China hat allein 2023 im Inland knapp 300 GW an Photovoltaik und Windkraft zugebaut (217 GW PV + 76 GW Wind) und dieses Jahr werden noch größere Zuwächse erwartet. Da erscheinen ab 2025 innerhalb von 1 bis 1,5 Jahren 2 GW Zubau in Namibia nicht völlig unmöglich. 2 GW nur mit Photovoltaik würde bedeuten, netto 10 Quadratkilometer mit PV-Paneln vollzupflastern. Brutto dürfte die Fläche etwa 3-4 mal größer sein, weil man typischerweise im Sinne geringerer Selbstverschattung etwas Abstand zwischen den Linien lässt, Wartungsstraßen dazwischen anlegt usw. Sicherlich ein sportliches Unterfangen, aber theoretisch noch im Rahmen des Möglichen.

Aber auch wenn die erst 2027 oder so produzieren würden, wäre es kein Beinbruch. Die Fragen sind für mich eher: Wird das überhaupt was? Nicht im Sinne von, ob das alles Sinn macht, sondern im Sinne von: Ist Hyphen hinreichend seriös und bekommt diese riesige Menge an Kapital organisiert? Da wurden ja durchaus ein paar Zweifel an den südafrikanischen Partnern der deutschen Enertrag gesät. Die andere Frage ist: Wird das alles so ausgestaltet, dass Namibia als Land und nicht in Form einzelner Individuen am Ende hinreichend profitiert?

Grüße

Ich habe vergangene Woche in Lüderitz mit vier Mitarbeitern der KfW zusammengesessen und sie mal nach dem aktuellen Stand zu Namibias Projekten rund um das Thema grüner Wasserstoff befragt. Einhelliger Tenor: Das befindet sich alles noch relativ am Anfang des Planungsstadiums. Klang für mich jedenfalls nicht so, als ob da mit sehr schnellen Fortschritten zu rechnen sei….

mitglied19210 schrieb: mmmhh, feasibility/Machbarkeit muss sich ja nicht bloß auf Technisches beschränken und kann auch Finanzierung beinhalten
Bei den Beiträgen hier war die naheliegende Frage immer ausgeblendet, wie diese DIESE Projektinitiatoren an so viel Geld kommen wollen/könnten.
Das war schon damals nicht erkennbar bzw. nicht kommuniziert und seitdem haben sich die Finanzierungsbedingungen ja nicht gerade verbessert

na ja, zwei (Dâures und Cleanergy) der vier Projekte, die durch die Presse geistern werden ja schon gebaut. Also so ganz am Anfang ist das Thema hier nicht mehr. Hyphen hat ganz andere Dimensionen (v.a. finanziell), weshalb es natürlich auch länger dauert.

Viele Grüße
Christian

"Die Regierung rechnet bereits in den kommenden Monaten mit der ersten Produktion von grünem Wasserstoff in Namibia. Dem Leiter der Planungskommission, Obeth Kandjoze, nach stehe das Daures-Projekt aktuell bei 80 Prozent und könnte ab Juli 2024 die Produktion aufnehmen. Auch beim Cleanergy-Projekt stünden alle Zeichen auf einen Produktionsbeginn im dritten Quartal des laufenden Jahres. Kandjoze gab zudem einen Vertragsabschluss für das HyRail-Projekt bekannt. Die Kooperation zwischen TransNamib, Hyphen Technical, CMB Tech und der UNAM. Mit dem Projekt soll durch einen Hybrid-Zug der Einsatz von Wasserstoff im Schienenverkehr getestet werden. Die Umrüstung der Lokomotive soll schon in der zweiten Jahreshälfte beginnen, vor Ende 2025 könnte dann der Betrieb aufgenommen werden. " (Hitradio Namibia, www.hitradio.com.na, 26. März 2024)

Vielen Fachleuten zucken die Mundwinkel.
Die genannte "Produktion" ist wohl nur ein kleiner Prototyp um Geld locker zu machen. Da gehört einiges mehr dazu.
Immerhin war Geingob schlau genug, sich nicht in die Elektroautofalle locken zu lassen, er sprach von Anteil 30% Wasserstoffautos als Regierungsfahrzeuge.
Sollen die Europäer diese doch bezahlen.
Sie werden sowieso nach kürzester Zeit im Lande, der Namib, oder in der Government Garage vergammeln.

Interessant in diesem Zusammenhang ist folgender Bericht: