THEMA: Reisebericht: In 14 Wochen durchs südliche Afrika
10 Sep 2017 16:32 #488928
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Reisebericht Teil 1: 5.-8. September 2017

5./6. September: Reise nach Windhoek
Um 22 Uhr klemmen wir uns in Zürich in unsere Holzklasse-Sitze und fliegen pünktlich ab nach Johannesburg. Der Sitzabstand scheint von Jahr zu Jahr kleiner zu werden?! Die Reise verläuft gleich wie die letzten -zig Male mit einer Ausnahme: In Südafrika und Namibia wurde kürzlich zur Grenzkontrolle ein neues biometrisches Erfassungssystem installiert, wo man wie in den USA die Finger scannen muss und fotografiert wird. Beim Transfergate in Johannesburg führt dies nur zu einer kleinen Verzögerung, in Windhoek jedoch ist bereits eine lange Schlange von früheren Flugzeugen und wir schliessen uns hinten an: 4 offene Schalter für Visitors, geschätzte 100 Leute vor uns und etwa 3 Minuten um die Daten einer Person zu erfassen und den Pass zu kontrollieren; das ergibt eine Wartezeit von 1 – 2 Stunden. Neben uns steht eine Zimbabwerin die in Zürich lebt und wir verkürzen die Wartezeit mit Schwatzen. Nach 1h 30 haben wir es geschafft, und nun mussten wir nicht mehr wir üblich auf das Gepäck warten. Wie üblich übernachten wir in der Pension Steiner und gehen noch kurz in die Stadt essen.

7. September: Fahrzeugübernahme, Fahrt nach Grootfontein

Nach dem Frühstück werden wir abgeholt und ins Office von Savanna gebracht, wo wir unseren Landcruiser Camper übernehmen. Da wir schon seit über 10 Jahren unsere Fahrzeuge von Savanna mieten, sind wir als «VIP’s» klassifiziert und unsere Dokumente bereit. Im Vergleich zu Vorjahr hat Savanna den Camperaufsatz verbessert, 2 Fächer für Dieselkanister eingebaut und den 2. Ersatzreifen auf die Beifahrerseite verbannt, so dass die Sicht für den rechten Rückspiegel frei ist. Als Konsequenz ist der ganze Camperaufsatz gegenüber den Vorjahren seitenverkehrt….; in den ersten paar Tagen werden wir deshalb oft auf die falsche Fahrzeugseite laufen. Bei der Uebergabe prüfen wir insbsondere auch ob alle «speziellen» Vorschriften von Zambia und Zimbabwe eingehalten sind: wir erhalten noch ein zweites Pannendreieck, wir kleben rote (hinten) und weisse Reflektoren (vorne) auf die Stossstange und datieren den Feuerlöscher mit dem letzten Prüfdatum. Wir haben auch ein Letter of Authority um den Wagen ins Ausland zu bringen, und ein Police Certificate, dass der Wagen nicht gestohlen ist. Wir kriegen auch noch eine Rolle mit weiteren roten, gelben und weissen Reflektoren mit auf den Weg. Damit wir nicht die ganzen 100 Tage vom «Auto» oder «Tüt-tüt» sprechen, taufen wir unseren Camper «Jonathan».
Unser Plan ist möglichst rasch nach Zambia zu fahren. Nach einem Grosseinkauf und Tankstop machen wir uns deshalb gleich auf den Weg Richtung Caprivi. Die Landschaft hier ist eher eintönig. Wir übernachten im Roy’s Camp, 50km nördlich von Grootfontein. Der Jonathan wird nun ausgeräumt und jeder Ausrüstungsteil erhält seinen Platz. Es ist schon spät um noch was zu kochen und so gehen wir ins Restaurant der Lodge.

8. September: Fahrt Grootfontein – Divundu
Um Tee zum Frühstück zu machen, kochen wir zum ersten Mal Wasser auf dem ausziehbaren Gaskocher. Wir drehen den Gashahn auf und drehen am Schalter und «klick» geht das Feuer an, wird immer kleiner und geht nach 5 Sekunden aus. Wir probieren es noch ein paar Mal erfolglos. Hat Savanna uns eine leere Gasflasche mitgegeben? Wir haben noch eine zweite Gasflasche um das Duschwasser aufzuwärmen und suchen schon nach dem Werkzeug um die Gasflaschen auszutauschen. Dabei stellen wir fest, dass neu die obere Gasflasche mit dem Kochherd verbunden ist und die untere zur Dusche geht.
Wir fahren weiter nach Norden nach Rundu, wo wir unsere Vorräte ergänzen. Am Strassenrand sind nicht mehr die grossen Farmen sondern wir fahren nun an «native villages» vorbei, mit Kindern, Kühen, Schafen, etc. auf der Strasse.
Wir übernachten in der Rainbow River Lodge (& Campsite) südlich von Divundu am Kavango (Fluss aus Angola der das Wasser ins Okavango-Delta bringt). Wir haben eine Stellfläche direkt am Fluss und geniessen den ersten Sonnenuntergang.



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19 Sep 2017 20:53 #489896
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Reisebericht Teil 2: 9.-12. September 2017

9. September: Fahrt Divundu – Camp Kwando (Kongola)
Es ist recht kühl, wir schlafen aus, essen z’Morge und fahren gemütlich nach Kongola wo wir noch die 24 km bis zum Camp Kwando fahren. Hier ist der Zeltplatz noch leer, wir können uns einen Platz auswählen, leider sind hier nur die Hütten am Wasser. Aber dafür können wir an der Bar sitzen und die diversen Vögel am Wasser beobachten. Wir lesen, schreiben Reisebericht und geniessen die Ruhe – bis zum Abendessen wo eine Namibianerin den ganzen Zeltplatz unterhält. Aber zum Glück ist für sie – wie auch für uns – einmal Schlafenszeit und es wird trotzdem noch eine ruhige Nacht.

10.September: Fahrt Camp Kwando – Katima Mulilo
Auch hier ist es am Morgen recht kühl – wir haben es nicht eilig, wir wollen nur die knapp 200km nach Katima Mulilo fahren und uns auf den Grenzübertritt vorbereiten. Die Fahrt auf der langweiligen Teerstrasse ist ereignislos. Wir tanken und der Tankwart erklärt uns, dass offenbar einige Leute die Idee haben, aus dem Caprivi Streifen ein unabhängiges «Land» zu machen, von was dann jedoch der Lebensunterhalt verdient wird, ist unklar. Trotz dem vielen Wasser gibt es hier keine Bewässerungsanlagen, bzw. Landwirtschaft, gemäss dem Tankwart ist alles für sie sehr teuer, speziell Lebensmittel. Wir kaufen noch wenig ein (wir wollen dann in Zambia gross einkaufen) und fahren dann zum Protea Hotel das auch einen Campingplatz direkt am Fluss hat. Wir verbringen den Nachmittag mit Lesen, faulenzen und – dank dem Wi-Fi an der Bar – laden wir den ersten Teil des Reiseberichtes auf unseren Blog. Die Verbindung ist nicht sehr gut, das Laden der Fotos erfordert sehr viel Geduld, aber schlussendlich klappts. Auf dem Camping ist ausser uns niemand, einige Einwohner geniessen den Sonnenuntergang am Fluss und fahren dann wieder weg.

11.September: Katima Mulilo – Livingstone
Heute steht der Grenzübertritt bevor – unterschiedliche Reiseberichte haben wir gelesen – und stellen uns auf ca. 2 Std. Formulare etc. ein. Von Katima sind es nur 5 km und schon hängen sich die ersten an unsere Fenster um uns Kwacha zu verkaufen. Wir können sie erfolgreich abschütteln und machen uns auf den Weg ins Gebäude. Von der Immigration werden wir zuerst zum Health Desk geschickt – für solche die lesen können steht überall dass man zuerst dort anstehen soll! Nach einem Scan (für was auch immer, Ebola?) werden wir wieder zum Immigration Schalter geschickt, wo wir die je 50 US$ für das Visum bezahlen und der Pass ohne ein weiteres Formular auszufüllen gestempelt wird. Dann geht’s zum nächsten Schalter – dort wird das CIP ausgestellt, das uns 275 Kwacha kostet. Um zu Kwacha zu gelangen, hat es zum Glück einen ATM, der mit dem zweiten Versuch mit einer anderen Visa Karte auch Geld ausspuckt. Während dem ATM Ausflug ist das Formular auch schon in dreifacher Ausführung ausgefüllt und nach Bezahlung geht’s zum Insurance Schalter. Die Lady dort ist irgendwie erkältet, wir verstehen sie kaum. Währenddem sie die Formular ausfüllt, stehen wir schon mal am Road Toll Schalter an. Dort werden wir nochmals 38 US$ los, und mit einem Formular reichen stehen wir wieder am Insurance Schalter. Leider können wir hier nicht fotografieren…. vom Formular wird hier mit der Rasierklinge ein Kreis ausgeschnitten der dann mit einem mitgelieferten Kleber an der Windschutzscheibe angebracht werden muss. Für die Insurance zahlen wir 650 Kwacha. Haben wir nun alles? Wir fragen zur Sicherheit nochmals nach, ja, es sind nur noch 30 Kwacha beim Rausfahren am Gate zu bezahlen für die Council Fee. Glücklich mit allen Papieren wieder beim Jonathan, wird er zuerst mit dem schön ausgeschnittenen Kleber geschmückt. Das Ganze hat ca. 1 ½ Stunden gedauert. Alle waren total hilfsbereit und freundlich mit so zwei Touristen die mit der Reihenfolge der verschiedenen Schalter überfordert waren! Nach Bezahlung der letzten 30 Kwacha sind wir endlich in Zambia! Wir fahren freudig dass alles so gut geklappt hat los – unsere Strasse endet nach 500m was nun? Links oder rechts? Wo ist wohl die Brücke? Kein Schild hilft uns weiter. Wir entscheiden uns für links, irgendwann mal kommt es komisch vor und wir schalten nun doch das Navi ein. Tatsächlich, wir fahren von der Brücke weg….also umkehren und in die andere Richtung. Wir fahren nun auf einer sehr guten Teerstrasse - doch schon bald ist fertig lustig und der Teer ist von Löchern übersät. Nicht umsonst teilt uns das Navi mit das wir nun auf der M10 Potholes fahren! Die Fahrt erfordert viel Konzentration, sei es auf die Löcher oder auf die Ziegen, Schafen und Kühe die auch noch ihren Anteil der Strasse für sich beanspruchen. Sobald wir die Abzweigung nach Kazungula erreichen, haben wir einen super ausgebauten Highway bis nach Livingstone.
Mit Hilfe des Hupe Führers suchen wir den Baobab Campingplatz - nur ist dieser leider nicht mehr in Betrieb. Also zurück in die Stadt und trotzdem zum Waterfront Camping. Nach dem Einchecken gibt’s erst mal ein spätes Mittagessen. Der Camping liegt leider nicht am Fluss, es hat viele Monkeys und später haufenweise Moskitos. Die restliche Zeit verbringen wir mit Lesen und Einkaufsliste schreiben für Morgen.

12.September: Livingstone
Wir stehen früh auf, da wir die Victoria Fälle am Morgen besichtigen möchten. Wir sind dann auch die ersten die am Eingang eintreffen. Nach Bezahlung von 40 US$ machen wir uns auf die verschiedenen Walks. Die Fälle haben sehr wenig Wasser und sind um diese Jahreszeit nicht so spektakulär. Aber da wir diese zum letzten Mal 1994 gesehen haben, geniessen wir den Besuch trotzdem. Wir fahren zurück ins Stadtzentrum, tanken (an der zweiten Tankstelle hat es auch Diesel) und gehen dann ins Shoprite um einen Grosseinkauf für die nächsten 7 Tage zu machen. Im Kubu Café stärken wir uns mit einer Omelette, benutzen das Wi-Fi und fahren dann auf den Zeltplatz zurück. Wir suchen für alle unsere Vorräte einen Platz haben alles schön verstaut. Nun nur noch die rohen Eier kochen – aber was ist nun los? Ganz offensichtlich ist das Gas leer. Ganz offensichtlich hat uns Savanna gleich zwei leere Gasflaschen mitgegeben! Also, statt nun faul rumzusitzen und zu lesen geht es mit den beiden Gasflaschen wieder zurück ins Stadtzentrum. Dank Hupe Führer finden wir auch Afrox wo diese gefüllt werden können (denken wir). No sorry, machine is broken! Also auf zum nächsten Ort bei dem wir unsere Flaschen füllen können. Nein, auch dort geht’s nicht, ebensowenig wie bei einer Tankstelle und schon gar nicht beim Chinesen der uns als letzte Hoffnung auch noch genannt worden ist. Also unverrichteter Dinge wieder zurück! Da wir sowieso immer auf dem Feuer kochen, ist das kein Problem, aber so einen heissen Kaffee oder Tee zum Frühstück wäre schon toll! Hoffentlich haben wir in Lusaka mehr Glück! Wir packen unsere Bücher und Laptop und lesen bzw. schreiben Reisebericht an der Bar. Morgen geht’s dann in den Kafue Nationalpark.
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19 Sep 2017 21:15 #489900
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Und hier noch Links zu ein paar Fotos:
Kafue Tiere
Kafue Camping und Landschaft
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02 Okt 2017 12:47 #491175
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Reisebericht Teil 4: 20. - 26. September 2017

20. September: Lusaka – Farm Fringilla
Wir haben vor, heute nicht allzu weit zu fahren, deshalb essen wir gemütlich z’Morge, mit Besuch vom Zeltplatz-Büsi lesen wir ein wenig und versuchen, nochmals in Internet zu kommen. Aber was gestern schon langsam war, ist heute sehr sehr langsam und wir geben es auf. Beim Auffüllen des Wassertank vom Jonathan treffen wir auf zwei Schweizer, die auch auf dem Camping übernachtet haben aber wir gestern gar nicht gesehen haben! Wir schwatzen noch ein wenig und tauschen Informationen über Zimbabwe aus. Dann fahren wir los - damit wir nicht mehr ins Chaos der Innenstadt fahren müssen, nehmen wir eine «Umfahrungsstrasse», die nach einigen Kilometern wieder in die Hauptstrasse nach Norden einmüdet. Dann sind wir auch hier total im Verkehr, zusätzlich sind noch Road Works im Gange sodass sich die Autos und verschiedenen Minibusse und Taxi nur sehr langsam fortbewegen. Aber wir wollen ja nicht weit und so haben wir Zeit, den Verkehr, die Strassenverkäufer und Marktstände zu fotografieren. Nach ca. 50km erreichen wir die Farm Fringilla, unser Tagesziel für heute. Das ist ein riesiger Farmbetrieb mit einem Laden wo Fleisch, Eier und je nach Saison – Gemüse gekauft werden kann. Der Camping und die Chalets zum Übernachten sind ziemlich heruntergekommen, die Duschen und WC sind alles andere als einladend. Aber wir können unsere Wäsche zum Waschen geben und gehen dann ins Restaurant wo wir das Internet nützen, hier ist es wesentlich rascher. Das Abendessen im Restaurant ist hervorragend.

21. September: Farm Fringilla – Forest Inn
Heute geht es weiter Richtung Norden. Da wir im Pioneer Camp den Bradt Guide studiert haben, ist unser erster Stop das Fig Tree Café, ca. 5km vor Kabwe. Dort essen wir im Garten einen superfeinen Coffee Cake und dazu gibt’s einen Cappuccino. So gestärkt fahren wir weiter und kommen nach Kabwe. Gemäss Hupe Führer soll es hier einen Shoprite geben, wir fahren durch die Stadt – schauen nach links und rechts – sehen aber keinen. Wir staunen jedoch nicht schlecht, als wir aus der «Stadt» raus sind – dort ist eine riesige Shopping Area entstanden, mit einem bewachten Parking und einer Tankstelle. Im riesigen Shoprite ist die Auswahl so gross wie in Lusaka! Die Läden hier haben offenbar letzten Monat eröffnet. Die Dame an der Kasse strahlt übers ganze Gesicht als wir ihr erklären, dass es nun ja keinen Grund mehr gebe, nach Lusaka zu fahren! In Kapiri Mposhi tanken wir kurz und fahren dann weiter bis zum Forest Inn, unserem heutigen Übernachtungsstopp. An der Reception hängt ein grosses Schild: WiFi not available! Wie lange das wohl schon so ist? Wir suchen uns einen Campingplatz, essen z’Mittag und lesen dann bevor wir für ein Bier in die Bar gehen. Wir sind praktisch die einzigen Gäste und sind der irrigen Meinung, dass das wohl so bleibt…aber plötzlich kommen Auto um Auto! Das Restaurant zum Abendessen füllt sich, die Belgier neben uns am Tisch wollten in einem Chalet übernachten – ausgebucht! Nun haben sie das Zelt aufgestellt . Die beiden sind gestrandet, da ihr Begleitfahrzeug für eine Gruppe Velofahrer defekt ist. Das Abendessen ist ausgezeichnet uns sehr schön serviert.
22. September: Forest Inn – Kasanka Nationalpark
Um sieben Uhr fahren wir los, tanken bei Serenje und fahren in den Kasanka Nationalpark. Bei der Wasa Lodge bezahlen wir die Camping Fee für zwei Nächte. Der Kasanka Nationalpark ist vor allem bekannt für seine Fledermaus Population. Um die Fledermäuse zu sehen sind wir jedoch noch zu früh, die sind leider erst frühestens anfangs Oktober im Park. Wir fahren zu unserem Camping – Pontoon – wo wir von Jonathan, dem Caretaker, herzlich empfangen werden. Wir sagen im nicht, dass wir unser Auto auch so getauft haben…. Der Campingplatz ist leider ein bisschen im Gebüsch, man sieht nur eingeschränkt ein wenig Sumpfgebiet wo Pukus und Sitatongas grasen. Am späteren Nachmittag ziehen noch einige Elefanten vorbei. Wir verbringen den Nachmittag mit Lesen, unterbrochen von der Frage, wann wir gerne unsere Dusche hätten. Für die Dusche holt Jonathan Wasser im Fluss, erhitzt dieses auf dem Feuer, steigt dann auf eine Leiter um dieses in einen grossen Eimer zu schütten, wo dann eine Leitung zu unserer Duschbrause geht. Später bringt er uns noch Feuerholz und präpariert dieses schön mit Gras in der Feuerstelle, sodass wir später nur noch anzünden müssen.

23. September: Kasanka Nationalpark
Wir fahren am Morgen dem Fluss entlang bis zu einem Dead End wo wir umkehren müssen. Ausser Tse-Tse Fliegen sehen wir jedoch nichts. Auf dem Rückweg fahren wir noch am Fibwe Hide vorbei, eine lange Leiter führt einen Baum hoch zu einer Platform wo die Fledermäuse (wenn sie dann da sind) beobachtet werden können. Wir staunen die Leiter von unten an, nehmen mutig die ersten zehn Tritte bevor uns dieser jedoch verlässt und wir schnell wieder hinabsteigen. Das ist definitiv nichts für uns! Wir fahren zum Camping zurück, Lesen und faulenzen unterbrochen vom Dusch-Vorbereitungs-Prozedere. Später erhalten wir noch neue Nachbarn – zwei Südafrikaner die unsere Reise in der umgekehrten Richtung machen. Sie kommen gerade von den Bangweulu Wetlands und können uns Bilder von der Strasse dorthin zeigen, sodass wir uns vorstellen können, was uns erwartet.

24. September: Kasanka Nationalpark – Bangweulu Wetlands
Nun also geht es zu unserem nördlichsten Punkt – wer weiss, wann wir im Leben wieder mal dahin kommen! Nach der Ausfahrt vom Nationalpark kann sich Jonathan kurz noch auf der Teerstrasse ausruhen bevor es auf eine Piste in Hinterland geht, das Ziel im Navi heisst vorerst ein Ort namens Chiundaponde. Die Abzweigung zum Livingstone Memorial lassen wir sein, der Besuch dort lohnt sich nicht. Die Strasse geht durch den Busch, langsam, teilweise ist sie recht ausgewaschen, stellenweise kommen wir schneller voran. In Chiundaponde befindet sich das Eintrittsgate zum Bangweulu wo wir eine Conservation Fee bezahlen. Nun geht es auf einer schmalen Piste mit vielen Löchern durch hunderte von Dörfern mit vielen vielen Kindern die von allen Seiten angerannt kommen. Unzählige Velofahren springen erschreckt vom Sattel und retten sich ins Gebüsch wenn wir kommen – also soo schnell sind wir ja nun auch nicht unterwegs. Das Vorankommen ist langsam, die Fahrt jedoch total spannend mit all den Leuten und Dörfern. Nach 37km vom Gate erreichen wir den Nsobe Community Camp. Wir sind ein wenig ratlos, es verschiedene Campsites, wir wissen jedoch nicht, wo wir uns für die Bezahlung melden müssen? Ein Guide der mit zwei Klienten unterwegs ist, erklärt uns, dass wir einfach diese «straight road» nehmen müssen, dann gebe es eine Office. Die Piste führt über eine riesige Ebene, die zur Regenzeit wohl unter Wasser steht. Wir denken schon, dass wir falsch sind, aber nach ca. 7km tauchen ein paar Häuser auf – tatsächlich sind wir richtig. Wir bezahlen die Camping Fee und bekommen erklärt, dass wir hier nur mit einem Guide unterwegs sein können und wir hier einen Walk zu den Nestern des Shoebill buchen können. Man würde dann ein Stück mit dem Auto fahren und dann durch die Sümpfe laufen. Der Guide sei jedoch zur Zeit noch mit anderen Kunden unterwegs. Wir möchten uns dies noch überlegen und fahren zuerst zurück ins Camp. Nach einigen Diskussionen mit verschiedenen Personen können wir auf der Campsite nr. 5 bleiben – obwohl diese am weitesten weg von der Dusche und WC ist, aber dafür eine schönen Aussicht über die Ebene hat. Nun wird uns ein Ständer gebracht auf dem ein Eimer mit Wasser und ein Waschbecken platziert wird. Während dem Mittagessen beschliessen wir, dass es doch noch schön wäre, die Shoebills zu sehen, da wir ja wirklich nicht wissen, ob wir nochmals in diese Gegend kommen. Da jedoch unser Jonathan keine Rücksitze hat, testen wir zuerst, ob irgendwie drei Personen ins Auto reinpassen. Zwei auf dem Vordersitz geht definitiv nicht, dann setzt sich Christoph auf den Kühlschrank – ja das funktioniert für ein paar Kilometer! Also ab wieder über die Ebene ins Office. Dort erhalten wir den Bescheid,dass der Guide nun aber zurück im Camp sei! Also wieder retour! Im Camp sehen wir, dass offenbar die beiden anderen noch eine Tour gebucht haben. Schade, dass offenbar keine finanzielle Unterstützung gewünscht wird?!. So verbringen wir halt einmal mehr den Nachmittag auf der Campsite, bis das Wasser für die Dusche bereit ist. Diese teilen wir mit einigen Wespen, die aufgeregt um die Brause schwirren, so wird die Dusche eine kurze Angelegenheit. Später wird uns auf dem Fahrrad noch Feuerholz gebracht.

25. September: Bangweulu Wetlands – Mutinondo Wilderness
Heute geht es den gleichen Weg zum Gate wieder retour. Heute sind noch mehr Leute unterwegs als gestern (wohl da Sonntag war?). Plötzlich kommt uns noch ein Traktor entgegen, was nun? Die Piste ist einspurig durch das Schilfgras, links uns rechts ist ein Bachgraben. Aber der Fahrer winkt uns zu, dass wir fahren sollen, irgendwie kommen wir aneinander vorbei. Beim Gate schwatzen wir noch ein wenig mit Emmanuel (dem Gate Wärter) und biegen dann ab Richtung Teerstrasse nach Mpika. Die Strasse erscheint uns zuerst sehr gut und breit, aber zu früh haben wir in den vierten Gang geschaltet – es hat überall Löcher und die Piste wird immer schmäler. So geht es halt langsamer weiter bis wir die Teerstrasse erreichen und nach kurzer Zeit Richtung Mutinondo Wilderness abbiegen. Dort erhalten wir eine Karte von all den Hiking Trails und es wird uns alles gezeigt. Wir suchen eine Campsite aus, es ist bereits eine Gruppe Deutscher da die von Malawi gestartet sind. Am späteren nachmittag machen wir noch eine kurze Wanderung, die ist jedoch nicht so spannend, da es alles durch den Wald geht. Zurück beim Camping machen wir ein Feuer um unser Brot zu backen, der Teig ist während unserer Wanderung schön aufgegangen. Nun folgt eine schöne Dusche, Bier und Abendessen.

26. September: Mutinondo Wilderness
Heute haben wir eine etwas längere Wanderung vor, nach fast drei Wochen ohne grössere Bewegung ! Wir erklimmen den höchsten Felsen in dieser Umgebung, den Mayense und geniessen die Aussicht von oben auf die rot und grün gefärbten Bäume und die runden Felsen. Dann geht’s wieder runter und weiter zum Hyrak Hill wo einige verblasste Felsmalereien (viel ist nicht mehr zu erkennen) zu senden sind. Nach ca. 3km kommen wir zu den Paradise Pools, wunderschön, hier könnte man baden (ohne Krokodile und Hippos). Dem Fluss entlang geht es zurück zum Camp – wir sind völlig erstaunt, dass der Weg direkt zu unserem Jonathan führt! Nun ist es recht warm geworden, wir lesen ein wenig, essen z’Mittag, waschen und schreiben Tagebuch.

Link zu den Fotos
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07 Okt 2017 14:36 #491655
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Reisebericht Teil 5: 27. September – 4. Oktober 2017

27. September: Mutinondo – North Luangwa
Gegen 10 Uhr verlassen wir Mutinondo; es war schön hier ein bisschen die Beine zu vertreten und nicht immer nur zu fahren. Anhand einer Skizze von der Mutinondo-Managerin finden wir in Mpika auch ohne Probleme den Zambeef-Laden, wo wir Fleisch einkaufen; hier bieten sie auch frische Milchprodukte an. Auf dem Markt decken wir uns mit Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln und Eier ein; man kauft hier nicht per Gewicht sondern stappelweise – in grösseren Mengen – ein. Es ist unser erster Besuch auf einem der Freiluftmärkte – nach dem ersten komischen Gefühl kommen wir jedoch richtig in Fahrt! Wir sind weit und breit die einzigen Weissen – aber alles ist völlig relaxt und wir werden überhaupt nicht beachtet. Beim General Dealer gäbe es langhaltbare Produkte wie Reis, Teigwaren, etc. was wir nicht brauchen, da wir hier eigentlich nur Cola kaufen wollten, was es nicht hat. Die Kassiererin telefoniert weiter mit ihrem Handy, während sie uns bedient…, erklärt uns aber dann doch noch den Weg zum Bottle Store, den wir nach einer weiteren Runde durch das Dorf auch finden und wir unsere Biervorräte auffüllen. Im Northern Rock Hotel gibt es einen Lunch und «free Wifi»; der Kellner verkauft uns auch noch 12 Cola und auf unsere Frage nach einer Bäckerei auch ein Brot. Wahrscheinlich hätten wir uns hier auch noch mit Salat eindecken können, da hinter dem Hotel ein grosser Garten liegt. Da wir bei der Abzweigung 5km ausserhalb Mpika keinen Wegweiser zum Mano Gate im North Luangwa sehen, fahren wir wie vom Hupe-Führer und Navi vorgeschlagen den längeren Weg der noch 60km über Teer führt, und dann 40km auf guter Gravel Road zum Gate. Wir zahlen gleich den Parkeintritt für den nächsten Tag, übernachten aber unweit des Gates im Community Camp, direkt am kleinen Fluss; hier fällt kein Eintritt an. 2 nette, schüchterne Jungs, die nicht so gut englisch sprechen, holen Wasser vom Fluss, welches sie in einem Fass über einem Feuer erwärmen und dann in ein löchriges Fass oberhalb der Buschdusche füllen, wo dann auch wirklich warmes Wasser raustropft. Sie bringen auch Feuerholz und bereiten die Feuerstelle vor, welche sie etwas früh auch schon anzünden. 4 weitere Finishershirts, die wir von Reto und Catrina erhalten haben, finden dankbare Abnehmer. Da wir nun Zeit und Feuer haben, machen wir noch einen Schoggikuchen. Während Gabi die Fertigmischung mit Eiern, Oel und Milch ergänzt (Backanweisung frei interpretiert und an die vorhandenen Zutaten angepasst) heize ich den Backofen auf 180 Grad vor. Die Backzeit ist etwas länger als vorgesehen, aber der Kuchen flutscht problemlos aus dem schwarzen Topf ohne zu kleben und wir geniessen ein Stück zum Dessert. Aus einer Kartonschachtel basteln wir noch eine Kuchenschachtel, damit der Rest den nächsten Tag in einem Stück überlebt.

28. September: North Luangwa – South Luangwa (Zikomo)
Um 6 Uhr fahren wir los. Als Individualtouristen dürfen wir den North Luangwa nur auf der Transitstrecke durchqueren, aber keine Game Drives entlang der interessanten Flüsse machen. Die Strasse ist recht gut und so meistern wir die steile Abfahrt ins Tal ohne Probleme. Trotzdem, dass wir im 2ten Gang fahren, stehen wir die ganze Zeit auf der Bremse, da der Jonathan einfach ein bisschen schwer ist. Die Transitroute führt wenig reizvoll durch den Busch und wir sehen nur ein paar wenige Tiere. Wenn man den North Luangwa erkunden möchte, müsste man schon in einem der teuren Camps übernachten. Auf der anderen Seite verlassen wir den Park über ein Pontoon über den Luangwa, der zu dieser Zeit nur noch wenig Wasser führt. Eigentlich wollten wir hier eine weitere Nacht in einem Community Camp verbringen, aber es ist erst 10 Uhr und die Umgebung ist nicht so scenic; deshalb entscheiden wir uns weiterzufahren bis zum Luambe NP. Wir sind kurz verwirrt, den das Navi kennt die Strecke nicht und auf der Hupe-Karte ist bei den Koordinaten von Chifunda ein Druckfehler. Als wir anhalten und aussteigen um mit unserem alten Navi die Koordinaten einzugeben, kommen wie aus dem Nichts zwei Velofahrer daher. Sie bestätigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg nach Chifunda sind. Wir sind überrascht wie gut die Strecke zu fahren ist und es gibt auch keine weiteren Orientierungsprobleme. Um 14 Uhr kommen wir zur Luambe Lodge wo ein Schild mit «No Camping» angebracht ist – was wir zuerst natürlich nicht glauben (im Internet war noch eine Campsite angegeben). Die beiden John’s bestätigen uns jedoch, dass dem wirklich so ist und die Campsite nicht mehr existiert. Wir wollen nicht zurück zum Community Camp beim Parkeingang, sondern entscheiden uns ins 80km weiter südlich liegende Zikomo Camp ausserhalb des Nsefu Sektors des South Luangwa Parks zu fahren. Wir fahren zügig an Elefanten und Giraffen vorbei durch den Luambe NP, wo wir im Transit keinen Eintritt bezahlen müssen. Auch bei der Fahrt durch den Nsefu-Sektor bezahlen wir keinen Eintritt und finden gegen 17 Uhr das Zikomo Camp auf der Höhe des Parkausgangs, sehr schön am Ufer des Luangwa gelegen. 11 Stunden Fahrt war eigentlich für den heutigen Tag nicht geplant. Wir schwatzen und trinken ein Bier mit unseren Schweizer Nachbarn.

29. September: Zikomo
Heute machen wir nichts. Wir sitzen in unserem Camp am Ufer und schauen den Tieren zu, welche hier grasen oder zum Fluss gehen um zu trinken. Wir trinken Kaffee und essen den Rest des Kuchens, welcher die Fahrt durch den North Luangwa unbeschadet überstanden hat. Wir lesen, schwatzen mit den Nachbarn, schlafen in der Hängematte, …..
Hier unten im Luangwatal ist es sehr heiss und auch am Abend kühlt es nicht so schnell ab.

30. September: Zikomo
Ab 6 Uhr darf man im South Luangwa fahren und so machen wir uns auf den Weg; unser Camp grenzt ja direkt an den Park. Gegen 10 Uhr fahren wir zurück ins Camp zu Lunch und Siesta, bevor wir am Nachtmittag zu einem weiteren Game Drive aufbrechen. Was wir sehen ist auf der Fotoseite dokumentiert.

1. Oktober: Zikomo – Wildlife Camp
Im Verlaufe des Vormittags machen wir uns auf den kurzen Weg vom Zikomo Camp zum Wildlife Camp. Dieses liegt weniger als 10km neben dem Parkeingang bei Mfuwe und ist deshalb geeigneter für Game Drives in diesem Teil des Parks. Heute ist Sonntag und deshalb sind die Läden in Mfuwe geschlossen; aber bei einem der Marktstände kaufen wir noch ein paar Tomaten. Das Wildlife-Camp ist ziemlich voll und so sind die 4 schönen Plätze am Fluss schon besetzt und wir müssen die erste Nacht in der 2ten Reihe campen. Das Sundowner Bier nehmen wir aber in der ersten Reihe mit den 4 Schweizern (Judith/Jörg, Liliane/Dani), welche wir schon in Zikomo kennengelernt haben.

2. Oktober: Wildlife Camp
Bevor wir um 5 Uhr 30 zu einem Game Drive abfahren, stellen wir unseren Tisch und Stühle auf einen Platz in der ersten Reihe, welcher heute frei wird und wir erben können. Den Game Drive am Morgen machen wir gegen Süden. Im Vergleich zu andern Parks hat es im South Luangwa viele Tiere und wir finden überall Elefanten, Giraffen, Zebras, Büffel, etc. und natürlich überall Impalas und Pukus. Auf dem Weg zurück ins Camp machen wir noch einen Abstecher in die Mfuwe Village und kaufen gefrorenes Fleisch und auf dem Markt Tomaten, Gurken, Rüebli und eine Avocado ein. Zurück im Camp kommt noch Thomas, der Gemüseverkäufer aus Mfuwe mit seinem Velo im Camp vorbei und wir kaufen ihm noch Salat, Petersilie und Frühlingszwiebeln ab. Am Nachmittag machen wir uns trotz der grossen Hitze schon um 15 Uhr auf den Weg. Die Safarifahrzeuge der Lodges starten ihre Game Drives erst um 16 Uhr und so sind wir in der Fahrt entlang der Lagunen in Richtung Norden allein unterwegs. Ein paar Elefanten versperren uns den Weg und machen keine Anstalt sich fortzubewegen. Wir verzichten auf eine Kraftprobe und kehren um und nehmen einen andern Track. Zum Glück, den nun sehen wir zwei junge Löwen-Männchen die faul rumliegen. Wir versuchen ein paar Elefanten im besten Licht zu fotografieren. Da entdecken wir 3 Hyänen, die aus einem Graben kommen. Um 18:00 müssen Individualtouristen den Park verlassen, aber die Safarifahrzeuge der Lodges machen noch Nightdrives mit Scheinwerfern um die nachtaktiven Tiere wie Leoparden zu entdecken.

3. Oktober: Wildlife Camp
Heute ist ein Ruhetag. Wir geniessen den Tag von unserer Campsite aus und schauen den Elefanten und Flusspferden zu. Es ist nun fast Vollmond und man sieht die Tiere auch in der Nacht.

4. Oktober: Wildlife Camp
Wir werden wiederum beim Anbruch der Dämmerung von den lauten Hadeda Ibissen geweckt. Auf dem morning game drive fahren wir wieder in Richtung Wafwa Lagune, wo wir die Hyänen gesehen hatten. Unterwegs begegnen wir vielen Elefanten und Giraffen, welche wir im besten Licht fotografieren können. Im Gegensatz zu andern Parks sind die Tiere hier «relaxt» und haben eine relativ kleine Fluchtdistanz; so fahren wir ca. 10m an eine Giraffe ran, und anstatt fortzulaufen, kommt sie näher um uns zu begutachten. Auch die Hyänen finden wir wieder und entdecken in einem Busch auch ihre Jungen. Nach Einkauf in Mfuwe und der Siesta machen wir noch einen afternoon game drive; die Löwen finden wir heute nicht. Am Abend latscht ein Flusspferd mitten durchs Camp, ist ein bisschen desorientiert mit all den Overlanderzelten aber völlig relaxt.

5. Oktober: Wildlife Camp – Bridge Camp
Für den Weg zurück nach Lusaka nehmen wir die «Petauke-Road» und nicht die Teerstrecke. Die ersten 60km sind einfach zu fahren und landschaftlich interessant; wir sehen auch noch ein paar Tiere. Dann kommt eine Strecke durch die Dörfer und mehrere ausgewaschene Flussbetter, wo wir für einmal auf den 4-wheel drive angewiesen sind. Die Strecke ist relativ langsam zu fahren, bietet jedoch keine technischen Hindernisse. Wir winken den vielen Kindern zu und grüssen die Velofahrer, welche sich in Sicherheit bringen, sobald sie uns auf der einspurigen Piste kommen hören. Nach 5 Stunden erreichen wir Petauke, wo wir die Chimwembe Lodge ansteuern, welche im Hupeführer empfohlen wird. Zum Mittagessen im klimatisierten Indoor-Restaurant gibt es free-range chicken (welches aber wohl verhungert ist) Spinat und Nshima. Es ist erst Mittag und die Campsite ist nicht besonders scenic; deshalb entscheiden wir uns bis zum Bridge Camp weiterzufahren. Erst in Lusaka erfahren wir, dass im September das Restaurant und die Reception der Chimwembe Lodge bei einem Buschbrand abgebrannt sind; nun verstehen wir auch, dass das Indoor-Restaurant in einem Chalet nur improvisiert war. Die Great Eastern Road führt von Petauke durch eine schöne Berglandschaft; die Strasse ist kurvig und aufgrund der vielen Lastwagen und Baustellen kann man nicht so zügig fahren. Die Great Eastern Road führt auf einer Brücke hoch über den Luangwa und das Bridge Camp liegt 3km flussabwärts. Wir verbringen den Rest des Tages im Restaurant/Bar mit schönem Ausblick auf den Luangwa und das gegenüberliegende Moçambique. Die Campsite liegt direkt an der Strasse, nicht sehr schön, aber es ist ja finster in der Nacht. Wir sind alleine und werden die ganze Nacht von einem Wachmann beschützt.

6. Oktober: Bridge Camp – Lusaka (Pioneer Camp)
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Lusaka, wo wir 2 Nächte bleiben wollen. Seit unserem letzten Tankstop in Mpika haben wir 1250km zurückgelegt und der Jonathan hat Durst und kriegt 160 Liter low sulphur Diesel. Er braucht also ca 13L/100km was bei einem 200 Liter Tank und 2 Ersatzkanister à 20 Liter eine Reichweite von ca. 1800km ergibt. So sollten wir notfalls auch durch Zimbabwe kommen, falls es kein Diesel zu kaufen gäbe. Nachdem Jonathan verpflegt ist, kommen wir an die Reihe in einem Mug and Beans in einer Shopping Mall. Anschliessend besuchen wir mehrere Malls und kaufen ein paar Dinge ein, die nicht überall zu erhalten sind; den Grosseinkauf für die nächsten 12 Tage durch Zimbabwe verschieben wir aber auf den nächsten Tag. Ich gehe heute zum ersten Mal seit über 10 Jahren zum Coiffeur (sonst ist das Gabi’s job). Nachdem Einchecken im Pioneer Camp planen wir noch die nächsten 2 Wochen im Detail, reservieren in Kiambi (Lower Zambezi) und in der Makuti Travel Lodge (Zimbabwe) und erstellen die Einkaufsliste.

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Reisebericht Teil 5
Tiere Luangwa 1
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22 Okt 2017 11:59 #493617
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Reisebericht Teil 6: 7. – 21. Oktober 2017

7. Oktober - Lusaka
Heute ist Grosseinkaufstag – da Gabi der Überzeugung ist, dass es absolut nichts zu kaufen gibt in Zimbabwe. Wir verabschieden uns vom Zeltplatzbüsi das die ganze Nacht bei uns ins Dachzelt wollte, schwatzen noch ein wenig mit unseren deutschen Nachbarn und fahren dann in diverse Shopping Malls (etwa so alle 500 Meter gibt’s eine!) bis wir alles finden was wir kaufen wollen. Dann geht’s zurück zum Pioneer Camp wo wir alles irgendwie im Jonathan verstauen. Nach einem Znacht im Restaurant gehen wir schlafen.

8. – 9. Oktober – Lower Zambezi - Kiambi Camping
Diese zwei Tage verbringen wir am Zambezi in der Kiambi Lodge – in der Nähe von Chirundu. Hier läuft überhaupt nichts, wir haben uns eigentlich mehr Wildlife und Aktivitäten vorgestellt. So verbringen wir die Tage mehr oder weniger mit Nichtstun. Es ist bedeckt und ab und zu gibt es sogar ein paar Regentropfen.

10. Oktober – Chirundu – Mana Pools Nationalpark
Heute steht der Grenzübertritt nach Zimbabwe an. Wir sind gespannt was uns erwartet und sind der Überzeugung, dass wir das ganz sicher ohne Hilfe schaffen werden….! Im grossen neuen Grenzgebäude werden die Formalitäten für Zambia und Zimbabwe abgewickelt. Schon als wir reinfahren, kommen diverse Helfer angerannt…einer sagt uns, dass wir zurück zum Gate laufen müssen, um das CIP für Zambia abstempeln zu lassen. Dann laufen wir mit unserem Helfer wieder zurück zum Gebäude wo er uns das Einreiseformular für Zimbabwe in die Hände drückt. Woher er dies wohl hat? Als wir noch am ausfüllen sind, kommt er schon mit dem nächsten Formular – Temporary Import for Verhicles – das wir für den Jonathan ausfüllen müssen. Nun geht’s zuerst zur Immigration wo wir je 30 US$ fürs Visa bezahlen und der Pass gestempelt wird. Nun führt uns unser Helfer den Gang entlang (alleine hätten wir keine Chance gehabt, diesen Gang zu finden!) zu Interpol Zambia. Das Büro wird jedoch gerade nass aufgenommen, der Beamte von Interpol isst gerade Frühstück mit demjenigen von Interpol Zimbabwe. Also warten wir, bis der Boden sauber und das Frühstück gegessen ist. Der Beamte studiert lange unser Police Dokument für den Jonathan, knallt dann einen Stempel auf ein kleines weisses Papier und wir werden weiter zu Interpol Zimbabwe geschickt. Der Beamte dort drückt desinteressiert an seinem Handy herum, schaut kurz auf unsere Dokumente und das kleine weisse Papier kriegt einen weiteren Stempel. Den Gang wieder zurück zum nächsten Büro wo in einem grossen dicken Handbuch nachgeschlagen wird, wieviel wir für den Jonathan bezahlen müssen. Der arme wird wieder als Truck eingestuft – er kostet US$120. Unser Helfer führt uns – für was haben wir noch nicht herausgefunden – den «Interpol» Gang wieder zurück, wo wir einige Zeit in einer Kolonne anstehen (bzw. er für uns) bevor es dann wieder zurück geht und das Import Dokument definitiv ausgefüllt wird. Er sagt uns, dass wir nun alles haben und weiterfahren können. Wir geben ihm 10 US$, worauf er uns darauf aufmerksam macht, dass sein Bruder auch noch geholfen habe – also, der Bruder kriegt auch noch US$10. Nun müssen wir nur noch das kleine weisse Papier mit den vielen Stempeln beim Gate abgeben – und nach 1.5 Stunden sind wir in Zimbabwe! Nun geht’s zuerst auf löchriger Teerstrasse – die nachher immer besser wird – Richtung Mana Pools Nationalpark. Wir passieren den Eingang zum Nationalpark da wir zuerst nach Marongoro fahren müssen um das Permit abzuholen. Unterwegs werden wir und Jonathan nur noch auf Tse-Tse Fliegen kontrolliert, d.h. wir werden angehalten, einer läuft um das Auto herum, schaut sich im Auto um und beschliesst, dass keine Tse-Tse Fliegen vorhanden sind! Wir holen das Permit ab, bezahlen horrende US$5 für eine kopierte Karte von Mana Pools und fahren dann wieder zum Eingang zurück. Die Strasse zum Park ist eine gute Gravel Road, sodass wir schon bald beim Camping ankommen. Gemäss unserer Buchungsbestätigung sollen wir auf Campsite No. 14 – das ist wohl weit und breit die hässlichste Site ohne irgendeinen Schatten und weit weg vom Fluss. So können wir mit der Reception vereinbaren, dass wir die Site wechseln. Wir schlagen unser Lager auf einer schönen schattigen Site auf und werden beim Mittagessen schon bald von einem Elefanten gestört, der die Apfelringe der Akazie bei uns essen möchte. Er schüttelt den Baum, sodass die Früchte herunterfallen und kommt dabei gefährlich nah an unseren Jonathan. Wir geniessen den Nachmittag und Abend auf dem Camping – es kommen immer wieder Elefanten vorbei.

11. – 13. Oktober – Mana Pools
Wir unternehmen Fahrten im Park und beobachten Löwen, Elefanten und diverse Antilopen. Am zweiten Abend gibt unser Nachbar an der Campsite am Wasser plötzlich den Warnruf: Achtung Hippo! Und da kommen auch schon zwei Hippos angerannt…gefährlich nah an der Autotüre des Jonathan vorbei die offen steht! Wir haben kurz einen Herzstillstand – aber zum Glück haben die beiden das Hindernis erkannt! Immer wieder müssen wir Elefanten ausweichen die sich überhaupt nicht um uns kümmern.

13. Oktober – Mana Pools – Mokuti Travel Lodge
Da uns der Weg von Mana Pools nach Matusadona zu weit ist, haben wir beschlossen, noch eine Nacht in der einzigen Übernachtungsmöglichkeit auf dem Weg zu verbringen. Wir machen am Morgen noch einen Game Drive, fahren dann aus dem Mana Pools Nationalpark hinaus zur Mokuti Travel Lode. Wir sind bereits am Mittag dort – wir sind nicht sicher, ob wir noch nach Karoi fahren müssen um zu tanken da wir morgen früh losfahren müssen und die Tankstellen vielleicht noch nicht offen sind. Der nette Manager von der Lodge klärt uns ab, dass in Karoi Diesel vorhanden ist und die Tankstelle um 6 Uhr morgens öffnet. So essen wir in der Lodge z’Mittag und benützen das wirklich schnelle Internet. Die Lodge ist ganz ok, klar hat sie sicher bessere Zeiten gesehen, aber das Zimmer ist in Ordnung und das Rump Steak zum Nachtessen ist excellent!

14. Oktober – Mokuti Travel Lodge – Matusadona Nationalpark
Wir fahren um 5 Uhr los, zwischen 9 und 10 Uhr haben wir uns mit Elena und Hans an der Kreuzung verabredet, wo wir zum Matusadona NP abbiegen müssen. Sie haben uns via 4x4 Forum Südafrika kontaktiert, da sie auch in den Matusadona fahren und die Strassenverhältnisse unklar sind. So sind wir wenigstens zwei Autos, falls es wirklich sehr schwierig sein sollte. Wir fahren zur Tankstelle, wo wir genau um 6 Uhr eintreffen – vor der unleaded Säule hat es bereits eine Schlange! Aber wir werden sofort zur Diesel Tankstelle gewiesen wo wir den Jonathan füllen können. Auf guter Strasse fahren wir durch diverse Dörfer und treffen kurz nach 9 Uhr an der besagten Kreuzung ein, wo tatsächlich Elena und Hans aus Österreich mit ihrem Bushlore Camper warten! Nach kurzer Begrüssung machen wir uns auf den Weg, es ist zuerst eine sehr gute Gravel Road. Die erste Abzweigung verpassen wir prompt, aber dank dem Funkgerät das Hans uns gibt, können wir miteinander kommunizieren und die richtige Abzweigung nehmen. Schade – denn die andere Strasse wäre definitiv besser gewesen! Nun geht es über Stock und Stein, durch Flussbette hindurch, dann auf der anderen Seite wieder hinauf nur um den nächsten steinigen Fluss in Angriff zu nehmen! Nun wissen wir definitiv, wieso wir den Jonathan haben, vor allem die Bodenfreiheit ist wichtig, aber auch wir schlagen bei den steilen Ab- und Aufsteigen mit der Anhängerkupplung an. Das Vorwärtskommen ist extrem langsam, endlich erreichen wir das Gate. Wir werden von den Rangern dort fast umarmt – sie haben enorm Freude, wieder mal Besuch zu bekommen! Sie versichern uns, dass die Road better wird – und tatsächlich, noch ein grosser sandiger Fluss ist zu überqueren und nachher können wir sogar fast mit 40 kmh fahren. Wir erreichen Tashinga und checken auf die Campsite ein. Elena und Hans haben ein Chalet in einem Bushcamp reserviert, dies jedoch erst für den nächsten Tag (heute ist es noch nicht bezugsbereit da noch die Leintücher fehlen). So fahren wir auf dem Camping, geniessen die Aussicht auf den Karibasee und schwatzen. Elena und Hans fahren später noch zum Seeufer – und unterschätzen den Sand – gemeinsam können wir ihr Auto freischaufeln bevor es ganz dunkel wird.

15. – 17. Oktober – Matusadona Nationalpark
Die Strassen im Park sind so schlecht und ausser Elefanten hat es keine Tiere sodass wir mehr oder weniger im Camp bleiben und ab und zu Elena und Hans für einen Schwatz besuchen, die in ihr Chalet umgezogen sind. Hans macht immer hervorragenden Espresso den wir mit feinen Guetzli geniessen! Ab und zu kommt der MAPP (Matusadona Antipoaching Project) Ranger vorbei, der gerne einen Schwatz mit uns hält. Er erzählt uns auch, dass eine Fähre immer am Dienstag von Tashinga nach Charara und am Mittwoch von Tashinga nach Kariba fährt. Da werden wir hellhörig – das wäre doch was, anstelle diese «Strasse» wieder hinauszufahren! Also nichts wie hin zur Reception der uns verspricht, am Montag anzurufen und sich zu erkundigen. Und wirklich, wir können die Fähre buchen – wir am Dienstag nach Charara und Elena und Hans am Mittwoch nach Kariba. Die Fähre soll am Dienstag um 16 Uhr in Tashinga ablegen….wir wissen ja, wir sind in Afrika, wir sind Schweizer – aber so mit 17 Uhr ablegen rechnen wir halt doch….!! Wir warten zusammen mit dem MAPP Ranger, Elena und Hans bis um 19 Uhr tatsächlich die Fähre kommt. Auf dem Schiff ist ein Riesendurcheinander von Leuten, Gefriertruhen, Gepäck, Abfall etc. In Tashinga gehen einige Personen von Bord, damit jedoch unsere Jonathan Platz hat, müssen noch diverse Gegenstände und Gefrierstruhen aus dem Weg geräumt werden. Schlussendlich passt es Millimeter genau – die Rampe kann gerade noch so hinaufgezogen werden. In dem ganzen Durcheinander konnten wir uns nicht mal richtig von Elena und Hans verabschieden! Vor allem ist es mittlerweile dunkel (vielleicht besser so) und wir sind auf Empfehlung der Leute von der Fähre vorwärts auf das Schiff gefahren! Wir hoffen nur, dass wir hier auch wieder runterkommen!. Die Fahrt dauert ca. 2 ½ Stunden, dann kommen wir in Charara an. Dort herrscht ein Durcheinander von Leuten, Gepäck – und da sollen wir nun die steile Böschung rückwärts hochfahren?? Wir versuchen es zumindest, aber der Jonathan schlägt auf, es ist definitiv zu steil. Also das Auto wieder aufs Schiff und der Kapitän sucht einen neuen Anlegeplatz, ein bisschen weiter unten, ein bisschen weniger steil – sieht eigentlich gut aus. Aber nun müssen wir noch einem Wagen ausweichen und über eine Leitung fahren, d.h. mit einer zusätzlichen Kurve hinausfahren. Zusätzlich erschwerend ist es, dass es stockdunkel ist ! Doch wir versuchen auch dies – und schlagen mit der Anhängerkupplung an den Steinen auf. Also werden diese mit vereinten Kräften zur Seite geräumt und nun geht’s mit Low 4, viel Gas und Geschrei rückwärts an Land! Erfolgreich können wir den Jonathan dann wenden – und haben nur noch einen Gedanken – möglichst schnell weg von hier und einen Schlafplatz suchen! Dank dem Navi finden wir die Strasse und fahren noch ca. 6 km, bis wir am «Strassenrand» unser Lager aufschlagen. Wir sind weit weg von den Dörfern und es ist ruhig. Trotzdem schlafen wir sehr unruhig.

18. Oktober – Charara – Hwange Nationalpark
Sobald es einigermassen hell wird machen wir uns auf den Weg Richtung Hwange. Die Strasse schlängelt sich zuerst noch durchs Gebirge, ist langsam aber gut zu fahren. Nachher werden die Verhältnisse immer besser bis wir die Teerstrasse erreichen. Dort erwartet uns unsere erste Polizeikontrolle in Zimbabwe. Wir haben viel gehört - und sind gespannt was nun passiert. Der Polizist fragt nach dem Import Dokument, dann müssen wir die zwei Pannendreiecke und den Feuerlöscher zeigen (zum Glück haben wir bei Savanna noch irgendein nächstes Servicedatum eingetragen!). Dann werden noch das Rückfahrlicht, das Licht, die Blinker geprüft bis wir weiterfahren können. Im Gegensatz zu Sambia hat der Polizist hier kein Smalltalk gemacht, sondern einfach seine Checklist abgearbeitet. Wir fahren ohne weitere Unterbrüche nach Hwange, von dem dortigen Polizisten werden wir einfach durchgewunken. Wir fragen das Navi nach dem Spar – und fahren in eine Seitenstrasse wo es nichts gibt. Na ja, irgendwo gibt es noch einen OK Supermarkt. Wir gehen hinein und sind völlig überrascht. Gabi war ja der Überzeugung, dass es in Zimbabwe absolut nichts zu kaufen gibt – hier in Hwange gibt es einfach alles, was das Herz begehrt, sogar Ice Cream!. Wir kaufen für die nächsten Tage im Hwange ein, tanken zur Sicherheit noch 50 Liter (man weiss ja nie, wieviel Game drives wir noch machen wollen) und fahren dann in den Hwange Nationalpark. Am Gate sehen wir, dass wir heute die ersten sind, die reinfahren – und es ist bereits 15 Uhr! Wir fahren nach Sinamatella um noch die Gebühr von US$10 für Jonathan zu bezahlen und fahren dann weiter zu unserer gebuchten Picnic Site Mandavu Dam. Dort werden wir von Agnes herzlich begrüsst die in den nächsten Tagen bezüglich Feuerholz nach uns schauen wird. Sie ist gerade am See am fischen und hofft, noch etwas zum Nachtessen zu bekommen. Wir sind für heute definitiv genug Auto gefahren, wir sitzen zuerst mit einem Coke Zero später dann mit einem Bier am Schatten, schauen auf den See und hören den Hippos zu.

19. – 20. Oktober: Hwange Nationalpark
Wir machen zwischen Mandavu Dam und Shumba Shelter Game drives, sehen ein grosses Löwenrudel, riesige Büffelherden, Zebras, Giraffen, Elefanten und die üblichen Antilopen. Am gemütlichsten ist es am Shelter beim Masuma Dam wo wir die Tiere nahe am Wasserloch beobachten können. Wir lernen Angela und Ralf aus Deutschland kennen die auch schon mehrere Jahre Afrika bereisen und schwatzen mit Godfrey, dem Caretaker dieser Picnic Site und Camping Platz. Er sagt uns, dass er manchmal sehr sehr einsam sei – das können wir uns vorstellen, wobei es nun plötzlich noch viele Autos und Touristen hat die im Park herumfahren. Als Zeitvertrieb bzw. um sein Einkommen aufzubessern, sammelt Godfrey Elefantenhaare aus denen er Armbänder flicht. Wir kaufen ihm eines ab (inoffiziell darf er diese nicht verkaufen) und bezahlen satte US$15- aber wenigstens unterstützen wir ihn so ein wenig. Am letzten Abend kommt ein Gewitter auf, rund um uns herum blitzt und donnert es, aber bei uns fallen nur ein paar Tropfen und es windet heftig.

21. Oktober: Hwange Nationalpark – Kasane
Am Morgen fahren wir nochmals zum Masuma Dam, sehen wiederum das grosse Löwenrudel. Beim Wasserloch läuft jedoch nicht viel, so essen wir kurz z’Morge, verabschieden uns von Angela und Ralf und fahren dann Richtung Robins Camp. Unterwegs machen wir noch Halt an diversen Hide’s – aber der Park ist wie ausgestorben, nicht mal ein Impala ist hier am Grasen, obwohl es hier mehr geregnet hat und es relativ grün aussieht. Im Robins Camp checken wir aus und fahren dann Richtung Pandamatenga wo unser nächster Grenzübertritt nach Botswana wartet. An diesem kleinen Grenzposten kommen keine Trucks vorbei und auch selten ein Auto (so denken wir). Aber als wir den Posten erreichen, stehen da tatsächlich schon drei Südafrikaner. So einen schnellen Grenzübertritt hatten wir auf dieser Reise bisher noch nie – in 20 Minuten sind wir aus Zimbabwe raus und in Botswana! Wir müssen das Import Dokument abgeben, dann wird der Jonathan gecheckt ob wir keine Trophäen mitnehmen und auch kein Fleisch, der Pass gestempelt und schon sind wir am Posten für Botswana. Dort folgt die Desinfektion aller Füsse (inkl. denjenigen vom Jonathan), das Formular ausgefüllt und schon geht’s weiter. Die Grenzbeamte hat richtig Freude, dass wir fast 2 Monate in Botswana bleiben wollen…! In Pandamatenga Shop gibt es leider kein Mittagessen zu kaufen, so gibt’s unser erstes Glace und ein Coke Zero. Wir fahren auf der Teerstrasse die manchmal rechte Potholes hat nach Kasane. Unser Versuch, die Gasflasche die mittlerweile leer ist, aufzufüllen, scheitert. Es ist Samstagnachmittag und alles bereits zu. Wir essen in der Chobe Marina Lodge z’Mittag und fahren dann in die Chobe Safari Lodge um dort zu campen. Aber da fallen wir aus allen Wolken – alles ausgebucht! Also weiter zu Thebe River Safaris, die haben noch einen Campingplatz für heute Nacht aber für Morgen ist alles ausgebucht. Als wir den Camping besichtigen, beschliessen wir, lieber noch weiter zu suchen – so etwas hässliches haben wir selten gesehen. Also telefonieren wir nach Senyanti – aber auch dieser Camping ist ausgebucht. Was ist nur los in Kasane? Nach einem weiteren Telefon in die Toros River Lodge die nun den Namen in Big Five geändert hat, finden wir doch noch eine Übernachtungsmöglichkeit. Auch nicht wahnsinnig schön aber mit eigenem Dusch- und Toilettenhäuschen und einer schönen Bar und Restaurant. Wir räumen den Jonathan auf, entsorgen allen Abfall der letzten Tage und geniessen dann ein feines Nachtessen.

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