THEMA: Mit dem Fahrrad von CPT nach WDH
19 Jul 2015 17:38 #392250
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  • Equilibre am 19 Jul 2015 17:38
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Danke für Eure positiven Rückmeldungen!
Ja dem kann ich zustimmen, Kontakt zu Einheimischen bliebt mir besonders im Bereich der Namib eher verwehrt. Aber die Besiedlungsdichte ist dort einfach seehr gering, sodass man nicht vielen Menschen begegnet.
In Südafrika habe ich dagegen einige Einheimische getroffen, es war zwar auch Ferienzeit und somit waren viele Südafrikaner auf den Campingplätzen und auch auf Rastplätzen oder in Cafes unterwegs aber der Kontakt war um einiges vielfacher.

In Namibia hingegen traf auch hauptsächlich auf Campingplätzen und Lodgen auf Einheimische Leute, sonst während dem Radeln aber auch auf ein paar neugierige Touristen, die sich wunderten was ich denn da mache allein mit dem Fahrrad.
Nach wie vor kann ich nur betonen, dass ich in den 3 Monaten wirklich NUR positive Erfahrungen gemacht habe und überall Hilfe und Unterstützung angeboten bekam.

Nach meinem Wunschhöhepunkt dem Sossusvlei kam aber unerwarteterweise der wirkliche Höhepunkt meiner Reise. Als ich Nachmittags von Sesriem losstartete war es klar, dass ich bis zum Einbruch der Dunkelheit an keiner Unterkunft mehr vorbeikommen würde. So stellte ich mein Zelt im Gras neben der Straße auf.
Seit langem schlief ich bereits auf dem Boden ohne meine Matratze aufzupusten, so sparte ich mir Abends die Kraft und Morgens ein paar Minuten beim zusammenpacken. Zudem ist der Boden meistens recht bequem gewesen oder ich gewöhnte mich einfach dran.



Der Sonnenuntergang und der folgende Mondaufgang machten den Abend schonmal ziemlich perfekt. Doch als dann später noch ein Oryx in der Entfernung stand und sich wohl wunderte wer da in seinem Bett schläft war dies wirklich ein sehr beeindruckender Moment mitten in der Wildnis als Gast bei den Tieren zu nächtigen.






Meinen Proviant hatte ich sicherheitshalber einige hundert Meter weit weg verstaut und die Schuhe habe ich mit ins Zelt genommen.
Nachts hörte ich Wildschweine und ein Schakal markierte mein Zelt, was ich am nächsten Morgen ziemlich schnell riechen konnte :D

Am nächsten Tag startete ich vor Sonnenaufgang los und konnte den Mond untergehen sehen.



An diesem Tag begegnete ich besonders vielen Tieren, da ich nun den Namib-Naukluft-Park betreten hatte. Wildebeest, Oryx und Zebras galopierten im goldenen Licht der aufgehenden Sonne. Ich war so sehr fasziniert von diesen Momenten, dass ich nicht im geringsten daran dachte Fotos zu machen. Manchmal muss man die Momente einfach so genießen und im Gehirn abspeichern.
Letzte Änderung: 19 Jul 2015 17:40 von Equilibre.
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20 Jul 2015 07:24 #392312
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  • Nunanani am 20 Jul 2015 07:24
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Vielen vielen Dank, dass Du den Bericht für uns schreibst.
Deine Reise liest sich so schön und Du klingst so entspannt dabei, da bekommt man auch Lust auf so eine radtour!
Wobei ich aber zugeben muss, dass ich überhaupt nicht gerne auf dem Rad sitze :laugh:

Freue mich auf die Fortsetzung von Dir!

Gruß,
Nunanani
Südafrika, Botswana, Namibia, Zimbabwe, Mosambik,...
Letzte Änderung: 20 Jul 2015 07:24 von Nunanani.
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07 Aug 2015 11:54 #395030
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Fortsetzung folgt!
Auf dem Weg nach Swakop sah ich jede Menge Tiere, besonders in den Morgenstunden war dies immer ein wunderschönes Erlebnis.

Zwischendrin machte ich nochmal Halt auf Rostock Ritz und wurde dort herzlich willkommen geheißen. Mir wurde sogar ein Bett angeboten, das war wunderbar mal wieder die müden Knochen auf einer gemütlichen Matratze ruhen zu lassen. Außerdem genoss ich wunderschöne Nachmittagsstunden am und im Pool. Der Ausblick ist wirklich toll, hier und da galoppieren Zebras, die Erdmännchen quiecken und es geht einem einfach nur gut.
















Nach Rostock Ritz standen 2 Bergpässe auf meiner Karte, (genau die Karte in der auch Goageb noch als Stadt eingezeichnet war...). Als bayerisches Kindl malte ich mir schrecklichstes aus und die Aussage des Personals auf Rostock waren schockierend. Der Anstieg ist mindestens 90 Grad steil! :unsure:
Ganz klar, alle 2 Pässe würde ich niemals an einem Tag schaffen!
Mein Hang zur weiblichen Übertreibung war am Ende natürlich total fehl am Platz und nach etwa einer Stunde hatte ich den Gaub Pass überstanden.
Auch den Kuiseb Canyon konnte ich am gleichen Tag noch durchqueren auch wenn dieser am Ende ganz schön Kräfte zerrte. Besonders geht es ständig auf und ab, was der allgemeine Sportler als geniales Intervalltraining bezeichnen würde. Doch am Ende des Tages war ich einfach nur platt und fiel hundemüde ins Bett, in den Schlafsack meine ich!






Letzte Änderung: 07 Aug 2015 12:09 von Equilibre.
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07 Aug 2015 21:28 #395085
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  • BikeAfrica am 07 Aug 2015 21:28
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... wie hast Du denn die Strecke zwischen Rostock Ritz und der Küste mit Deiner Ausrüstung geschafft? Ich habe da seinerzeit 40 Liter Wasser getrunken und auf 'nem Anhänger mitgeschleppt ...

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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09 Aug 2015 14:03 #395253
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Meistens hatte ich zwischen 8 und 10 Liter Wasser dabei, was mir knapp für 2 Tage reichte. Wenn möglich trank ich gut und gerne ca 6 Liter am Tag, aber mit 4-5 konnte ich es auch ganz ok aushalten wenn es sein musste bzw. nicht anders möglich war.
Deshalb startete ich auch in Rostock noch vor Sonnenaufgang los um die kühlen Stunden nutzen zu können.
So hatte ich bereits am Nachmittag ca 100km abgespult. Die Strecke restlichen 100km waren ziemlich öde und eintönig. Kein Tier das man weit und breit auf den ersten Blick erkennen konnte, ein paar Autos die einen einstaubten und die sengende Hitze.

Etwas vor den Vogelfederbergen machte ich eine Pause, was nicht ganz so gemütlich war, weil auf der Strecke wirklich kein einziger cm an Schatten zu finden war.
So war ich wohl nicht allzu konzentiert als ich meinen Rucksack und meine Wasservorräte wieder auf den Gepäckträger schnallte. Denn nach ein paar Metern fiel meine letzte 2L PET Flasche runter und wie es natürlich kommen musste, ging sie kaputt und mein wertvoller Wasservorrat wurde von der Wüste aufgesogen. :woohoo:
Zwar hatte ich noch in meinem Trinksack im Rucksack eine Reserve und hätte das letzte Stück bestimmt noch geschafft, wenn auch nicht wirklich mit Freude,
aber ich wollte mein Glück nicht herausfordern und so nahm ich dankend das Angebot von 2 netten Männern im Bakkie an und fuhr bis nach Swakopmund auf 4 Rädern statt auf 2.
Echte Radreiseverfechter sind nun sicherlich schwer empört über solch eine Schummelei, aber da ich mir von vornherein klargemacht hatte, dass ich mir oder anderen mit der Reise nichts beweisen will oder muss und auch nicht gesponsort wurde oder sonstige Verpflichtungen einging stand für mich der Spaß- und nicht zu vergessen der Sicherheitsfaktor an erster Stelle.

Außerdem stellte sich diese Begegnung als echter Glücksfall heraus und ich durfte mit den 2 Jungs, die sich als Vater und Sohn vorstellten, sogar mit in der neuen Wohnung campieren.



Im nächsten Eintrag gibt es dann meine Erlebnisse aus Swakop zu lesen. Immer wieder wird mir gesagt, dass Swakopmund ein schrecklich verschlafener langweiliger kleiner Wüstenort ist, aber das ist wirklich nur so wenn man nicht mutig anfängt an der Oberfläche zu kratzen.
So verbrachte ich die ersten Tage mit Sightseeing und versuchte somit meine neue Bekanntschaft (Eine Dame die ich kurz nach dem Sossusvlei kennenlernen durfte und mich mit ihr in Swakopmund verabredete) vom Swakopmunder Vibe zu überzeugen.
Letzte Änderung: 09 Aug 2015 14:05 von Equilibre.
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11 Aug 2015 10:03 #395437
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Was zu tun in Swakopmund???
Wenn man also wirklich nur ein oder 2 Tage in der kleinen wunderbaren Küstenstadt hat und sich nur ein bischen für die Tierwelt und die Wüste interessiert, führt eigentlich kein Weg an Tommys Desert Tour vorbei :cheer:
Ich schluckte allerdings erstmal als ich den Peis für die Tour erfuhr und war sehr skeptisch, da ich von NIEMANDEN etwas negatives über die Tour gehört hatte, sowas gibt es doch gar nicht?!
Na gut, ich interessiere mich allgemein sehr für Fauna und Flore und vor allem liebe ich die Wüste, so lieber später nochmal wildcampen und eine Woche Millipap mit Wasser, aber diese Tour gönnte ich mir jetzt einfach!

So kam es, dass meine Bekannte und ich von Chantal (Tommys Kollegin) sehr freundlich empfangen und mit dem Auto direkt am Treffpunkt abgeholt wurden.
Wir waren bei dieser Tour insgesamt zu 4. und das Paar das mit uns fuhr hatte schon die 2. Tour bei Tommy gebucht, nachdem sie das erste mal so begeistert waren, naa trotzdem wollen wir erst mal sehn!

Nach einer Einführung und ein paar sehr interessanten Informationen über die Welt der Wüste zeigte Chantal auf einmal auf einen kleinen Busch mitten in der Wüste und meinte: "Da! Seht ihr?"
Äääh nein wir sehen nix, wo und was soll da sein?
Na da! Das kleine Chamäleon!
WAAS? Tatsächlich, Chantal hat von ungefähr 100m Entfernung ein kleines Chamäleon entdeckt.
Da wären wir alle sicher blind vorbeigelaufen!
(Mit Lupe sieht man es sogar auf dem Foto, unten in der rechten Ecke auf dem schwarzen Streifen vor dem Busch)





Na gut, ich musste sagen, diese Chantal hat wirklich Ahnung!
Also nach gefühlten 5 Minuten hatte sie uns so ziemlich überzeugt und wir sahen tatsächlich so viele Tiere, (Schlangen, Spinnen, Vögel, mehrere Chamäleons, Lizzards, ...) das hätte ich mir nie träumen lassen.
Aber auch mit Ihren sehr kritischen und interessanten Informationen zum Schutz der kleinen Wesen schaffte Chantal schnell Begeisterung!




Alle von uns aufgesuchten Stellen wurden wieder so verlassen wie wir diese vorfanden. Dieser Punkt war mir persönlich auch extrem wichtig. Denn auch in der Naturfotografie ist dies wichtig, lieber ohne Foto nach Hause gehen als negative Folgen in der Tierwelt oder in der Natur zu hinterlassen.

Wenn man dann hört, dass Autospuren in der Wüste bis zu 100 Jahre brauchen um zu verschwinden und bis heute noch die Donkeykarren Rillen in der Namib zu sehen sind, ist das wirklich schockierend wenn man immer mal wieder wilde Raser mitten durch die Wüste preschen sieht.



Witziger weise kam ich nach dieser Tour zu dem Schluss, dass das alles gar nicht teuer war, denn die vielen Eindrücke und Informationen waren mehr wert als alles Geld, dass ich dafür investieren durfte.
Jetzt bin ich aber mal gespannt was Ihr so für Erfahrungen gemacht habt, hat Euch die Living Desert Tour auch so begeistern können?
Letzte Änderung: 11 Aug 2015 10:07 von Equilibre.
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