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THEMA: Reisereport zu Namibia-Tour Juni/Juli 2008
17 Jul 2008 12:37 #72293
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Hallo,

nachdem ich in Vorbereitung der Reise lange Zeit mitgelesen habe, mir auch eine ganze Reihe von Fragen sowohl passiv wie aktiv beantwortet wurden, möchte ich mich mit einem Bericht zu unserer Reise für die durch das Forum geleistete Hilfe bedanken.

Nachfolgend daher ein Report unserer Fototour durch Namibia, die von mir in den Abläufen für eine Gruppe von insgesamt 19 Fotografen organisiert/geplant wurde.
Hilfreich stand mir dabei der Veranstalter Venter-Tours zur Seite, der hervorragend professionelle Arbeit leistete.

Ich führe nachfolgend die Abläufe teils chronologisch auf, beschreibe in erster Linie die organisatorische Seite der Tour durch dieses faszinierende Land, das seine Besucher mit einer kaum zu verarbeitenden Vielzahl von positiven Eindrücken geradewegs überhäuft.
Ein Land, das mit seiner Vielfalt den Reisenden, der sich nicht genügend Zeit zum Entdecken nimmt, zu überfordern in der Lage ist. Wichtig daher bereits an dieser Stelle der Hinweis, sich Namibia in Ruhe anzuschauen, nicht durch das Land zu hetzen, sondern bei begrenzter Urlaubstagezahl lieber ein zweites oder drittes Mal nach dort zu reisen, um die Eindrücke erleben und verarbeiten zu können.

Flug ab Frankfurt mit Air Namibia nach Windhoek.
Unproblematischer und schneller Check-In in Frankfurt, 20 kg Freigepäck plus 1 Handgepäck-Teil mit ca. 7 bis 8 kg für jeden Reisenden.
Gewichtsgrenzen werden zwar kontrolliert, leichte Überschreitung um 1 oder 2 kg wurden nicht zum Hindernis.
Sitzabstand im etwas altersschwachen Airbus für grosse Personen sehr gering.
Hier bietet sich als Alternative ein Last-Minute-Upgrade an, das bei nahezu allen Flügen direkt am Counter (und nur dort) angeboten wird. Business-Class mit wahnsinnig grossem Sitzabstand und höchst komfortablen Sitzen für € 275,-- p.P. mit Economy-Verpflegung bzw. 375,--€ mit Businessclass-Verpflegung.
Zahlung allerdings nur mit Bargeld direkt am Counter, keine Kreditkarten, keine EC-Karten.
Verfügbarkeit eingeschränkt,insgesamt in dieser Upgrade-Klasse in der Maschine 12 separate Sitze für Business mit Economy-Service. Wer also zuerst kommt....
Das Ganze auch wieder für den Rückflug in Windhoek am separaten Kundenschalter (rechts neben dem Check-In) ab ca. 3 1/2 Stunden vor Flug buchbar, in Windhoek allerdings auch per Kreditkarte zahlbar -Preis dort nach heutigem Umrechnungskurs ca. € 260,--/355,--).
Höchst empfehlenswert, wie wir auf der Rückreise erfahren konnten.
Unser Flug selbst verlief absolut unproblematisch, bemühtes Personal in der Kabine, sicher wirkender Flug ohne jede Zwischenfälle.

Fahrzeugvermietung in Windhoek:
Insgesamt hatten wir 8 Fahrzeuge gemietet, alle über den deutschen Vermittler Holidayautos, da dieser sehr günstige Preise in Verbindung mit einem hervorragenden Versicherungspaket anbietet, das selbst Schäden an der Windschutzscheibe und an Reifen abdeckt (und genau das war dann auch notwendig, wie die Praxis zeigte).

Partner von Holidayautos in Windhoek ist in erster Linie Europcar, Automatikfahrzeuge auch über Hertz.
Hertz funktionierte hochprofessionell, das Fahrzeug war neuwertig und rundum verkehrssicher mit neuen Reifen.
Ganz anders bei Europcar, die sowohl direkte Mietverträge vor Ort ausstellten, wie aber auch solche ihres Partnerunternehmens ImperialCars
Gebuchte und vorausbezahlte Versicherungen wurden teils brüsk zurückgewiesen, erst auf Reklamation anerkannt, entspr. wurde versucht, handschriftliche Korrekturen des Mietvertrages durch die Mieter zu unterbinden. Achtung daher für alle, die in ihrer Buchung Zusatzfahrer und volle Versicherung inbegriffen haben: man hat bei uns versucht, diese nochmals zu berechnen bzw. im Mietvertrag als nicht vorhanden zu deklarieren.
Achtung auch in Bezug auf die Höhe der vor Ort über die Kreditkarte berechneten Kaution, diese kann bis zum Fünfzigfachen des bei Buchung vereinbarten Betrages liegen und findet sich ohne Hinweis plötzlich im Mietvertrag.
Kontrollieren und reklamieren!

Unsere Erkenntnisse bezüglich Europcar/Imperial waren: schlechte Fahrzeuge, insbesondere in Bezug auf den Reifenzustand (und der kann, wie wir erlebten, über Wohl und Wehe der Reise entscheiden).
Einige der an unsere Gruppe übergebenen Fahrzeuge hatten nachgummierte Reifen in schlechtem Zustand, an unserem Nissan X-Trail fanden sich drei unterschiedliche Reifenmarken/Profile auf den Rädern, alle nachgummiert und teils mit handgeschnittenem, miserablem Profil. Der Reservereifen war mit weniger als einem Millimeter Profil auf Sand- und Gravelstrassen nicht nutzbar, ein Ersatz bzw. ein Austausch wurde in Ermangelung anderer Fahrzeuge oder Reifen rundwegs abgelehnt.
Ein an unserem Fahrzeug vorhandener Reifenschaden in Swakopmund wurde trotz der vorhandenen Reifenschadenversicherung nur widerwillig und mit massiver zeitlicher Verzögerung bearbeitet, die Servicehotline von ImperialCars kam erst nach Stunden in die Gänge, nachdem aus Deutschland von Holidayautos interveniert wurde.
Bis zur Reifenerneuerung vergingen weit mehr als 5 Stunden, verbunden mit Telefonaten nach Deutschland zu Holidayautos und damit einhergehenden Kosten in Höhe von ca. € 100,-.
Meine Erfahrung mit Europcar/Imperial: nicht empfehlenswert.

So, nun zur Rundreise selbst, die ein abenteuerlich schönes, facettenreiches Land präsentierte.

Wichtig ist, sich Zeit zu nehmen, nicht durchs Land zu hetzen. Hier ist insbesondere von Wichtigkeit, den Zustand der Strassen bei den planerischen Abläufen zu berücksichtigen, da Sand und Gravel teilweise Geschwindigkeiten von 30km/h erfordern und somit den Schnitt massiv mindern.
Wer abseits asphaltierter Strassen (die nur wenige Städte auf der Hauptachse miteinander verbinden) fährt, kommt zwar in der jetzt aktuellen Winterzeit (Trockenheit) auch mit einem normalen zweiradgetriebenen PKW voran, ein Allradfahrzeug erwies sich jedoch als die bessere Alternative, da gerade auf Kies und Sand die Spurhaltung deutlich besser ist und auch in der Winterzeit im Gebirge noch überflutete Strassen zu finden sind.

Die nicht asphaltierten Strassen sind teilweise in sehr schlechtem Zustand, Längs- und Querrillen an der Tagesordnung. Gerade die Querrillen schütteln das Fahrzeug massiv durch.
Staub ist täglicher Begleiter auf diesen Strassen, Fahrzeuge ziehen eine oft mehr als hundert Meter lange, dichte Staubfahne hinter sich her (entgegen kommende Fahrzeuge sieht man oft noch nicht, ihre Staubfahne hängt aber über Kilometer erkennbar in der Luft).
Dieser Staub dringt ins gesamte Fahrzeug ein, dichte Koffer und/oder Taschen sind daher nach unserer Erfahrung ein absolutes MUSS.

Lodges/Camps:
Hier die von uns besuchten Unterkünfte mit meinem Qualitätseindruck:

Windhoek: Safari-Court-Hotel.
Älteres, etwas abgewohntes 4-Sterne-Haus mit grossen und relativ sauberen Zimmern.
Europäischer Mittelklasse entsprechend. Grosse Anlage mit Pool an der Hauptstrasse,
nicht empfehlenswerte Abendrestaurants mit sehr schlechter Qualität (unbedingt in die Stadt fahren).
Insgesamt empfehlenswert für die erste oder letzte Übernachtung auf der Reise.

Otjiwarongo: Mount Etjo Safari-Lodge
Tolle Lodge, sehr nettes Personal, grosse, geräumige Zimmer.
Bequemes und komfortables Schlafen, sehr sauber.
Essen im Restaurant am Lagerfeuer ein Erlebnis der besonders positiven Art (sehr stimmungsvoll). Angebotene Sundowner-Fahrt empfehlenswert.
Nilpferde am eigenen Wasserloch, das direkt in der Lodge liegt.

Etosha: Mokuti-Lodge
Die Mokuti-Lodge ist sehr gross, daher herrscht Massenbetrieb.
Die Bungalows sind einfach ausgestattet (gestrichener Betonboden) und bedürfen einer Renovierung.
Die Anlage ansonsten ist sehr schön, Tiere (Springböcke, Antilopen) kommen direkt bis vor die Bungalows.
Als Abendessen ist das separat für Gruppen buchbare Busch-Dinner ein echtes Highlight der gesamten Reise. Traumhaft schön und romantisch.
Perfektes Essen, sensationeller Service, rundum stimmig und für jeden, der es einrichten kann, ein Muss.

Etosha: Halali-Camp
Schöne, saubere und komfortable Bungalows.
Sehr unfreundliches Personal am Empfang.
Massenbetrieb, aber durch die Unterkünfte positiv zu erwähnen.
Wasserloch einige hundert Meter entfernt, sehr schöne Tiererlebnisse.
Am Abend allerdings nur unzureichend beleuchtet, daher Foto- und Filmaufnahmen
nur sehr eingeschränkt möglich.
Essen (Buffet) gut und mit relativ grosser Auswahl.

In der Winterzeit sind die am Morgen und am Abend in Halali angebotenen Jeep-Fahrten durch die Etosha-Pfanne völliger Unsinn, da in der Dunkelheit stattfindend. Mit roten Scheinwerfern werden Tiere gesucht, die sich in diesem Falle nach unserer Erfahrung kaum finden.
Schon ein über den Weg hoppelnder Hase gilt als Erlebnis.
Wir jedenfalls haben auf der zweieinhalbstündigen Tour nahezu nichts gesehen, aber im rundum offenen Jeep bei nur 3 Grad Aussentemperatur und viel Fahrtwind erbärmlichst gefroren.
Hier wären der Campleitung anzuraten, die Fahrten den Sonnenauf- und untergangszeiten anzupassen, statt unflexibel sowohl im Sommer wie auch im Winter die identischen Zeiten beizubehalten (während unserer Reise ging die Sonne erst gegen 7.30 Uhr auf und bereits gegen 18 Uhr wieder unter).

Etosha: Okaukuejo-Camp
Wie Halali ebenfalls staatliches Camp. Neue Waterhole-Bungalows mit sauberen, gut ausgestatteten Zimmern, die allerdings extrem klein sind.
Von den Waterhole-Bungalows ca. 30 Meter zum Wasserloch, beste Sicht auf zahlreiche Tiere sowohl am Tag, wie auch in der Nacht. Ein besonderes Erlebnis!
Verpflegung im grossen Restaurant (Buffet) sehr gut, grosse –aber nicht immer sofort nachgefüllte- Auswahl. Eine empfehlenswerte Lodge nach unserer Erfahrung.

Twyfelfontain: Twyfelfontain-Lodge
Ein Highlight der Reise. Traumhaft schöne Lodge in herrlichster Lage (Darauf achten, dass man Zimmer zum Tal hin -nicht gegen den Berg- bekommt!).
Schöne, grosszügige, saubere Unterkünfte.
Das Gesamtanwesen ist ein Erlebnis der besonderen Art.
Äusserst nettes und zuvorkommendes Personal, traumhafte Sicht von der Lodge, Essen sowohl am Abend wie auch am Morgen überaus perfekt.
Besuch der Felszeichnungen mit 45-minütiger Führung (ca. 5km Fahrstrecke von der Lodge aus) sehr sinnvoll. Letzte Führung beginnt derzeit um 16 Uhr.
Achtung: Momentan lebt nahe der Lodge eine Elefantenfamilie, die auch direkt bis vor die Bungalows kommt. Da die Tiere sehr aggressiv sind, ist etwas Vorsicht beim Laufen innerhalb des Lodgebereiches anzuraten.


Swakopmund: Swakopmund-Hotel
Der alte Bahnhof wurde zum erstklassigen Hotel umgebaut, Historie an jeder Ecke.
Schöner Innenhof, saubere, grosse und komfortable Zimmer zum Innenhof.
Sehr aufmerksames Personal, hervorragendes Restaurant.
Swakopmund selbst ist einen mehrtägigen Aufenthalt wert. Durch die Strassen zu schlendern, ein Erlebnis. Strand, Parks, Umfeld und Menschen – das andere Namibia fernab der intensiven Natur, aber ebenso schön.
Sinnvoll ab Swakopmund ist ein Flug über Sossusvlei, Skelettküste etc.
Dauer ca. 2 ½ Stunden, Maschine mit 5 Personen ca. 1000,--€.
Buchbar in jedem Hotel oder direkt in der Innenstadt bei den Anbietern.


Namib: Namib Desert Lodge
Lodge auf dem Weg zum Sossusvlei, schöne Anlage, nettes Personal.
Verpflegung –wie praktisch überall auf unserer Reise- sehr gut, Zimmer in der weitläufigen Anlage älter und einfach, aber sauber.
Sundowner-Fahrt in die Dünen unbedingt empfehlenswert.

Sossusvlei: Desert-Camp als Teil der Sossusvlei-Lodge.
Herrlich in der einsamen Landschaft gelegen, kleine, sehr private Anlage ohne jede Störung von aussen.
Tiere werden nicht ausgegrenzt, können bis an die Bungalows laufen.
Die Unterkünfte sind teilweise gemauert (betoniert), der eigentliche Schlafbereich jedoch ist ab Hüfthöhe rundum Zeltplane (wie in der Hauptlodge auch).
Im Winter daher durchaus extrem kalt und zugig.
Keine Heizung (wie in vielen Lodges).
Sehr nett ausgestattete Bungalows, saubere Betten, grosses Bad mit sep. WC.
Vor dem Bungalow jeweils eine Komplettküche, Grill.
Viel Platz rund um jeden Bungalow, Parkplatz fürs Auto direkt neben der Unterkunft.
Bei Sturm –wie wir ihn erlebt haben- schlagen die Zeltplanen lautstark.
Unter normalen Umständen aber eine Unterkunft der ganz besonderen, höchst erlebenswerten Art.
Frühstück und Abendessen in der 5km entfernten Sossusvlei-Lodge. Im Winter warm anziehen, da auch das Abendessen im Freien stattfindet –und dies bei nur 3 bis 8 Grad Aussentemperatur. Auf der Terrasse stehen zwar einige Heizstrahler, die aber nur punktuell wärmen. Tolle Speisenauswahl beim Abendessen, Frühstück hingegen sehr stark abfallend und lieblos gehandhabt (kein Nachfüllen, kein Service).
In der Hauptlodge auf den Turm steigen, herrlicher Ausblick!

Sonnenaufgang und –untergang im Sossusvlei zu erleben, ist kaum möglich. Die Parktore öffnen erst bei Sonnenaufgang (und dann muss man jeden Tag neu sein Ticket holen, da Ausstellung für mehrere Tage nicht erfolgt). Bis man dann in den Dünen ist, ist eine Fahrtstrecke von ca. 45 km zu absolvieren. Gleiches gilt für den Sonnenuntergang.
Tip am Rande: einen Kilometer nach dem Parktor zweigt rechts ein kleiner Weg in die einzigen, dort vorhandenen Dünen ab.
Dies ist die einzig empfehlenswerte Möglichkeit, frühmorgens oder abends in den Dünen zu sein.
Am Ende der (asphaltierten!) Strasse durch das Sossusvlei stehen für Nicht-Allradler Mietfahrzeuge zur Verfügung, die in einer ca. 15-minütigen Fahrt die Gäste direkt in den Sand bringen (Deadvlei etc). Strecke ist mit Untersetzungsgetriebe auch für gästeeigene Fahrzeuge zu bewältigen, aber nicht von zweiradgetriebenen Fahrzeugen.
Fahrtkosten für den Transfer 10,--€ p.Person (Abzocke).
Fussweg zum Deadvlei ab „Haltestelle“ ca. 40 Minuten.

Mariental: Kalahari Anib Lodge
Das letzte Highlight der Reise. Schöne Lodge in den Ausläufern der Kalahari-Wüste.
Netter Empfang, schöne Zimmer (kalt!), sauber.
Abendessen wird serviert, der Koch könnte zur europäischen Spitzenklasse gehören.
Besondere Kreationen sind seine Spezialität, die ihm bereits –berechtigt- einige erste Preise eingebracht hat.
Gemütliche Bar am Kaminfeuer, schöner Pool im Sonnenuntergangslicht (der kleinere von beiden Pools seitlich der Lodge).


GRUNDSÄTZLICHES:

-Lichtstarke Taschenlampen sind auf allen Lodges zwingend.
-An alle eventuell benötigten Medikamente denken. Malariavorsorge erwies sich in unserer Reisezeit als überflüssig, wir haben auf der Gesamtreise ein einziges Mal eine Steckmücke im Zimmer gehabt. Notfallmedikament allerdings mitnehmen!
Trotzdem ist ein gutes Mückenschutzmittel zum Einreiben abends Pflicht (gibt es in Namibia zu kaufen(„Peathful Sleep“ - Sprühdose)
-Gesundheitliche Notfallversorgung auf dem Land sehr problematisch. Anfahrtzeit eines Krankenwagens –wenn überhaupt einer kommt- teils drei bis vier Stunden. Langsam fahren, um Unfälle zu vermeiden.
-Qualität der angebotenen Speisen in allen erlebten Fällen einwandfrei.
-In Europa für Namibia angebotene Adapterstecker (Südafrika-Stecker) passen NICHT.
Daher unbedingt bei Ankunft in Namibia im Hotel oder Supermarkt Adapter kaufen (zwischen € 3,-- und 5,-- per Stück).
-Im Winter ist es in vielen Unterkünften SEHR kalt, da nur wenige über Heizung und/oder Klimaanlage mit Wärmefunktion verfügen. Je nach persönlicher Kälteempfindlichkeit daher einen Heizlüfter auf die Reise mitnehmen oder nach der Ankunft kaufen, um die Zimmer einigermassen erträglich zu temperieren. Warme Kleidung für abends nicht vergessen (tagsüber im Juni/Juli bis 18 Grad, nachts bis unter den Gefrierpunkt kalt).


Parks:
Eintrittsformalitäten sind jeweils am Parkeingang zu erledigen, Parkgebühren Etosha allerdings nur in Namutoni und Okaukuejo im dortigen Büro bezahlbar (nicht Halali).
Fahrt durch den Park mit ausgefülltem Einreiseformular (wird am Parkeingang ausgefüllt und abgestempelt) jederzeit möglich. Bezahlung dann vor der Ausreise für die Gesamtzeit.
Bei der Ausfahrt aus der Etosha wird dieser Beleg streng kontrolliert (Bezahlung an der Ausreise-Kontrollstelle ist nicht möglich, dies muss VORHER in den Camps erledigt worden sein).
Sossusvlei: Eintrittsbezahlung direkt vor Befahren des Parks im rechts neben der Tankstelle gelegenen Container.
Bei allen Parks und Camps unbedingt auf die Öffnungszeiten achten. Nach Öffnungsschluss wird das Tor radikal zugesperrt.

Tanken:
Empfehlenswerterweise bei sich bietenden Gelegenheiten nachtanken, auf der von uns gefahrenen Strecke liegen teilweise 200 km zwischen den Tankstellen. Trotzdem eine insgesamt unproblematische Situation.
Bezahlung an Tankstellen nur in Bar möglich (Ausnahme Windhoek und Swakopmund).

Geldversorgung:
Überall übers Land verteilt in nahezu jeder kleinen und mittleren Stadt Bargeldautomaten, die auch die EC (Maestro)-Karte anerkennen.
Recht unproblematisch.

Kriminalität:
Nur in Windhoek und teils in Swakopmund erkennbar.
Wertvolles nicht unbedingt sichtbar tragen, Vorsicht beim Ansprechen durch eine Gruppe Schwarzer. Der Träger der Turnschuhe ist der Läufer, der das Gestohlene abtransportiert (zwei Personen lenken ab, der Dritte stiehlt und flitzt).

Handyabdeckung:
Sehr problematisch mit Ausnahme der mittleren und grossen Städte.
Selbst in der offiziellen Netzabdeckungskarte als versorgt ausgewiesene Gebiete zeigen keine flächendeckende Versorgung. Grosse Strecken der von uns befahrenen Route –wie auch manche Lodges- waren in unversorgtem Gebiet.
In den Lodges aber oft Festnetztelefon (nicht auf den Zimmern).
Sinnvoll erscheint es, sich gleich bei Ankunft in Windhoek in einem der zahlreichen Handy-Shops (Innenstadt) eine namibische Prepaid-Karte zu kaufen, deren Nutzung pro Minute bei nur ca. 5 Cent liegt.

Preise:
Niedriger als in Europa, hier ein paar Beispiele:
-Benzin 95 Oktan ca. 0,88 €/Liter
-einfaches Essen in Mittelklasserestaurants (nach europ. Standard) ca. € 6,-- bis 8,--
-Steak im Steakhaus ca. € 8,-- bis max. 10,--
-Komplettmenü oder Buffet mit Vor- und Nachspeise in den Lodges ca. € 13,50
-Flasche Rotwein in den Lodgerestaurants zwischen € 5,-- und € 20,--
-grosses Bier (0,7) in den Restaurants ca. € 1,20 bis 1,50
-1 Liter Mineralwasser in Lodges ca. € 0,80
-Tasse Kaffee in Restaurants ca. € 0,80 bis 1,--

Sonstiges:
Achtung bei Fahrten auf asphaltierten Strassen rund um die Städte: Polizeikontrollen an fest verbauten Stationen (Geschwindigkeitsreduktionen einhalten und am Stop-Schild IMMER anhalten). Kosten ansonsten je nach Laune des Polizisten zwischen 30,-- und 50,--€ (keine Quittung :-)
Unbedingt bei der Planung von Fahrtstrecken und Tagesetappen beachten, dass selbst Strecken von „nur“ 300km schon eine Ganztagesfahrt bedeuten können (dies insbesondere bei den in der Winterzeit kurzen Tagen).
Fotostops einberechnen, auch Reifenwechselzeiten berücksichtigen (wir hatten bei 8 Fahrzeugen 3 Reifenplatzer).

Tiere:
Viele –auch gefährliche- Tiere in Gesamt-Namibia.
Vorsicht beim Aussteigen aus dem Fahrzeug, insbesondere in den Wildparks ist dies untersagt. Elefanten, Nashörner und Löwen sind aggressiv und gefährlich.
Nachtfahrten unbedingt vermeiden, da Tiere plötzlich die Strasse kreuzen. zudem ist der Strassenverlauf in manchen Landesteilen nachts kaum erkennbar (Twyfelfontain nach Swakopmund bspw.).


Rückflug:
schnelle und komplikationslose Abwicklung des Check-In’s auf dem Flughafen Windhoek.


So, das als erster Überblick der Gegebenheiten, der möglicherweise vielen an einer solchen Reise Interessierten hilft, einige offene Fragen beantwortet.
Für weitere Infos stehe ich gerne zur Verfügung.

Viele Grüsse
Guenter
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17 Jul 2008 14:10 #72310
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  • engelstrompete am 17 Jul 2008 14:10
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Hallo Guenter,
ja das ist ja mal eine Tolle Reise gewesen. Ich kann nur sagen, vielen lieben Dank für all diese Hinweise. Dafür ist ja ein Forum da. Wir waren erst zwei mal in Namibia aber dein Bericht hat ja das Namibiavirus oder wie man das nennt wieder voll aktiviert und ich kann nur sagen Namibia wir kommen!!!
Liebe Grüße
Cécile
"I never knew of a morning in africa when I woke up and was not happy". Ernest Hemingway
Reisebericht:2010 "Nach 4 Anläufen als Selbstfahrer in Namibia"
namibia-forum.ch/for...hrer-in-namibia.html
Reisebericht 2011 Eine neue Erfahrung....
www.namibia-forum.ch...eiseberichte/187663- eine-neue-erfahrung.html[/size]
2007 ,2008 ,2009 2mal ,2010,2011 Namibia Botswana.
2011 Shanghai, 2012 Florida Virgin islands Karibik.
2012 Namibia und KTP
2013 Das erste Mal Südafrika Kruger NP
2014 Kapstadt und Kruger NP
2015 Kruger National Park
2016 kruger National Park
2017 Kruger National Park
[/url]
2 KLICKS auf die "SONNE" und man liest den Reisebericht OHNE Kommentare !!!!!
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17 Jul 2008 14:37 #72315
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  • fototour am 17 Jul 2008 12:37
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Hallo Cécile,
diesen Virus haben wir uns auch eingefangen, in der gesamten Gruppe ist meines Wissens jeder infiziert, alle denken über eine nochmalige Reise in dieses traumhafte Land nach.
Es lohnt sich aber auch wirklich!
Insgesamt stellte sich diese Tour als nahezu vollständig unproblematisch dar (bis auf die Fahrzeuge von Europcar), alles viel einfacher zu handhaben als im Vorfeld gedacht.
Wir alle waren absolute Namibia-Neulinge und hatten trotz fehlender Erfahrung und sehr mangelhaftem Wissen ob der Abläufe keinerlei Schwierigkeiten, weder mit dem Land, noch mit den Menschen dort.
Auffallend war die sagenhafte Freundlichkeit, die Herzlichkeit, die wir nahezu überall kennenlernen durften.

Selbst eine geführte Tour durch die Townships von Windhoek führte nicht zum Fotovoyeurismus, sondern brachte direkte und äusserst nette Kontakte mit den Menschen dort.

Alles in allem kann daher eine solche Reise nur ans Herz gelegt werden.

Viele Gruesse
Guenter
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17 Jul 2008 14:56 #72317
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  • chrigu am 17 Jul 2008 14:56
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Hallo Guenter

Vielen Dank für Deinen Reisebericht. Ich fand es sehr interessant wie Ihr als \"Neulinge\" gewisse Dinge beurteilt.
Da Ihr ja eine Fototour gemacht habt, würde ich mich nun über viele gute Fotos im Forum freuen :)

Herzliche Grüsse
Chrigu
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17 Jul 2008 15:01 #72318
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Hallo Chrigu,
ich bin mir ganz sicher, dass manch alter Namibia-Hase über meine Schilderungen schmunzelt, ganz nach dem Motto \"das kennen wir doch alles längst\" oder auch \"na ja, halt Anfänger\".

Gerade im Vorfeld habe ich jedoch sowohl aus unserer Gruppe wie auch von sonstigen Freunden und Bekannten derart viele Fragen erhalten, die sich genau auf die im Reisereport aufgezeigten Dinge bezogen, dass ich es als sinnvoll ansah, den Bericht so, wie im vorliegenden Falle geschehen, zu schreiben.

Ganz aus der Sicht eines Namibia-Newbies, der vorher kaum Ahnung vom Land hatte und in nahezu allen Belangen auf das Positivste überrascht wurde - und dieses Positive gerne weitergibt.

Zu den Fotos: ich werde meine Frau bitten, welche einzustellen. Ich selbst habe mich an Video mit recht gutem Equipment gewagt und da müssen nunmehr 11 Stunden Material nachbearbeitet/geschnitten werden - auf ein erträgliches Gesamtmass von ca. 60 bis 80 Minuten.

Viele Gruesse
Guenter
Letzte Änderung: 17 Jul 2008 15:04 von fototour.
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17 Jul 2008 15:26 #72321
  • engelstrompete
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  • engelstrompete am 17 Jul 2008 14:10
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dann mal ran Günter, auch wir wollen gerne weitere Infos in Form von Bilder und evt Viseos ????? sehen, sodaß das Virus nicht mehr sooooo weh tut,
Lieben Gruß auch an deiner Fra
Cécile
"I never knew of a morning in africa when I woke up and was not happy". Ernest Hemingway
Reisebericht:2010 "Nach 4 Anläufen als Selbstfahrer in Namibia"
namibia-forum.ch/for...hrer-in-namibia.html
Reisebericht 2011 Eine neue Erfahrung....
www.namibia-forum.ch...eiseberichte/187663- eine-neue-erfahrung.html[/size]
2007 ,2008 ,2009 2mal ,2010,2011 Namibia Botswana.
2011 Shanghai, 2012 Florida Virgin islands Karibik.
2012 Namibia und KTP
2013 Das erste Mal Südafrika Kruger NP
2014 Kapstadt und Kruger NP
2015 Kruger National Park
2016 kruger National Park
2017 Kruger National Park
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2 KLICKS auf die "SONNE" und man liest den Reisebericht OHNE Kommentare !!!!!
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