THEMA: Namibia Ersttäter-Rundreise Januar/Februar 2022
17 Dez 2023 22:42 #678971
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  • Noeyms am 17 Dez 2023 22:42
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Hallo liebe Fomis :)

Seit bald mehr als 2 Jahren sind mein Mann und ich stille Mitleser im Forum und sind begeistert von der Vielfalt an Informationen, die man hier bekommt! :cheer:

Im Januar/Februar 2022 sind wir für 2 Wochen als Selbstfahrer/Lodgehopper durch Namibia gereist und anschliessend noch nach Kapstadt weitergeflogen. Die Reise ist zwar schon einige Zeit her, jedoch habe ich mich nun endlich dazu aufgerafft, den Reisebericht fertig zu schreiben und möchte diesen gerne mit euch teilen.

Bevor ich loslege, möchte ich uns kurz vorstellen:
Wir kommen aus der Schweiz, sind am Ende unserer Zwanziger, schon seit über 10 Jahren ein Paar & nun seit 3 Jahren verheiratet. Wir lieben es, gemeinsam zu reisen, in Europa haben wir schon einige schöne Fleckchen zusammen erkundet. Wir mögen vor allem wärmere Gebiete, Kälte ist nicht so unser Ding.

Nachdem wir 2019 schon eine Rundreise durch Südafrika gemacht hatten (Gardenroute), haben wir uns ins südliche Afrika verliebt und wollten mehr davon sehen. Im August 2020 haben wir geheiratet, und da wir wie gesagt beide die wärmeren Jahreszeiten bevorzugen, wollten wir als Hochzeitsreise im Winter 2020/21 ins südliche Afrika verreisen. Jedoch kam ja bekanntlich ein Virus dazwischen, weshalb wir diese Reise verschieben mussten.

Dafür hatten wir umso mehr Zeit, uns nochmals genauer zu überlegen, wo wir hin wollen und entschieden uns nach einigen Internetrecherchen für zwei Wochen Namibia mit anschliessenden 5 Tagen Südafrika (Kapregion rund um Kapstadt und Stellenbosch). Nachdem wir bereits 2019 für die Südafrikareise gute Erfahrungen mit dem Online-Reisebüro explorer.de gemacht hatten, buchten wir kurzerhand wieder über dasselbe Büro.
In den nächsten paar Tagen nehme ich euch also gerne mit auf unsere Reise :)

Die Route schon mal vorweg:
1N Windhoek - Utopia Boutique Hotel
1N Kalahari - Intu Afrika, Zebra Kalahari Lodge
2N Fishriver - Ai-Ais Resort
2N Aus - Klein-Aus Vista, Desert Horse Inn
2N Sossusvlei - Elegant Desert Lodge
2N Swakopmund - The Mole Guesthouse
1N Ugab - Ugab Terrace Lodge
2N Etosha - Toshari Lodge
1N Etosha - Mokuti Etosha Lodge
1N Waterberg - Waterberg Camp
1N Windhoek - Utopia Boutique Hotel
2N Stellenbosch - Rivierbos Guesthouse
3N Kapstadt - Protea Hotel Fire & Ice



Unser Fahrzeug:
In Namibia waren wir mit einem 4x4 Renault Duster unterwegs, in Südafrika hatten wir einen kleinen, alten PKW. Beide Fahrzeuge haben wir über Europcar bekommen und waren im grossen und Ganzen zufrieden. Mehr dazu dann später.

Kleines Fazit vorweg:
Die Reise war einfach unglaublich, sie war für uns beide ein absolutes Highlight und wir haben fürs 2024 bereits eine weitere Reise gebucht. Wir haben innert kurzer Zeit sehr viele Kilometer zurückgelegt und somit sehr vieles von diesem unglaublichen Land gesehen - wir haben alles in uns aufgesogen und es war noch viel schöner, als wir es uns vorgestellt hatten.
Nun soll es aber endlich losgehen mit dem Bericht, viel Spass!

Noemie & Lukas


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18 Dez 2023 08:30 #678985
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Hei Ihr Zwei!
willkommen im Club! Chapeau, neu dabei und gleich mit Reisebericht, super! Ich hadere immer noch, ob ich zu unserer vierten Reise einen Bericht verfassen soll (liegt auch schon wieder 14 Monate zurück). Da gebt Ihr ein gutes Beispiel. Ich bin in jedem Fall dabei und bin gespannt auf die interessante Kombination!
VG Robert
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18 Dez 2023 09:25 #678987
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Teil 1 - Die Anreise

Dienstag, 25.01.2022, zwei Tage vor Abflug
Nach Feierabend fahren wir zum Flughafen Zürich, um den notwendigen Corona PCR Test zu machen - ein komisches Gefühl. Die Chancen stehen gefühlt 50/50, dass wir positiv sind; ich bin Instrumentallehrerin und hatte ein paar Tage zuvor eine positive Schülerin. Nun bin ich selber stark erkältet, Lukas war auch geschäftlich noch viel unterwegs, zudem schreiben die Medien, dass zurzeit über 30 Prozent aller gemachten Tests positiv ausfallen. Wir sind gespannt, ob es klappt und rechnen insgeheim schon ein wenig damit, dass alles ins Wasser fallen könnte.
Der Spucktest (wie wir finden eine eklige Angelegenheit) geht schnell vorbei; umso länger fühlt sich nun die Wartezeit bis zum Resultat an. Nach knappen 4 Stunden erhalten wir endlich das Resultat: WIR SIND NEGATIV! Was für ein Wunder. Wir können es kaum glauben: Namibia wir kommen!!

Donnerstag, 27.01.2022
Den ganzen Tag packen wir unsere Sachen zusammen, um 15 Uhr geht's los zum Bus, danach in den Zug zum Flughafen Zürich. Auch jetzt sind wir wieder etwas angespannt: Haben wir wirklich alle notwendigen Corona-Dokumente und werden diese akzeptiert? Wir können es vor lauter Corona-Sorgen irgendwie erst glauben, wenn wir tatsächlich in Namibia stehen! Der Typ am Check-In Schalter ist sehr nett, prüft alles und lässt uns dann weiter.
Da wir (wie immer) viel zu früh dran sind, gibt es nun eine längere Wartezeit am Flughafen - unser Flug geht nämlich erst um 18:50 Uhr. Zuerst scheint es, als wären wir die einzigen, die zu dieser Zeit nach Frankfurt fliegen, dann kommen aber doch noch ein paar weitere Leute zum Gate. Der Flug vergeht schnell, 5min früher als geplant landen wir in Frankfurt.



Hier wechseln wir so schnell wie möglich das Gate - wir haben nur 50min Zeit. Es stellt sich heraus, dass dies mehr als genug Zeit ist und so müssen wir am Gate wieder warten. Unseren Erwartungen zuwider werden unsere Corona-Dokumente beim Einstieg nicht mehr überprüft, wir können einfach rein. Es geht nun also WIRKLICH los Richtung Namibia!
Etwa um 23 Uhr gibt es von der Bordcrew Abendessen - irgendein grünes Mus mit Karotten, gestampften Kartoffeln und Hackfleischbällchen an Senfsosse - kurios sieht es aus, wird aber restlos aufgegessen. Nachdem die Crew um 00:30 alles weggeräumt hat, machen wir uns ‘bettfertig’. Naja. Schlafen können wir nicht wirklich. Sobald wir Afrika erreichen, gibt es ziemliche Turbulenzen.

Freitag, 28.01.2022
Wir überstehen es jedoch und werden um 6 Uhr morgens geweckt mit einem sagen wir mal ‘interessanten’ Frühstück: Ein Wrap mit Käse, Karotten, Sosse und Ei. Wir haben irgendwie Brötchen o.Ä. erwartet. Den Wrap packen wir uns also für später ein und essen nur das Joghurt.



Um 8:45 Uhr ist es soweit: Wir landen! Sogar 20min zu früh. Wir werden mit einer Temperatur von 24 Grad begrüsst, steigen aus dem Flugzeug und werden mitten über die Landebahn gelotst - überall stehen Leute, die uns den Weg weisen.



Vor der Einreisekontrolle stehen wir 20min an, danach werden zunächst unsere Corona-Dokumente von einer mittelmässig motivierten Frau überprüft. Sie summt während der Kontrolle vor sich hin und lässt sich Zeit. Nach einigen Fragen und langem herumstehen lässt sie uns schliesslich durch.
Es geht nun weiter zur Passkontrolle - dort werde ich zusammengepfiffen, weil das Formular mit Bleistift statt Kugelschreiber ausgefüllt wurde (dieser Fehler wird uns wohl nie mehr passieren...). Ich entschuldige mich natürlich hundert Mal, wegen den Plexiglaswänden höre ich nur die Hälfte von dem, was die Frau sagt. Ziemlich genervt gibt sie mir dann doch noch den Stempel.
Bei der Gepäckabgabe rennt uns dann noch eine andere Frau hinterher und fragt aufgebracht, ‘ob wir unseren Stempel im Pass haben?’. Wir bejahen, müssen diesen aber trotzdem nochmals vorzeigen. Das ganze Prozedere kommt uns ziemlich grob vor - das kannten wir vorher von nirgends so.
Es geht nun weiter zum Europcar-Schalter, wo wir ganz unkompliziert die Autoschlüssel für unseren Renault Duster (4x4WD) erhalten, dann werden wir direkt zum Parkplatz gebracht. Dort dürfen wir uns ein Safety-Video anschauen - wir erfahren, was man beim Fahren alles beachten sollte. Nach dem Video erklärt uns ein Angestellter noch, wo sich das Ersatzrad etc. befindet, dann können wir losfahren.
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18 Dez 2023 17:30 #679005
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Teil 2 – Von Windhoek in die Kalahari

Nun kann es endlich losgehen in Richtung Unterkunft. Luki fährt, ich navigiere - es klappt alles auf Anhieb, auch das Linksfahren. Die Kreuzungen sind verwirrend - wenn wir grün haben, haben gefühlt alle anderen auch grün. Wir lernen schnell, dass man in der Stadt einfach fahren muss, sonst kommt man nirgends hin, ausser dass man Gehupe kassiert.
Im Utopia Boutique Hotel bekommen wir trotz früher Ankunft bereits den Schlüssel für unser Zimmer. Ausserdem bekommen wir unerwartet noch weitere Reiseunterlagen von Explorer bzw. vom Reiseunternehmen vor Ort, mit Karten, Simkarte etc.

Heute wollen wir uns unbedingt noch die Stadt ansehen, und nachdem wir geduscht und uns umgezogen haben, ziehen wir los. Wir parkieren beim Wernhil Shopping-Center und entschliessen uns, Wasser und ein paar Snacks zu besorgen - für die morgige Reise. Wir sind gefühlt die einzigen Touris in diesem Shop. Wir bringen die Sachen ins Auto zurück und ziehen von dort aus zu Fuss in die Stadt.
Nach einem kurzen Marsch (wir scheinen immer noch die einzigen Touris zu sein!) kommen wir bei der Christuskirche an - ein wunderschönes Gebäude mitten in den Strassen von Windhoek! Wir machen ein paar Fotos, laufen darum herum, das wars dann auch schon mit dem Sight-Seeing. Noch immer sind wir die einzigen Touris weit und breit - jedes zweite Taxi hupt uns an, ob wir mitfahren wollen. Wir schauen einfach geradeaus und laufen immer weiter zum Parkhaus. Dort angekommen sitzen wir irgendwie erleichtert ins Auto.



Nun fahren wir noch zu Joes’ Beerhouse - wir haben noch immer nichts ausser dem Flugzeug-Joghurt gegessen. Wir bestellen ein paar Potato-Wedges und etwas zu Trinken und beschliessen, für den Abend gleich auch hier einen Platz zu reservieren. Ziemlich erschlagen fahren wir danach ins Hotel und legen uns etwas hin.

Um 19:15 Uhr machen wir uns auf den Weg zurück zu Joe’s Beerhouse. Dort angekommen bewacht wie am Nachmittag ein Parkwächter unser Auto, während wir gemütlich essen. Die Stimmung ist sehr ausgelassen, das Restaurant scheint voll zu sein. Es wird etwas windig, wir ziehen unsere Jacke an, ansonsten ist es aber warm. Lukas bestellt sich ein Kudu-Steak. Er ist begeistert, ich habe einen Burger mit Jägerschnitzel Füllung bestellt. Der Burger ist sehr gut, beim Käse obendrüber haben sie jedenfalls nicht gespart :)



Nachdem wir bezahlt haben, fahren wir zum Hotel zurück. Doch dort stehen wir vor verschlossenen Türen – vom Torwächter keine Spur! Es ist auch nirgends eine Klingel zu finden. Etwas hilflos irren wir zu Fuss um das Hotel herum, finden dann einen Hintereingang beim zugehörigen Restaurant und bitten den dortigen Torwächter, uns beim Restaurant reinzulassen. Als wir das Auto beim anderen Eingang abholen wollen, rufe ich beim Tor nochmals laut «helloo?!». Darauf taucht unser richtiger Torwächter doch noch auf! Erleichtert fahren wir rein und bedanken uns - dem Wächter des Restaurants sagen wir noch kurz Bescheid, dass wir nun doch beim richtigen Eingang rein konnten. Etwas verwirrt schaut er uns an und nickt. Wir lachen und malen uns aus, was er wohl denkt. Immer diese Touris! Im Zimmer angekommen erwarten uns laute Bässe von einer Party im Haus gegenüber des Hotels – doch wir sind so müde von der Reise und dem Tag, dass wir kurz darauf einschlafen.

Samstag, 29.01.2022
Am nächsten Morgen essen wir um 07:30 Uhr Frühstück. Der Kaffee ist gut und zum Essen kann man aus 3 Menüs auswählen. Ich bekomme Naturejoghurt mit Früchten und Müsli und Lukas bekommt ein gefülltes Omelett. Gleich danach checken wir aus und beladen unser Auto – nun geht es los in Richtung Kalahari!
Die Landschaft ändert sich von ziemlich grün immer mehr zur Steppe, und nach zwei Stunden Fahrt gelangen wir auf unsere erste Schotterpiste.



Ab hier sieht man immer mehr von den typisch roten Sanddünen der Kalahari, zwischendrin grüne Bäume - wir sind fasziniert von diesem Farbenspiel!



Auf der Strecke begegnet uns kein einziges Auto, wir sind komplett alleine. Kurz vor dem Eingang zu unserer Lodge entdecken wir bereits ein paar Springböcke und Gnus im Gebüsch! Sie sind jedoch schreckhaft und hauen vom Motorengeräusch schnell ab.
Beim Eingang der Lodge teilt man uns mit, dass wir ein Upgrade erhalten, da unsere gebuchte Unterkunft zurzeit geschlossen ist. Wie toll! Nach einer Fahrt auf Sand erreichen wir die Reception und werden direkt mit einem Erfrischungstuch und Welcome-Saft begrüsst. Bei 35 Grad schleppt der Angestellte unsere beiden (schweren...) Koffer bis in unsere Zimmer!
Von der Lodge sind wir von Anfang an begeistert – mitten im roten Sand steht das Hauptgebäude, rund herum laufen munter Springböcke und Oryxe umher. Wir chillen uns die nächsten Stunden an den Pool und geniessen die Ruhe, ich die Hitze und Lukas die Abkühlung im Pool. Es ist wirklich ein wunderschöner Ort! Die Lodge ist mit uns zusammen von nur 4 Parteien besetzt – es ist sehr gemütlich und familiär.



Später wandern wir noch etwas auf die Dünen, doch da beginnt es zu regnen. Regen! Logisch – es ist Regenzeit in Namibia. Rund um uns herum donnert es, doch hier tropft es nur ein bisschen. Statt mit den Kameras weiter im Regen herumzustapfen gehen wir zurück zur Lodge und gönnen uns ein Getränk, später gibt es Kuchen.



Am Abend hätten wir eigentlich (das war Lukas’ Weihnachtsgeschenk an mich) ein Dinner auf einer der Dünen gebucht, jedoch sind wir wegen des Wetters nicht sicher, ob das wirklich Sinn macht und entschliessen uns schlussendlich, dies abzusagen. Stattdessen gehen wir, zusammen mit vier Deutschen, die auch in der Lodge sind, auf eine kleine Sundowner-Tour. Die Tour soll 2.5h dauern, um 16:30 Uhr geht es los. Wir fahren durch den 10 Quadratkilometer grossen Park der Lodge, auf der Suche nach Tieren. Wir sehen Springböcke, Oryxe, Zebras, Gnus und Impalas.



Die Landschaft ist unglaublich beeindruckend – rot-orangene Dünen, die von weiss-grünem Savannengras bewachsen sind und auf denen es von grünen Büschen wimmelt, dazu blauer Himmel mit teils weissen, teils schwarzen Wolken. Was für ein Anblick! Genau so haben wir uns die Kalahari vorgestellt.



Gegen Ende der Tour geht es in ein abgesperrtes Gehege – dort soll eine alte Löwendame residieren, die betreut werden muss. Nach kurzer Suche finden wir sie, wie ein Model liegt sie auf einer roten Düne und schaut uns gelangweilt an. Alle machen Fotos, danach geht es weiter zum Sundowner-Platz.



Auf einer roten Düne machen wir Halt und können unseren Augen nicht trauen: Vor uns erstreckt sich mitten in der Kalahari-Wüste ein schier endloser See! Dazu noch ein fast unbewölkter Sonnenuntergang und die wunderschöne Dünen-Landschaft – ein Traum! Unser Tour-Führer stellt ein Tischchen auf und breitet darauf eine halbe Bar aus – man darf sich einfach bedienen und den Sonnenuntergang geniessen. Die Deutschen (einer von ihnen war schon 15mal in Namibia!) unterhalten sich mit uns, wir sprechen über unsere geplante Namibia-Tour und holen uns noch einige Ratschläge von ihnen.







Als wir auf die Uhr schauen ist es schon 20 Uhr – höchste Zeit für die Rückfahrt! Es ist schon dunkel, unterwegs sehen wir noch ein paar Löffelhunde. Als wir beim Hotel ankommen, sind die Tische draussen schon für uns gedeckt. Es ist so schön hier in der Lodge, dass wir es nun nicht mal mehr bereuen, das Dünen-Dinner abgesagt zu haben! Zum Essen gibt es drei Gänge: Zuerst eine Kartoffelsuppe mit Speck und einem speziellen namibischen Brot, dann einen griechischen Salat. Zum Hauptgang gibt es Springbock-Fleisch mit speziell gewürztem Spinat, Karotten und einer Ofen-Kartoffel. Alles schmeckt bei dieser schönen Kulisse hervorragend! Zum Dessert gibt es eine Art Kuchen, der wie Apfelstrudel schmeckt, mit Vanille-Sauce. Vollgegessen gehen wir auf unser Zimmer und schlafen glücklich ein.
Letzte Änderung: 18 Dez 2023 17:55 von Noeyms.
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18 Dez 2023 19:06 #679010
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Teil 3 - Ab in den Süden

Sonntag, 30.01.2022
Am nächsten Morgen wachen wir früh auf, um 6 Uhr sind wir bereits beide angezogen. Da der Sonnenaufgang um 6:25 Uhr ist und wir ja sowieso schon wach sind, beschliessen wir, auf eine Düne zu gehen, um dort den Sonnenaufgang zu beobachten. Dieser Frieden hier ist einfach unglaublich! Man hört nur die Vögel zwitschern, das Licht ist wunderschön. Es ist zwar bewölkt, aber dank einer Wolken-Lücke können wir trotzdem die rot-orange glänzende Sonne sehen. Was für ein Anblick! Danach geht es zum Frühstück, und um ca. 7:30 Uhr fahren wir los.



Heute haben wir die längste Strecke der Reise vor uns, 580km. Deshalb wollten wir auch einigermassen früh los. Wir fahren ca. 45min, dann kommen wir nach Mariental, wo wir unser Auto nochmals volltanken (wir hatten gelesen, dass man das bei jeder Gelegenheit tun sollte). Die Strasse geht immer geradeaus, links und rechts endlose Weite und in der Ferne ein paar flache Plateau-Berge, die aussehen, als hätte man den Gipfel einfach abgeschnitten.



Nach 3 Stunden erreichen wir Keetmanshoop. In der Nähe gibt es einen Wald voller Köcherbäume, wo wir einen Stopp einlegen. Wir machen ein paar Fotos, es ist wirklich ein spezieller Ort und wir sind weit und breit wieder die einzigen Touris. Danach versuche ich für einige Minuten lang das Auto zu fahren, aber ich bin gerade einfach zu müde und überlasse kurz darauf lieber Lukas wieder das Steuer^^





Nach einer weiteren Stunde Fahrt ziehen links und rechts grüne Hügel an uns vorbei, die mit gelb-grünem Savannengras verziert und mit rotem Gestein bedeckt sind. Was für ein Anblick! Irgendwann müssen wir von der geteerten Strasse rechts auf eine Schotter-Piste Richtung Ai-Ais abbiegen, mitten ins Nichts!



Dort fahren wir noch ca. eine Stunde, zuerst durch grüne Savannen-Landschaft. Danach verändert sich die Landschaft immer mehr zu Felsen-Geröll. In Richtung Fishriver fahren wir immer etwas bergab. Mitten im nirgendwo taucht unser Ziel eeendlich vor uns auf: Ai-Ais Hotsprings Resort.



Dieser Ort wirkt nach der Fahrt durch die Felsenlandschaft wie eine Oase: Grüne Palmen und Wiesen, gleich daneben fliesst der Fishriver Canyon vorbei. Als wir ankommen, werfen wir einen Blick auf das Thermometer: Draussen ist es 43 Grad heiss! Wir steigen aus und verschmachten erst einmal. Wir bekommen unser Zimmer (nach unserem Empfinden eher etwas heruntergekommen) und kühlen uns mit der Klima-Anlage etwas ab. Danach erkunden wir das Gelände, in dieser Hitze ist das sehr anstrengend! Wir finden den Aussen-Pool, dieser ist jedoch etwa 30 Grad heiss und bietet sich also nicht wirklich an, um sich etwas abzukühlen.

Kurz darauf beginnt es zu Donnern, es folgt ein kurzer heftiger Platzregen. In Ai-Ais hat es natürliche heisse Quellen, die in einer Art Thermalbad hergerichtet wurden. Wir beschliessen, während dem Regen diese auszuprobieren. Es ist wohl für viele ein Highlight und etwas sehr ungewöhnliches mitten in Namibia, für uns ist es jedoch eher so naja. Wir sind uns das von zu Hause aus anders gewohnt... Das Wasser ist lauwarm und wir fragen uns im Nachhinein, wie sauber das ganze eigentlich ist.

Nach einer Dusche gehen wir zum Restaurant, wo wir erst etwas trinken, dann beschliessen wir auch gleich dort zu essen. Abgekühlt hat es trotz Gewitter kaum. Das Essen ist in Ordnung, Lukas isst Oryx und ich ein Stück Poulet, dazu gibt es Kürbis.
Nach dem Abendessen (es ist immer noch 28 Grad warm) beschliessen wir, ein wenig spazieren zu gehen. Ausgerüstet mit Wasser gehen wir etwas der Strasse entlang bis zum Ufer des Fishrivers nach vorne.



Gleichzeitig wird der Himmel orange-rot vom Sonnenuntergang, richtig schön! Auf dem Rückweg sehen wir die Köchin des Hotels nach Hause gehen. Sie erzählt uns, dass der Fluss gerade trotz Regenzeit sehr wenig Wasser hat, letztes Jahr sei der Fluss überlaufen und habe alles überschwemmt. Jetzt wissen wir auch, warum der zugehörige Camping-Platz und die Strassen ein wenig weggespült und ungepflegt aussehen! Zurück beim Zimmer spielen wir noch Siedler, dann gehen wir relativ früh schlafen.

Montag, 31.01.2022
Am nächsten Morgen beschliessen wir, um 7 Uhr (frühste Frühstückszeit) zum Morgenessen zu gehen, damit wir wenigstens da noch nicht verschwitzen. Es hat sehr viele süsse, jedoch sehr abgemagerte Katzen dort, die uns ständig um Essen anbetteln.



Am Nachmittag wollen wir zu einem der Aussichtspunkte des Fishriver-Canyons fahren - wir fragen an der Reception, was wir bis dahin hier noch machen können. Ihre Antwort mit einem Schulterzucken: ‘hmm. you can't do many things here - have you found the pool?’. Naja, nach dem 30 Grad-Pool ist uns gerade nicht und so akzeptieren wir die Situation und beschliessen, nochmals in Richtung Fluss zu spazieren.





Es ist erst 8:30 aber es ist schon 26 Grad heiss. Völlig verschwitzt kommen wir zurück und verbringen den Rest des Morgens damit, nichts zu tun. Inzwischen fällt uns immer wieder auf, dass die Leute hier als ersten Satz eigentlich immer, und wirklich immer fragen “how are you?”. Das ist aber wie uns scheint mehr so eine rhetorische Frage. Ausserdem antworten sie immer mit ‘okay’, egal auf was, auch wenn man zum Beispiel Danke sagt. :)

Um 15 Uhr machen wir uns bereit, um zum Canyon zu fahren, bis dorthin haben wir etwa eine Stunde Fahrt vor uns. Wir wollen in der Hotel-eigenen Tankstelle in Ai-Ais noch volltanken, da wir nur noch sehr wenig Sprit haben. Als wir zur Tankstelle fahren, schauen uns die Angestellten verwirrt an und teilen uns mit, dass die Tankstelle nicht funktioniert. Verunsichert fragen wir, wo denn die nächste sei. Ihre Antwort: Beim Canyon Roadhouse. Das ist eine Lodge, die sich in der Nähe des Aussichtspunkts, zu dem wir gehen wollen, befindet. Mit mulmigem Gefühl, ob der Tank bis dorthin reichen würde, fahren wir los.



Die schöne Landschaft um uns herum mit den Felsklüften nehmen wir vor lauter Anspannung fast nicht wahr. Ständig kontrollieren wir den Tankstand und schlussendlich schaffen wir es sehr knapp zum Roadhouse.



Rundherum gewittert es, wir hoffen, dass das Wetter hält, damit wir beim Canyon den Sonnenuntergang geniessen können. Weil wir seit dem Morgenessen noch nichts gegessen haben, entscheiden wir uns, gleich im Roadhouse noch einen Snack zu bestellen. Für 150 NAD (nicht einmal 10 Franken) bekommen wir hier sehr gutes Essen. Mitten während dem Essen gibt es einen Knall, alle Lichter gehen aus. Ein Stromausfall - scheint aufgrund des Gewitters hier wohl normal zu sein angesichts der gleichgültigen Reaktionen :cheer:



Um 18 Uhr fahren wir dem nahenden Gewitter davon und los zum Canyon. Am Eingang muss man eine Gebühr bezahlen, um zum Aussichtspunkt zu kommen. Es hat einen Shop, wir sehen uns um und möchten dann den Eintritt bezahlen. Dieser kostet uns 350 NAD - was uns hoch vorkommt und wir irgendwie nicht erwartet hätten.
Danach fahren wir in Richtung Aussichtspunkt. Wir fahren ca. 10 Minuten über eine sehr schlechte Schotterpiste durch absolut flaches, trockenes Land. Umso erstaunter sind wir, als wir urplötzlich schon beim Aussichtspunkt ankommen und es wie aus dem Nichts vor uns einfach unglaublich weit runter geht. Was für ein Anblick vom zweitgrössten Canyon der Welt! Dazu ist es fast wolkenlos, das Gewitter hinter uns scheint nicht näher zu kommen. Wir fahren von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt herum und geniessen dann den Sonnenuntergang.











Später fahren wir wieder aus dem Park zurück Richtung Ai-Ais. Plötzlich sehen wir links von uns Zebras. Was für ein Glück! Inzwischen wird es immer dunkler, die Fahrt wird recht abenteuerlich, wir sehen die Strasse nur schlecht und müssen langsam fahren. Dass wir noch eine Stunde wieder zurück zur Lodge fahren müssen, haben wir bei der Planung dieses Ausflugs irgendwie nicht einberechnet - wir nerven uns ab uns selbst. Die stündige Fahrt wird noch besser (nicht) als es rundherum wieder zu Blitzen und Donnern beginnt. Immerhin bleibt uns der Regen fern! Immer wieder müssen wir anhalten, weil Zebras auf der Strasse sind. Nach einer langen Fahrt erreichen wir dann doch noch unser Hotel und gehen erleichtert auf unser Zimmer.
Letzte Änderung: 18 Dez 2023 19:29 von Noeyms.
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19 Dez 2023 08:24 #679026
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Da seit Ihr wirklich ein wenig hin und her gefahren.
Auf dem Weg nach Ais Ais seit ihr am Canyon Road House ja bereits vorbei gekommen. Da hättet Ihr eine Übernachtung planen sollen.
Ab sei es wie es sei, Hauptsache es hat Spaß gemacht.

Wir sind auch zu diesem Aussichtspunkt am Canyon gefahren, bzw. haben uns fahren lassen. Uns hat der Canyon gefallen.
Gruß Gabriele (Reisebericht 1. Namibia Reise 2022 / Süden) www.stenders-reisen....22/Namibia_2022.html
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