THEMA: Die loeffels auf 8 Rädern durch Namibia
15 Jun 2013 12:46 #292064
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Tag 12 – 29. April
Auch heute haben wir Zeit. Es steht nur die Fahrt von Swakopmund zur Ai-Aiba Lodge im Erongo-Gebiet auf dem Programm. Zeit genug für ein paar Einkäufe in Swakopmund und Versorgung mit Bargeld.
Höchst unterhaltsam ist heute das Tanken. Vier (!) Mann kümmern sich intensiv um unser Auto: Einer betankt, einer reinigt die Scheiben, einer prüft die Reifen und einer kontrolliert Wasser- und Ölstand. Wir fühlen uns an die heimische Pit-Stop-Werbung erinnert Jau Jau Jau, dann kann bei der anstehenden Etappe ja nichts schiefgehen.



So erreichen wir die Ai-Aiba-Lodge schon um die Mittagszeit und beziehen sogleich unser Zimmer. Zimmer bedeutet hier: Eine Doppelhaushälfte. Die rietgedeckten Häuschen ziehen sich entlang eines Hügels, die gesamte Lodge ist quasi erst unmittelbar nach der letzten Kurve zum Parkplatz überhaupt zu sehen. Uns gefällt die Anlage, jeder hat eine eigene Veranda, teilweise (so wie wir) sogar mit Blick auf ein Wasserloch. Dort ist aber momentan nichts los, also erst mal wieder Siesta.





Anschließend schlürfen wir im Hauptgebäude einen Kaffee und bestaunen die Rasenmäher der Lodge, die als Rotte Warzenschweine verkleidet den Rasen der Grünanlage pflegen. Das frischeste und saftigste Gras der ganzen Umgegend zieht die Schweine aus weitem Umkreis an, weit über die Grenzen des Lodgegeländes hinaus, erzählt man uns. Die Tiere kennen keine Scheu und „pflegen“ den Rasen bis an die geflieste Terrasse heran. Aus weniger als 2m Entfernung kann ich die Tiere in aller Seelenruhe fotografieren.









Für die Sundowner-Tour haben wir offenbar Pech: Mindestteilnehmer 4 Personen. Heute sind aber mit uns nur 4 Gäste da, und die beiden anderen haben keine Lust.
Martin, der Manager schlägt vor: Macht’s trotzdem heute. Ihr seid ja 2 Nächte da und da machen wir eine Ausnahme. Morgen kommt nämlich ein Hummeldumm-Reisebus mit 32 Gästen. Dann ist die Lodge voll und die Touren entsprechend ungemütlich.
Das überzeugt und so kommen wir schon wieder zu einer individuellen Tour, sogar mit dem Chef persönlich. Ein angenehmer, entspannter Drive mit einigen mittlerweile wohlbekannten Tierbegegungen. Der Leopard, der in den letzten Tagen auf dem Lodgegelände herumstreifte, will sich leider heute nicht zeigen. Dafür entschädigt ein Trupp Giraffen, die malerisch im Licht der Abendsonne auf Futtersuche sind.





Der Anblick ist so grandios, dass wir es fast nicht mehr rechtzeitig zum Sundownerplatz auf einem Hügel schaffen. Aber es reicht noch, und die 360 Grad-Rundumsicht ist überwältigend.







Und hier lerne ich auch ein neues Getränk kennen: Savannah Dry! Wie konnte mir das nur die ganze Zeit verborgen bleiben! Martin bietet mir noch ein zweites an und ich beschließe: Das wird „mein“ Getränk für die restliche Reise!



Beschwingt kehren wir zur Lodge zurück und verspeisen das leckerste und zarteste Springbock-Filet unserer Reise. Dazu gibt’s natürlich – Savannah Dry für den Herrn und Savannah light für die Dame. Zum Wohl!
LG Stefan

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15 Jun 2013 12:51 #292065
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Tag 13 – 30 April
Heute ist ein Faulenzertag. Wir haben nichts geplant und es macht sich auch eine gewisse Reizüberflutung bemerkbar.
So beschließen wir, einfach die Lodge und ihre Annehmlichkeiten zu genießen.
Gleich morgens um 7 Uhr beobachten wir eine Gruppe Kudus am Wasserloch, gaaaaanz vorsichtig kann ich direkt von der eigenen Terrasse aus Bilder machen.



Später gehe ich den ausgeschilderten Trail, der durch die Hügel zu einigen Aussichtspunkten und Felsmalereien führt.





Die angegebene Zeit von ca. 45 min überschreite ich leicht, erst nach 2 Stunden kehre ich zum Loeffelinchen zurück, das in der Zwischenzeit die hauseigene Terrasse zum Lesesaal umfunktioniert hat.
Auch unser „Hausdrache“, die Felsenagame von gestern, ist wieder da und befreit die Terrasse von Ameisen. Mit dem Makro komme ich auf 20cm heran ohne sie zu stören. So gelingen ein paar Nahaufnahmen dieser schönen Echse.



Später genießen wir noch die Ruhe im Haupthaus und genehmigen uns Kaffee und Haustorte, Hummeldumm ist noch nicht eingetroffen.



Etwas später kündigt geschäftige Unruhe der Angestellten die nahende Ankunft des Reisebusses an, wir flüchten auf die eigene Terrasse. Zuvor verspricht Martin, möglicht viele Gäste zur Teilnahme diverser Touren zu animieren, damit wir weiter so lange wie möglich unsere Ruhe haben.



Ganz so schlimm wird es dann aber nicht. Natürlich ist abends Leben in der Bude. Aber die Reisenden sind natürlich alle nett und es ergeben sich ein paar ebenso nette Gespräche. Mit dem Rollstuhl fallen wir natürlich auf, und die Reisegruppe – überwiegend im Rentenalter – will wissen, wie das in Namibia damit so alles funktioniert und wie wir das meistern. Wir berichten von unseren bisherigen Erlebnissen und gemeinsam stellen wir fest: Wir haben mehr erlebt als die Reisegruppe, die schon genauso lange da ist wie wir. Gute Vorbereitung ist eben alles.
Anhang:
LG Stefan

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15 Jun 2013 12:54 #292067
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Tag 14 – 1.Mai
Heute wird es spannend – Etosha steht auf dem Programm. Wir fahren über Omaruru die C33, M63 nach Outjo und dann über die C38 zum Anderson Gate. Ruckzuck sind die Formalitäten erledigt und schon sind wir drin. Natürlich klappern wir erst ein paar Wasserlöcher ab, bevor wir in Okaukuejo die Parkgebühren für die nächsten Tage entrichten.





Gerne hätten wir hier auch übernachtet, aber es war schon alles ausgebucht und so müssen wir nun bis Halali. Aber es ist ja noch früh, wir haben Zeit und wir besuchen noch ein paar Wasserlöcher im Bereich des Camps. Unsere Planung sieht vor, den Park übermorgen über das Lindequist Gate zu verlassen. Unterwegs sehen wir unseren ersten Schakal und ein paar Zebramangusten, die jedoch blitzschnell im Unterholz verschwinden und sich nicht fotografieren lassen wollen.



Anders sieht das am Olifantsbad-Wasserloch aus: Ein Trupp von mindestens 40 Elefanten drängelt sich im und um das Wasserloch. Ein paar Zebras stehen daneben. Für sie ist momentan kein Platz mehr, sie müssen warten. Wir sind fasziniert vom lebhaften Treiben unseren ersten Elefanten und bleiben fast 1 ½ Stunden.













Was, schon so spät ? Oje jetzt wird es aber höchste Zeit, bis Halali ist es noch ein ganz schönes Stück und Sonnenuntergang ist kurz vor 18 Uhr. Das wird knapp. Also los, kein Stopp mehr und direkt zum Camp. Gegen halb sechs sind wir da, hat ja gut geklappt. Einchecken, Hütte beziehen, und dann haben wir Hunger.
Der abendliche Besuch des Wasserlochs von Halali erweist sich als absolut rollstuhluntauglich. Nach wenigen Metern müssen wir leider aufgeben und kehren zu unserem Häuschen zurück. Während Loeffelinchen am Ablauf des morgigen Tages feilt, kehre ich mit Fotoausrüstung zum Wasserloch zurück und kann zwei Nashörner im Scheinwerferlicht beobachten.



Am Rande des Lichtkegels glaube ich noch eine Hyäne zu entdecken, aber sie bleibt die ganze Zeit im Halbdunkel verborgen. Naja, vielleicht morgen.
LG Stefan

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15 Jun 2013 13:01 #292068
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Tag 15 – 2. Mai
Heute haben wir uns ein Frühstückspaket richten lassen. So kommen wir unmittelbar nach Sonnenaufgang los zu unserem ersten Gamedrive am frühen Morgen. In der Nähe soll gestern morgen ein Leopard gesehen worden sein, ein lohnendes erstes Ziel. Leider erfüllen sich unsere Hoffnungen nicht, kein Leopard weit und breit am angegebenen Wasserloch.
Nach einiger Zeit fahren wir den Rhino-drive in der Hoffnung, vielleicht einen der Namesgeber zu entdecken. Aber auch hier Fehlanzeige. Dafür Steinböckchen, Hartebeests und ein paar Gabelracken. Auch einige Strauße flüchten vor uns in die Büsche.







Etwas später, kurz vor Halali, passiert es: Unser Hyundai vollführt bei rund 30km/h ohne Vorwarnung einen wilden Eiertanz und wir landen mit lautem Getöse und einem ordentlichen Rumms im Unterholz am Straßenrand. Meine Güte, jetzt erst mal tiiiief durchatmen! Was nun ? Ich stelle fest: Der Motor läuft noch. Rückwärtsgang und Vollgas, mit ein paar Anläufen schaffen wir es aus eigener Kraft zurück auf die Straße. So, jetzt erst Mal ein Gang rund ums Auto:
Die Fahrertür ist total verbeult, öffnet und schließt aber noch ganz normal. Die Frontschürze ist ordentlich verkratzt und hängt auf der Fahrerseite etwas schief, zudem fehlt das Nummernschild. Eine Suche im Gebüsch ist erfolglos, das Schild bleibt verschwunden.
Auch die A-Säule auf der Fahrerseite hat eine Delle. Die Reifen sind unbeschädigt, das ist gut. Flüssigkeiten verlieren wir auch nicht, ebenfalls gut. Ein Funktionstest verläuft positiv: Alles funktioniert wie es soll: Schaltung, Bremsen, Licht. Wir kommen zu dem Schluß, daß es sich wohl „nur“ um ein kosmetisches Problem handelt und die Sache durchaus auch ganz anders hätte ausgehen können. Der Schreck sitzt uns aber ordentlich in den Knochen. Was machen wir jetzt ? Ganz einfach: Erst mal Frühstücken! Wir haben ja noch unsere Lunchpakete, und so fahren wir zum nächstgelegenen Wasserloch und vertilgen den Inhalt unserer Fresspakete.
Die Stimmung ist aber ziemlich dahin, und so fahren wir ins Camp zurück. Wir müssen ja die Mietwagenfirma informieren und vielleicht auch vorsichtshalber die Polizei ?
Die Dame an der Rezeption rät uns, nach der morgigen Abreise von Halali die Polizeistation in Outjo aufzusuchen. Damit hat sich die Planung mit dem Lindequist-Gate erledigt. Ich schaue in den Mietwagenunterlagen nach: In Otjiwarongo gibt es eine Avis-Filiale. Da müssen wir morgen auf dem Weg zur Frans Indongo Lodge sowieso durch, dann können wir morgen dort Meldung machen. Heute könnten wir bestenfalls dort anrufen, bringt ja aber auch nichts. Das Auto ist ja zum Glück nach wie vor fahrtüchtig und wir können unsere Reise fortsetzen.
Wir beschließen, uns die Laune nicht verderben zu lassen (leichter gesagt als getan) und nach der obligatorischen Siesta einen weiteren Gamedrive zu machen.
Auf der Hauptstraße in Richtung Namutoni ist erst mal Stau. Eine Elefantenherde futtert beidseits der Straße, ein „Schülerlotse“ steht mitten auf der Straße und droht jedem, der nicht in ausreichendem Abstand warten will. Es dauert eine ganze Weile, bis sich die Herrschaften auf eine Straßenseite geeinigt haben. Aber der Lotse hat offenbar Spaß an seiner Rolle und beharrt auf einem gewissen Sicherheitsabstand, obwohl der Rest der Herde schon längst in den Büschen verschwunden ist.



Endlich trollt auch er sich. Unser Zeitplan ist aber dahin, die ganze Aktion hat gut und gerne 45min gedauert. So erfreuen wir uns an Zebra- Springbock- und Gnuherden beidseits der Straße, auch Giraffen und Impalas sind zu sehen.







Später, schon auf der Rückfahrt, erspähen wir ein Spitzmaulnaßhorn im Gehölz, direkt an der Straße. Loeffelinchen ist ganz aus dem Häuschen, blieben ihr doch die Nashörner gestern abend versagt. Wirklich fotogen mag es sich aber nicht postieren, es bleibt lieber halbverborgen im Gebüsch.



Am Abend zieht es mich noch mal zum Wasserloch am Camp. Ein einzelnes Nashorn verbreitet gepflegte Langeweile.



Als noch zwei halbstarke Elefanten auftauchen, kommt Leben in die Bude (bzw. ans Wasserloch). Einer der Jungbullen glaubt, er müsse dem Nashorn zeigen, wer hier der Boss ist. Ein Schnauben und zwei, drei Sätze des Nashorns in Richtung Jungbullen stellen das klar, und die Elefanten beschließen, die Zeit bis Sonnenuntergang auf der anderen Seite des Wasserlochs zu verbringen.



LG Stefan

Die Reise unseres Lebens: Antarktis 2018/19
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Letzte Änderung: 23 Jul 2013 13:02 von loeffel.
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15 Jun 2013 13:08 #292069
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Tag 16 - 3. Mai
Heute ist Abreisetag, wir verlassen Etosha. Unsere Meinung über den Park ist zwiegespalten: Einerseits ist die Tierwelt und ihre schiere Anzahl höchst beeindruckend, andererseits drückt der Unfall unsere Stimmung. Auch Halali konnte uns nicht restlos überzeugen: Raumbeleuchtung und Klimaanlage sollten schon funktionieren, wenn ein neuer Gast eincheckt. Auch das Restaurant hat uns nicht wirklich gefallen. Alles in allem kein Vergleich zu den bisherigen Unterkünften. Vielleicht sind wir ja auch schon ein wenig verwöhnt, oder der Crash wirkt in unserer Gesamt-Wahrnehmung dämpfend. Vor allem aber die Tatsache, dass das Wasserloch am Abend nicht per Rollstuhl erreichbar ist, führt in unserer persönlichen Bewertungsskala zu dickem Punktabzug. Allerdings war Halali auch schon eine Ausweichunterkunft, das bevorzugte Okaukuejo war schon 5 Monate vorher ausgebucht.
Unser persönliches Fazit: Beim nächsten Mal noch früher buchen, und auf keinen Fall mehr Halali.



Zunächst steht mal der Besuch des Polizeireviers in Outjo auf dem Programm. Sowas ist schon ein besonderes Erlebnis, auch wenn man (nicht nur) im Urlaub auf so etwas gerne verzichten kann.
Während Loeffelinchen also im Auto wartet, betrete ich gespannt die Polizeistation und finde mich vor einem vergitterten Schalter wieder. Nachdem ich mein Anliegen vorgebracht habe, begleitet mich ein Beamter zum Fahrzeug, nimmt die Fahrzeugdaten auf und begutachtet den Schaden. Das fehlende Nummernschild vorne scheint kein Problem zu sein. Zurück im Revier, darf ich durch die neben dem Schalter befindliche Tür eintreten und im Nebenraum auf einem zerschlissenen Stuhl Platz nehmen. Die anschließende Unfallaufnahme dauert über eine Stunde und füllt ein 4-seitiges Formular. Obwohl wir beide so was wie Englisch sprechen, kommt es immer wieder zu Verständigungsproblemen und ich weiß nicht, wer mehr geschwitzt hat, der Beamte oder ich. Für das ganze brauche ich übrigens: Mietvertrag fürs Auto, nationaler und internationaler Führerschein sowie die Reisepässe von mir und meiner Frau.
Endlich ist es geschafft, und die Frage nach einer Kopie bejahe ich natürlich. Das kostet 40N$, die ich leider nicht passend habe. Da man mir nicht herausgeben kann, muß ich draußen an der gegenüberliegenden Tankstelle wechseln. Zurück auf dem Revier reiche ich stolz zwei 20N$-Scheine an den Polizeichef persönlich. Scheinbar darf er als einziger diese Geldangelegenheiten regeln. Er strahlt mich mit breitem Lachen an, fragt, ob es mir in Namibia gefällt (was ich bejahe). Mit einem „We are here to assist you“ tackert er genüsslich die beiden Scheine mit der Quittungskopie zusammen. Dann verschwindet diese Einheit in einem mannshohen Tresor. Ich bekomme die Originalquittung und eine beglaubigte Kopie des Unfallberichts. Dann ist die Prozedur endlich beendet und ich kehre zur Loeffeline zurück, die im Auto schmachtet und schon wilde Verhaftungsszenarien vor ihrem geistigen Auge hatte.
Aber es ist alles gut, und endlich geht’s weiter nach Otjiwarongo, wo wir bei der Avis-Mietwagenstation vorbeischauen, um den Fahrzeugschaden zu melden.
Die Dame von Avis ist sehr nett und fragt als erstes, ob uns was passiert ist. Dabei fällt mir auf, dass in Halali niemand danach gefragt hatte. Ein Mitarbeiter checkt das Auto durch, während wir das Unfallprotokoll von Avis ausfüllen. Das polizeiliche Unfallprotokoll kopiert die Dame zur Vorsicht, meint aber, es sei wohl nicht unbedingt nötig, da ja kein anderes Fahrzeug beteiligt war und auch kein Personenschaden entstanden ist. Sie wird die Unterlagen an die Filiale am Airport übermitteln, wo wir das Auto ja in ein paar Tagen zurückgeben müssen. Sie prüft auch unseren Mietvertrag und meint, dass der Schaden vollständig von der Versicherung abgedeckt sein sollte, Probleme seien keine zu erwarten.
Der Mitarbeiter hat in der Tat keine Funktions- oder Sicherheitseinschränkungen am Fahrzeug festgestellt und die lose hängende Frontschürze an der Fahrerseite provisorisch mit Klebeband fixiert.
Mit warmen und herzlichen Worten werden wir verabschiedet und man wünscht uns schöne restliche Urlaubstage auf der Frans Indongo Lodge. Die Dame von Avis schwärmt in höchsten Tönen von der Lodge, die wir nach kurzer Fahrt und ohne Probleme erreichen.
Jetzt, wo die Formalitäten mit Polizei und Mietwagenfirma erledigt sind, fällt uns ein Riesenstein vom Herzen und das tolle Namibia-Urlaubsgefühl stellt sich wieder ein.

(Oje so viel Text. Aber keine Angst, jetzt kommen endlich auch wieder ein paar Bilder.)

Die Frans Indongo Lodge begeistert uns. Wir haben ein eignes rietgedecktes Häuschen, barrierefrei und sehr geräumig.





Wir erkundigen uns nach dem Gamedrive (heute leider nicht mehr, also morgen) und dem Cheetah Conservation Fund (CCF). Den wollen wir gerne besuchen und können geplante Aktivitäten schon hier buchen und einfach mit der Zimmerrechnung bezahlen. Praktisch, das machen wir und bekommen einen entsprechenden Voucher.
Anschließend müssen wir natürlich auf die große Veranda, von wo aus man einen herrlichen Blick über das weite Umland hat und alle möglichen Antilopen beobachten kann. Bei einem Savannah Dry (bzw. light) leuchtet die Landschaft in betörenden Farben, als die Sonne hinter uns versinkt. Ein Herr neben mir baut umständlich ein beeindruckendes Foto-Equipment auf ein Stativ. Dazu platziert er einen Riesenblitz auf der Kamera und blitzt ohne Unterlass in die Savanne. Bei Betrachtung der Ergebnisse runzelt er die Stirn, und so wie es aussieht, löscht er alles wieder. Wird wahrscheinlich nicht viel drauf gewesen sein so mit Blitz in die unendliche Savanne. Fehlende Grundkenntnisse der Fotografie lassen sich leider nicht durch aufwändige und teure Ausrüstung kompensieren. So packt er enttäuscht zusammen.
Ich hingegen fotografiere aus der Hand und stütze bestenfalls die Kamera am Zaun ab.



Abends gibt es ein leckeres Menü, das wir jetzt wieder in vollen Zügen genießen können. Für uns ist jetzt wieder Urlaub, und wir sehen dem nächsten Tag voller Vorfreude entgegen.
LG Stefan

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Letzte Änderung: 22 Sep 2015 08:58 von loeffel.
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15 Jun 2013 13:12 #292071
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Tag 17 – 4. Mai
An unserem letzten „richtigen“ Urlaubstag in Namibia haben wir noch mal volles Programm.
Nach dem Frühstück fahren wir rund 90 min zum CCF, wo wir um 10 Uhr an der etwa einstündige „Safari“ durch die großen Freigelände teilnehmen wollen.



Die Geparden, denen wir hier begegnen, sind „Dauergäste“, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr ausgewildert werden können. Zur Zeit gibt es 49 dieser Geparden. Grundsätzlich werden verletzte oder verwaiste Geparden auf der Station aber aufgepäppelt und wieder ausgewildert.
Die Dauergäste leben und sehr großen umzäunten Freigeländen, also in natürlicher Umgebung. Allerdings werden sie gefüttert und jagen nicht mehr selbst – Es sei denn ein vorwitziges Warzenschwein hat sich unter dem Zaun durchgebuddelt.
Gepardensichtungen sind auf diesen Rundfahrten quasi garantiert. Das kommt uns sehr entgegen, haben wir bis jetzt doch weder Geparden noch Löwen gesehen. So kommen wir zumindest in den Genuss der Begegnung mit Geparden.
Die Tour ist sehr schön und informativ, man kommt bis auf wenige Meter an die Tiere heran.
Einer der Höhepunkte ist eine Gepardin, die einen großen fleischigen Knochen durch das hohe Gras schleppt und dann genüsslich daran herumkaut.











Die anschließende Führung zeigt die diversen Aktivitäten der Stiftung für den Gepardenschutz. Eine Gepardenfütterung rundet unseren Besuch ab und zieht regelmäßig relativ viele Touristen an, was bei der Finanzierung der Stiftung hilft.



Am frühen Nachmittag kehren wir von diesem gelungenen Ausflug zur Lodge zurück. Zeit genug für unsere Siesta vor unserem letzten Gamedrive dieses Urlaubs. Wir sind sehr gespannt, da auf dem Gelände der Lodge einige Tiere leben, die es sonst nicht in Namibia gibt (oder zumindest nicht hier in der Gegend). So sehen wir erstmalig Weißschwanz-Gnus. Dazu natürlich Oryx, Springböcke, eine Giraffe und ein paar andere Antilopen.







Aber unser Guide sucht etwas anderes. Immer wieder hält er an, untersucht Spuren und Dung („frisch – keine 24 Stunden alt“). Nach und nach kommen wir dahinter: Er will uns die weißen Nashörner zeigen, immerhin 6 Stück leben hier. Kreuz und quer fahren wir über das Gelände, weit und breit kein Lebenszeichen der Kolosse. Wir warten an einem Wasserloch. Unser Guide wird unruhig, die Sonne geht gleich unter. Still jetzt! Da – eine Bewegung in den Büschen. Und da sind sie: Drei Breitmaulnashörner tasten sich schnüffelnd und lauschend aus dem Gebüsch in Richtung Wasserloch. Welch ein Anblick! Im Gänsemarsch trotten sie ans Wasser. Schade, dass es jetzt so dämmrig ist und Gebüsch die freie Sicht auf die Tiere verhindert. Aber ein Versetzen des Fahrzeugs würde die Tiere vertreiben. Wir spüren förmlich die Nähe der Tiere und sind überwältigt. Dann trollen sie sich schon wieder.









Wir tun es ihnen gleich, denn es wird schnell dunkel und das Abendessen wird auch bald serviert.

LG Stefan

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