THEMA: Völkermord an Herero
28 Mai 2021 12:27 #617257
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  • loser am 28 Mai 2021 12:27
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Logi schrieb:
Heute in der AZ.... Es sei unverständlich, wie der Betrag in Höhe von 40 ?Milliarden Euro, den Namibia zu Anfang der Unterhandlungen von Deutschland verlangt habe, auf knapp 1,1 Milliarden Euro heruntergehandelt worden sei, monierte der Paramount Chief der OvaHerero, Vekuii Rukoro...[/i]
40 oder 4?
Letzte Änderung: 28 Mai 2021 12:28 von loser.
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28 Mai 2021 12:42 #617258
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  • mitglied19210 am 28 Mai 2021 12:42
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Hallo,

kann man den Vertragstext schon irgendwo einsehen?

Auf die kontroverse moralische Diskussion will ich gar nicht eingehen. Nüchtern betrachtet wäre es aus deutscher Sicht relevant, dass der Vertrag und die Zahlung von 1,1 Milliarden Euro wirklich einen Schussstrich zieht - also verbindlich in dem Vertrag steht, dass damit seitens Namibias keine weiteren Ansprüche geltend gemacht werden können. Ansonsten kann die nächste oder übernächste Regierung in Namibia das Fass ja wieder aufmachen und beispielsweise vor dem Internationalen Gerichtshof gegen Deutschland klagen, wenn sie Geld braucht. (Da können nur Staaten klagen, nicht aber Volksgruppen wie die Herero). Andernfalls wäre aus deutscher Perspektive gar nichts erreicht. Mit dem Staat Namibia hätte man dann rechtlich keine abschließende Lösung erreicht und die Herero und Nama akzeptieren das Abkommen ja ohnehin nicht.

Grüße, Torsten
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28 Mai 2021 12:47 #617259
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kann man den Vertragstext schon irgendwo einsehen?
nein, da er noch nicht unterzeichnet, sondern nur paraphiert wurde. Unterzeichnung soll in Kürze in Windhoek durch Außenminister Maas, Entschuldigung vor dem Parlament durch Bundespräsident Steinmeier stattfinden.

Viele Grüße
Christian
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28 Mai 2021 16:50 #617288
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"Vertreter der Herero und Nama haben die Erklärung Deutschlands zum Völkermord in Namibia entschieden zurückgewiesen. Bei einer spontanen Demonstration marschierten rund 100 Personen vom Parlament zur Deutschen Botschaft, wo mehrere Chiefs dem deutschen Botschafter Herbert Beck eine Petition überreichten. Der Generalsekretär der Traditionellen Ovaherero-Behörde OTA, Mutjinde Katjiua, erklärte anschließend gegenüber Hitradio Namibia: „The ambassador shouldn’t think that we are fools. To say that they recognise that what has happened in today’s term is a genocide. By that token saying it wasn’t a genocide because it was done before the UN convention on the prevention and punishment of genocide of 1948.” Sollte das geplante Abkommen unterzeichnet werden, werde man das als Kriegserklärung verstehen, so Katjiua weiter." (Hitradio Namibia, 28.5.2021)
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28 Mai 2021 17:32 #617289
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Es ist für mich unverantwortlich, was die Obersten der Herero von sich geben. Aber für mich ist völlig klar, sie wollen pro Kopf bares Geld in die Hand. Das ist seit Jahren ihr Ziel. Das man damit, die Volksgruppen in Namibia gegeneinander aufbringen würde, geht halt nicht in Ihre Köpfe.
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"Alles, was ich jetzt wollte, war nach Afrika zurückzukommen. Ich hatte es noch nicht einmal verlassen, aber wenn ich nachts aufwachte, lag ich lauschend da, bereits voller Heimweh danach."
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Für die momentane Situation dürfen wir uns erst mal recht herzlich bei unseren, vom Kolonialgedanken besessenen Urgrossvätern bedanken. Man sollte aber auch nicht vergessen, daß Namibia ein
künstliches, in der Kolonialzeit von uns Europäern erschaffenes Gebilde ist. Hier werden Stämme miteinander vereint, die eigentlich nichts miteinander gemein haben. Probleme sind vorprogrammiert.
Die Massai haben erzählt, dass sich zwei Löwen das Grab als Ruheplatz ausgesucht haben. Von dort haben sie eine gute Sicht ins Tal und auf das Wild. Ich darf nicht vergessen, es Denys zu erzählen, er würde sich darüber freuen. ( Frei nach Tanja Blixen)
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