THEMA: Mom and Daughter auf Namibia-Safari
25 Jun 2017 13:11 #479198
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Hallo ihr Lieben!

Drei Tage ist es nun her, dass wir wieder auf deutschem Boden gelandet sind und unsere diesjährige Namibiareise fühlt sich teilweise wie eine kleine Traumreise an, da wir kaum glauben können, was wir wieder für eine tolle Zeit hatten.
Wir hatten Erlebnisse, die ich ohne unsere Fotos und Videos kaum glauben könnte und momentan bin ich gedanklich noch immer in unserem Seelenland, daher möchte ich genau jetzt beginnen, unser Erlebtes Revue passieren zu lassen. In Gedanken kann ich noch immer die trockene Luft schmecken, die wärmende Morgensonne spüren und den Wind pfeifen hören.

Wir, das sind meine Mama Petra (55) und ich, Laura (26). Gegenseitig könnten wir uns keinen besseren Reisepartner vorstellen und wir lieben es, unsere kleinen Namibiatrips zu planen und darüber stundenlang quatschen zu können, ohne dass Langeweile aufkommt. Vor Ort haben wir die gleichen Interessen der Tierbeobachtung, worauf unser Hauptaugenmerk gerichtet ist, und können in den gleichen Momenten zusammen weinen vor Glück.

Wer meine letzten beiden Reiseberichte kennt, weiß, dass wir bisher noch nicht allzu viel im Land herum gekommen sind, da wir zwei Freundinnen dort haben, die wir besuchen und unser Hauptziel Etosha ist. Außerdem kann Petra nicht länger als drei Wochen Urlaub nehmen, weswegen wir uns vorgenommen haben, ab jetzt jedes Jahr eine neue Ecke zu entdecken, anstatt für drei Wochen Lodgehopping zu betreiben. Für 2018 haben wir uns endlich mal Swakopmund und die Region Brandberg und Vingerklip vorgenommen. 2019 möchten wir gerne Fish River Canyon, Soussousvlei und mit viel Glück die Desert Horses sehen.

Unsere erste Station, Farm Robyn liegt in der Nähe von Kamanjab und grenzt direkt an Etosha. In den letzten Jahren war es hier zu gefährlich, durch den Busch zu spazieren, aber seit fast einem Jahr ist das Gebiet Löwen- und Elefantenfrei, dank einem starken Elektrozaun. Man kann die Löwen allerdings von einer Nachbarfarm aus ab und zu brüllen hören. Auf Robyn verbringen wir eine wundervolle Zeit zum Abschalten und werden jedes mal aufs Neue von Jutta mit ihren exklusiven Arrangements überrascht.
Von dort aus starten wir mit dem Backie von Jutta unsere Etoshatour von einer Woche. Zurück auf Robyn haben wir noch ein paar Tage zum Erholen, bis es dann runter nach Windhoek geht und und Reiten auf dem Programm steht. Auf Hohewarte verbringen wir eine wundervolle Zeit, wenn wir auf dem Rücken der Pferde den Busch von einer ganz anderen Seite erleben können.

Wer unser fröhliches Mutter-Tochter-Gespann also begleiten möchte, ist herzlich willkommen und ich freue mich, alles gedanklich noch einmal durchleben zu können und mit euch zu teilen. Nach unserer Landung musste ich mich irgendwie beschäftigen und sortierte direkt alle Bilder und Videos und schnitt sogar schon meinen diesjährigen Etosha-Film zusammen, vielleicht erinnert sich der ein oder andere an den vom letzten Jahr www.namibia-forum.ch...o-gegen-fernweh.html
Den diesjährigen veröffentliche ich erst, nachdem ich unsere Etosha Erlebnisse nieder geschrieben habe, denn es gibt dieses Jahr ein Grande Finale! Wir hatten wieder beide den selben Gedanken: Das muss uns wieder jemand geschickt haben! Ein Moment, der unbeschreiblich war, ich musste laut Schluchzen und mir kamen die Tränen.

Nachdem unser Urlaub mit einigen Startschwierigkeiten zu kämpfen hatte, wurde uns im Nachhinein eine wundervolle Zeit geschenkt! Mit tollen Begegnungen, warmherzigen Menschen und unvergesslichen Momenten.

Unser Ablauf in Kurzform:
3 ÜN Farm Robyn
1 ÜN -Überraschung- ;)
1 ÜN Etosha Safari Lodge
2 ÜN Halali
3 ÜN Okaukuejo
3 ÜN Farm Robyn
1 ÜN Pension Steiner
3 ÜN Hohewarte

Für das Schreiben bin ich zuständig, aber Petra liest fleißig mit und wir freuen uns über jeden interessierten Mitfahrer!

I will always have a bit of namibian sand in my shoes!

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25 Jun 2017 20:31 #479235
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Wir freuen uns, euch an Bord willkommen zu heißen :)

Ich fange an mit der turbulenten Abreise und ein paar schlechten Omen :evil:

Abflug in Frankfurt am Main

Da stehen wir nun vor unseren Koffern und überlegen, was wir am ehesten noch entbehren können, da wir überraschenderweise doch über die erlaubten 23 Kilo gekommen sind. Zurückdenkend war dies das erste Omen, denn so viel Gepäck hatten wir noch nie. Ich packe noch ein Paar Schuhe aus, lasse meine Haarspülung zu Hause und wir verstauen noch einige Mitbringsel im Handgepäck. Als Überraschung für Jutta ließen wir ein gutes Pfund Spargel einschweißen, was aber im Koffer besser aufgehoben ist. Jetzt rasten die Schlösser und Kofferbänder endgültig ein und wir warten auf meine Tante und Schwester von Petra. Und warten. Und warten. Dies war das zweite schlechte Omen, denn in unserer Familie kommt man eher zu früh als zu spät. Endlich fahren sie mit dem Auto vor und wir verstauen unser Gepäck. Wir kommen gut durch über die A3 zum Flughafen und sind sehr beruhigt, in keinen Stau geraten zu sein. Auch war für diesen Tag und diese Gegend eine Unwetterwarnung herausgegeben worden, aber von Unwetter ist noch keine Spur.
Angekommen, schießt Andrea noch unser obligatorisches erstes Urlaubsfoto



Gut gelaunt machen wir uns auf den Weg zum Check-in und stellen fest, dass wir nicht die einzigen sind, die so extrem früh schon am Flughafen sind. Die nette Dame am Schalter nimmt uns ein ganz klein wenig die gute Laune, als sie uns verkündet, dass die Maschine bis auf den letzten Platz ausgebucht sei. Drittes schlechtes Omen. Wir nehmen es locker und gestehen uns ein, dass wir einfach zu verwöhnt sind von den letzten Flügen und irgendwie würde die Zeit schon vorbei gehen.

Die Sicherheitskontrolle kann ich diesmal ohne Piepen passieren und der junge Herr kommt extra noch einmal nach hinten durch, um sich mein Namibia-Tattoo erklären zu lassen. Währenddessen frage ich mich, was bei Petra denn so lange dauert. Ich schaue herüber zu dem Sicherheitsbeamten am Bildschirm. Immer wieder fährt er ihren Rucksack vor und zurück und beleuchtet ihn ganz genau. Tja, merke, Batterien sehen auf diesem Bildschirm aus wie Patronen. Ein Beamter nimmt sie beiseite und räumt Stück für Stück den Rucksack aus. Was dort alles zum Vorschein kommt, lässt uns lachen und auch der Beamte staunte nicht schlecht. Zwei große Packen Batterien sind ja noch irgendwie zu erklären, aber die zehn Flaschenöffner-Rohlinge, zwei in Weihnachtspapier eingepackte Bücher und die Buckles für Heikes Westernsattel weniger. Was man eben so in Namibia braucht sind unsere Worte und alles war in Ordnung. Dachten wir - zu guter Letzt wird Petra auch noch zur Sprengstoffkontrolle gebeten. Die Beamtin nimmt Abstriche von Wange, Hand und Hosenseckel und schiebt das Stäbchen in ein Lesegerät - negativ natürlich. Schlechte Omen Nummer vier und fünf.
Nach wie vor sind wir aber guter Reiselaune und nehmen alles mit Humor, bzw. sind uns einig, dass solche Kontrollen ja wichtig sind.

Im Wartebereich beim Boarding checke ich noch einmal die aktuelle Wetterlage ab und lese auf der Seite von FFH, dass es wohl zu Flugverzögerungen kommt und es den Airlines selbst überlassen wird ob sie starten oder nicht. Draußen ist es zwar ein wenig duster, aber von Unwetter jetzt keine Spur.



Da wir in die vorletzte Reihe eingebucht wurden, können wir mit den Ersten die Maschine besteigen, denn es wird penibel darauf geachtet, dass sich niemand vordrängelt. Wir nehmen das Nötigste aus unseren Rucksäcken heraus, verstauen sie über uns und beobachten das Gewusel der anderen.



Irgendwann setzt sich der Flieger endlich in Bewegung und fährt übers Rollfeld Richtung Startbahn. Schmetterlinge machen sich im Bauch bemerkbar - so lange hatten wir die Monate, Wochen und Tage gezählt und jetzt geht es endlich wieder in unser Seelenland!
Durch die dicke Wolkendecke hindurch rüttelt es uns ziemlich durch und es dauert eine Weile, bis die Anschnallzeichen nicht mehr aufblinken. Kommen wir zu schlechtem Omen Nummer sechs. Wir stellen nun fest, dass unsere beiden Bildschirme nicht funktionieren. Petra hatte schon vor dem Start dauernd daran herumgedrückt und war entnervt, sodass ich immer wieder sagte, sie solle mal abwarten, bis wir in der Luft sind. Es überraschte mich, normal bin ich diejenige, die sich an nicht funktionierender Technik stört. Auch nach einem Reset durch einen Steward bleiben die Bildschirme schwarz. Naja, blöd gelaufen, die 10 Stunden werden auch so irgendwie rum gehen. Noch bevor es dunkel ist, werfen wir die Schlaftabletten ein und hoffen auf eine ruhige Nacht. Schön wäre es gewesen, aber nein, auch dies bleibt uns verwährt. In der letzten Reihe sitzen Crewmitglieder, die sich recht laut unterhalten und der junge Mann hinter Petras Sitz tritt die ganze Zeit, hat ein paar Mal seine Handyleuchte an und hält sie in unsere Richtung. Ich vermute, er hat etwas zu tief ins Glas geschaut und Petra ermahnt ihn mehr als einmal.
Ich höre Musik und versuche, alles um mich herum auszublenden, aber an Schlaf ist auch bei mir nicht wirklich zu denken.

Als das Licht angeschaltet wird und man in geräderte Gesichter rundherum schaut, erkenne ich auf einem Bildschirm eines Mitreisenden schon die Etoshapfanne und Freude macht sich in uns breit. Das Frühstück ist auch in Ordnung und es gibt wieder warme Brötchen.
Zu Hause haben wir bereits die Einreiseformulare ausgefüllt, die wir am Flughafen in Windhoek mitgenommen hatten. Von der letzten Reihe aus können wir direkt die Maschine verlassen, laufen ordnungsgemäß um die menschlichen Pylonen herum und sind bei den Ersten an den Einreiseschaltern. Wir blicken wie immer in muffige Gesichter, aber lächeln und bedanken uns freundlich. Am Gepäckband wollen wir schon eine kleine Wette abschließen, wer diesmal zuerst seinen Koffer bekommt. Das Band rollt auch schon, aber irgendwann kommen keine neuen Gepäckstücke mehr. Wir lachen noch und sagen, die überanstrengten Mitarbeiter brauchen bestimmt eine Pause.
Und jetzt kommt der große Gau.
Auf einmal bekomme ich ein paar Meter neben mir mit, dass ein Flughafenmitarbeiter den Leuten mitteilt, dass es das war an Koffern. Er blickt in fassungslose Gesichter. Petra sagt, ich solle mal näher ran gehen, damit wir wissen was los ist. Der Mitarbeiter sagt, dass die Koffer noch in Frankfurt seien und Dienstagmorgen hier ankommen sollen. Aus mir platzt heraus "Are you kidding me?". Ich wusste, dass die Schuld nicht bei den Mitarbeitern vor Ort liegt, daher bin ich genervt, aber bleibe höflich. Wir bekommen Formulare in die Hand gedrückt und ich bin in diesem Moment den Tränen nah. Klar, ließen sich zwei Tage überbrücken, aber mir ist in diesem Moment klar, dass wir die Koffer niemals am Dienstag bekommen würden. Von einem anderen Mitreisendem bekommen wir die Hiobsbotschaft, dass an die 200 Koffer aufgrund einer Störung der Systeme zur Gepäckverarbeitung in FFM nicht mitgekommen sind. Wir füllen die Formulare aus und geben Jutta auf Robyn als Kontaktadresse an, was rückblickend nicht die beste Idee war.
Naja, wir können es jetzt nicht ändern und versuchen, die Fassung zu wahren. Zwei junge Mädchen neben uns müssen doll weinen und Petra hat schon das Bedürfnis, sie mütterlich in den Arm zu nehmen. Andere ärgern sich, da sie die Vouchers im Koffer haben. Wir haben Gott sei Dank alles Wichtige im Handgepäck: Alle Papiere, Ladekabel, Kameras, Kamera-Akkus, Speicherkarten, Taschenlampen, Haarbürsten und Ferngläser. Und ich hatte mein Busch-Outfit an.
Petra holt sich noch einen Kaffee und ich warte draußen auf Heike. Als sie mein langes Gesicht entdeckt, ist sie irritiert. Ich zeige jämmerlich auf die zwei Rucksäcke und Fototasche und sage nur kleinlaut "das ist alles..". Wir begrüßen uns trotzdem herzlich und als Petra dazu kommt, erklären wir ihr alles.

Trotz allen Widrigkeiten, endlich haben wir wieder diesen Anblick hier!



Wir nehmen unsere (nicht) sieben Sachen und verstauen alles im Auto. Als wir uns auf Pad befinden, versuche ich mir zu verinnerlichen, dass wir in Namibia sind und das alles ist, was zählt, alles andere ließ sich schon regeln.

Also, auf gehts nach Robyn
Zwischen Okahandja und Otjiwarongo machen wir eine Frühstückspause und Heike hat viele leckere Sachen eingepackt. Wir aßen Farmerbrot mit Zebrasalami und etwas Obst und Kuchen. So unterwegs schmeckt alles einfach nochmal besser!





Auf der Strecke bis nach Otjiwarongo kann ich endlich mal entspannt die Augen zu machen. Hier haben sonntags zum Glück die Läden geöffnet und wir wollen uns zumindest was für die Nacht kaufen. In einem Laden, den man namibischen Kik nennen kann, kommen wir uns vor wie bei Shopping Queen und greifen uns in kürzester Zeit Jogginghosen, T-Shirts, Tops, Unterhosen und Flipflops. Wir haben noch 270 km vor uns, da probiert man nicht erst in Ruhe alle Sachen an, sondern greift sich das, was passen könnte.

Der Rest der Strecke vergeht sehr schnell und mir fallen vor Erschöpfung wieder die Augen zu. Petra und Heike tratschen über die neuesten News aus dem Busch. Ehe ich mich versehe, sind wir in Kamanjab und nun ist es nur noch ein Katzensprung bis Robyn. Ich schreibe Jutta eine SMS, dass wir jetzt in Kamanjab losfahren. Wir hatten im Vorfeld vereinbart, wir klettern am Elektrotor über die Mauer und öffnen es uns selbst. Trotzdem muss man sich dort Bescheid geben, wo man gerade ist, im Falle einer Panne mit nicht vorhandenem Handyempfang.
Der wahre Grund aber, warum Jutta unbedingt wissen wollte, wann wir kommen ist dieser:
Habe leider vergessen, Fotos zu machen, daher gibt's das Video zu unserem Empfang


Als wir Jutta begrüßen, kullern endlich wahre Freundentränchen und wir zischen erstmal ein kühles Windhoeker Lager und Savanna. Alles Chaos war in diesem Moment vergessen. Mensch, was sie sich wieder mal hat einfallen lassen.

Auf der Farm begrüßen uns die Vierbeiner Waltraut, Paul, Krümel und Schonga überschwänglich und freuen sich sehr uns zu sehen. Wir sind uns wieder sicher, irgendwie erinnern sie sich bestimmt noch an uns. Wir begrüßen auch Enginie und Immanuel herzlich und Immanuel freut sich, keine Koffer schleppen zu müssen. Wir nehmen's ebenfalls positiv und denken uns, dann gibt's für uns auch nichts auszuräumen ;)
In unserem Zimmer liegen schon stapelweise Klamotten von Jutta für uns bereit und wir denken uns, andere sind schlimmer dran, die in Lodges eingebucht sind und nur ein Outfit bei sich haben. Mein Outfit für diesen Abend besteht aus Glitzertop mit Khaki-Hemd von Jutta, namibischen Kik-Jogginghosen und meinen Kuduschuhen. Langsam können wir ein wenig über die Situation lachen.

Zum Sundowner bittet Jutta uns auf die Ostterrasse, wo wir Springböcke, Warzenschweine und eine Giraffe beobachten, die an der kleinen Wasserstelle ihren Durst löschen. Wir genießen unheimlich die Ruhe und das Ambiente um uns herum und sind glücklich, hier zu sein.



Das Dinner wird ebenfalls auf der Ostterrasse serviert mit vielen Fackeln und Feuer am Hundepool. Zur Vorspeise reicht uns Enginie Maultaschen, gefüllt mit Omajovas und Spinat, garniert mit "Streuseln". (Wir kennen es von früher, geröstete Semmelbrösel, gab es immer bei meiner Oma). Zum Hauptgang wird Zitronenreis, Paprikasalat aus Juttas Garten und Fleisch vom Eland gereicht. Einmal Filet und einmal Rücken, gefüllt mit Tomatenpesto. Was freuten wir uns zu Hause schon auf dieses Fleisch! Zum Desert gibt es eine Karamellpanacotta und der Abend geht schon sehr früh zu Ende.



Ich gehe vor aufs Zimmer und mache mich schon einmal bettfertig. Als ich an den Nachttisch gehe und die Lampe anmachen möchte, sehe ich im Bruchteil einer Sekunde einen großen grauen Kopf dahinter hervorschauen. Ich stoße einen hysterischen Schrei aus und im gleichen Moment krabbelt das Kerlchen die Wand hoch. Ich denke mir "okay, nur ein großer, wirklich fetter Gecko". Da es zu dieser Zeit noch sehr heiß war um Kamanjab, waren noch viele Schlangen aktiv und Jutta hatte in den vergangen Wochen Mambas, Kobras, Baumschlangen und drei Tage zuvor eine fette Puffotter. Wenn man dann einen solchen Kopf erblickt, wird es einem erst einmal anders.



Der Gecko krabbelt hoch ins Gebälk und Petra kommt herein. Irgendwie müssen wir nun über das ganze Chaos lachen. Vielleicht sind wir auch einfach nur übermüdet. Wir schlafen sehr schnell ein und ich wünsche mir, dass es nur ein böser Traum war.
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Erster Tag auf Robyn

Ich wache auf und stelle fest, es ist kein Alptraum - wie könnte es auch, wir sind schließlich in Afrika :woohoo: Guten Morgen Namibia! Petra war bereits vor mir wach und ich höre durch meine Ohrstöpsel schon Waltraut an der Tür singen. Petra lässt sie herin und die kleine Dackeldame darf kurz kuscheln. Nach fünf Minuten ist sie zufrieden und geht wieder an die Arbeit, denn Enginie und Immanuel kommen zum Tor herein und müssen angebellt werden.

Ich ziehe mir meine Fleecejacke über und stelle draußen fest, dass es ja schon richtig warm ist. Mensch, das hatten wir um diese Zeit noch nie.
Dank des tollen Wetters können wir erstmals draußen auf der Ostterrasse frühstücken. Wir beobachten die Rinder und Warzenschweine an der Wasserstelle und genießen Enginies selbst gebackenes Farmerbrot mit Zebra-Rauchfleisch und dazu scrambled eggs.



Direkt nach dem Frühstück mache ich mich auf zu einem Bush-Walk Richtung Westposten. Jutta soll mir zweieinhalb Stunden Zeit geben, bevor mich jemand suchen kommt, da ich langsam machen und genießen möchte. Also schnappe ich mir Hut, Fernglas, Handy und Wasser und schon geht's los.
Eine schöne neue Erfahrung, dort alleine loslaufen zu können, denn die Leute vom Löwenschutz haben ihre Tiere auf der angrenzenden Farm im Blick und der Elektrozaun verspricht Sicherheit. Klar gibt es auf Robyn auch Leoparden und Hyänen, aber denen zu begegnen wäre schon ein sehr großer Glücksfall.

Kurz nach der Farm kreuzt ein Springbock meinen Weg und bemerkt mich erst gar nicht. Ich frage mich, wie dicht ich heran komme. Dieses Beweisfoto kann ich gerade noch knipsen, ehe er flüchtet. Ich würde ihm gerne zu verstehen geben, dass ich nicht der schießwütige Mann von nebenan bin.....



Ein Stück weiter läuft eine Schweinchenfamilie über den Weg und ich genieße sehr die Umgebung und die Tatsache, hier fernab von allem zu sein und sich frei zu fühlen. Der Wind, die Vögel, das Rascheln im Gras.
Ich entdecke viele Spuren im Sand, die ich auch zu Hause mit Hilfe eines Bestimmungsbuches nicht eindeutig identifizieren kann. Es darf gerne auch mitgeraten werden.

Am ehesten ein Duiker, den wir aber noch nie auf Robyn gesehen haben. Für Springbock zu kurz, für Warzenschwein fehlen die hinteren Enden.


Hier dachte ich zuerst an ein Erdferkel, aber laut meinem Buch kommt es am nähsten einem Pavian, die aber länger nicht mehr dort gesehen wurden.


Schlangenspur (bestätigte mir zumindest Enginie)




Mir begegnen einige Eidechsen und viele viele Dickpens (afrikaans). Im deutschen gibt es die Begriffe, Bodenpanzerschrecke oder ähnliche. Momentan gibt es hier eine Plage, die auf den guten Regen zurückzuführen ist. Diese Tierchen sind Kannibalen und fressen sich gegenseitig. Heißt, man überfährt einen auf der Pad, ein anderer kommt, um ihn aufzufressen und wird ebenfalls überfahren. Der nächste kommt, und so weiter und so weiter, irgendwann ist die Pad voller Schleim. Wenn man sie ärgert stoßen sie sehr laute Zirpgeräusche aus und können mit einer ätzenden Flüssigkeit ins Auge spritzen. Sie fressen übrigens auch sehr gerne kleine Vogelküken...
Dieser hier nimmt gerade vorlieb an seinem Kumpel



Das ist noch kein großes Exemplar




Leider lässt sich ansonsten kein Wild blicken. Plötzlich entdecke ich als Nicht-Birder ein Pärchen, das ich sofort als Bienenfresser identifizieren kann. Für ein Foto hat es aber nicht gereicht.
Ich gehe nicht ganz bis zum Westposten, denn die Sonne brennt ganz schön, das hätte ich nicht gedacht. Es waren ungefähr 28 Grad.














Auf Robyn erwartet mich als erstes dieser Anblick :lol:



Die Mittagsruhe genießen wir mit einem Bananenshake am Pool und Schonga kann es kaum abwarten, bis ich mich wieder mit ihr aufs Poolbett lege. Sie darf ausnahmsweise mit mir dort kuscheln, aber nur nach Aufforderung, sonst gibt es Spannungen im Rudel, wenn sie sich sehr bevorzugt behandelt fühlt. Sie drückt sich ganz fest an mich und möchte richtig geknuddelt werden, was ich noch nie bei einem Hund so erlebt habe. Ich erkläre ihr, dass ihr Mitbringsel aus Deutschland leider im Koffer ist und es erst in einigen Tagen Bescherung geben wird. Als sie einschläft, habe ich Zeit, das bisher Erlebte aufzuschreiben.





Kurz vor Sundowner laufen Petra und Heike ebenfalls Richtung Westposten, da wir dort im Busch sundwonern wollen und sie sich so ein wenig die Füße vertreten können. Ich schwinge mich hinten auf den Backie und Jutta und ich fahren noch eine kleine Runde. Ich genieße den Fahrtwind und halte Ausschau nach Wild. Jetzt scheint eine gute Zeit dafür zu sein, denn ich entdecke einige Springböcke und in der Ferne zwei Giraffen. Bei der Weiterfahrt stehen sogar drei weitere zwischen den Bäumen in einer Entfernung, die gerade noch für ein Handyfoto reicht.



Noch ein Stück weiter erspähe ich eine Herde Steppenzebras und zwei Steinböckchen huschen über die Pad.

An unserem Ziel, kurz nach vor dem Westposten machen wir einen schönen Baum aus, wo die Sonne untergehen wird und decken schon einmal den Backie ein. Jutta packt deftige Muffins aus Pepperdews, Oliven und Käse aus und Cracker mit Dip. Natürlich darf bei ihr auch nie der silberne Sektkühler fehlen!



In der Zwischenzeit kommen uns auch Petra und Heike entgegen, die keinem Wild begegneten. Wir stoßen an, üben unsere Sundwoner-Religion aus, die wir sehr ernst nehmen und haben einfach eine schöne Zeit.





Dank Selbstauslöser kriegen wir sogar ein schönes Bild zu viert hin!











Es ist schon fast dunkel als wir uns wieder auf den Weg nach Robyn machen. Dort erwartet uns etwas besonderes zum Abendessen: Sklaven-Braai :woohoo: Hatten wir letztes Jahr schon und es hat uns so gut gefallen, dass wir es uns wieder gewünscht hatten. Man kann sagen, es ist ein überdimensionales Raclette in Bratpfannen über der Glut. Da ich letztes Jahr vergaß, Bilder zu machen, gibt es diesmal ein Video, dass man sich vielleicht mehr darunter vorstellen kann:



Wir verbringen einen tollen Abend und die drei "Daawener Mädcher" reden über alte Zeiten, was ich mir aber gerne anhöre.
Auch heute gehe ich wieder als Erste aufs Zimmer, begrüße den fetten Gecko, den ich mittlerweile Hugo getauft habe und bemerkte, dass er nicht alleine ist. Der andere sieht mir mehr nach einer Frau aus und ich taufe sie Hermine. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte zu Hause solches Getier in der Wohnung, fände ich das bestimmt nicht so amüsant, aber hier gehört das eben dazu.
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27 Jun 2017 18:40 #479428
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Robyn

Dieser Tag ist schnell erzählt und ich sorge für DEN Lacher des Urlaubs :)

Petra steht heute noch früher auf als sonst und möchte sich auf Juttas Balkon gerne den Sonnenaufgang anschauen. Jutta wäre nicht Jutta, wenn sie nicht die passende ergreifende Musik dazu parat hätte und so war es ein wundervoller Moment dieses Naturschauspiels.











Später genießen wir bei warmen Temperaturen wieder unser Frühstück auf der Ostterrasse, es ist einfach zu warm für diese Zeit - und das soll keine Beschwerde sein.

Nach dem Frühstück möchte ich wieder einen Bush-Walk machen und gehe zum Kühlschrank, um mir Wasser abzufüllen. Ich denke nicht groß nach und greife mir die erstbeste Wasserflasche. Denke ich zumindest......

Kurz nach der Farm begrüßen mich an gleicher Stelle wie gestern diesmal zwei Springböcke und lassen mich ein klein wenig näher an sich heran.



Ich schlage diesmal eine andere Richtung ein und hoffe insgeheim auf Giraffen. Unterwegs schaue ich mir diese Bauten an und suche nach Spuren, finde aber keine. Auf Robyn haben wir bisher zwei Erdwölfe kurz nach Sonnenuntergang entdecken können, aber diese Bauten schienen unbewohnt. Erdwölfe verweilen ohnehin nur ein paar Wochen in dem selben Bau.
Es liegen einige alte Flaschen rum und ich finde es schade, dass man hier alles zumüllen muss.











Vermute mal Steinböckchen?


Bei dieser Spur bin ich wirklich ratlos...


Da ich ein Mensch bin, der immer vergisst, genug zu trinken, fällt mir relativ spät ein, dass ich ja Wasser bei mir habe und bei der trockenen Luft nun doch mal etwas trinken sollte, zumal die Sonne wieder sehr brannte. Ich setze die Flasche an, nehme einen kräftigen Schluck, spucke den zweiten angewidert wieder aus und denke mir nur "Baaah, was ist das denn?!" Ich habe tatsächlich nach der Gin-Flasche gegriffen :laugh: Jutta nutzt die leeren blauen Bombay Flaschen als Wasserflaschen, weil sie mehr her machen als Plastik, entfernt aber die Etiketten, damit man sie erkennt. Tja, schön gepennt mal wieder... Der Alkohol steigt mir bei der Hitze sofort in die Birne, auch wenn es nur ein Schluck war, er hatte es in sich. Den Geschmack im Mund werde ich auch nicht so einfach los und der Appetit auf Gin-Tonic vergeht mir hiermit erst einmal. Ich drehe um, da ich ohne Wasser nicht weiter laufen möchte.
Als ich die Glocke am Tor läute, höre ich Petra nur rufen "Hä, isse schon wieder do?" und Jutta meint nur "Na, das ging aber schnell?!". Ich reiche ihr meine Flasche und sie möge bitte mal eine Nase voll nehmen. Zuerst ein irritierter Blick, dann großes Gelächter. Es muss mir wirklich direkt in den Kopf gestiegen sein, denn Petra nennt mich nur "Rotbäckchen" :laugh: "Säuft se moins im Busch schon heimlich den guten Gin" - was darf ich mir alles anhören :laugh: ab jetzt rieche ich an Flaschen, bevor ich trinke!

Vor der Mittagspause soll Immanuel uns unbedingt noch zeigen, wo der Wagenheber bei unserem Backie angesetzt wird und wie man das Ersatzrad löst. Angeblich müsste er morgen den ganzen Tag Holz hacken.. Jaja, Jutta du dreiste Lügnerin :P den Grund erfahren wir am nächsten Morgen......
Für die Mittagspause hole ich Petra und mir zwei Dosen Tonic aus dem Kühlschrank der Lapa, wo ich mich dieses Jahr auch mit viel Umsicht bewege. Ein paar Wochen zuvor versteckte sich darunter eine Zebraschlange. Jedenfalls wundere ich mich über zwei große Tupperdosen Nudelsalat und noch eine weitere mit Reissalat. Wer soll das bitte alles essen? Zudem klopft und backt Enginie schon den ganzen Morgen Schnitzel. Naja, wir kennen ja Juttas Portionen zum Essen, da wundere ich mich nicht großartig.

Als ich Richtung Poolbett gehe, freut sich Schonga und leistet mir wieder gerne Gesellschaft. Leider habe ich keine wirkliche Ruhe in mir, da ich dauernd darüber nachdenken muss, was wäre, wenn wir unsere Koffer nicht bis morgen Abend bekommen. Donnerstag starten wir unsere Etosha-Tour. Laut Flughafenauskunft sind die Koffer gestern Abend mit der Maschine auf den Weg gebracht worden. Ich schreibe unsere Reiseagentur in Windhoek an, vielleicht kann mir dort jemand weiter helfen. Unsere Agentin ist nicht zu erreichen, aber der Chef antwortet mir prompt. Wir schreiben ein paar E-Mails hin und her und er beauftragt einen gewissen Andrew, sich der Sache anzunehmen, wir sind nicht seine einzigen Kunden, die keine Koffer haben. Einige haben sie sogar heute schon bekommen! Ein wenig beruhigter kann ich mich jetzt auch entspannen und lausche dem Vogelgezwitscher. Nebenbei schreibe ich fleißig alles auf und beobachte eine ganze Weile einen Gelbschnabeltoko im Baum gegenüber. Wobei mir der Begriff Flying Banana ja tausend mal besser gefällt :whistle: Auch die Hunde wissen, dass Mittagsruhe herrscht und genießen ihr Nickerchen.
Petra pendelt zwischen Liege und Pool, trotz fehlenden Schwimmsachen - das ist der Vorteil einer Privatunterkunft!

Heute ist für uns ein Gedenktag und zum Sundowner möchten wir hoch auf Juttas Sundowner Place, von wo aus man kilometerweit schauen kann und sogar mit Sicht auf die Dolomite Hills. (Dolomite liegt übrigens nur ein paar Kilometer Luftlinie von hier entfernt)
Da es für uns ein sehr emotionaler Moment ist, vergessen wir Fotos zu machen und lauschen nur der Stille. Jutta hat einen Korb mit Blumen vorbereitet, die wir im Wind segeln lassen, für einen ganz besonderen Menschen :kiss: eine wundervolle Idee von ihr und wir bedanken uns herzlich.
In der Dunkelheit geht es zurück zur Farm.

Das Dinner gibt es wieder in der Lapa und draußen brennt Feuer, eine wunderschöne Atmosphäre. Als Vorspeise gibt es Carpaccio vom Oryx und wir freuen uns schon auf Enginies Schnitzel. Aber Pustekuchen - es gibt Geschnetzeltes vom Eland mit Reis und dazu Salat. Da ich wenig Appetit habe, es aber super schmeckt, kommt der Hunger beim Essen. Wir wundern uns zwar, aber sagen nichts, denn egal, was es hier zu Essen gibt, es ist alles unheimlich lecker.

Ich gehe wieder vor aufs Zimmer und begrüße erstmal Hugo, was zu meinem Abendritual geworden ist. Auch Hermine entdecke ich wieder. Mit den wenigen Habseligkeiten, die mir zur Verfügung stehen mache ich mich bettfertig und Petra kommt dazu. Im Bett reden wir noch ein wenig über die Situation mit den Koffern und sind uns beide unsicher, ob wir sie am nächsten Tag wirklich bekommen sollten. Aber wir planen auch ein wenig den morgigen Tag und beschließen, in ruhiger Zweisamkeit ein wenig durch den Busch zu fahren. Jutta besteht darauf, am nächsten Morgen früh zu frühstücken, weil sie uns noch etwas im Busch zeigen möchte. Wir überlegen, was das sein könnte und schlafen bald ein.

Tja, Pustekuchen mit den Planungen für den nächsten Tag! Da werden wir erst mal merken, was Jutta für eine eiskalte Lügnerin sein kann, wenn es um ihre Arrangements geht :laugh: ÜBERRASCHUNG - und zwar ist sie im wahrsten Sinne des Wortes FILMreif :woohoo:
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Kommen wir zur Auflösung der Überraschung :woohoo:

Diesen Morgen werden wir wohl nicht so schnell vergessen. Nichtsahnend frühstücken wir gemütlich und ich schaue verträumt in die Landschaft. Mal schauen, was der Tag so bringt. Nachdem wir ein bisschen im Busch herum gefahren wären, möchte ich am Mittag gerne ein wenig auf der Farm herumschlendern und mal aktuelle Fotos machen. Wir frühstücken heute extra zeitig, weil Jutta uns ja noch am Vorabend noch angekündigt hatte, sie möchte uns etwas im Busch zeigen, "wenn die Sonne noch nicht so brennt"...

Als wir ein wenig gedankenverloren aufstehen möchten, heißt es "Halt! Noch nicht aufstehen - Überraschung!". Wir schauen uns verdutzt an und sie übergibt jedem eine gesiegelte Schriftrolle (muss ja auch alles Stil haben hier). Wir brechen das Siegel und lesen:

Liebe Cheetahs,

Ich hoffe Euer Frühstück hat Euch geschmeckt,
denn nun habe ich lange genug Eure Neugier geweckt.
Packt Eure Koffer nun in der Art und Weise,
ganz fix und fertig für die Etosha-Reise!
Ihr müsst Euch nicht so wahnsinnig beeilen,
denn bis 9:00 Uhr dürft Ihr noch auf Robyn verweilen.
Heute findet Eure große Überraschung statt,
aber VORHER seid ihr hoffentlich noch total happy und platt!
Die "Miezekatzen" und Marco erwarten Euch heute
zu Eurem Vergnügen und allgemeinen Freude!
Freut Euch auf einen ganz besonderen Tag - und auch die Nacht.
ROBINSON hätte es genauso gemacht!
Ihr wollt wissen: Was wird uns erwarten?
Nun, dann will ich Euch jetzt in wenig verraten!
Tja, es hat etwas mit KINO zu tun
und Ihr werdet in dieser Nacht "HIMMLISCH" ruhn'.
Ihr seht aus der Badewanne auf die Sternenwelt,
aber Ihr befindet Euch nicht in einem Zelt!
Diese Hinweise müssen Euch nun genügen, und:
Auf dem Weg dorthin werden wir uns bei Oppi-Koppi vergnügen.
Na? Könnt Ihr es erraten?
Ich kann jedenfalls Eure Gesichter kaum erwarten.....
Ich wünsche Euch eine schöne Zeit,
macht Euch bitte JETZT bereit!
Das Arrangement, es möge wie geplant gelingen
und Euch beiden ganz viel Freude bringen.....!

Eure Jutta


Erklärung vorab: Jutta machte uns schon lange den Mund wässrig, was sie tolles geplant hat für uns und wir rätselten viel herum, aber darauf kamen wir nun wirklich nicht. Das Thema Geparden hatten wir momentan ganz ausgeblendet, wegen dem Hin und Her mit den Koffern. Wollten wir eigentlich im Vorfeld mit Marco klären, bzw. Jutta wollte sich darum kümmern. Tja, der liebe Marco war "leider nicht zu erreichen" - tagelang :laugh: und wir hatten auch nicht mehr wirklich damit gerechnet, dass wir dieses Jahr überhaupt Otjitotongwe besuchen, was wir nicht unbedingt schlimm gefunden hätten. Aber so freuten wir uns natürlich dann doch sehr.

Beim Stichwort "Kino" weiß ich schon ganz genau, was gemeint ist und habe kleine Freudentränchen im Auge. Ich stehe auf, drücke Jutta ganz fest und danke ihr für diese tolle Idee. Petra liest entgeistert den Brief noch einmal und versteht nur Bahnhof. In ihrem Gesicht sehe ich die totale Überforderung, ja sie hat noch nicht mal gemerkt, dass es in Reimform geschrieben ist :silly: Sie versteht nur "eine Stunde Zeit", "Sachen packen", "macht Euch bereit"... Sie schaut uns fassungslos an. "Hää, gehen wir ins Kino?! Was machen wir denn jetzt?!". Ich muss lachen und erkläre ihr, dass wir zum Film House fahren, wovon uns Jutta schon einmal tolle Bilder geschickt hat. Sie versteht weiterhin nur Bahnhof. Ich sage, "komm, wir gehen rüber packen und ich erkläre dir alles in Ruhe". Im Zimmer ist sie schier noch verzweifelter und überforderter. Ich erkläre ihr noch einmal genau, wo wir jetzt hinfahren, dass wir mit zwei Autos dorthin fahren und wir beide dann morgen früh von dort aus unsere Etosha-Tour starten. Noch nie in meinem Leben habe ich meine Mutter so erlebt. Es liegt aber auch ein wenig daran, dass wir noch nicht unsere Koffer haben und diese eigentlich auf die Farm gebracht werden sollen, wo wir ja ab gleich dann nicht mehr ein werden für eine Woche. "Mama, es ist alles okay. Wir packen jetzt die paar Sachen hier, fahren los und haben einen ganz tollen Tag." Zwischendurch bekam ich per E-Mail die Nachricht von Andrew, dass unsere Koffer "on the Road" sind und es lässt sich schon klären, dass sie in Kamanjab abgegeben werden.
Langsam kann ich sie runter bringen und bin über ihre Reaktion auf das alles mehr als überrascht. Auch deswegen, weil ich diesmal die Fassung bewahre und sie diejenige ist, die sich so aufregt, das ist normal immer andersherum.

Das Zusammenpacken gestaltet sich ein wenig chaotisch, da wir einige Klamotten von Jutta mitnehmen, für den Fall, wir bekommen unsere Koffer doch nicht pünktlich zur Tour. Wir rennen im Zimmer hin und her, aber Petra ist immer noch nicht wirklich zum Lachen zumute.

Als wir alles im Auto verstaut haben, düst Jutta vor und wir fahren ganz gemütlich bis nach Kamanjab zum Sentra, wo wir uns wieder treffen wollen. Petra muss sich auch erst wieder an den Backie gewöhnen und das erstmal auf 40 Kilometer Gravelpad und teilweise durch Sand. Ich schiebe unseren Musikstick ins Radio und von Kilometer zu Kilometer entspannt sich Petra mehr. Wir amüsieren uns über die unzähligen Dickpens, die ihre überfahrenen Kumpanen auffressen und dann von uns noch erwischt werden. Hätte man denen ausweichen wollen, wären wir wahrscheinlich heute noch nicht am Ziel, außerdem waren sie eine wirklich Plage.

Vom Sentra aus fahren wir Jutta hinterher nach Oppi-Koppi. Unbedingt wollten wir hier schon länger mal Rast machen, nach Juttas Erzählungen.
Wir gehen durch das Eingangstor und werden von diesem Kerl hier begrüßt



Jutta hatte nicht zu viel versprochen, hier gefällt es uns auf Anhieb! Eine sehr urige Location mit Kneipen-Flair und einer tollen Bar.








Und diesen besagten Herren, dem das Schießen hier untersagt wird, lernen wir später auch noch kennen :woohoo:




Im Innenbereich sieht alles sehr gepflegt aus und die Besitzerin Marianne begrüßt uns herzlich. Wir trinken etwas und erklären ihr kurz die Situation mit unserem Gepäck und dass wir das gerne hier abgeben lassen wollen, damit wir sie morgen früh hier abholen können. Überhaupt kein Problem, sie sagt allen Angestellten Bescheid. Wir bedanken uns ganz herzlich und würden nach unserer Tour auf jeden Fall nochmal vorbei schauen. Außerdem betonen wir nochmals, wie schön es hier ist.

Wir fahren nun von Kamanjab aus ca. 20 Kilometer Richtung Outjo, bis Jutta nach rechts abbiegt, wo sich das Otjikandero Himba Orphan Village befindet. Wir fahren die sandige Pad immer weiter, bis das erste Schild "Film House" auftaucht.
Wir kommen immer näher und nach ca. 3 Kilometern können wir nur staunen! Wir fahren durch das Tor, steigen aus dem Auto aus und denken nur "Wow!". Ich habe zwar noch Juttas Bilder in Erinnerung, aber die Bilder spiegeln dieses Haus nicht annähernd so wahnsinnig toll wider, wie es in Wirklichkeit ist! Und das alles haben wir ganz für uns allein :woohoo: da dieses ganze Haus so gut wie keine Privatsphäre bietet, kann man dort nur als Gruppe einchecken.

Info Filmhaus:
www.bwana.de/namibia...ilmhaus-namibia.html
Der sympatische ältere Herr auf dem einen Foto ist übrigens Duncan!
2004 wurde dieses Haus oder Gebäude, man weiß nicht, wie man es nennen soll, allein für Filmaufnahmen gebaut. Die Besitzer Debbie und Duncan bauten es zur Lodge aus. Es gibt dort drei Zimmer und nur bedingt Stromanschluss.


Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus, daher folgen nun die ersten Eindrücke:



Unser Zimmer liegt dort oben, wo man wie über einen Piratensteg läuft





Versuche mal, so etwas in Deutschland Unterkunft zu schimpfen und vom TÜV abnehmen zu lassen :laugh: die zeigen dir doch nen Vogel!















Die wahrscheinlich genialste Toilette, die ich jemals gesehen habe :woohoo:



Jutta führt uns herum und zeigt uns alles und das Beste kommt natürlich zum Schluss: Unser Zimmer :woohoo:













Und was macht man bei so einer genialen Dusche?! Nichts wie drunter!!!! :woohoo: niemals hat Duschen mehr Spaß gemacht!





Danach fühlen wir uns wie neu geboren und seit wir angekommen sind, ist Petra auch endlich zu 100 % im Genießer- und Erholungsmodus :) Wir nutzen die paar Stunden bis zum Nachmittag ausgiebig zum Relaxen.



Wir beobachten unzählige Agamen und Geckos auf den Felsen um uns herum und auf dem kleinen Stück Rasen am Pool, wofür man übrigens keinen Rasenmäher benötigt, die Dassies halten das Gras kurz. Sie schnappt sich ihre Kamera und versucht ihr Glück.






























Immer diese freundlichen Gesichter :laugh:



Diese Felsenratte huscht blitzschnell über die Terrasse



Fortsetzung dieses Tages folgt morgen
Anhang:
I will always have a bit of namibian sand in my shoes!

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Fortsetzung Filmhaus & Cheetahs

Um 14:30 Uhr fahren wir ein paar Kilometer weiter nach Otjitotongwe. Schon von weitem erkenne ich die hübsche Gepardin, die so gerne die Hüte klaut. Die anderen beiden warten auch schon. Wir parken den Backie und es kommt auch schon ein weiters Auto angefahren mit einem Par aus Canada. Wir gehen zur Klingel und Tollys Frau kommt zum Tor. Sie erklärt, dass er heute die Besucher betreut, da Marco gerade etwas am reparieren ist, und wir freuen uns, ihn wieder zu sehen. Bevor sie wieder geht, zieht mir Petra noch hastig das Hemd von der Schulter und wir zeigen ihr das Porträt von Stouter. Sie staunt sehr darüber und fragt, was denn wäre, wenn ich ihre Geparden mal blöd finden sollte. Ich muss lachen und versichere ihr, dass das wohl niemals passieren wird.
Wir unterhalten uns noch ein wenig mit den Kanadiern und da kommt auch schon Tolly mit den restlichen Besuchern bzw. Gästen der Lodge angefahren (Grüße an Namib Tom :) ). Er erkennt uns tatsächlich wieder und erklärt in Ruhe, wie sich die Besucher den Tieren gegenüber verhalten sollen.

Wir gehen durch das Tor und zwei der Katzendamen kommen bereits auf uns zu. Auch wenn es unser vierter Besuch ist, haben wir trotzdem wieder Herzklopfen und freuen uns sehr, hier zu sein. Im Vorfeld hatte ich meiner Mama gesagt, dass ich diesmal nicht auf ein gutes Foto aus bin, sondern einfach die Gegenwart dieser tollen Tiere genießen möchte. (zumal ich mein Outfit sowieso langsam leid war und nicht mehr großartig darin fotografiert werden wollte) :laugh:

Wir gehen hinter in den Garten und merken wie immer, die Tiere werden zu nichts gezwungen, was mir persönlich am wichtigsten ist. Sie kommen von alleine auf einen zu und machen keinen gestressten Eindruck. Die Hutklauerin, die Jüngste mit ihren 5 Jahren, zieht ihre Runden und visiert meinen Hut an, während ich mit Stouter versuche, ein Selfie zu schießen (das muss jedes Jahr sein :) ). Petra schnappt ihn ihr vor der Nase weg und ich bin auf der Stelle uninteressant für sie.
Alle anderen sind noch ein wenig zurückhaltend, aber wir kennen zumindest ein kleines bisschen die Eigenarten der Gepardinnen. Stouter (ich glaube sie ist 8 Jahre alt) kommt von sich aus auf einen zu, setzt sich und lässt sich kraulen. Baba (die Älteste mit ihren 14 Jahren) schleckt gerne Arme ab und hat Hüftprobleme. Petra ist der Meinung, sie würde schlechter laufen als die Jahre zuvor, ich bin mir unsicher. Von der Hutklauerin kann ich mir leider nie den Namen merken :whistle:
Wir schießen zumindest ein paar Fotos und nach einer halben Stunde werden sie langsam ein wenig nervös - Lunchtime :) Tolly holt den Eimer mit Eselfleisch und alle stürzen sich hungrig darauf.




So sieht das ganze dann aus Mamas Perspektive aus... Schon ein wenig dämlich :laugh:












Guten Appetit :)



Die Schönste :kiss:



Diesen Blick hat nur sie so drauf!





Während Die Cheetahs fressen, zeige ich Tolly dann meine Schulter mit einem Porträt von Stouter. Er kann es erst gar nicht glauben, dass sie das ist, aber ich erkläre ihm, dass ich Marco im Vorjahr das Bild zeigte, welches als Vorlage diente und er klar gesagt hat, dass sie das auf dem Bild ist. Tolly muss lachen - hat sich bestimmt auch gedacht, ich bin bekloppt.... Aber ich stehe dazu :)

Wir brechen auf zur Fütterung der Halbwilden. Wir fahren mit dem Backie bis zur Campsite und springen dann zu den anderen auf Tollys Auto auf. Wir stellen fest, dass er um einiges gesitteter fährt als Marco, wo mir sonst fast der Hut weg geflogen ist :laugh:
Wir fahren langsam über das Gelände, aber können keine Tiere entdecken, vielleicht haben sie keinen großen Hunger? Plötzlich nehmen wir eine Bewegung wahr und eine Gruppe aus zwei Erwachsenen und drei Jungtieren, vermutlich ein gutes Jahr alt, bewegen sich in unsere Richtung .
Tolly wirft ihnen das Fleisch auf den Boden und sie schnappen sich, was sie kriegen können. Marco wirft es immer in die Luft, damit die Besucher actionreiche Fotos machen können, aber das vermisse ich jetzt absolut nicht, die Tiere müssen nun wirklich nicht vor uns hoch springen.










Wir fahren weiter und suchen den Rest. Ich glaube Tolly sagte, es wären aktuell 14 oder 15 Tiere, bin mir aber nicht mehr sicher. Kurz bevor wir wieder am Tor sind, warten die restlichen auf ihr Fleisch und sammeln sich am Auto. Ein Männchen erkennen wir sogar wieder, wir haben ihn 2015 in einem separierten Gehege gesehen, wo er schon recht aggressiv gegenüber dem auf der anderen Seite des Zaunes war. Im letzten Jahr war er aber auch schon mit den anderen hier zusammen. Er hat ein vernarbtes Gesicht und sieht nicht unbedingt freundlich aus. Promt zeigt er den anderen, wer hier der Boss ist, faucht sie an und droht heftig. Sein Gegenüber lässt sich davon ganz gut einschüchtern und weicht zurück.
















Dieses Gesicht erkennen wir ebenfalls aus den Vorjahren wieder :)















Nach der Tour bedanken wir uns herzlich, dass wir wieder kommen durften und hoffen, uns nächstes Jahr ebenfalls wieder zu sehen. Wir wünschen Tolly alles Gute und machen uns schnell auf den Rückweg, da Jutta zum Sundowner mit uns rechnet.
Auf der Pad Richtung Hauptstraße sehen wir noch zwei Oryx, die keine große Scheu zeigen. Nach einem Tor halten wir und beschließen, den kurzen Moment des Sonnenuntergangs hier zu genießen, da das helle Licht bereits den Horizont berührt und wir es sowieso nicht ganz pünktlich zurück schaffen. Wir setzen uns hinten auf den Backie und sind uns einig, dass wir hier in Namibia wieder eine wundervolle Zeit verbringen.



Seit Petra den Ausdruck "Selfie" kennt, müssen wir bei jeder Gelegenheit welche machen und ich finde es ganz toll, wie offen sie da ist :) Als die Sonne weg ist, kommt plötzlich auf der anderen Seite des Tores ein Auto mit Farmarbeitern angefahren und Petra fragt ganz trocken "Müssen wir jetzt Angst haben?". Ich muss über die Art ihrer Aussage lachen und wir stellen fest, dass die Männer einfach weiterfahren, nachdem sie noch freundlich winken.

Den Weg zum Filmhaus finden wir auch wieder ohne Probleme und ich kann schon von unten erahnen, was uns da wieder Tolles erwartet. Wir steigen die urigen Treppenstufen hinauf und stellen fest, Jutta hat wieder die Illumination ausgepackt. Was für eine Atmosphäre! ....das kann man gar nicht wirklich in einem Bild einfangen.



Da wir unsere Religion sehr ernst nehmen, zischen wir ein wenig verspätet unseren Sundowner in Form von Savanna und Windhoeker und können uns gar nicht satt sehen an diesem Ambiente. Wir erzählen Jutta von der Zeit bei den Cheetahs und schon bald kommen die Besitzer der Lodge, Debbie und Duncan mit ihrer Tochter Gini, zum Abendessen vorbei, Jutta kennt sie und hatte sie eingeladen. Wir freuen uns sehr, die drei kennenzulernen! Selten habe ich so sympatische, warmherzige Menschen kennengelernt. Debbie ist sehr herzlich, offen und einfach eine total liebe Frau. Duncan kann man mit ein paar wenigen Worten kaum beschrieben. Ein afrikanisches Urgestein (gebürtiger Schotte, im südlichen Afrika aufgewachsen) mit Vollbart und langen Haaren, der gerne Whiskey trinkt. Wegen ihm hängt das Schild bei Oppi-Koppi, das es verbietet, auf die toten Tiere zu schießen. Allerdings schoss er nicht aus irgendeiner Laune heraus in der Bar herum. Die kleine Gini schlief als Baby unter dem dort angebrachten Elefantenrüssel, das Teil lockerte sich und fiel nur knapp neben sie.

Wir unterhalten uns unheimlich nett mit den beiden und wir hören vor allem Duncan gespannt zu und fragen ihn eine Menge. Er begleitet spezielle Campingtouren, die nicht unbedingt etwas für Anfänger sind, aber wir sind uns einig, mit ihm hätten wir im Busch absolut keine Angst oder Sicherheitsbedenken.

Jutta bittet zu Tisch. Nun erfahren wir auch, wofür Enginie die gefühlten 10 Kilo Schnitzel am Vortag gebraten hat und wofür der viele Nudelsalat ist.



Hier in Namibia lässt man die Kinder nicht alleine auf der Farm und so sind sie es gewohnt, überall hin mitgenommen zu werden und dort aber auch dann in Ruhe schlafen zu können. Wir bewundern Gini, dass sie so friedlich auf der Matratze schlafen kann, während wir uns unterhalten.
Leider haben wir es versäumt, ein Erinnerungsfoto zu schießen, außer dem einen hier mit mir und Debbie



Duncan könnt ihr auf der Infoseite des Filmhauses sehen, die ich im vorherigen Eintrag verlinkt habe. Ihn muss man einfach erlebt haben :laugh: Zu späterer Stunde löschen wir alle Kerzen und Fackeln und sitzen noch ein wenig im hellen Mondschein. Diesen tollen Abend werden wir niemals vergessen.
Wir verabschieden uns herzlich von den dreien und bedanken uns für die außerordentlich liebe und nette Gesellschaft.

Zwischendurch bekommt Jutta übrigens den Anruf, dass unsere Koffer jetzt bei Oppi-Kpoppi abholbereit sind :woohoo: als wir bei den Cheetahs waren, hatte der Fahrer sie angerufen, um zu fragen, wo bitte Robyn sei, er käme von Twyfelfontein. Sie sagte ihm, er solle sie ins Oppi-Koppi Restcamp bringen, die Leute da wüssten Bescheid.

Als wir unser Zimmer betreten, stelle ich fest, dass die Ziegen die Felsen hochgeklettert sind und nun auf Augenhöhe des Badezimmers ruhen. Das ist alles so unglaublich für uns. Während wir uns bettfertig machen, frieren wir ganz schön und beeilen uns, in die Betten zu kommen. Jutta spielt für uns von unten aus immer noch die Illuminations-Musik, bis wir uns in die Betten kuscheln. Schade nur, dass wir nicht nebeneinander liegen, denn normalerweise ist es unser Ritual, abends im Bett Bilder vom Tag anzuschauen und ich lese Petra alles vor, was ich aufgeschrieben habe. Wir löschen die Taschenlampen und Jutta dreht die Musik ab und macht sich auch ins Bett. Ich stecke diesmal nicht direkt meine Ohropax in die Ohren (die ich hier nicht wegen der Naturgeräusche brauche - gell, Mama.... :laugh: ), sondern möchte noch ein wenig lauschen - wir schlafen ja quasi im Freien, aber dann auch wieder nicht, es ist einfach toll! Wir hören die Dassies über uns und um uns herum wuseln und können mit dem guten Gewissen einschlafen, morgen früh endlich unsere Sachen abholen zu können.
Aber vor allem geht es dann endlich Richtung Etosha :woohoo:
I will always have a bit of namibian sand in my shoes!

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Aktuell: Reisebericht Kenia 2023
Letzte Änderung: 29 Jun 2017 20:43 von Flash2010.
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