THEMA: Preis / Leistung stimmt oft nicht mehr
22 Jun 2005 12:55 #6164
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  • Tomcat am 22 Jun 2005 12:55
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Ich bin das Erste Mal vor 15 Jaren nach Namibia gereist. In Sesriem gab es genau mal 8 Camps und Gästefarmen fast keine, weil praktisch keine Touristen unterwegs waren.

Vor ein paar Jahren hat der Tourismus angezogen, Lodgen und Gästefarmen sind wie Pilze aus dem Boden geschossen und die Preise haben angezogen.

Nach fünf Jahren „Namibiabstinenz“ bin ich Anfang Juni wieder mal in Namibia unterwegs gewesen. Landschaft immer noch grossartig , der Norden noch wild und wenn man weiss wo absolut unberührt. Bravo!

Ab und zu haben wir uns für ein Lodge interessiert und manchmal auch dort übernachtet, wenn uns das Preis / Leistungsverhältnis überzeugt hat. Das Preisniveau ist im Vergleich mit Südafrika sehr hoch, absolut auf Oversea Touristen abgestimmt.

Leider habe einige Lodgen den Bogen mitlerweilen völlig überspannt. Da wird oft viel Durchschnitt zu Abzockerpreisen geboten.

Da gibt es zB. eine Lodge in der Nähe einer Seelöwenkolonie, mit durchschnittlichen Zimmer direkt auf das Meer raus, einem eher rustikalen Restaurant, Standartfood ohne jegliche Aktiviäten zu einem Preis von 1250 Namibia Dollar plus Tax, pro Person versteht sich. Macht bei zwei Personen 350 Euro! Handeln auch in der absoluten „off season“ bei praktisch leerer Lodge nicht möglich! Es gibt anscheinend Leute die solche Mondpreise bezahlen, sonst wäre die Lodge schon lange Konkurs.

An der Bar einer schönen Lodge ( und vernünftigen Preisen) im Caprivi hatte ich ein interessantes Gespräch mit dem deutschen Besitzer. Er stellt fest, dass Stammkunden die seit Jahren immer wieder gekommen sind, nicht mehr auftauchen und sich alternativen zu Namiba suchen, weil sie nicht mehr länger bereit sind, die teiweise astronomischen Preise für Unterkünfte zu bezahlen….

Die Camps in Etoscha ziehen jetzt ebenfalls nach. Die Preise für Bungalows werden auf ende Juni massiv erhöht und wer weiss wie heruntergekommen die Unterkünfte in den Parks zum teil sind, wird nur den Kopf schütteln können.

Gruss Tom



Gruss Tom
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22 Jun 2005 13:10 #6165
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  • Tomcat am 22 Jun 2005 12:55
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Tomcat, leider hast Du absolut recht. Insbesondere die Preisunterschiede zwischen der Neben- und der Hochsaison sind nicht nachvollziehbar, zumal die Leistung, die man als Gast "konsumiert", ja keine andere ist. Entschuldigend muss man vielleicht erwähnen, dass es jetzt eine Art Kurtaxe für die Unterkünfte gibt, die vom Kunden über den Zimmerpreis einzuziehen ist.
Andererseits: Gucke über die Grenze nach BOT: Ist es dort gerechtfertigt, für vergleichbare Unterkunftsstandards noch mehr Geld zu nehmen (teilweise EUR 500,00 p.P. und mehr) ? Die Regierung von BOT möchte aber nun einmal im Wesentlichen "Exklusivtouristen" im Land haben. ODER anderes Beispiel: Warum muss ich zur Messe in Hannover für ein Hotelzimmer EUR 300 und mehr pro Nacht ausgeben, wenn es sonst 78 EUR kostet ?
Die Nachfrage bestimmt AUCH den Preis, hier wie da.

Solange genügend Touristen ins schöne Namibia kommen, wird sich an der Preispolitik sicher nichts ändern. Aber es gibt ja auch günstigere Unterkunftsmöglichkeiten im Land, die auch sehr charmant sind ! :D

Gruß

A/T
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22 Jun 2005 14:31 #6173
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  • Tomcat am 22 Jun 2005 12:55
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Goie middag!
Ich hoffe sehr, nein, ich bin sicher, es WIRD sich was ändern:
die Beschwerden der Touristen, sowohl was NWR(Restcamps), als auch,
was Preis/Leistung anbetrifft haben die Adressaten erreicht!
Zumindest den privaten Sektor:
Aktuell: AZ.com.na unter "Branche" den Artikel von gestern;" Kritik an NWR",
oder ebendort unter "Leserbriefe" "Verrückt, solange es bezahlbar ist"...
Die Stimmen der Kritik mehren sich, und das ist gut so!
Auf diesem Weg darf man aber nicht den leichten Weg der Pauschalisierung ("Alle sind raffgierig.." etc )gehen. Jedoch das Verhältnis
von Preis zur Leistung, verbunden mit einer subjektiven Bewertung, öffentlich
zu machen ist das legitime Recht des Verbrauchers/Gastes. Zuviel
Nachsicht wirkt hier kontraproduktiv, in jeder Hinsicht.....
CH

PS Namibian.com.na hat vandag ´n spotprent, der sagts auf Afrikaans...
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23 Jun 2005 13:53 #6198
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  • Tomcat am 22 Jun 2005 12:55
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Beitrag auf Verlangen des Users gelöscht
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23 Jun 2005 15:48 #6200
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  • Tomcat am 22 Jun 2005 12:55
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Ja, in der Tat spielt das Preis - Leistungsverhältnis nicht mehr in Namibia !

Seit Jahren prangern wir dies bei allen offiziellen Anlässen an. Auch morgen werden wir ein Gespräch mit den "Obersten" vom Namibia Tourism Board in unserem Hause dazu nutzen, dies zur Sprache zu bringen. Das NTB teilt seit Jahren unsere Bedenken, aber letztes Endes kann es die Unternehmen nicht zwingen, Preise zu senken.

Jahrelang sind gab es einen Preis - Steiegrungs - Automatismus: Es ging stets um 15 - 25 % aufwärts. Solange die Währung im gleichen Verhältnis fiel oder sogar noch stärker sank, fiel diese Preissteigerung dem Reisenden nicht auf.

Nun aber haben wir seit fast 2 Jahren einen immer stärker werdenden N$ und damit keinerlei Kompensation für die Preissteigerungen der letzten Jahre.

Für die neue Reisesaison 2006 haben meinem Überblick nach die meisten Unternehmen ihre Preise eingefroren. Das aber ist meines Erachtens zu wenig: Eine Zurücknahme der Preise um ca. 30 % würde das von deutscher Seite lahmende Übernachtungsgeschäft erst ankurbeln...

Aber man schaut auf andere...

Neue Zielgruppen sind Italiener und Briten. Letztere werden z. zt. mit massiven Werbekampagnen für Namibia motiviert. Wir deutschen Reisenden werden in Zukunft - wie in Südafrika auch - eine immer weniger starke Rolle spielen.

Natürlich - und da muß ich ich so mancher Gästefarm, Lodge oder so manchem Hotel Recht geben - sind die Ansprüche der Reisenden in den letzten Jahren enorm gestiegen. Viele Unternehmen haben deshalb auch sehr stark investiert, um den gehobenere Ansprüchen gerecht zu werden. Sie haben Geld zu hohen Zinsen geliehen. Auch die Konkurrenz untereinander ist durch den Ausbau der touristischen Infrastruktur viel größer als früher - und entsprechend geringer die mögliche Auslastungsrate...Und das wiederum verführt zu höheren Preisen, insbesondere in den Hochsaisonzeiten...Keine sooo leichte Sache !

Trotzdem verfügt Namibia auch heute noch in jeder Preiskategorie über Unterkünfte, die ein reeles Preis - Leistungs - Verhältnis widerspiegeln. Nur muß man diese kennen. Dieses Forum dient ja auch dazu, sich hierzu auszutauschen. Das Fahren mit einem Allrad mit Dachzelt ist nur für den geringeren Teil von Reisenden eine Alternative. Nicht jeder möchte in einem Zelt schlafen und am Campingplatz selber brutzeln.

Bleibt also die realistische Alternative, die Unterkünfte mit einem guten Preis - Leistungsverhältnis zu sammeln. und das wird ja schon ín dieser schublade "Unterkünfte" fleißig gemacht.
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23 Jun 2005 17:35 #6202
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  • Tomcat am 22 Jun 2005 12:55
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um die Aussage des Achim ein wenig zu differenzieren:

unser DZ Preis 2001: N$ 390.-/ DM 130.- (entspr. ca.€ 65.-)
unser DZ Preis 2005: N$ 480.-/ ca. € 60.-

entpricht einer Steigerung in N$ von ca. 6,25% jährlich, in € einer Senkung von fast 8%!

Wir verdanken es wahrscheinlich diesem Umstand und dem Zuwachs aus den schon erwähnten britischen und vor allem italienischen Märkten, dass wir unsere Umsätze in diesem Geschäftsjahr bisher um über 30% steigern konnten.
Die Buchungen deutscher Veranstalter sind tatsächlich etwas enttäuschend. Die der Selbstbucher optimistisch.
Vor allem bei italienischen Veranstaltern kann ich ein klares Preisbewusstsein erkennen, was das Reisen für diese Zielgruppe erschwinglich hält.

Trotzdem sinkt bei uns die Marge bei leicht steigenden Preisen (2006 ca 8%) weiter (Strom ab Juni 22,5% teurer)!

Was sagte mir da man jemand vor vielen Jahren: "jammert nicht, kämpft!"

Ralph aus Windhoek (wo's jetzt wieder Sommer wird :wink: )
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