THEMA: Verwirrter Baobab
27 Jan 2011 21:22 #172320
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  • Rodrigo am 27 Jan 2011 21:22
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Guten Abend,
ich habe an Euch, vor allem an die versierten Biologen, eine merkwürdige Frage.
Ich habe vor etwa 12 Jahren aus Baobabsamen aus dem Okavango ein Bäumchen gezogen. Jetzt ist es etwa 60 cm hoch (nur so nebenbei: Zur selben Zeit habe ich im Garten meiner Schwester in Mafikeng auch einen Baobab gezogen - der ist dreimal so hoch). Ich habe ihn hier gegen Ende unseres Nordwinters gesetzt, er keimte in unserem Frühling, bekam Blätter, jedes Jahr mehr, und so im Oktober hat er alle Blätter abgeworfen. So auch im vergangenen Jahr: Im Oktober war das Bäumchen kahl. ABER: Ende November trieb das Ding plötzlich neue Blätter, nun steht es in voller Blätterpracht da! Aber das darf doch einfach nicht sein!!! Was ist der Grund? Die Pflanze hat plötzlich den Südrhythmus übernommen. Ist das genetisch festgelegt? Oder muss es äußere Reize hier gegeben haben, die der Pflanze sagten: Austreiben!
Wer kann eine Erklärung dafür liefern? Oder wenigstens begründete Vermutungen anstellen?
Ich weiß, alles nicht so wichtig, aber mich interessiert's halt.
Vergnüglichen Abend!
Wolff-Rüdiger
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27 Jan 2011 21:34 #172328
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  • Ruaha am 27 Jan 2011 21:34
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Hallo Rodrigo,

wir haben auch vier kleine Baobabs (zwei aus mitgebrachten tanzanischen Samen und zwei aus dem Senegal). Unsere werfen ebenfalls alle Blätter im Herbst ab (ich meine es war im November). Und sie sehen dann jedes Mal so gut wie tot aus! Bei uns kommt das neue Grün erst im Mai oder gar Juni. Also über 6 Monate haben wir nur hässliche blattlose Stämme. Wäre da nicht die tiefe Verbundenheit, hätte ich die undankbaren Bäumchen längst entsorgt!
Der plötzliche Wandel bei Dir ist mir auch nicht klar!

Viel Glück weiterhin mit den grünen Freunden!

VG
Ruaha
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27 Jan 2011 21:47 #172333
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  • Rodrigo am 27 Jan 2011 21:22
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Ja, das Komische ist: Ich habe viele der Baobabsamen meinen früheren Schülern gegeben, die auch manche Erfolge damit hatten. Und bei denen stimmt die Weltordnung!!! Ich habe gefragt.
Vielleicht erbarmt sich Burschi, indem er mal einen Moment nicht an mutierte Zebras denkt, sondern sich den wirklich wichtigen Fragen zuwendet ....
Guat's Nächtle!
Wolff-Rüdiger
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27 Jan 2011 22:19 #172344
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  • piscator am 27 Jan 2011 22:19
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Habe gegoogelt, weil es mich persönlich interessiert. Wikipedia sagt:

"Bei Gehölzen, die im Jahreszeitenklima wachsen, bildet sich an den Wuchsachsen während der Vegetationsperiode je ein Triebabschnitt (Jahrestrieb). Kommt es, wie bei der Eiche, während der Vegetationsperiode zu einem weiteren Austrieb, spricht man vom Johannistrieb (Prolepsis). Tropische Arten neigen zu mehrfachem Austrieb."

Es könnte sein, dass ein "Feuchteschub" den Anstoß gegeben hat.


Gruß Reinhard
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28 Jan 2011 07:14 #172377
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  • maddy am 28 Jan 2011 07:14
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Hallo Wolff-Ruediger,

Pflanzen lesen keine Kalender und wissen auch nicht, in welcher Hemisphaere sie sind. Die jaehrliche Ruhe der laubabwerfenden Baeume wird entweder von der Temperatur (Kaelte), Wasser (mangel), Lichteinfall oder allen drei Faktoren ausgeloest.

In deinem Fall, wie du richtig vermutest, hat dein Baobab ende November entweder hoehere Temperaturen bekommen, oder mehr Wasser als gewohnt. Wo (wie kuehl) steht er normalerweise im Winter? Hast du was in seinem Standort veraendert?

Falls er die richtigen Wachstumsbedingungen bekommt (vor allem genuegend Licht im Winter!), koennte er wohl den groessten Teil des Jahres mit Blaetter verbringen.

Gruss aus Sodwana
Maddy
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28 Jan 2011 08:38 #172387
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  • seethenature am 28 Jan 2011 08:38
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Hallo Wolff-Rüdiger,

schau mal im Exoten-Forum,
da gibt es einige Einträge über Baobabs.

Ich habe vor zwei Jahren auch einen Baobab gezogen. Er ist ein Kind der Baines Baobabs aus der Nxai Pan und ist jetzt auch noch Blattlos und 20cm groß.

Gruß
Ralf
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Natur- und Reisefotografie
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