Sitzabstände: Über die Sitzabstände wurde schon genug geschrieben. Allerdings geht es dabei immer nur um den Abstand nach vorne, nicht um die Breite. Für normal gebaute Erwachsene ist es nicht möglich halbwegs bequem zu sitzen, wenn man die Schulter des Nachbarn hinter oder vor der eigenen Schulter hat. In diesem Punkt sind Air Namibia und LTU etwa gleich schlecht. Bei LTU hat man den Vorteil, dass die Maschinen oft nicht voll besetzt sind und man des halb Chancen hat, dass der Nachbarsitz nicht besetzt ist.
Preise: Die Preise ändern sich häufig. In der letzten Zeit ist LTU aber meist deutlich teurer als Air Namibia und deutlich billiger als SAA. Dabei muss man sagen, dass LTU auch schon billiger als Air Namibia war, aber SAA ist fast immer deutlich teurer.
Fluggepäck (Gewicht): Wer eine LTU-Card hat, darf 30 kg mitnehmen, bei langer Reisedauer 40 kg. Ansonsten nur 20 kg und bei langer Reisedauer 30 kg. Bei Air Namibia sind es 25 kg, bei SAA weiß ich es nicht.
Fluggepäck (Sorgfalt): Hier sind die Unterschiede besonders groß. Ich habe beruflich manchmal mit Cargocentern und dem Verpacken von Luftfracht zu tun. Ich weiß also wie die Gepäckstücke in die Luftfrachtcontainer gepackt werden und wie das Gepäck dabei behandelt wird. Beim Rückflug ist der Unterschied nicht so groß, weil dann alles in der selben Anlage von den selben Leuten in Windhoek gepackt wird. In Deutschland verwendet LTU die billigste Anlage, die man bekommen kann und Gepäckstücke werden oft beschädigt. Air Namibia verwendet die Einrichtiúngen von SAA oder anderen Gesellschaften mit. Natürlich ist die jeweile Truppe mit eigenem Gepäck manchmal sorgfältiger als mit dem Gepäck der fremden Gesellschaft, aber immerhin wechselt Air Namibia natürlich den Anbieter, wenn zu viele Beanstandungen kommen. Außerdem hat Air Namibia eine Partnerschaft mit einem Cargounternehmen, das die Abwicklung recht gut im Griff hat. Das Gepäck wird deutlich besser behandelt. Noch besser sieht es bei SAA aus. Die haben auf einigen Flugplätzen sogar eigene Cargocenter. Bezahlen alle etwa das gleiche, wobei Air Namibia etwas unbürokratischer ist. Mir hat man nach einem Totalschaden eines billigen (90€) Reisekoffers in Frankfurt problemlos einen neuen etwa gleichwertigen Koffer angeboten, in den ich meinen kaputten Koffer einfach hinein tun konnte. Die haben am Flughafen eine Servicestelle (keine eigne Einrichtung, sindern eine beauftragte Firma am Flughafen), wo man den Schaden melden kann. Er wird dort begutachtet und man bekommt eine bestätigung dafür. Wenn möglich wird der Koffer sofort repariert oder ausgetauscht. Wie die Abwicklung bei hochwertigen Koffern ist weiß ich nicht. Bei LTU wird der Schaden nur aufgenommen und man muss den kaputten Koffer erst mal nach Hause schaffen. Bei der Schadensmeldung ist ein Aufkleber dabei, den man ausfüllt und auf den Koffer klebt. Man kann den Koffer dann kostelos an eine Firma schicken, wo der Koffer repariert oder ausgetauscht wird, oder man bekommt einen Scheck über den zeitwert des Koffers. Das dauert meist etwa 6 Wochen (ich musste das bisher nach jedem LTU-Flug bei mindestens 1 Koffer machen). Mit SAA hatte ich bisher keinen Schadensfall (und auch bisher nur 3 Einzelflüge - 1 mal von D nach Nam, 2 mal von Nam nach D) und kann daher nicht aus eigener Erfahrung sagen wie sowas abgewickelt wird.
Flugplatz: Über namibia brauch man nichts zu sagen, weil alle Gesellschaften den selben, einzigen internationalen Flughafen benutzen. Der Flughafen von WDH ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar, aber es gibt Taxis, Shuttle und viele Abholdienste. Selbst ein Taxi kostet weger als öffentliche Verkehrsmittel in Deutschland. In Deutscland sieht das anders aus. Air Namibia und SAA fliegen nach Frankfurt, teilweise auch zusätzlich in andere deutsche Städte. LTU fliegt nach München und Düsseldorf. Den Flughafen in Düsseldorf kenne ich nicht. München ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur sehr umständlich und mühsam erreichbar. Wenn man viel Gepäck hat ist es bequemer ab Frankfurz zu fliegen, auch wenn man in München wohnt. Wer Lust hat, der kann ja mal 2 Koffer mit je 20 kg bepacken und zusätztlich Handgepäck vorbereiten. Dann geht es mit dem Gepäck vom Münchener Hauptbahnhof mitder vollgestopften Straßenbahn quer durch die Stadt mhr als 80 km weit zum Flugplatz. Danach sollte man abschätzen, wie viel es Wert wäre, diesen Aufwand zu vermeiden. Ich bin bei dieser Abschätzug auf 200€ für mich gekommen. Das macht für Hin- und Rückflug zusammen also 400€. LTU müsste mit also die Tickets fast schenken, damit sie konkurenzfähig sind. Die Tatsache, dass ich etwas näher an Frankfurt wohne spielt dabei keine Rolle. Die Verbindungen zwischen F und M sind so gut, schnell und billig (und im Flugpreis enthalten), dass man das vernachlässigen kann. Und was die Zeit betrifft - Vor oder nach dem langen Flug spielt es keine Rolle ob man 2 oder 3 Stunden im Zug sitzt. Und die Straßenbahnfahrt von HBf zum Frughafen dauert in M ja auch noch mal 1,5 Stunden.