THEMA: Tansania pulsiert! - Trotz Corona...
25 Apr 2020 22:54 #587365
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@waterlike:
Mit welchem Programm hast Du das jetzt gemacht? Ich habe versucht, es noch durch bearbeiten etwas "aufzupolieren", aber so wie Du es hingekriegt hast, ging bei mir nicht....???

@freshy:
Das weiß ich, dass Du Cliffhanger hasst :P - deshalb hab ich diesen ja extra für Dich eingebaut! ;)
Du bist schon im Moremi nicht so gerne mit uns stecken geblieben.... Aber ich denke mir:
Wer so afrika-verrückt ist, dass er hier auf dem Forum liest und schreibt, der hält auch Stecken-bleiben aus! :lol:

Und da Du ja, wie Conny schon schrieb, ebenfalls davon ausgehen musst, dass wir wieder heil zu Hause angekommen sind, weiß ich, dass Du auch gut schlafen kannst, ohne dass ich jetzt weiter erzähle B)

Aber so viel kann ich ja schon mal vorweg nehmen:
Es hat nur 3 Stunden gedauert..... :pinch: :whistle: :blink:
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27 Apr 2020 22:05 #587514
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Zurück zum Matschvergnügen also:



Na Klasse also! Und das zu einer Zeit (Corona…), in der so gut wie keine anderen Autos im Park unterwegs sind! :evil: :evil:
Bis hier hin haben wir 2 ganze Touristenfahrzeuge und 2 Rangerfahrzeuge getroffen! Die Wahrscheinlichkeit, dass hier heute noch einer vorbei kommt, grenzt an Null…. :(

Es ist ca. 13:00 Uhr. Deshalb sind wir dennoch erst mal recht entspannt. So schnell wird’s ja nicht dunkel!
Und auch, wenn hier recht viel frischer Elefantendung herumliegt, und ihre riesen Fußstapfen als tiefe Löcher im extrem weichen Matsch zu sehen sind, so ist um uns recht weite, offene, übersichtliche Landschaft, und es befinden sich zur Abwechslung grad mal keine Dickhäuter in unmittelbarer Nähe.
Das finden wir ganz nett von ihnen, denn jetzt könnten wir sie grade wirklich nicht so gut gebrauchen….



Wir starten einen ersten Versuch mit Winde, nachdem wir vor den Rädern ein wenig gegraben und Äste unter gelegt haben. Aber da tut sich gar nichts, und es ist ziemlich schnell klar, dass auch die Winde nichts ausrichten kann, solange die Räder bis über die Achse im extrem weichen Schlamm stecken….
Also – Spaten raus, übrige Hände „maulwurf-like“ als Grabeschaufeln nutzen, und ab in den Dreck!
Hannes, unser Ältester, ist Chef unter der Vorderachse




(hier sieht man nach 1 ½ Stunden Arbeit die Achse wieder!!!!),

und Benni, unser Zweiter ist Chef am Hinterrad





Zuerst wollte er sich nicht so recht mit der Mischung aus Schlamm und frischem Elefantendung anfreunden :sick: , aber dann war es ihm irgendwann egal, und er schuftete mit Hingabe!
….die nächsten 3 Stunden lang….

Wir Damen sammeln auf Zuruf Steine – mal kleine, dann große, dann bitte flache mittelgroße… Zum Glück waren in der Nähe welche abgekippt worden (um –irgendwann- die Straße damit zu reparieren…),
und Joel spielt Mädchen für alles: Steine sammeln, Stöcke sägen, und auch mal mit schippen, wenn ein anderer eine Pause braucht.
Oder er gönnt sich mit seiner Schwester ein Schlamm-SPA:



Mein Mann werkelt mit Benni mit dem Wagenheber (nach den ersten eineinhalb Stunden schippen und eine Grundlage für den Wagenheber aus (flachen!) Steinen bauen), und tatsächlich: das Hinterrad kommt zentimeterweise weiter hoch! Schnell wieder ein paar Steine drunter gebastelt, und weiter geht’s… Dann, Miste :angry: , abgerutscht, Wagenheber im Schlamm halb versunken, wieder von vorne anfangen…..
Hannes gräbt sich unterdessen vorne einen Wolf – wir beide arbeiten daran, zum einen das Rad und die Achse etwas frei zu bekommen, zum anderen eine schräge „Bahn“ für das Rad frei zu machen, damit es überhaupt eine Chance hat, aus der Rille raus auf die „Straße“ zu kommen.

So ein bisschen bin ich allerdings doch beunruhigt, da wir große Zweifel haben, dass uns hier heute noch irgendeiner finden wird.
Da ich zufälligerweise gerade Netz an meinem Phone habe (wir sind auf einer Anhöhe), schicke ich einer befreundeten Familie, die ein Tented Camp im Tarangire haben (und selber in Usa River wohnen) eine Nachricht mit unserem Standort. Dann weiß wenigstens jemand, dass wir fest hängen, und WO wir fest hängen. Sie versucht, Ranger zu erreichen – aber da auch ihr Camp momentan geschlossen ist, bleibt sie erfolglos.
Als sie endlich eine Nummer vom Main Gate in Erfahrung gebracht hat, hören wir tatsächlich Motorengeräusch! :woohoo:
Allerdings: kurz hinter uns war eine Straßen-Gabelung. Und die Hoffnung ist gering, dass das Auto UNSEREN Weg nehmen wird….. Doch tatsächlich: Ein Prado mit einer italienischen Familie (wohnhaft in Arusha) kommt in Sicht!
Das fühlt sich nach 2 h wirklich ein wenig wie „Rettung“ an! :) :woohoo: :silly:
Er sagt, Sopa Lodge sei nicht weit (der andere Weg der Gabel), er würde dort mal nach einem Traktor fragen. Und weg sind sie wieder.
Etwa eine halbe Stunde später kommen sie wieder. Sopa Lodge könne nicht helfen, aber das Baloon Camp (ca. 15 min entfernt) habe einen Traktor. Also steige ich bei ihnen ein, und wir fahren gemeinsam zum Baloon Camp, während der Rest unserer Mannschaft weiter sein Glück versucht, das Auto frei zu bekommen....
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28 Apr 2020 15:26 #587584
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Jetzt mache ich einen kleinen Einschub. Aber nicht, um Euch zu ärgern - sondern weil ich auf der Fahrt zum Baloon Camp darüber nachdenke, dass ich heilfroh bin, dass es gerade wenigstens nicht regnet - wie als wir Ostern 2012 hier waren. Dann wären wir jetzt völlig verloren!!!
Einfach, um nochmal einen anderen Eindruck von dem Park zu bekommen, aus jenem Jahr 2012 hier einige Regenfotos:

















Letzte Änderung: 28 Apr 2020 15:28 von Rehema.
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29 Apr 2020 14:55 #587649
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Jetzt habe ich Euch schon 3 Tage lang stecken gelassen – obwohl wir nur 3 Stunden fest saßen. Also will ich mal zusehen, dass ich Euch da wieder raus kriege!

Im Baloon Camp bei „Supplies“ angekommen, taucht tatsächlich ein freundlicher Ranger auf, und ein sehr brauchbar aussehender John Deere-Traktor steht auch da!
Nach etwas Palaver und telefonieren mit seinem Chef macht er den Traktor fit und folgt uns zurück zur Unglücksstelle.
(Nach einem anderen Erlebnis im Arusha Park um Weihnachten herum, wo wir jemand anderem heraus geholfen hatten, und man ebenfalls einen Traktor versprochen hatte, der sich aber als gar nicht einsatzfähig herausstellte, war ich etwas skeptisch gewesen, ob das eine Finte wird….)

Irre ich mich? Oder steht das Auto jetzt wo anders? :huh:



Nein, ich irre mich nicht! Es ist tatsächlich ca. 10 bis 20 m weiter vorne! Allerdings wieder (oder immer noch?) in der linken Rille…
Die Erklärung. Sie hatten das Auto während meiner Abwesenheit wirklich frei und mit Hilfe der Winde dann in Fahrt bekommen!
(Das, Thomas, ist der „Ja-Part“ an der Antwort, ob wir es ohne fremde Hilfe geschafft haben)

Aber das war eben nur die halbe Geschichte. Mein Mann sagt, er beiße sich in den A….! :angry: :evil: Sie hätten das Auto frei gehabt, und er wäre dann mit Hilfe der Winde raus gekommen. Allerdings wurde das Auto dann schneller als er die Winde einfahren konnte, somit ließ die Windenspannung nach. Da die Winde das Auto aber schräg hoch auf die Straße zog, und das damit weg fiel, bevor es wieder völlig kontrollierbar war, rutschte es etwas weiter vorne wieder in den Graben :S .
Er ärgerte sich sehr!! Meinte, er hätte bremsen sollen, und die Winde nachziehen, so dass sie weiter unter Spannung bleibt, dann hätte es wohl funktioniert….
Meine Mannschaft ist eine Mischung aus stolz B) und zugleich enttäuscht :( !
Und natürlich jetzt auch froh, den Traktor zu erblicken!



Nun ja, trotz allem Ehrgeiz nehmen wir also jetzt gerne die Hilfe des Rangers mit Traktor in Anspruch.



Beim ersten Versuch reißt das Seil… Beim zweiten ist unser Auto innerhalb kürzester Zeit frei und hat wieder festen Boden unter den Füßen.





Das also, Thomas, ist nun der „Nein“-Part der klaren Antwort „Jein“, ob wir es ohne fremde Hilfe raus geschafft haben!

Wir bedanken uns bei dem sehr freundlichen Ranger mit etwas Geld für „mafuta“ (Sprit), wobei man den Eindruck hat, es hat ihm gut getan, im ereignislosen Corona-Alltag mal etwas Abwechslung zu haben!
Die Italiener und der Ranger verabschieden sich, und wir wenden uns noch einigen „Säuberungsarbeiten“ zu:



Hier „reinigen“ Benni und Joel sich und den Wagenheber in einem Warzenschweinloch. Wobei Joel aufgrund der gelben Farbe des „Wassers“ der festen Überzeugung ist: „Das ist kein Wasser, das ist Elefantenpisse!“ :sick:
Aber naja, in der Not wird man unempfindlich…. :laugh:
Letzte Änderung: 29 Apr 2020 15:02 von Rehema.
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01 Mai 2020 22:05 #587887
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Als wir unsere Fahrt endlich fortsetzen, ist es ca. 16:30. Das Ganze hat uns also ca. 3 ½ Stunden gekostet!
Unseren Kaffee bei der Lodge können wir uns damit abschminken, denn wir können froh sein, wenn wir es noch schaffen, unsere Zelte bei Helligkeit abzubauen…. Das tut uns jetzt nicht nur für uns selber Leid, sondern auch für das Team auf der Lodge. Denn die hatten sich so gefreut, dass sie wenigstens einige Gäste minimalistisch hätten bedienen können…..

Wir hoffen immer noch auf ein paar Katzen, doch das soll heute eine leere Hoffnung bleiben. Dennoch wird der Rest der ca. 1 ½-stündigen Fahrt bis zum Gate wunderschön – voller Tiere, und das noch dazu in der immer wieder durchscheinenden Spätnachmittagssonne!







Impalas, die ständigen hübschen Begleiter, und immer wieder auch Elefanten…





….mal von nah, und mal von fern





In einer trockenen Durchfahrt eines Flußnebenlaufs zeigen sich diese 3 Grazien



Und hin und wieder springen 2 Dikdiks neben uns herum.
Noch nie in 35 Jahren haben sie für uns für so schöne Fotos in unserer Nähe still gehalten!





Ich mag die Landschaft hier! Und ich mag Baobabs! Da könnte ich jeden einzelnen fotografieren! :silly:



Nicht nur, weil sie mich an den „kleinen Prinzen“ erinnern ;) :
„Alle großen Leute waren einmal Kinder, aber nur wenige erinnern sich daran.“

Und nun sage ich Euch erst mal Gute Nacht – von meinem „tanzanischen Stern“ aus - und schreibe morgen weiter!

„Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache.“
Letzte Änderung: 01 Mai 2020 22:44 von Rehema.
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03 Mai 2020 12:40 #587990
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Auch wenn unsere Katzensuche erfolglos bleibt, werden wir wirklich bis fast zum Parkausgang von Tieren begleitet! Das ist aber mal richtig nett von Euch!!!
Wasserböcke, Paviane, Meerkatzen, selten auch mal Giraffen….







Und eine große Büffelherde in der Abendsonne, ziemlich nahe der Straße





Auch treffen wir unsere große Straußenherde wieder (wegen derer wir in die black cotton soil gefahren waren…).
Diesmal sind sie nahe der Hauptstraße unterwegs



Ein großer Elefantenbulle versüßt uns noch den Abschied





Und die lieben Impalas möchten nicht nur das Erste, sondern auch das Letzte sein, was wir zu sehen bekommen











Gegen 18:00 erreichen wir unseren Campingplatz – und sind sehr dankbar, dass es auch jetzt, beim Zelte abbauen, nicht regnet!
Fix sammeln wir alles zusammen, aber mit Einrichten im Auto, Kisten aufs Dach schnallen usw. braucht das ganze am Ende doch etwa eine Stunde, so dass wir bei Einbruch der Dunkelheit losfahren zu unserem neuen Domizil am Lake Manyara: Migombani Campsite
Eigentlich wollte ich Euch diesen schönen Ort nicht verraten :P – denn sonst wird er noch überlaufen (er ist schon bei Residents beliebt genug…), aber zu Corona Zeiten könnt Ihr ja eh alle nicht kommen :whistle: .
Nee, mal ehrlich, so fies bin ich nicht ;) …..

Migombani wurde uns hier sehr bald von vielen in der Schule empfohlen, auch nur für ein „Getaway“ am Wochenende, da es von Moshi aus in wenigen Stunden zu erreichen ist, eine wunderschöne, einzigartige Aussicht auf den Lake Manyara hat, und tatsächlich eines der schönsten Campsites ist, das ich in meinen Afrika Jahren entdecken durfte!
Saubere, schöne Toiletten und Duschen, ein grüner, dornenfreier Rasen zum Liegen, Toben, Spielen, eine saubere und beleuchtete „Camp Kitchen“, in der man seine eigenen Gerichte komfortabel zubereitet kann, ein „Infinity Pool“ (und eine Bar/kleines Restaurant, welches für uns weniger entscheidend ist) – kurz: Campen als Luxusausgabe!!! (Bilder folgen im nächsten Beitrag)

Anfang Januar hatten wir es ausprobiert, und uns da einen wunderschönen Tag lang im Lake Manyara Park herumgetrieben, und den Tag danach am Camp genossen. (falls es Bedarf gibt, kann ich dazu auch noch einen Kurzbericht schreiben?).
Der Camping Platz am Tarangire ist o.k. wenn man hauptsächlich sein müdes Haupt wo hinlegen und früh am Morgen in den Park fahren will. Aber zum Genießen und Ausspannen taugt er nicht – deshalb fahren wir also dennoch in die Dunkelheit hinein. Es ist ja nur eine gute Stunde Fahrt. Kaum sitzen wir im Auto, prasselt heftigster Regen auf uns nieder…..
Meine Güte, haben wir es gut, dass der so lange gewartet hat, bis wir Zelte abgebaut haben, im Auto sitzen und nun fast nur noch Teerstraße fahren müssen!

Good Bye, Tarangire - "Elephant Paradise"!

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