Tag 7, 23. Mai 2018
Heute stand nach einem freien Vormittag eigentlich nur ein nachmittäglicher Ausflug nach Cape Cross zur dortigen Robben-Kolonie auf dem Plan. Das waren 115 Kilometer Fahrt (eine Strecke) bis zu diesem Reservat auf der Landspitze im Atlantik. Nach dem tollen Abend in „Kucki’s Pub“ waren wir uns aber ohne Diskussion einig, dass wir Armin einen freien Tag in Swakopmund gönnen und die insgesamt 230 Kilometer lange Fahrt ausfallen lassen würden. Das freute unseren Guide zwar, einen Tag ohne uns wollte er aber trotzdem nicht verbringen und überraschte uns damit, dass er auch für diesen, eigentlich freien, Abend schon längst wieder einen Tisch für uns alle reserviert hatte. Wir haben uns nicht gewehrt, da wir dachten, Armin wird schon eine gute Wahl getroffen haben – und wir wurden nicht enttäuscht.
Wir Fünf hatten uns alle entschieden, die (obligatorische) Katamaranfahrt (sagte ich schon, dass ich Wasser und Boot fahren liebe?
) zu machen und wurden morgens von einer Agentur mit einem kleinen Bus im Guesthouse abgeholt. Erster Stopp war bei den Flamingos vom Tag zuvor in Walvis Bay, die diesmal im herrlichen Sonnenschein stolzierten.
Weiter ging es zum Hafen, wo wir fünf das Oberdeck auf dem Katamaran eroberten. Kaum aus dem Hafen raus, kletterte eine junge Robbe an Bord und ließ sich füttern. Okay, aus Natursicht sicher fragwürdig, trotzdem natürlich für uns schön, das Tier zu beobachten, wie es an Bord rumstolzierte.
Später haben wir hunderte seiner Verwandten auf einer Sandbank gesichtet, leider war es da aber ziemlich diesig zu dem Zeitpunkt, so dass die Fotos alle wie hinter einem Schleier aussehen. Auf der Rückfahrt gesellten sich einige Delphine zu uns, der Heaviside-Delphin, die mit ca. 1,70 Meter Länge zweitkleinste Art der Welt, die ausschließlich an der Küste von Namibia und der Westküste von Südafrika anzutreffen ist. Die munteren Gesellen hatten aber keine Lust auf Fotos. Für Wale war es die falsche Jahreszeit.
Auf der Rückfahrt gab es obligatorisch Austern und Champagner auf dem Katamaran. Ich muss so glibbrige Dinger ja nicht haben und hatte die bisher immer bei Einladungen ausgeschlagen. Aber da Armin gesagt hatte, die namibischen Austern seien die besten der Welt, habe ich gesagt, ich probiere eine, damit das Thema Austern dann für alle Zeit vom Tisch ist. Tapfer habe ich sie in den Mund gesteckt, wollte automatisch drauf beißen, als der neben mir Mann (der lachend mein Smartphone genommen hatte, um ein Foto von mir zu machen) schnell sagte „nein, nur schlucken“. Das habe ich dann getan – es hat nur nach Meerwasser und Zitrone geschmeckt. Ich habe schnell mit Champagner hinterher gespült – und das Ganze überlebt!!! Nun kann ich allerdings noch weniger verstehen, was die Leute daran finden – und vor allem, warum sie so viel Geld dafür ausgeben. Meine Mitreisenden, die bis auf einen nicht so mutig waren, hatten jedenfalls ihren Spaß an meinem Gesicht, das Bände spricht…..
Nach der Rückkehr war der Nachmittag somit frei, und nach einem bisschen Ausruhen, bin ich wieder durch Swakopmund, das diesmal in strahlendem Sonnenschein lag, gebummelt, habe ein paar Andenken und Geschenke gekauft, natürlich wieder einen leckeren Kaffee mit Kuchen im Café Anton getrunken bzw. gegessen. Bei dem schönen Wetter war die Architektur aus der Kolonialzeit besonders eindrucksvoll. Diesmal waren der Leuchtturm und die Mole auch nicht von Nebelschleiern umgeben. Auf dem Rückweg zum Guesthouse bin ich diesmal auch durch die neue Fußgängerzone gebummelt – sehr hübsch gemacht.
Abends hat Armin uns dann am Guesthouse abgeholt und wir sind durch Swakopmund zum „The Tug“, einem Restaurant direkt an der Landungsbrücke mit tollem Meerblick, das um ein altes Schiff herumgebaut wurde. Man kann von hier wunderbar den Sonnenuntergang über dem Meer sehen. Eine herrliche Atmosphäre. Man hatte uns den Kapitänstisch oben reserviert – und wir haben wieder super (wie eigentlich fast immer in Namibia) gegessen. Diesmal gab es Carpaccio vom Rind – ich muss sagen, dass ich als Fleischesser in Namibia gut auf meine Kosten gekommen bin.