THEMA: Energie-Problem in Namibia
21 Jan 2016 07:29 #415852
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  • solitaire am 21 Jan 2016 07:29
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Liebe Leute,
habe heute im Newsletter der AZ die Meldung gefunden, dass es einen Energie-Engpass in Namibia gibt. Aus diesem Grund soll ein türkisches "Stromschiff" Strom aus Schweröl oder Erdgas produzieren. Hört sich für mich "horrible" an. Ist Solarenergie noch kein Thema in Namibia?

Liebe Grüße
Solitaire
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21 Jan 2016 07:38 #415854
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Hi Solitaire,

Hintergrund zum Strom"problem" findest Du hier: de.wikipedia.org/wik...aftwerken_in_Namibia

Gerade diese Woche hat der Enegerieminister versichert, dass es zumindest (anders als in Südafrika seit Jahren) zu keinen Stromengpässen kommen wird. Fakt ist, dass Namibia bis zu 60-70% des Stroms importieren muss. Solakraftwerke werden derzeit einige gebaut. Wir hatten bei Hitradio Namibia dazu vorgestern folgende Meldung:

"Die Versorgung Namibias mit Strom ist auch in den kommenden drei Jahren in voller Höhe gesichert. Das habe Energieminister Obeth Kandjoze gestern in einer Aufzeichnung eines Beitrags des NBC-Fernsehens erklärt, meldet die Presseagentur Nampa. Der Bedarf steige bis 2020 zwar von derzeit 611 auf 879 Megawatt. Doch zusätzlich zur eigenen Produktion beziehe man weiterhin insgesamt 490 Megawatt aus Südafrika, Simbabwe, Sambia und Mosambik, so Kandjoze. Hinzu kämen 120 Megawatt aus einer Schweröl-Verbrennungs-Anlage und 44 Megawatt aus dem Windpark bei Lüderitz sowie 70 Megawatt aus der Einspeisung von Solarenergie. Das umstrittene Gaskraftwerk der südafrikanischen Firma Xaris bei Walvis Bay von 300-400 Megawatt wurde in der Nampa-Meldung nicht erwähnt."

Viele Grüße aus Windhoek
Christian
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Letzte Änderung: 21 Jan 2016 07:39 von travelNAMIBIA.
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21 Jan 2016 07:46 #415855
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Hi Christian,
danke für die Info. Lt. AZ sollte dies ein türkisches Kraftwerksschiff sein. www.az.com.na/energi...-r-f-nf-jahre.429117

Hm, Namibia wäre ja prädestiniert für Solarstrom, das könnte sicher noch ausgebaut werden. Ist das Bewusstsein für Alternativenergie da?

Liebe Grüße
Solitaire
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21 Jan 2016 07:50 #415856
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Hi Solitaire,
Hm, Namibia wäre ja prädestiniert für Solarstrom, das könnte sicher noch ausgebaut werden. Ist das Bewusstsein für Alternativenergie da?
im Privatsektor auf jeden Fall schon länger. Alle großen Supermärkte, Einkaufszenten etc. haben ihre Dächer mit Solaranlagen voll. In der Regierung ist es erst seit vergangenem Jahr ein Thema. Bis dahin war die Abnahme von Strom, der nicht von NamPower generiert bzw. aus dem Ausland erworben wurde, rechtlich nicht vorgesehen. Das hat sich nun geändert, weshalb immer mehr Unternehmen Kraftwerke errichten (erst kürzlich wurde eine Solarkraftanlage in Betrieb genommen), da sie den Strom nun an Nampower verkaufen können. Aktuell ist de Stromkrise wenige ein Thema als noch vor 2-3 Jahren. Momentan ist eher Wasser die große Sorge.

Viele Grüße aus Windhoek
Christian
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21 Jan 2016 08:13 #415857
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  • Alex_Muc am 21 Jan 2016 08:13
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Hallo,

sowohl Solar- als auch Wind (auch im Khomashochland) wären meiner Meinung nach in Namibia hervorragend nutzbar. Aber man müsste erst einmal große Summen investieren.. und da fehlt es.. welcher der Staatskonzerne ist denn gesund?
Zwischen Geld, Prioritätensetzung und Bewusstsein gibt es natürlich auch einen Zusammenhang.. so eine Brücke oder ein Flughafenterminal ist weit exklusiver als irgendwo ein paar Rotoren..
Gruß
Alex
Letzte Änderung: 21 Jan 2016 08:13 von Alex_Muc.
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21 Jan 2016 08:21 #415860
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  • Guido. am 21 Jan 2016 08:21
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Hallo,
travelNAMIBIA schrieb:
Die Versorgung Namibias mit Strom ist auch in den kommenden drei Jahren in voller Höhe gesichert. Das habe Energieminister Obeth Kandjoze gestern in einer Aufzeichnung eines Beitrags des NBC-Fernsehens erklärt, meldet die Presseagentur Nampa. Der Bedarf steige bis 2020 zwar von derzeit 611 auf 879 Megawatt. Doch zusätzlich zur eigenen Produktion beziehe man weiterhin insgesamt 490 Megawatt aus Südafrika, Simbabwe, Sambia und Mosambik, so Kandjoze

Das ist seitens des Ministers wohl mehr Hoffen und Beten als Wissen. Die Stromerzeugung im gesamten südlichen Afrika hängt am seidenen Faden. Noch geht es gerade und es besteht durchaus die Chance, dass das alles gut geht und man die nächsten kritischen Jahre übersteht. Aber sichere Aussagen kann da keiner machen. Es muss eben nur ein Mosaiksteinchen kippen. Und es gibt diverse, die bereits kippeln.

Beispiel Kariba-Damm - das Wasserkraftwerk dort ist er größte Stromproduzent in Zimbabwe und Zambia. Laut 2 Untersuchungen ist der Damm nach 50 Jahren Nichtpflege in katastrophalem Zustand. Da wo das Wasser runterstürzt, soll in den über 50 Jahren ein 80 Meter tiefes Loch ausgespült worden sein, das das Fundament des Damms untergraben hat. Wenn der bricht, verlieren Zimbabwe und Zambia ca. die Hälfte ihrer Stromproduktionskapazität. Ich bezweifle, dass die in so einer absoluten Notlage weiter ihre Stromlieferverträge für Namibia einhalten würden.

Noch bedeutender: weiter flussabwärts am Zambesi steht am Cabora-Bassa-Damm das größte Wasserkraftwerk im südlichen Afrika mit 2.000 MW. Davon gehen 1.500 MW direkt nach Südafrika. Bricht Kariba, dann ist Cabora-Bassa auch gefährdet (Flutwelle etc.). Brechen 1.500 MW weg, ist die Stromversorgung in Südafrika noch mehr im Eimer.

Kurzfristig hat man das Problem, das Kariba fast leer gelaufen ist. Fließt nicht bald ordentlich etwas nach, muss man in Kürze abschalten. Das wäre aber immerhin nur ein zeitlich begrenztes Problem.

Alex_Muc schrieb:
sowohl Solar- als auch Wind (auch im Khomashochland) wären meiner Meinung nach in Namibia hervorragend nutzbar.
Das weit verbreitete Denkschema Viel Sonne in Namibia = Solarkraftwerk super, ist ein bisschen zu simpel.


Beste Grüße

Guido
Letzte Änderung: 21 Jan 2016 08:49 von Guido..
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