaufte, wurde wieder eine nachgelegt.
Der Haken an der Sache: Es gab weder Strom, Gas, Dieselgenerator oder Eis. In der Kühltruhe war es genauso warm wie außerhalb.
Die versuchten bestimmt mit Touristen Geld zu machen. :cheer:
Du weisst aber, dass die meisten Afrikaner keine kalten Getränke mögen? Auch in Ostafrika werden wir immer gefragt, ob wir das Bier lieber warm oder kalt möchten. Afrikaner trinken vorwiegend ungekühlte Getränke. Und die Himbafrauen mit ihren angefeilten Zähnen bekommen scheints von gekühlten Getränken Zahnschmerzen.

Man könnte noch endlos weiter diskutieren. Ich mach jetzt aber Feierabend.

Gruss Erika
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07 Aug 2016 09:34 #440094
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Erika schrieb:
Du weisst aber, dass die meisten Afrikaner keine kalten Getränke mögen? Auch in Ostafrika werden wir immer gefragt, ob wir das Bier lieber warm oder kalt möchten. Afrikaner trinken vorwiegend ungekühlte Getränke.

... das ist mir bekannt. Kühlschränke -sofern vorhanden- werden nur für Cola und Fanta verwendet. Bier steht nebendran und ist 35 Grad warm.

Gruß
Wolfgang
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07 Aug 2016 10:51 #440100
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[quote="Erika"

Und für eine Spende ab 300 Euro würde ich sogar für ein Foto kurz mein Oberteil ausziehen B) .[/quote]

Bei mir könnt ihr für EUR 50,- schon ein solches Bild machen!! Ist somit ein echtes Schnäppchen, im Vergleich zu Erikas Preis!!! :P

Ob ihr mich wirklich ohne Oberteil sehen wollt,... :unsure: ...hm,..,könnt ihr ja spontan entscheiden..!


Viele Grüße


Markus
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