Tag 8 – 26. April
Warum klingelt dieser Sch …sswecker denn heute so früh ? Ach ja, heute ist ja die Tour zum Sossusvlei und die startet um 6 Uhr morgens. Also raus aus den Federn und startklar machen. Kurz nach 6 treffen wir uns vor dem Eingang der Lodge mit Paulus, unserem Guide für die heutige Tour. Er steht uns einen halben Tag zur Verfügung, wir können die Tour ganz nach unserem Belieben gestalten, erklärt er uns. Loeffelinchen darf auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Der Rollstuhl ? Ja klar, den nehmen wir mit, hinten ist ja genug Platz. Schließlich fährt ja außer uns keiner mit.
Die Lodge liegt direkt vor dem Parkeingang und wir beobachten, dass sich vor dem Tor bereits eine ansehnliche Autoschlange gebildet hat.
Alle warten auf die Toröffnung zum Sonnenaufgang, und wir reihen uns ein. Eine Parkwächterin schreitet die Autos ab und trägt irgendwelche Daten in eine Liste ein. Sie winkt Paulus zu, den sie offenbar kennt, und wir dürfen direkt vors Tor fahren. Meine Bemerkung über unsere Pole Position quittieren Paulus und die Parkwächterin mit schallendem Gelächter.und ich bin nun sicher: Das wird ein Supererlebnis.
Und dann geht’s los. Mit den erlaubten 60 km/h fahren wir die Asphaltstraße entlang in Richtung Sossusvlei. Es ist noch frisch, und die Vliesjacke tut gut. Ein erster Stopp erfolgt an einem Aussichtspunkt, an dem wir ohne Guide mit Sicherheit vorbeigefahren wären. Die Aussicht ist grandios und die aufsteigenden Heißluftballons bilden die I-Tüpfelchen beim Anblick der Szenerie.
Dann fahren wir weiter, und Paulus erzählt einiges zur Landschaft und ihrer Entstehung. Wir überqueren den Tsauchab, der natürlich kein Wasser führt und nähern uns Stück für Stück den roten Dünen. Dann sind wir auf einmal mittendrin, rechts und links von uns riesige rote Dünen mit scharfen schwarzen Schatten wie aus den Bildbänden, die wir zur Reisevorbereitung verschlungen haben.
Wir halten an der Düne 45 und Paulus fragt, ob ich hinaufklettern möchte ? Klar will ich, zumindest ein Stück weit. Nach der Hälfte kehre ich um und suche noch ein paar Fotomotive am Fuß der Düne.
Jetzt wird es aber Zeit fürs Frühstück, da stimmen wir Paulus zu. Also fahren wir weiter bis zum Parkplatz, wo für die 2WDs alles endet. Wir aber fahren weiter durch den Tiefsand bis ins Sossusvlei, wo am Ende der Strecke unter Kameldornbäumen einige Holztische und -bänke aufgebaut sind.
Paulus packt aus: Erst mal eine Tischdecke, dann Kaffee, Tee, Wasser, Saft, Milch, Joghurt, Cerealien, Wurst, Käse, Obst, Brötchen, Muffins. Ich frage, wer noch alles kommt, und er lacht wieder, Nur wir drei. Und dann sitzen wir in der Namib und frühstücken ausgiebig bei angeregter Unterhaltung. Wir erfahren dabei einiges über Land und Leute.
So nebenbei erkundige ich mich nach dem Deadvlei. Das ist mit Auto bzw, Rollstuhl natürlich nicht erreichbar, aber wenn ich will, dann könnte ich ja hingehen, er würde dann mit Loeffelinchen auf dem Parkplatz warten. Natürlich will ich, und so fahren wir nach dem Frühstück noch ein wenig durchs Sossusvlei und stoppen am Parkplatz, von wo aus ich zum Deadvlei aufbreche. Von Paulus mit Wasser ausgestattet, stapfe ich durch den Sand und bin überwältigt von dieser einzigartigen Landschaft.
Im Vlei fotografiere ich bestimmt jeden Baumstumpf und kann mich von dieser Szenerie kaum lösen.
Schließlich kehre ich doch zum Parkplatz zurück und bin wohl insgesamt eine gute Stunde unterwegs. Paulus und Loeffeline empfangen mich gutgelaunt und dann wird es auch langsam Zeit für die Rückfahrt zur Lodge.
Jetzt, um die Mittagszeit, haben die roten Dünen einiges von ihrer Faszination verloren. Die langen dunklen Schatten sind verschwunden und die Dünen wirken konturlos in der flirrenden Mittagshitze.
Am Abend, nach der Siesta, steht noch die Sundownertour an. Wieder ist Paulus unser Guide, und es gesellt sich noch ein koreanisches Pärchen dazu. Wir fahren kreuz und quer durch das Gelände der Lodge, aber viele Tiere wollen sich heute nicht zeigen. Egal, die Tour ist trotzdem nett und die Aussicht am Sundowner-Platz sehr schön.
Beim Abendessen probieren wir u.a. noch Warzenschwein, und kurz darauf fallen wir auch schon hundemüde ins Bett.