Doch, ich habe die Diskussion hier vorher gelesen. Ich denke es ist wirklich ein sehr sensibles Thema. Ich selbst habe ein Praktikum im Rahmen meines Studiums in Namibia absolviert. Und ich möchte es nicht missen, es war eine riesige Lebenserfahrung. Um zu beruhigen: Diesen \"Job\" (den es ja nur in Rahmen eines Praktikums gab, es wäre nie ein bezahlter Job geworden) hätte aufgrund der Bildungsanforderungen nur ein verschwindend geringer Prozentsatz Namibianer machen können. Das mag sich jetzt wieder hochtrabend anhören, aber es ist ja leider Fakt, dass es noch nicht genug gut ausgebildete Einheimische gibt.
Für mich liegt das zum einen am Schulsystem, dass auf Schulgebühren aufgebaut ist. Selbst unter den Staatsschulen gibt es enorme Gebührenunterschiede, die guten Schulen erheben natürlich hohe Gebühren. Somit können sich nur reiche Bürger eine gute Schule leisten, deren Kinder haben somit bessere Chancen später eine gute Ausbildung zu bekommen.
Aber auch hier gibt es namibische Eltern, die sich aufopfern, die mehreren Jobs nachgehen, um ihren Kindern eine gute Schulbildung zu ermöglichen. Nur gibt es davon zu wenig. Präsident Pohamba (von dem ich bisher wirklich positiv beeindruckt bin) hat es einmal richtig formuliert: Die Ressource \"Zeit\" wird von den meisten \"Afrikanern\" nicht genügend geschätzt. Und so ist es wirklich bei vielen: Kommste heute, kommste morgen. Es fehlt bei vielen die Motivation, mehr als die Selbsterhaltung zu erstreben. Das habe ich so oft gesehen. Es sind zum einen Traditionen, die eine Weiterentwicklung behindern, ein wenig sind es sicherlich auch noch historische Altlasten.
Wie ich schon gesagt habe, gibt es auch Ausnahmen, Namibier, die sich aufopfern, die ehrgeizig sind, die sich für die Zukunft etwas erarbeiten wollen. Und da sind es vor allem die Frauen, die Mädchen, die sehr ehrgeizig sind. Es wird interessant sein, diese Entwicklung zu beobachten.
Also wie gesagt, ein Haupthindernisgrund zur Weiterentwicklung des Landes ist das Bildungssystem mit seinen unterschiedlich hohen Schulgebühren. Meines Erachtens dürfte auch Entwicklungshilfe nur noch in Bildung gesteckt werden, da diese am nachhaltigsten ist.
Ohne vielen hier das Diskussionsrecht absprechen zu wollen, aber ich glaub so richtig urteilen kann man darüber nur, wenn man wirklich länger in dem Land gewohnt hat.