THEMA: Afrika so nah wie nie zuvor
23 Sep 2013 12:57 #305455
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  • Champagner am 23 Sep 2013 12:57
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Ich hab das Programm jetzt nur überflogen, aber ich verstehe das schon so, dass es auch - im positiven Sinne - ein bisschen als Urlaub verkauft wird. Da werden z.B. die Unterkünfte der Volunteers genau beschrieben usw. Das heißt, man wird da ja vielleicht nicht "ausgebeutet" und überarbeitet sich nicht, sondern es ist eine Kombination von Arbeit und Vergnügen zu einem bezahlbaren Preis.

Soll ich mich jetzt auch fragen, ob es okay ist, wenn ich nächstes Jahr eine geführte Campingtour mache, bei der ich beim Zeltaufbauen und Kochen mithelfen muss, damit es etwas günstiger wird??

Ich würde gerne mal hören, was Baobab zu erzählen hat, ohne sie gleich mit doch recht agressiven oder ironischen Reaktionen zu verunsichern.

Muss denn alles schlecht sein? Vielleicht funktioniert dieses Modell ja? Und sie schreib als Threadtitel ja "Afrika so nah wie nie zuvor" - ich denke, wenn man dort ein bisschen mit Hand anlegt (wenn das, was man angeboten bekommt und bezahlt, im Gleichgewicht ist), dann kann man dem Land bestimmt wesentlich näher kommen als savannahschlürfend auf dem Holzdeck einer noblen Lodge.

Also, Baobab, wenigstens für mich ;) : erzähl bitte ein bisschen!!

Und nein - ich hab mit dem Unternehmen überhaupt nichts zu tun, ich kenne es gar nicht! Ich weiß aber, dass Baobab sich im Vorfeld genau erkundigt hat - von danach hab ich nur die kurze Info, dass es toll war! Und ich schätze Baobab nicht als blauäugig ein!

LG Bele
Letzte Änderung: 23 Sep 2013 13:05 von Champagner.
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23 Sep 2013 13:00 #305458
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  • Nenette am 23 Sep 2013 13:00
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Hallo Ihr Lieben,
wie ein Tag im Volunteer-Programm von Modisa aussieht, kann ich euch nicht sagen, am Besten einfach mal dort nachfragen, die werden euch das sicher erzählen.
Ich weiß von Modisa, dass die beiden Betreiber dieses Projekt mit einer Begeisterung und Hingabe durchgezogen haben, die ihresgleichen sucht.
Wir haben uns in Botswana lange über Modisa mit einem Freund unterhalten, der das Projekt aktiv von Anfang an unterstützt hat und es vor allem durch den administrativen Dschungel in Botswana geführt hat. Zu diesem Zeitpunkt steckte Modisa noch in den Kinderschuhen. Nach allem, was ich gehört habe, kann ich nur sagen: "Hut ab!".
Hier könnt Ihr nachschauen, wer dahinter steckt:





@Miss Ellie: Tierschutz wird bei Modisa GANZ GROSS geschrieben.

Viele Grüße,
Nenette
Il n'y a pas un atome de cette poussière que je n'aime infiniment.
Es gibt kein Atom in diesem Staub, das ich nicht unendlich liebe. (Elizabeth Riollet über Voi/Tsavo)

Botswana 2010: nenette-f.over-blog....egorie-11610665.html
Mein anderes Hobby: lauter-schoene-saetze.over-blog.com/
Letzte Änderung: 23 Sep 2013 13:03 von Nenette.
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23 Sep 2013 16:28 #305494
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  • baobab2 am 23 Sep 2013 16:28
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Hallo,

nun kann ich mich in Ruhe selbst dazu äußern. Da ich auf Arbeit mein Handy abschalte, so wie ich es auch von meinen Schülern erwarte, konnte ich nicht gleich ausführlich antworten. Die Art und Weise der ersten Statements haben mich daran erinnert, wieso ich etwas die Lust an diesem Forum verloren habe. Okay, vergessen.

Bele weiß, dass ich erst gar nichts davon erzählen wollte, aus rein egoistischen Gründen. Valentin und Mikkel, die beiden Gründer dieses Projektes haben aber jede Unterstützung verdient. Danke an meinen Vorredner, der schon einiges vorweg genommen hat.

Ich habe dieses Thema heute morgen eröffnet, da es mich emotional sehr bewegt hat, dass meine Tochter dieses Projekt heute mittag nach 3 Wochen wieder verlassen musste, der Abschied war sicher genau so tränenreich wie meiner Mitte Juli. Dass sie so schnell nach mir selbst hingefahren ist, sagt wohl schon einiges.

Zu den Grundzügen des Projektes erfährt man auf der homepage eigentlich viel. Sehr gelungen finde ich auch folgenden Blog, den man verstehen sollte, wenn man dort hinfährt, denn es läuft alles auf Englisch.


blog.getaway.co.za/w...hari-seeking-asylum/

Valentin sorgt mit Hilfe von Volontären für 31 Löwen, 8 Wildhunde und zwei Leoparden, die von einem Farmer (10 000ha) eben nicht abgeschossen oder vergiftet wurden wie es so oft passiert, sondern in sehr großen Gehegen gehalten werden. Auf der Farm befindet sich die Grassland Safari Lodge (4km vom Camp), wo man für eine Nacht so viel zahlt wie als Volontär eine Woche im Camp.

Ich zahle nicht, um dort zu arbeiten, sondern weil ich dort sein darf, mitten im Nirgendwo der Kalahari, weitab von der Zivilisation, in Gemeinschaft mit großartigen Menschen aus der ganzen Welt (zwischen 7 und 11 andere Volontäre waren mit mir dort, bei meiner Tochter jetzt weniger) und das Gefühl habe, etwas Sinnvolles zu tun.

Ich zahle für Unterkunft und (gute!) Vollverpflegung. Das Camp ist einfach, kaltes Wasser, Zelte mit Matratzen (1-2 Personen). Man gewöhnt sich schnell daran und das ist es gerade, was mir gefällt. Back to Basics. Man staunt, was man alles nicht braucht. Dafür jeden Abend die schönsten Sonnenauf- und -untergänge. Lagerfeuer unter sensationellem Sternenhimmel.

Die Arbeiten: Gehege säubern, an zwei Tagen in der Woche Löwen und Wildhunde füttern, nachdem man Esel oder Gnus geschlachtet hat, die zum Teil vorher gejagt werden (das Futter kommt nicht verpackt aus dem Supermarkt), Zäune reparieren, Gräben ziehen, Löcher buddeln, Grasdächer bauen, die unterschiedlichsten Wildtiere zählen (andere nennen das Safari und es gab wirklich vieleTtiere, obwohl gerade Trockenzeit war).

Wir hatten Lektionen über Botswana und Valentins (und Mikkels) Plan, das Farmland in einen Wildschutzreservat umzuwandeln, indem sich die Löwen frei bewegen könnten. Voraussetzung dafür wäre aber eine sehr kostenintensive komplette Umzäunung des Farmlands, der Lodge und des Camps.

Jack, unser Buschexperte, machte ausgedehnte Walks mit uns, wo wir viel über Flora und Fauna der Kalahari lernten, z.B. die unzähligen Spuren im Sand oder Vögel zu bestimmen. Wir saßen wir am Wasserloch der Lodge und beobachteten Tiere. Regelmäßig fuhren wir zu den Löwengehegen und hörten das Brüllen der Rudel aus nächster Nähe - das geht durch Mark und Bein, unbeschreiblich.

Ich war so glücklich dort. Jeden Morgen wenn die anderen noch schliefen, bin ich mit meiner Kamera umhergestreift. Einen kleinen Film hänge ich an. Es gab viel Freizeit, der Sonntag war sowieso frei. Man konnte Volleyball spielen, lesen, fotografieren - what ever. Es gab Kontakte zu einem Dorf von Buschleuten, aber nicht viel. Man vergisst einfach diesen ganzen alltäglichen Stress, der einen hier umgibt und ich hatte das Gefühl: Hier will ich bleiben.

Der Höhepunkt für jeden Volontär ist ein zweistündiger Spaziergang mit Valentin und seiner hand- aufgezogenen, nun fast ausgewachsenen Löwin Sirga durch den Busch. Sie lebt in einem Extragehege neben Valentins Zelt, etwas ab vom Camp, wo sie ihre Ruhe hat. Wir haben ein Wasserloch für sie gebaut. Er lehnt es im Übrigen völlig ab, Löwenkinder zum Kuscheln für Volontäre heranzuziehen wie anderswo üblich. Die Löwen auf der Farm sind sterilisiert.

Ich hoffe, ich habe euch neugierig gemacht. Wenn nicht - auch gut. Dann muss ich nicht am Ende um einen Platz für meinen nächsten Aufenthalt dort bangen.



Liebe Grüße,
Ina
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23 Sep 2013 17:49 #305501
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  • Diana in Cape Town am 23 Sep 2013 17:49
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Ich finde es furchtbar schade, dass davon absolut NICHTS auf der Homepage herüberkommt.
Unter activities steht :

Bush walks
Tracking
Game drives
Campfire nights and BBQ
Lectures
Sleep out in the bush
Horseback riding
Cultural experience

Ausserdem ist noch ein Travel Agent involviert.
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23 Sep 2013 17:55 #305503
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  • ontrail am 23 Sep 2013 17:55
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Hallo!
Verfolge die Diskussion gespannt, da ich vor meiner Hummeldumm-Hufgetrappel Reise überlegt hatte, auf Harnas zu arbeiten. Bin aber auch immer etwas unentschlossen was dieses Arbeiten und dafür zahlen angeht. Aber hier scheint man sich ja echt um die Volunteers zu bemühen.

@Diana in Cape Town: Die Aufgaben der Volunteers sind auch auf der Homepage beschrieben, allerdings unter einer anderen Rubrik, nicht unter "Activitys". Leider konnte ich bislang nicht herausfinden, was ein Aufenthalt nun dort kosten soll...


Reisebericht:
Ein bisschen Hummeldumm und viel Hufgetrappel
www.namibia-forum.ch...el-hufgetrappel.html

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23 Sep 2013 18:02 #305506
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  • baobab2 am 23 Sep 2013 16:28
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Hallo Diana

Ja, es ist richtig, dass du das Programm über einen Agenten buchst. Die ganze Buchungsarbeit könnte Valentin beim besten Willen nicht auch noch bewältigen. Glaub mir, er hat kaum eine freie Minute.
Mit enkosini habe ich beste Erfahrungen gemacht. Jede Frage wird umgehend beantwortet. Kelcey hat mir sogar Mail Adressen von ehemaligen deutschen Volontären zukommen lassen, da ich natürlich auch eine Menge Fragen im Vorfeld hatte.

Auf der homepage vom Modisa Wildlife Project können doch die Aktivitäten nur genannt werden. Wenn man aber die statements of volunteers dort liest, kommt viel von dem rüber, was auch ich so empfunden habe.
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