5. Bewertung:
Orange House, Swakopmund (Richthofenstr.)
Nach einer Nacht in der Büllsport Gästefarm geht unser Weg weiter in Richtung Atlantikküste. Das heutige Etappenziel ist Swakopmund und rund 350 km entfernt. Wir entscheiden uns für den direkten Weg via C14 und B2 nach Swakop. Da wir nur einen prophylaktischen Ersatzreifen im Kofferraum haben, wollen wir keine Experimente machen und sehen daher von einem genaueren Erkunden der Namib Section mit unserem Mietfahrzeug ab. Nach kurzer Fahrt erreichen wir Solitaire. Wer nach dem Studium der Landkarte glaubt, Solitaire sei eine Ortschaft, irrt. Es ist im eigentlichen Sinn eine Tankstelle samt Shop, ein Cafe sowie eine Art Gästehaus. Wir befüllen an der einzigen Tankmöglichkeit bis Walvis Bay unseren Tank und wollen natürlich auch vom berühmten Apfelstrudel (diesen kennen auch die Einheimischen) kosten. Wir stellen dabei allerdings fest, dass das dazugehörige Cafe erst um 12 Uhr seine Pforten öffnet und gehen daher leer aus. Einen Blick wert ist das Innenleben des General Store (direkt neben der Tankstelle). Von skurillen Typen in Easy-Rider-Outfit wird in ganz eigenem Ambiente alles verkauft, was der Durchreisende so brauchen kann. Man kann auch \"nur\" einen Kaffee trinken und das Treiben beobachten. Hinter der Tankstelle bieten sich einige fotogene Erdhörnchen und Mangusten zum Fotoshooting an. Anschließend setzen wir unsere Fahrt auf der C14 in Richtung Swakop fort. Die Straßenqualität kann als überwiegend gut bezeichnet werden, gibt es allerdings doch einige Passagen wo langsameres Fahren aufgrund größerer und spitzer Steine angesagt ist. Nach ca. 75 km erreichen wir den Gaub Pass und kurze Zeit später den Kuiseb-Pass. Dies sind zwei Passstraßen, die ohne Probleme befahrbar sind. Allerdings: An einigen Punkten wird die Straße relativ eng; Vorsicht bei entgegenkommendem Verkehr. Aus Gründen der besseren Befahrbarkeit sind sogar einige Stellen geteert worden. Nach der Bewältigung der beiden Pässe, fährt der Namibiareisende entlang der C14 quer durch die Wüste Namib. Der Straßenuntergrund Stein wird zunehmens durch Sand ersetzt. Das verlockt zum schnelleren Fahren, allerdings sollte man aufgrund der sehr reduzierten Bodenhaftung nicht zu sehr übertreiben. Wenn man die Namib auf der C14 durchquert, ohne auf eine der Tourist Roads (z.B. Richtung Tumasberg/Blutkoppe/o.ä.) abzubiegen, ist die Fahrt mit der Zeit sehr monoton. Damit uns nicht ganz so langweilig wurde, haben sich ein paar Kamele erbarmt und sind in unser Blickfeld gelaufen. Kurz vor Walvis Bay wird die C14 dann zu einer geteerten Straße und geht wenn man in Richtung Swakopmund fährt, in die B2 über. Hier bieten sich einem tolle Anblicke der Sanddünen bei Walvis Bay sowie entlang der B2 ein irres Kontrastprogramm zwischen Sanddünen (rechts) und Meer (links). Schon bei der ersten Orientierungsfahrt durch Swakopmund sind wir von dieser Stadt ganz fasziniert. Das bunte, fast geschäftige Treiben stellt doch einen großen Unterschied zur Ruhe der letzten Tage dar. Die Menschen in Swakopmund sind aber keinesfall gestresst oder hektisch, sondern entspannt und freundlich. Und so nimmt uns Swakopmund, v.a. auch das tolle Stadtbild mit den vielen alten Gebäuden aus der deutschen Kolonialzeit, vom ersten Augenblick an gefangen. In der Richthofenstr. befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Atlantik unsere Unterkunft für die nächsten drei Nächte: das Orange House. Wir werden sehr freundlich von der Gastgeberin Anja (deutschsprachig) empfangen. Das Orange House bietet 5 große und gut ausgestattete Doppelzimmer (es gibt sogar Fußbodenheizung). Alle Zimmer haben einen direkten Ausgang zum wunderschön angelegten Garten inkl. Palmen und Teich. Vom Orange House sind es etwa nur zwei Minuten zur Strandpromenade; innerhalb von 15-20 Gehminuten erreicht man die \"Mole\". Ein Spaziergang entlang des Strands ist auch (nach Rückfrage bei Anja) nachts kein Problem. Wir haben nach dem Essen in den verschiedensten Restaurants abends immer den Heimweg über die Promenade gewählt. Das spart Taxikosten und erleichtert auch die Verdauung des tollen Essens.
Im Orange House steht Anja gerne für Fragen, Tipps und Reservierungen zur Verfügung.
POSITIV:
+ Sehr neuwertiges Gästehaus mit großen Zimmern (alles sauber)
+ ruhig gelegen, direkt am Meer
+ Betreuung durch die nette Gastgeberin
+ Preis-/ Leistungsverhältnis sehr gut; vor Ort zahlt man für Ü/F im DZ nur 250 N$.
+ im Gästehaus stehen viele Informationsmöglichkeiten zur Verfügung
+ alle \"Attraktivitäten\" sind in Fußweg-Distanz zu erreichen
+ tolle Gartenanlage
NEGATIV:
- es steht auf dem Grundstück nur 1 Gästeparkplatz zur Verfügung (wer den nicht kriegt, muss auf der Straße parken)
UNSER EINDRUCK: Das Orange House ist ein sehr freundliches und neuwertiges Gästehaus mit viel persönlichem Service. Für wenig Geld wird viel geboten. Aus unserer Sicht sollte man mindestens 3 Nächte für Swakopmund einplanen: im Orange House ist man gut aufgehoben.
UNSERE BEWERTUNG: 9 Punkte[/quote]