Oh je… jetzt werde ich philosophisch, aber ich muß es sein, es geht nicht anders.
Das mit den Foren ist ja so eine Sache… Das mit den Internetforen ist jedoch eine ganz besondere Sache. Das www. bietet dem Menschen, Informationen zu erhalten. Die meisten dieser Informationen werden aber in unfiltrierter Art und Weise geliefert. Es liegt also an jedem einzelnen Individuum, sich mit dem qualitativen Inhalt der Informationen auseinander zu setzen. Und da liegt doch der Hase im Pfeffer. Denn aus Bequemlichkeit, Zeitmangel, Unlust, Unbedarftheit, mangelnder Intelligenz oder weil man etwas aus dem Zusammenhang nicht herauslesen kann, etc. befasst man sich nicht ausreichend selbst mit dem Inhaltsgehalt der Informationen. Stattdessen wählt man den vermeintlich einfacheren Weg und stellt Fragen zum Thema. Diese Fragen können intellektueller Natur sein oder aber auch eine ziemlich profane Seele haben; die Spannbreite hier ist unermesslich groß. Entsprechend vielfältig sind die Antworten auf diese Fragen. Wenn ich hier im Forum bestimmte Threads lese, dann denke ich mir manchmal, Mensch…das kann jetzt wohl nur eine rhetorische Frage sein. Ohne Zweifel ist der Fragesteller unsicher und überfordert, brennt es ihm unter den Nägeln, eine exhaustive Antwort auf sein, für ihn absolut wichtiges Anliegen zu erhalten. Doch alles hat ein Limit, inhaltlicher Art. Und somit auch die Fragen. Weil es nun gerade so aktuell ist… Bestes Beispiel die Hemdenfrage. Man sollte ja bekanntlich keine Fragen auf Fragen stellen. Doch ich komme nicht umhin… Wie kann man auf die Idee kommen, hier zu fragen, aus welchen Fasern und welche Ärmellänge die mit auf die Namibia-Reise zu führenden Hemden sein sollten? Qualitativ wertvoll ist solch eine Frage, wie wenn ich fragen würde, gibt es einen internationalen Flughafen in Namibia oder hat es das Superbleifreibenzin schon bis nach Windhoek geschafft oder welche Währung spucken die Geldautomaten in Mayrhofen im Zillertal aus. Dies sind Fragen so unnötig wie ein Kropf und… da beißt die Maus keinen Faden ab… dies sind dumme Fragen und rufen entsprechende Antworten auf den Plan. Dies bedeutet jedoch nicht, daß solch weniger intelligente Fragen von wenig intelligenten Menschen gestellt werden. Wer solche Gleichung aufmacht, ist meines Erachtens selbst wenig intelligent. Aus klugen Köpfen können durchaus simple Fragen und Antworten entschlüpfen. Ich empfinde mich ja auch als klug und trotz allem kommt häufig großer Müll aus meinem Munde. Dann bin ich aber immer sehr dankbar, wenn man mich auf diesen Fakt aufmerksam macht. Man hört ja nie auf, mental weiter zu wachsen. Und weil ich der Ansicht bin, daß es durchaus meine weltliche Aufgabe ist, mein soziales Umfeld anzuregen, zu sensibilisieren, äußere ich mich zum Thema. Natürlich würde ich es begrüßen, kämen dann weniger persönliche Animositäten zum Vorschein. Aber leider ist die Schwelle des Beleidigtseins eines jeden Einzelnen oftmals ziemlich flach. Das liegt wohl daran, daß so einige Menschen Kritik nicht zielführend für sich reflektieren. Nun denn… Das gehört eben zum Leben. Und… es gibt hier keinen Unterschied zwischen Afrikagrünschnäbeln und Afrikainsidern. Warum aber oftmals sogenannte dumme Fragen hier im Forum gestellt werden liegt meines Erachtens wohl daran, daß Afrika für fast jeden „erreichbar“ geworden ist. Auch dies ein Resultat des Internets. Afrika ist zu uns ins Wohnzimmer gekommen und wir glauben, mit WLAN so vor dem lauschigen Kaminfeuer sitzend, uns etwas trauen zu können, was wir früher aus Mangel an nicht ausreichender Informationen nicht getan hätten. Aber Afrika ist keine wohlbehütete Kindertagesstätte, in der die Reisenden die Windeln gewechselt bekommen. Afrika ist unberechenbar, Afrika ist gefährlich und sicher zugleich, aber Afrika ist auch unbeschreiblich schön. Und weil es unbeschreiblich und unberechenbar ist, können Afrika und wir Afrikaneurotiker keine erschöpfenden Antworten auf Fragen geben; egal ob es kluge, dumme oder saudumme Fragen sind. Aber eigentlich wollen wir im Innersten doch gar keine kompletten Antworten auf unsere Fragen erhalten, denn sonst würden wir uns ja nicht ins Abenteuer Afrika stürzen und Afrika würde eine Reisedestination werden, so abgeklärt und vorausschaubar wie das Zillertal im durchaus wilden, atemberaubend schönen, romantischen Tirol mit all seinen Geldautomaten, die vielleicht noch immer Schillinge ausspucken
Gruß vom Alm