THEMA: Von Wüstenelefanten und Wüstenlöwen
31 Okt 2018 19:43 #537521
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Hallo Gabriele,
an "Winnetou" hatte ich ja überhaupt nicht gedacht, das ist ja ein klasse Vergleich :cheer:
Aber wenn dann mit einer Straußenfeder ;)

Liebe Grüße
Anneliese
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01 Nov 2018 07:58 #537550
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20.09.18: Der heutige Tag führte uns von Swakop zur Etusis Lodge, südlich von Karibib.

Wie üblich hing wieder der typische Morgennebel über der Stadt. Ich wollte unbedingt einen Fotostop bei der Spitzkoppe einlegen, um den Arch einmal aufzunehmen. Leider zog der Himmel nicht auf und aus fototechnischer Sicht hat es sich nicht gerade gelohnt.
Holger hatte erklärt, dass es z.Zt. in Angola und im Kongo stark brennt, sodass der Rauch sogar bis hierher zieht.
Nichtsdestotrotz ist es ein beeindruckender Ort, ich stelle mir immer vor, dass ein Riese hier mit den runden Steinen wie mit Murmeln gespielt hat. Gegen Mittag gab es ein leckeres Picknick noch auf dem Gelände – man hätte sich keinen besseren Platz aussuchen können :cheer: Dann ging es weiter zur Etusis Lodge. Auch auf diesem Weg haben wir bis Karibib leider nur 3 Strauße gesehen. Das änderte sich erst, als wir auf das Farmgelände gefahren sind. Zuerst sahen wir 6 Kududamen und dann plötzlich eine kleine Herde Impalas sowie die erste Riesentrappe. Endlich mal ein paar Tiere !! Ich finde die Landschaft natürlich auch schön aber in erster Linie bin ich eine Liebhaberin der Tierwelt Namibias. Wie auch beim letzten Mal waren viele junge Mädchen auf der Lodge, die eigentlich für die Pferde zuständig waren, aber auch bei der Bewirtung der Gäste mit geholfen haben. Da die Lodge nur 7 Bungalows hat und noch 5 Luxuszelte, kommen hier keine große Reisebusse hin und das Ganze hat einen sehr persönlichen Charakter, da man morgens und abends auch gemeinsam an einem großen Tisch diniert. Am Nachmittag haben wir einen bushwalk um den Marmorberg herum unternommen (in der Nähe von Etusis gibt es einen großen Marmorabbau und auch auf der Farm selber kommt Marmor vor, der aber qualitativ nicht so gut ist und deshalb nicht abgebaut wird).



Wir sahen unterwegs noch 2 weibl. Impalas mit einem Impalabock, ein paar Rosenpapageien und Schmätzer, aber das war es auch schon. Allerdings sahen wir tracks von einem Leoparden, der auf dem Farmgelände lebt !




Das Abendessen gab es in Buffetform, Salat, verschiedene Fleisch- und Gemüsesorten, Kartoffeln, Nudeln – es war eine gute Auswahl und war lecker zubereitet. Ein deutsches Paar mit 2 erwachsenen Kindern sowie 2 Pärchen aus der Schweiz komplettierten die Runde (die Pferdemädchen waren auch dabei) und es wurde viel und lange erzählt.
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01 Nov 2018 20:54 #537623
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21.09.18: Frühstück war für 8.00h angesetzt, da wir uns um 8.45h am Pferdestall zum Ausritt treffen wollten (der deutsche Gast war ebenfalls mit von der Partie). Leider wurde ich wie vor 2 Jahren auch jetzt wieder enttäuscht. Auf der Internetseite der Lodge wird groß und breit von den töltenden Basothopferden berichtet und diese sind gerade der Grund, warum ich mich für diese Lodge entschieden hatte. Wie vor 2 Jahren auch hatte ich im Vorfeld per eMail meinen Wunsch angegeben, diese töltenden Basothos reiten zu wollen (vor 2 Jahren klappte es nicht mit der Begründung, „der eine“ wäre auf einer entlegenen Koppel). Und auch dieses Jahr klappte es nicht mit dem töltenden Basotho. Darüber hinaus waren nur Anfängerpferde auf der Lodge. Begründung: es würden hier nur Anfänger kommen, alle anderen Pferde seien auf der Schwesterfarm Dornhügel, wo auch die Zucht der Basothos stattfindet. Ich persönlich finde, dann sollte man auf der Webseite nicht schreiben „Wir haben die Möglichkeit, individuell auf die Wünsche und Träume unserer Reitgäste einzugehen“. Mein Fazit: hier also nicht wieder!
Am Nachmittag haben Holger und ich einen bushwalk zum Wasserfall unternommen. Wir sahen diverse Vögel, Paviane, Stachelagame und einen einzelnen Oryx. Auf der Lodge hatte ich später sogar noch Rüppelspapageien gesehen!!





22.09.18:
Heute fuhren wir weiter zum Mowani Mountain Camp, von wo aus wir dann zu den Wüstenelefanten aufbrechen wollten – ich war jetzt schon gespannt!!
Es ging über Karibib, Omaruru und dann über die D2344. Die Pad war in einem guten Zustand, aber auch auf dieser Strecke gab es keinen nennenswerten Tiersichtungen.
Die Lodge selber ist ein Traum: eingebettet in riesengroße rötliche Granitbrocken liegt sie hoch oben auf einem Felsen, so dass man von mehreren Stellen einen wunderbaren Blick in die Ebenen hat, auch vom Aufenthaltsbereich im Haupthaus. Einfach zum Seele baumeln lassen!!! Die einzelnen Bungalows haben einen genügend großen Abstand zueinander und sind stilvoll afrikanisch eingerichtet.



Um 18.00h traf man sich auf dem Hausberg zum sundowner. Die Angestellten (alle super freundlich und aufmerksam) hatten auf dem Felsen diverse Sitzkissen ausgebreitet und eine kleine Bar garantierte den flüssigen Nachschub. Für mich war es bisher neben Swakop mit dem Atlantik (sorry, verbinde hiermit auch viele persönlich Erinnerungen da meine Tante hier gelebt hat) der schönste Ort für einen sundowner!! Leider gab es keinen richtigen sichtbaren Sonnenuntergang, da viel Rauch und Wolken in der Luft hingen; wirklich äußerst schade :(
Das Abendessen war ein großer Genuss! Das Fleisch perfekt gegrillt und zart und die Beilagen alle lecker.
Da es kaum Lampen auf dem Gelände gibt bekam jeder für seinen Weg zum Bungalow an der Rezeption eine große Lampe in die Hände gedrückt und damit bewaffnet ging es dann wieder zwischen den Felsen durch zur Behausung (bloß vorher merken, an welchem Felsen man wie abbiegen muss!!). Und morgen ging es dann wirklich los zu den Wüstenelis !!!
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01 Nov 2018 21:01 #537624
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23.09.18:
Heute hieß es wieder früh raus, Frühstück um 6.00h. Und dann fuhren wir zum Huab und ab ging es rein ins rivier. Jetzt hiess es „Augen auf“. Zuerst ist Holger den ganzen Huab bis zum Sperrgebiet runter gefahren, denn dort hinten halten sich auch mal Nashörner und auch Löwen auf. Holger fand wirklich unterwegs tracks von einer braunen Hyäne, Nashorn und Löwe, aber leider kein einziges Haar war von ihnen zu sehen. Als einziges sahen wir ein Steinböckchenpärchen und eine große Heuschrecke.
Und auf einmal waren sie da: eine Herde Wüstenelis (Kühe und Jungtiere) !! Was für ein fantastischer Anblick !! Ich wusste gar nicht wo ich zuerst hinschauen sollte: 3 Jungtiere lagen unter Büschen im Schatten, eine Kuh nahm ein Staubbad, andere frassen. Alles war sehr ruhig und die Tiere entspannt.







In der Nähe fanden wir dann zusätzlich noch einige Bullen, die ihre Kräfte messen mussten



Ich konnte sogar das Aneinanderklacken der Stoßzähne hören – habe ich vorher noch nie gehört, einfach nur beeindruckend!!
Nach dem Mittagspicknick sind wir noch einmal in den Huab rein gefahren zu den Elis. Wir sahen noch einen einzelnen alten Bullen, der erstaunlich weiße Stoßzähne hatte



und einen Eli, der sich auf die Hinterbeine stellte um an die Zweige zu kommen (ein Verhalten, das nur bei wenigen Elefantenpopulationen beobachtet werden kann!!)



Meine Wünsche wurden von der Sichtungsfee alle mehr als erfüllt, was für ein unvergesslicher und einzigartiger Tag !!!
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02 Nov 2018 09:23 #537642
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  • Berg-Eule am 02 Nov 2018 09:23
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Was für ein großartiges Erlebnis mit den Wüstenelefanten, deine wunderschönen Fotos versetzen mich zurück zu unserem damaligen Elephant Tracking, obwohl wir nur einen Eli sahen, war es ein eindrückliches Erlebnis, von dem man das ganze Leben zehren kann.

Dein Bericht strahlt aus, wie intensiv und positiv du alles aufgenommen und genossen hast.
Liebe Grüße von Gabriele


Jeder Augenblick ist von unendlichem Wert. (Seneca)
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02 Nov 2018 11:20 #537648
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24.09.18:
Leider ging es heute weiter – ich hätte mir noch tagelang die Elis anschauen können…
Ziel war heute die Grootberg Lodge, gefahren sind wir über die D2612. Die Fahrt dauerte nicht allzu lange. Am Grootberg Pass haben wir 3 Bergzebras gesehen, ansonsten schon wieder keine nennenswerten Tiere gesichtet.

Bei der Ankunft in der Lodge wurde uns gleich gesagt, dass wir keine Wanderungen in die Umgebung unternehmen konnten: Löwen waren auf dem Gelände! Hurahhh, meine geliebten Wüstenlöwen waren hier! Nichtsdestotrotz war deswegen erstmal relaxen angesagt.
Der Blick auf das Tal ist wirklich atemberaubend!



Leider war auch hier die ganze Zeit der Himmel wolkenverhangen – wohl auch bedingt durch die erwähnten Feuer in Angola. Die Bungalows sind alle aus kleinen Steinen der Region gebaut (erinnerten mich an die Trullis in Frankreich), haben aber keine Steckdosen! Handys, Akkus etc. können im Haupthaus aufgeladen werden.
Am Nachmittag unternahmen wir eine geführte sundownertour. Die ganzen Strecken sind mit Steinen nur so übersät, so dass es eine sehr rumplige Angelegenheit wurde. Wir sahen 3 Zebras, einige Springböcke und ca. 15 Oryxantilopen und natürlich die grandiose Landschaft.
Beim Abendessen konnte man zwischen 2 Hauptgerichten wählen, es gab u.a. Chicken à la cordon bleu mit Gemüse und Reis. Hat wirklich lecker geschmeckt und das Hühnchen war sehr zart. Auf einmal hörten wir Gesang (war irgendetwas in den Amarulas drin gewesen ;-)) ) und eine Gruppe von Damarakindern aus einer benachbarten Schule bot uns eine Sing- und Tanzvorführung dar, bei der viel mit den Füßen gestampft wurde und die Jungs hatten noch andere spezielle Sprung- und Stampfschritte. Ich persönlich finde immer, dass Afrikaner besonders musikalisch sind, was man auch hier wieder sehen konnte: nach so 2-3 verschiedenen Liedern hielten es einige der weiblichen Angestellten nicht mehr aus und schlossen sich der Tanz- und Singperformance einfach an! Es war eine wunderschöne Vorführung gewesen! Auf Grund der Löwen, die wir draußen auch brüllen hörten, wurden alle Gäste von den guides zu ihren Bungalows geleitet. Einer der Gäste hatte seinen guide (der nur „bewaffnet“ war mit einer großen Taschenlampe) etwas Witziges gefragt, u.z. was denn nun den Unterschied macht ob das Pärchen alleine zum Bungalow geht oder in Begleitung des guides, der ja auch nur eine Taschenlampe in der Hand hatte, ob es der Unterschied zwischen 2 oder 3 „Löwenopfern“ sei :laugh:
Ich persönlich fand die Frage gar nicht so schlecht denn ich fragte mich auch, was die guides denn machen würden wenn tatsächlich Löwen hier neben dem Weg auftauchen würden. Ich weiß dass so ein Aufeinandertreffen am Tage nicht ganz so dramatisch ist, wenn man den Tieren genügend Raum gibt, denn die Löwen sehen uns auch als predatoren an, aber eben im Dunkeln in der Nacht sieht die Sache gänzlich anders aus. Ich fragte meinen guide natürlich was er machen würde und er erklärte: stehen bleiben, dem Löwen mit der Lampe direkt in die Augen leuchten und dann ganz langsam rückwärtsgehen. Na dann …. Später als ich im Bett lag konnte ich noch ein paar Mal die Löwen brüllen hören – einfach unvergesslich…..

25.09.18:
Den heutige Tag auf der Lodge habe ich zum relaxen genutzt, da wie gesagt wegen der Löwen keine Wanderung möglich war. Wenigstens bin ich zwischendurch mal mit der Kamera die Wege ein wenig abgelaufen auf der Suche nach Reptilien und Vögeln. Gesehen habe ich Taggeckos, Streifenskinks, Felsenagamen, Büllbülls, Webervögel, Bergstare, Tauben, Spatzen etc. Gegen Abend kam auf einmal ein wenig Hektik auf: Löwen waren in der Nähe!! Wir ab ins Auto und hin wo bereits ein Fahrzeug stand, und da waren sie, live und in Farbe: Wüstenlöwen!!



Ein Männchen, 3 Weibchen und 2 cubs! Einfach unbeschreiblich, sie hier so nah sehen zu können!
Danke liebe Fee für dieses einmalige Erlebnis!! Daran werde ich mich immer erinnern!!
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