THEMA: Reisebericht: In 14 Wochen durchs südliche Afrika
20 Sep 2017 12:16 #489956
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  • lilytrotter am 20 Sep 2017 12:16
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Hallo, cgmoggi,

da seid ihr ja schon mitten drin, in eurer schönen langen Reise.
Wunderbar!
Wir freuen uns für euch.

Im Kafue hattet ihr ja richtig Glück, entlang des Shishamba! Da sind wir glatt ein bisschen neidisch, denn wir fuhren dort 2 Tage ohne nennenswerte Sichtung, :( - ...außer einem enormen Haufen Löwenkacke und einem "5- Sekunden-Löwenbaby-Köpfchen"... B)
aber hübsch wars trotzdem. :)

Im Nord-Kafue schienen uns Anfang Juli die Tsetses sehr zahlreich und aggressiv, - wir haben leider reichlich „Blutzoll“ gezahlt, trotz guter, dichter Moskitonetze an den Seitenscheiben... und mussten ebenso hinterher mit Antihistaminikum (und Cortison) hantieren... :ohmy:

Leider fehlte uns die gute Info bezüglich der Campingmöglichkeit im Mapunga Camp
Erinnerst du noch den Preis?

Wir wünschen euch weiterhin eine interessante Reise und viele schöne Erlebnisse!
Gruß von den lilytrotters
Gruß lilytrotter


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Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 20 Sep 2017 12:22 von lilytrotter.
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20 Sep 2017 16:44 #489969
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  • cgmoggi am 20 Sep 2017 16:44
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Hallo Reisemaus,
besten Dank für den Tipp im South Luangwa - wir haben dort nicht gebucht und hoffen im Croc Valley Camp oder Wildlife Camp unterzukommen...; aber das Timing ist schwierig. Zuerst geht's noch nach Kasanka, Bangweulu, Mutinondo, dann über North Luangwa, Luambe und den Nsefu Sektor.

Gruss
Christoph
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20 Sep 2017 16:54 #489971
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lilytrotter schrieb:
Leider fehlte uns die gute Info bezüglich der Campingmöglichkeit im Mapunga Camp
Erinnerst du noch den Preis?
Hallo Lillytrotters
wir haben schon viel von Euch im Forum gelesen......
Das Mapunga Camp hat 4 Campsites (Nr 1 und 2 sind sehr schön am Wasser, 3 und 4 unter einem Schattendach etwa 20m vom Kafue entfernt) und 4 Luxury Tents. Die Campsite kostete 20 USD pP/N (oder mal 9 in Kwacha); die 3-stündige Bootsfahrt auf dem Kafue war 35 USD pP. Das Camp macht noch einige letzte Verbesserungen ... und liegt 7km nördlich der Abzweigung zu den Kafwala Rapids.

Gruess Gabi & Christoph
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21 Sep 2017 11:25 #490015
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  • lilytrotter am 20 Sep 2017 12:16
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...schon viel von uns im Forum gelesen...
:)
...hoffentlich nur gutes... :cheer: :silly:


Viel Spaß weiterhin, 14 Wochen: Das ist einfach genau die richtige Zeit, um ganz sanft „in the mood“ zu gleiten und diesen Zustand dann noch ausgiebig zu genießen.

Gruß von den lilytrotters
Gruß lilytrotter


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02 Okt 2017 12:47 #491175
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Reisebericht Teil 4: 20. - 26. September 2017

20. September: Lusaka – Farm Fringilla
Wir haben vor, heute nicht allzu weit zu fahren, deshalb essen wir gemütlich z’Morge, mit Besuch vom Zeltplatz-Büsi lesen wir ein wenig und versuchen, nochmals in Internet zu kommen. Aber was gestern schon langsam war, ist heute sehr sehr langsam und wir geben es auf. Beim Auffüllen des Wassertank vom Jonathan treffen wir auf zwei Schweizer, die auch auf dem Camping übernachtet haben aber wir gestern gar nicht gesehen haben! Wir schwatzen noch ein wenig und tauschen Informationen über Zimbabwe aus. Dann fahren wir los - damit wir nicht mehr ins Chaos der Innenstadt fahren müssen, nehmen wir eine «Umfahrungsstrasse», die nach einigen Kilometern wieder in die Hauptstrasse nach Norden einmüdet. Dann sind wir auch hier total im Verkehr, zusätzlich sind noch Road Works im Gange sodass sich die Autos und verschiedenen Minibusse und Taxi nur sehr langsam fortbewegen. Aber wir wollen ja nicht weit und so haben wir Zeit, den Verkehr, die Strassenverkäufer und Marktstände zu fotografieren. Nach ca. 50km erreichen wir die Farm Fringilla, unser Tagesziel für heute. Das ist ein riesiger Farmbetrieb mit einem Laden wo Fleisch, Eier und je nach Saison – Gemüse gekauft werden kann. Der Camping und die Chalets zum Übernachten sind ziemlich heruntergekommen, die Duschen und WC sind alles andere als einladend. Aber wir können unsere Wäsche zum Waschen geben und gehen dann ins Restaurant wo wir das Internet nützen, hier ist es wesentlich rascher. Das Abendessen im Restaurant ist hervorragend.

21. September: Farm Fringilla – Forest Inn
Heute geht es weiter Richtung Norden. Da wir im Pioneer Camp den Bradt Guide studiert haben, ist unser erster Stop das Fig Tree Café, ca. 5km vor Kabwe. Dort essen wir im Garten einen superfeinen Coffee Cake und dazu gibt’s einen Cappuccino. So gestärkt fahren wir weiter und kommen nach Kabwe. Gemäss Hupe Führer soll es hier einen Shoprite geben, wir fahren durch die Stadt – schauen nach links und rechts – sehen aber keinen. Wir staunen jedoch nicht schlecht, als wir aus der «Stadt» raus sind – dort ist eine riesige Shopping Area entstanden, mit einem bewachten Parking und einer Tankstelle. Im riesigen Shoprite ist die Auswahl so gross wie in Lusaka! Die Läden hier haben offenbar letzten Monat eröffnet. Die Dame an der Kasse strahlt übers ganze Gesicht als wir ihr erklären, dass es nun ja keinen Grund mehr gebe, nach Lusaka zu fahren! In Kapiri Mposhi tanken wir kurz und fahren dann weiter bis zum Forest Inn, unserem heutigen Übernachtungsstopp. An der Reception hängt ein grosses Schild: WiFi not available! Wie lange das wohl schon so ist? Wir suchen uns einen Campingplatz, essen z’Mittag und lesen dann bevor wir für ein Bier in die Bar gehen. Wir sind praktisch die einzigen Gäste und sind der irrigen Meinung, dass das wohl so bleibt…aber plötzlich kommen Auto um Auto! Das Restaurant zum Abendessen füllt sich, die Belgier neben uns am Tisch wollten in einem Chalet übernachten – ausgebucht! Nun haben sie das Zelt aufgestellt . Die beiden sind gestrandet, da ihr Begleitfahrzeug für eine Gruppe Velofahrer defekt ist. Das Abendessen ist ausgezeichnet uns sehr schön serviert.
22. September: Forest Inn – Kasanka Nationalpark
Um sieben Uhr fahren wir los, tanken bei Serenje und fahren in den Kasanka Nationalpark. Bei der Wasa Lodge bezahlen wir die Camping Fee für zwei Nächte. Der Kasanka Nationalpark ist vor allem bekannt für seine Fledermaus Population. Um die Fledermäuse zu sehen sind wir jedoch noch zu früh, die sind leider erst frühestens anfangs Oktober im Park. Wir fahren zu unserem Camping – Pontoon – wo wir von Jonathan, dem Caretaker, herzlich empfangen werden. Wir sagen im nicht, dass wir unser Auto auch so getauft haben…. Der Campingplatz ist leider ein bisschen im Gebüsch, man sieht nur eingeschränkt ein wenig Sumpfgebiet wo Pukus und Sitatongas grasen. Am späteren Nachmittag ziehen noch einige Elefanten vorbei. Wir verbringen den Nachmittag mit Lesen, unterbrochen von der Frage, wann wir gerne unsere Dusche hätten. Für die Dusche holt Jonathan Wasser im Fluss, erhitzt dieses auf dem Feuer, steigt dann auf eine Leiter um dieses in einen grossen Eimer zu schütten, wo dann eine Leitung zu unserer Duschbrause geht. Später bringt er uns noch Feuerholz und präpariert dieses schön mit Gras in der Feuerstelle, sodass wir später nur noch anzünden müssen.

23. September: Kasanka Nationalpark
Wir fahren am Morgen dem Fluss entlang bis zu einem Dead End wo wir umkehren müssen. Ausser Tse-Tse Fliegen sehen wir jedoch nichts. Auf dem Rückweg fahren wir noch am Fibwe Hide vorbei, eine lange Leiter führt einen Baum hoch zu einer Platform wo die Fledermäuse (wenn sie dann da sind) beobachtet werden können. Wir staunen die Leiter von unten an, nehmen mutig die ersten zehn Tritte bevor uns dieser jedoch verlässt und wir schnell wieder hinabsteigen. Das ist definitiv nichts für uns! Wir fahren zum Camping zurück, Lesen und faulenzen unterbrochen vom Dusch-Vorbereitungs-Prozedere. Später erhalten wir noch neue Nachbarn – zwei Südafrikaner die unsere Reise in der umgekehrten Richtung machen. Sie kommen gerade von den Bangweulu Wetlands und können uns Bilder von der Strasse dorthin zeigen, sodass wir uns vorstellen können, was uns erwartet.

24. September: Kasanka Nationalpark – Bangweulu Wetlands
Nun also geht es zu unserem nördlichsten Punkt – wer weiss, wann wir im Leben wieder mal dahin kommen! Nach der Ausfahrt vom Nationalpark kann sich Jonathan kurz noch auf der Teerstrasse ausruhen bevor es auf eine Piste in Hinterland geht, das Ziel im Navi heisst vorerst ein Ort namens Chiundaponde. Die Abzweigung zum Livingstone Memorial lassen wir sein, der Besuch dort lohnt sich nicht. Die Strasse geht durch den Busch, langsam, teilweise ist sie recht ausgewaschen, stellenweise kommen wir schneller voran. In Chiundaponde befindet sich das Eintrittsgate zum Bangweulu wo wir eine Conservation Fee bezahlen. Nun geht es auf einer schmalen Piste mit vielen Löchern durch hunderte von Dörfern mit vielen vielen Kindern die von allen Seiten angerannt kommen. Unzählige Velofahren springen erschreckt vom Sattel und retten sich ins Gebüsch wenn wir kommen – also soo schnell sind wir ja nun auch nicht unterwegs. Das Vorankommen ist langsam, die Fahrt jedoch total spannend mit all den Leuten und Dörfern. Nach 37km vom Gate erreichen wir den Nsobe Community Camp. Wir sind ein wenig ratlos, es verschiedene Campsites, wir wissen jedoch nicht, wo wir uns für die Bezahlung melden müssen? Ein Guide der mit zwei Klienten unterwegs ist, erklärt uns, dass wir einfach diese «straight road» nehmen müssen, dann gebe es eine Office. Die Piste führt über eine riesige Ebene, die zur Regenzeit wohl unter Wasser steht. Wir denken schon, dass wir falsch sind, aber nach ca. 7km tauchen ein paar Häuser auf – tatsächlich sind wir richtig. Wir bezahlen die Camping Fee und bekommen erklärt, dass wir hier nur mit einem Guide unterwegs sein können und wir hier einen Walk zu den Nestern des Shoebill buchen können. Man würde dann ein Stück mit dem Auto fahren und dann durch die Sümpfe laufen. Der Guide sei jedoch zur Zeit noch mit anderen Kunden unterwegs. Wir möchten uns dies noch überlegen und fahren zuerst zurück ins Camp. Nach einigen Diskussionen mit verschiedenen Personen können wir auf der Campsite nr. 5 bleiben – obwohl diese am weitesten weg von der Dusche und WC ist, aber dafür eine schönen Aussicht über die Ebene hat. Nun wird uns ein Ständer gebracht auf dem ein Eimer mit Wasser und ein Waschbecken platziert wird. Während dem Mittagessen beschliessen wir, dass es doch noch schön wäre, die Shoebills zu sehen, da wir ja wirklich nicht wissen, ob wir nochmals in diese Gegend kommen. Da jedoch unser Jonathan keine Rücksitze hat, testen wir zuerst, ob irgendwie drei Personen ins Auto reinpassen. Zwei auf dem Vordersitz geht definitiv nicht, dann setzt sich Christoph auf den Kühlschrank – ja das funktioniert für ein paar Kilometer! Also ab wieder über die Ebene ins Office. Dort erhalten wir den Bescheid,dass der Guide nun aber zurück im Camp sei! Also wieder retour! Im Camp sehen wir, dass offenbar die beiden anderen noch eine Tour gebucht haben. Schade, dass offenbar keine finanzielle Unterstützung gewünscht wird?!. So verbringen wir halt einmal mehr den Nachmittag auf der Campsite, bis das Wasser für die Dusche bereit ist. Diese teilen wir mit einigen Wespen, die aufgeregt um die Brause schwirren, so wird die Dusche eine kurze Angelegenheit. Später wird uns auf dem Fahrrad noch Feuerholz gebracht.

25. September: Bangweulu Wetlands – Mutinondo Wilderness
Heute geht es den gleichen Weg zum Gate wieder retour. Heute sind noch mehr Leute unterwegs als gestern (wohl da Sonntag war?). Plötzlich kommt uns noch ein Traktor entgegen, was nun? Die Piste ist einspurig durch das Schilfgras, links uns rechts ist ein Bachgraben. Aber der Fahrer winkt uns zu, dass wir fahren sollen, irgendwie kommen wir aneinander vorbei. Beim Gate schwatzen wir noch ein wenig mit Emmanuel (dem Gate Wärter) und biegen dann ab Richtung Teerstrasse nach Mpika. Die Strasse erscheint uns zuerst sehr gut und breit, aber zu früh haben wir in den vierten Gang geschaltet – es hat überall Löcher und die Piste wird immer schmäler. So geht es halt langsamer weiter bis wir die Teerstrasse erreichen und nach kurzer Zeit Richtung Mutinondo Wilderness abbiegen. Dort erhalten wir eine Karte von all den Hiking Trails und es wird uns alles gezeigt. Wir suchen eine Campsite aus, es ist bereits eine Gruppe Deutscher da die von Malawi gestartet sind. Am späteren nachmittag machen wir noch eine kurze Wanderung, die ist jedoch nicht so spannend, da es alles durch den Wald geht. Zurück beim Camping machen wir ein Feuer um unser Brot zu backen, der Teig ist während unserer Wanderung schön aufgegangen. Nun folgt eine schöne Dusche, Bier und Abendessen.

26. September: Mutinondo Wilderness
Heute haben wir eine etwas längere Wanderung vor, nach fast drei Wochen ohne grössere Bewegung ! Wir erklimmen den höchsten Felsen in dieser Umgebung, den Mayense und geniessen die Aussicht von oben auf die rot und grün gefärbten Bäume und die runden Felsen. Dann geht’s wieder runter und weiter zum Hyrak Hill wo einige verblasste Felsmalereien (viel ist nicht mehr zu erkennen) zu senden sind. Nach ca. 3km kommen wir zu den Paradise Pools, wunderschön, hier könnte man baden (ohne Krokodile und Hippos). Dem Fluss entlang geht es zurück zum Camp – wir sind völlig erstaunt, dass der Weg direkt zu unserem Jonathan führt! Nun ist es recht warm geworden, wir lesen ein wenig, essen z’Mittag, waschen und schreiben Tagebuch.

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07 Okt 2017 14:36 #491655
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Reisebericht Teil 5: 27. September – 4. Oktober 2017

27. September: Mutinondo – North Luangwa
Gegen 10 Uhr verlassen wir Mutinondo; es war schön hier ein bisschen die Beine zu vertreten und nicht immer nur zu fahren. Anhand einer Skizze von der Mutinondo-Managerin finden wir in Mpika auch ohne Probleme den Zambeef-Laden, wo wir Fleisch einkaufen; hier bieten sie auch frische Milchprodukte an. Auf dem Markt decken wir uns mit Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln und Eier ein; man kauft hier nicht per Gewicht sondern stappelweise – in grösseren Mengen – ein. Es ist unser erster Besuch auf einem der Freiluftmärkte – nach dem ersten komischen Gefühl kommen wir jedoch richtig in Fahrt! Wir sind weit und breit die einzigen Weissen – aber alles ist völlig relaxt und wir werden überhaupt nicht beachtet. Beim General Dealer gäbe es langhaltbare Produkte wie Reis, Teigwaren, etc. was wir nicht brauchen, da wir hier eigentlich nur Cola kaufen wollten, was es nicht hat. Die Kassiererin telefoniert weiter mit ihrem Handy, während sie uns bedient…, erklärt uns aber dann doch noch den Weg zum Bottle Store, den wir nach einer weiteren Runde durch das Dorf auch finden und wir unsere Biervorräte auffüllen. Im Northern Rock Hotel gibt es einen Lunch und «free Wifi»; der Kellner verkauft uns auch noch 12 Cola und auf unsere Frage nach einer Bäckerei auch ein Brot. Wahrscheinlich hätten wir uns hier auch noch mit Salat eindecken können, da hinter dem Hotel ein grosser Garten liegt. Da wir bei der Abzweigung 5km ausserhalb Mpika keinen Wegweiser zum Mano Gate im North Luangwa sehen, fahren wir wie vom Hupe-Führer und Navi vorgeschlagen den längeren Weg der noch 60km über Teer führt, und dann 40km auf guter Gravel Road zum Gate. Wir zahlen gleich den Parkeintritt für den nächsten Tag, übernachten aber unweit des Gates im Community Camp, direkt am kleinen Fluss; hier fällt kein Eintritt an. 2 nette, schüchterne Jungs, die nicht so gut englisch sprechen, holen Wasser vom Fluss, welches sie in einem Fass über einem Feuer erwärmen und dann in ein löchriges Fass oberhalb der Buschdusche füllen, wo dann auch wirklich warmes Wasser raustropft. Sie bringen auch Feuerholz und bereiten die Feuerstelle vor, welche sie etwas früh auch schon anzünden. 4 weitere Finishershirts, die wir von Reto und Catrina erhalten haben, finden dankbare Abnehmer. Da wir nun Zeit und Feuer haben, machen wir noch einen Schoggikuchen. Während Gabi die Fertigmischung mit Eiern, Oel und Milch ergänzt (Backanweisung frei interpretiert und an die vorhandenen Zutaten angepasst) heize ich den Backofen auf 180 Grad vor. Die Backzeit ist etwas länger als vorgesehen, aber der Kuchen flutscht problemlos aus dem schwarzen Topf ohne zu kleben und wir geniessen ein Stück zum Dessert. Aus einer Kartonschachtel basteln wir noch eine Kuchenschachtel, damit der Rest den nächsten Tag in einem Stück überlebt.

28. September: North Luangwa – South Luangwa (Zikomo)
Um 6 Uhr fahren wir los. Als Individualtouristen dürfen wir den North Luangwa nur auf der Transitstrecke durchqueren, aber keine Game Drives entlang der interessanten Flüsse machen. Die Strasse ist recht gut und so meistern wir die steile Abfahrt ins Tal ohne Probleme. Trotzdem, dass wir im 2ten Gang fahren, stehen wir die ganze Zeit auf der Bremse, da der Jonathan einfach ein bisschen schwer ist. Die Transitroute führt wenig reizvoll durch den Busch und wir sehen nur ein paar wenige Tiere. Wenn man den North Luangwa erkunden möchte, müsste man schon in einem der teuren Camps übernachten. Auf der anderen Seite verlassen wir den Park über ein Pontoon über den Luangwa, der zu dieser Zeit nur noch wenig Wasser führt. Eigentlich wollten wir hier eine weitere Nacht in einem Community Camp verbringen, aber es ist erst 10 Uhr und die Umgebung ist nicht so scenic; deshalb entscheiden wir uns weiterzufahren bis zum Luambe NP. Wir sind kurz verwirrt, den das Navi kennt die Strecke nicht und auf der Hupe-Karte ist bei den Koordinaten von Chifunda ein Druckfehler. Als wir anhalten und aussteigen um mit unserem alten Navi die Koordinaten einzugeben, kommen wie aus dem Nichts zwei Velofahrer daher. Sie bestätigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg nach Chifunda sind. Wir sind überrascht wie gut die Strecke zu fahren ist und es gibt auch keine weiteren Orientierungsprobleme. Um 14 Uhr kommen wir zur Luambe Lodge wo ein Schild mit «No Camping» angebracht ist – was wir zuerst natürlich nicht glauben (im Internet war noch eine Campsite angegeben). Die beiden John’s bestätigen uns jedoch, dass dem wirklich so ist und die Campsite nicht mehr existiert. Wir wollen nicht zurück zum Community Camp beim Parkeingang, sondern entscheiden uns ins 80km weiter südlich liegende Zikomo Camp ausserhalb des Nsefu Sektors des South Luangwa Parks zu fahren. Wir fahren zügig an Elefanten und Giraffen vorbei durch den Luambe NP, wo wir im Transit keinen Eintritt bezahlen müssen. Auch bei der Fahrt durch den Nsefu-Sektor bezahlen wir keinen Eintritt und finden gegen 17 Uhr das Zikomo Camp auf der Höhe des Parkausgangs, sehr schön am Ufer des Luangwa gelegen. 11 Stunden Fahrt war eigentlich für den heutigen Tag nicht geplant. Wir schwatzen und trinken ein Bier mit unseren Schweizer Nachbarn.

29. September: Zikomo
Heute machen wir nichts. Wir sitzen in unserem Camp am Ufer und schauen den Tieren zu, welche hier grasen oder zum Fluss gehen um zu trinken. Wir trinken Kaffee und essen den Rest des Kuchens, welcher die Fahrt durch den North Luangwa unbeschadet überstanden hat. Wir lesen, schwatzen mit den Nachbarn, schlafen in der Hängematte, …..
Hier unten im Luangwatal ist es sehr heiss und auch am Abend kühlt es nicht so schnell ab.

30. September: Zikomo
Ab 6 Uhr darf man im South Luangwa fahren und so machen wir uns auf den Weg; unser Camp grenzt ja direkt an den Park. Gegen 10 Uhr fahren wir zurück ins Camp zu Lunch und Siesta, bevor wir am Nachtmittag zu einem weiteren Game Drive aufbrechen. Was wir sehen ist auf der Fotoseite dokumentiert.

1. Oktober: Zikomo – Wildlife Camp
Im Verlaufe des Vormittags machen wir uns auf den kurzen Weg vom Zikomo Camp zum Wildlife Camp. Dieses liegt weniger als 10km neben dem Parkeingang bei Mfuwe und ist deshalb geeigneter für Game Drives in diesem Teil des Parks. Heute ist Sonntag und deshalb sind die Läden in Mfuwe geschlossen; aber bei einem der Marktstände kaufen wir noch ein paar Tomaten. Das Wildlife-Camp ist ziemlich voll und so sind die 4 schönen Plätze am Fluss schon besetzt und wir müssen die erste Nacht in der 2ten Reihe campen. Das Sundowner Bier nehmen wir aber in der ersten Reihe mit den 4 Schweizern (Judith/Jörg, Liliane/Dani), welche wir schon in Zikomo kennengelernt haben.

2. Oktober: Wildlife Camp
Bevor wir um 5 Uhr 30 zu einem Game Drive abfahren, stellen wir unseren Tisch und Stühle auf einen Platz in der ersten Reihe, welcher heute frei wird und wir erben können. Den Game Drive am Morgen machen wir gegen Süden. Im Vergleich zu andern Parks hat es im South Luangwa viele Tiere und wir finden überall Elefanten, Giraffen, Zebras, Büffel, etc. und natürlich überall Impalas und Pukus. Auf dem Weg zurück ins Camp machen wir noch einen Abstecher in die Mfuwe Village und kaufen gefrorenes Fleisch und auf dem Markt Tomaten, Gurken, Rüebli und eine Avocado ein. Zurück im Camp kommt noch Thomas, der Gemüseverkäufer aus Mfuwe mit seinem Velo im Camp vorbei und wir kaufen ihm noch Salat, Petersilie und Frühlingszwiebeln ab. Am Nachmittag machen wir uns trotz der grossen Hitze schon um 15 Uhr auf den Weg. Die Safarifahrzeuge der Lodges starten ihre Game Drives erst um 16 Uhr und so sind wir in der Fahrt entlang der Lagunen in Richtung Norden allein unterwegs. Ein paar Elefanten versperren uns den Weg und machen keine Anstalt sich fortzubewegen. Wir verzichten auf eine Kraftprobe und kehren um und nehmen einen andern Track. Zum Glück, den nun sehen wir zwei junge Löwen-Männchen die faul rumliegen. Wir versuchen ein paar Elefanten im besten Licht zu fotografieren. Da entdecken wir 3 Hyänen, die aus einem Graben kommen. Um 18:00 müssen Individualtouristen den Park verlassen, aber die Safarifahrzeuge der Lodges machen noch Nightdrives mit Scheinwerfern um die nachtaktiven Tiere wie Leoparden zu entdecken.

3. Oktober: Wildlife Camp
Heute ist ein Ruhetag. Wir geniessen den Tag von unserer Campsite aus und schauen den Elefanten und Flusspferden zu. Es ist nun fast Vollmond und man sieht die Tiere auch in der Nacht.

4. Oktober: Wildlife Camp
Wir werden wiederum beim Anbruch der Dämmerung von den lauten Hadeda Ibissen geweckt. Auf dem morning game drive fahren wir wieder in Richtung Wafwa Lagune, wo wir die Hyänen gesehen hatten. Unterwegs begegnen wir vielen Elefanten und Giraffen, welche wir im besten Licht fotografieren können. Im Gegensatz zu andern Parks sind die Tiere hier «relaxt» und haben eine relativ kleine Fluchtdistanz; so fahren wir ca. 10m an eine Giraffe ran, und anstatt fortzulaufen, kommt sie näher um uns zu begutachten. Auch die Hyänen finden wir wieder und entdecken in einem Busch auch ihre Jungen. Nach Einkauf in Mfuwe und der Siesta machen wir noch einen afternoon game drive; die Löwen finden wir heute nicht. Am Abend latscht ein Flusspferd mitten durchs Camp, ist ein bisschen desorientiert mit all den Overlanderzelten aber völlig relaxt.

5. Oktober: Wildlife Camp – Bridge Camp
Für den Weg zurück nach Lusaka nehmen wir die «Petauke-Road» und nicht die Teerstrecke. Die ersten 60km sind einfach zu fahren und landschaftlich interessant; wir sehen auch noch ein paar Tiere. Dann kommt eine Strecke durch die Dörfer und mehrere ausgewaschene Flussbetter, wo wir für einmal auf den 4-wheel drive angewiesen sind. Die Strecke ist relativ langsam zu fahren, bietet jedoch keine technischen Hindernisse. Wir winken den vielen Kindern zu und grüssen die Velofahrer, welche sich in Sicherheit bringen, sobald sie uns auf der einspurigen Piste kommen hören. Nach 5 Stunden erreichen wir Petauke, wo wir die Chimwembe Lodge ansteuern, welche im Hupeführer empfohlen wird. Zum Mittagessen im klimatisierten Indoor-Restaurant gibt es free-range chicken (welches aber wohl verhungert ist) Spinat und Nshima. Es ist erst Mittag und die Campsite ist nicht besonders scenic; deshalb entscheiden wir uns bis zum Bridge Camp weiterzufahren. Erst in Lusaka erfahren wir, dass im September das Restaurant und die Reception der Chimwembe Lodge bei einem Buschbrand abgebrannt sind; nun verstehen wir auch, dass das Indoor-Restaurant in einem Chalet nur improvisiert war. Die Great Eastern Road führt von Petauke durch eine schöne Berglandschaft; die Strasse ist kurvig und aufgrund der vielen Lastwagen und Baustellen kann man nicht so zügig fahren. Die Great Eastern Road führt auf einer Brücke hoch über den Luangwa und das Bridge Camp liegt 3km flussabwärts. Wir verbringen den Rest des Tages im Restaurant/Bar mit schönem Ausblick auf den Luangwa und das gegenüberliegende Moçambique. Die Campsite liegt direkt an der Strasse, nicht sehr schön, aber es ist ja finster in der Nacht. Wir sind alleine und werden die ganze Nacht von einem Wachmann beschützt.

6. Oktober: Bridge Camp – Lusaka (Pioneer Camp)
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Lusaka, wo wir 2 Nächte bleiben wollen. Seit unserem letzten Tankstop in Mpika haben wir 1250km zurückgelegt und der Jonathan hat Durst und kriegt 160 Liter low sulphur Diesel. Er braucht also ca 13L/100km was bei einem 200 Liter Tank und 2 Ersatzkanister à 20 Liter eine Reichweite von ca. 1800km ergibt. So sollten wir notfalls auch durch Zimbabwe kommen, falls es kein Diesel zu kaufen gäbe. Nachdem Jonathan verpflegt ist, kommen wir an die Reihe in einem Mug and Beans in einer Shopping Mall. Anschliessend besuchen wir mehrere Malls und kaufen ein paar Dinge ein, die nicht überall zu erhalten sind; den Grosseinkauf für die nächsten 12 Tage durch Zimbabwe verschieben wir aber auf den nächsten Tag. Ich gehe heute zum ersten Mal seit über 10 Jahren zum Coiffeur (sonst ist das Gabi’s job). Nachdem Einchecken im Pioneer Camp planen wir noch die nächsten 2 Wochen im Detail, reservieren in Kiambi (Lower Zambezi) und in der Makuti Travel Lodge (Zimbabwe) und erstellen die Einkaufsliste.

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Reisebericht Teil 5
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