THEMA: Malarone
22 Feb 2006 15:13 #11607
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  • joli am 22 Feb 2006 15:13
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Hallo Tomcat,
vielleicht ist das auch wirklich so, dass in bestimmten Ecken Namibias jeder Bewohner zumindest einmal in seinem Leben mit Malaria infiziert war. Erscheint mir vom Ansatz her auch durchaus vorstellbar. Aber wie auch immer: es geht hier ja nicht um eine wissenschaftliche Studie, sondern um die Identifizierung der Gebiete, in denen das Malaria-Risiko besonders hoch ist. Und da halte ich die Karte auf jeden Fall für sehr hilfreich.
Gruß Joli
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22 Feb 2006 19:17 #11613
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  • anddor am 22 Feb 2006 19:17
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Hallo,

da ich auch zu den Lariamer gehöre, möchte ich mal fragen:

Welchen Stanby-Mittel sind zu empfehlen ?

Gruß
anddor :blink:
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22 Feb 2006 19:31 #11614
  • Armin
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  • Armin am 22 Feb 2006 19:31
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Hallo Prophylaxe-Interessenten,

wir haben während unserer Namibia-Reise im vergangenen Jahr auf individuelle Empfehlung des Tropeninstituts Hamburg Doxycyclin als Prophylaxe eingenommen. Wir haben keinerlei Probleme damit gehabt, lediglich meine Frau hat sich gegen Ende des Urlaubs nach einer längeren Fahrt in einem offenen Fahrzeug und kurzärmeliger Kleidung an den Armen eine Art Sonnenallergie eingehandelt. Das war sicher eine Folge der bekannten phototoxischen Nebenwirkung von Doxycyclin. War aber nach ein paar Tagen verschwunden. Trotzdem sollte man immer bedenken, dass Doxycyclin ein Antibiotikum ist und kein Placebo. Aber ohne Chemie geht´s wohl nicht. Wir werden in diesem Jahr auf jeden Fall auch wieder Doxycyclin nehmen. Noch dazu ist es im Gegensatz zu anderen Medikamenten spottbillig.

Da ich letztes Jahr auch etwas skeptisch war, da Doxycyclin in Deutschland als Malariaprophylaxe nicht zugelassen ist, habe ich mir die Wirkung vom Tropeninstitut nochmals ausdrücklich bestätigen lassen. Ich bekam damals folgenden Text:

Doxycyclin als ganz \"gewöhnliches\", damit aber auch seit Jahren bekanntes, gut ausgetestetes und bewährtes Medikament, hat sich als sehr gut wirksames Mittel auch gegen die sich schnell verändernden Malariaerreger erwiesen. In Deutschland wird von den Herstellern jedoch ein umfangreiches Zulassungsverfahren für die Indikation \"Malaria-Prophylaxe\" gemieden, da es sehr kostenintensiv wäre. In anderen Ländern gibt es eine solche Zulassung und Doxycyclin wird seit längerem schon zur Prophylaxe, v. a. bei längerfristigen Aufenthalten in den Hochrisikogebieten oder wenn Kontraindikationen für die alternativ möglichen Medikamente bestehen, erfolgreich eingesetzt.

Nachdem ich meinem Hausarzt damals die (wesentlich umfangreichere) persönliche Empfehlung des Tropeninstituts gezeigt habe, meinte er, er hätte wieder mal was dazugelernt und hat uns Doxycyclin bedenkenlos verschrieben, da für ihn eine Empfehlung des Tropeninstituts über jeden Zweifel erhaben sei.

Ich möchte damit jedoch keinesfalls eine Pauschalempfehlung für Doxycyclin abgegen, sondern jedem empfehlen, sich von Experten, z. B. dem Tropeninstitut, individuell beraten zu lassen.

Viele Grüße
Armin
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22 Feb 2006 20:50 #11617
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  • jaffles am 22 Feb 2006 20:50
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Hallo,

wir wollen Ende April ins Kaokoveld und zu den Epupa Fällen. Da wir auf Lariam mit Schwindel und Kreislaufproblemen reagiert haben, wären wir an einer Prophylaxe mit Doxycyclin interessiert.
Wie lange vor und nach dem Verlassen des Malariagebietes muß das Medikament eingenommen werden?
Wieviel mg pro kg Körpergewicht sind notwendig und muß man das Medikament täglich einnehmen?
Über eine Antwort würde ich mich freuen!

Viele Grüße Jaffles
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22 Feb 2006 23:15 #11625
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  • Catbird am 22 Feb 2006 23:15
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Hallo Armin!
Jetzt bin ich doch einigermaßen erstaunt, dass vom Tropeninstitut dieser Hammer Doxycylin als Prophylaxe empfohlen wird. Es wird übrigens auch bei Pest, Cholera und Syphilis verschrieben, allerdings curativ. Naja - so hat man wenigstens ein breites Spektrum bei seiner Reise abgedeckt. Ich bekam es vor Jahren nach einer Borreliose verschrieben und lag nach der Einnahme erst mal für Stunden flach. Außerdem durfte ich während der Einnahme nicht in die Sonne (sonst rollen sich die Fußnägel auf :woohoo: ) - das ist natürlich für eine Prophylaxe im sonnigen Afrika sehr zu empfehlen. Außerdem \"treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere anhaltende Durchfälle auf\". Na dann viel Spaß beim Auffinden der entsprechenden Büsche in Namibia :P
Also ich persönlich kann aus eigener Erfahrung nur vor diesem Hammer warnen. Hingegen bin ich ein absoluter Verfechter von Malarone. Die ganze Familie und auch unsere Freunde hatten keinerlei Nebenwirkungen, auch das Bier schmeckte wie üblich.
Aber jeder muss selber austesten, was er verträgt.
Na denn Mahlzeit wünscht
Catbird B)
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23 Feb 2006 00:12 #11628
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  • Armin am 22 Feb 2006 19:31
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@ Jaffles

Doxycyclin wird ab einem Tag vor Eintritt in ein Malaria gefährdetes Gebiet eingenommen, bei Erwachsenen täglich 100 mg, bis vier Wochen nach Verlassen des Malaria gefährdeten Gebietes.

@ Catbird

\"Hammer\" ist ja wohl relativ. Wir haben Doxycyclin jedenfalls gut vertragen. Und Malarone ist ja auch nicht nur deshalb kein \"Hammer\", weil sich der Name so schön sanft anhört. Hier ein kleiner Auszug aus den Nebenwirkungen von Malarone:

Im Bereich des Verdauungssystems kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen. Zusätzlich werden Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen beobachtet. Ferner muss mit Kopfschmerzen, Husten und Schlaflosigkeit gerechnet werden. Außerdem kann es vorübergehend zu veränderten Funktionen der Leber kommen. Weiterhin kann es zu Fieber, Angioödemen, Hautausschlag sowie zu Haarausfall kommen. Zusätzlich können sich bestimmte Blutzellen zahlenmäßig verringern. Es kann also eine Anämie oder eine Neutropenie auftreten. Bei Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung kann sogar eine Panzytopenie eintreten, bei der alle Blutzellen in der Anzahl herabgesetzt sind.

Zum Glück weiß ich nicht bei allem, was das ist, aber sonderlich Vertrauen erweckend hört sich das auch nicht gerade an, oder?

Ich habe schon Lariam ausprobiert und kam dabei nicht von der Toilette runter (was ja wohl noch eine der harmlosesten Nebenwirkungen ist), meiner Frau droht Herzstillstand, weil sie parallel Betablocker schlucken muss. Was bleibt denn da sonst noch übrig? Habe nicht behauptet, dass Doxycyclin harmlos ist. Antibiotika nimmt man schließlich nicht ohne Not ein. Auf jeden Fall ist es ein Präparat, das - und das sagt sogar mein homöopatisch angehauchter Hausarzt - millionenfach bewährt und ausgetestet ist. Aber letztendlich muss jeder selber wissen, was er \"einwirft\". Am liebsten würden wir auch ganz drauf verzichten. Haben wir auch schon gemacht. Wenn die Ziele aber Kaokoveld, Owamboland und Caprivi heißen, möchten wir nicht gerne Kompromisse eingehen.

Gruß
Armin
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