THEMA: Tagebuchaufzeichnungen einer Wikingerin in Namibia
14 Nov 2012 20:16 #263061
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10.8.2012 Eagles View

Wir sind um 7 aufgestanden, alles gepackt und sind dann zum Frühstück gegangen.
Um 8:45 sind wir wieder startklar. Uns graust schon wieder für das Mörderstück bis Canyon Roadhouse. Dort wird wieder voll getankt. Ich schaue mich so lange ein bisschen um. Hier waren wir vor 4 Jahren und Erinnerungen werden wach. :)













Bis Seeheim geht sie Pad so, wir freuen uns aber auf Die B4 um endlich wieder siviliziert zu fahren. Es weht aber ein böser Seitenwind, so dass wir moderates Tempo halten. Nach fast 5 h sind wir in Klein Aus Vista angekommen; rekordverdächtig lang wahrscheinlich. :unsure:

Die Strecke war manchmal ein wenig abwechslungsreich, nach B1 gehört nicht viel dazu, aber meistens ziemlich eintönig.
Wir checken ein in Dsert Horse Inn und klären ab ob unser Auto die Strecke bis Eagels Nest problemlos schaffen wird. Kein Problem sagten sie. Na dann, Augen zu und durch :pinch:

Wir nehmen noch Sachen zum Grillen mit –Rumpsteaks- und fahren die 7 km auf sandige Piste bis Eagels Nest.







Eagels View ist das größte und schönste der 8 Häuser, habe ich per Mail reservieren lassen. :) :)
Es ist einfach grandios. So habe ich mir das erhofft, nach den vielen Berichten im Forum.
Ein großer Felzbrocken ist in das Haus integriert, richtig urig sieht es aus.
Der Tisch ist liebevoll gedeckt, der Kühlschrank voller Getränke und das Weinregal ist auch gut gefüllt. Hier lässt es sich leben. :lol:


















Einsamkeit, Weite, Stille und prächtige Sonnenuntergänge - das ist hier das Ambiente. Die 8 Chalets schmiegen sich an einen Berghang und bieten einen einzigartigen Ausblick in die Wüste.







Albertino macht dann den Grillmeister und ich mische die GT´s.






Während dem Grillen sippen wir unseren Aperitif und machen ein paar Fotos von Sonnenuntergang.












Die Wolkenfee ist mal wieder wo anders unterwegs. Die will gar nicht auf mich hören, vielleicht versteht sie meine Sprache nicht? :S

Das Essen war lecker, aber mindestens für 4 gedacht. Die Kartoffeln haben wir nicht gar bekommen, so haben wir die Würste und die riesigen Rumpsteaks mit Salat und gefüllten Toast gegessen, dazu eine Flasche Fairview Pinotage. Jetzt sitzen wir vor dem offenen Kamin, lesen und schlotzen den Rest.






Erkenntnis des Tages: Außer den Straßen die ziemlich sch… sind, :evil: ist NAM aber auch ziemlich toll……… :kiss: :kiss:





Wir machen die Vorhänge auf, liegen im Bett und schauen die Sterne und die Unendlichkeit der Wüste an......
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19 Nov 2012 18:05 #263609
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11.8.2011 Aus/Kolmannskuppe/Lüderitz

Times they are a changing oder trouble in paradise

CHANGE ist das neue Schlagwort von Commander in Chief, und hier ist tatsächlich ein CHANGE vonstatten gegangen, aber nicht im positiven Sinne.

Wir wachen auf zu graue, tiefhängende Wolken und Nieselregen. Das haben wir so nicht bestellt!!! :woohoo:
Bei dem Wetter können wir den Plan nach Kolmannskuppe und Lüderitz zu fahren gleich knicken. :evil:
Wir fahren Frühstücken und überlegen ob es ein Plan B gibt.
Ich mache mir auch Sorgen wegen dem Tok Tokkie Trail der morgen starten soll.
Inzwischen ist aus dem Nieselregen richtiges Regenwetter geworden.
Nach dem Frühstück, sitzen wir eine Weile vor dem Kaminofen und lesen. Als es anfängt hier und dort durch die Decke zu tropfen, macht es nicht mehr wirklich Spaß, und kalt isses auch. Egal wo wir unsere Stühle hinschieben, gerade dort fängt es als nächstes an zu tropfen. :angry:
Wir beschließen dann doch nach Lüderitz zu fahren, im Auto ist es wenigstens warm, und wenn wir so den ganzen Tag herumsitzen kommt Lagerkoller auf. Und zurückfahren ins Eagles Nest und den ganzen Tag in Bungi zu verbringen macht auch keinen Sinn.

Das war eine kluge Entscheidung. ;)
Kurz vor Kolmannskuppe klärt es auf und um 11:30 sind wir dort. Außer uns sind kaum Leute da, wir haben die ganze Geisterstadt praktisch für uns alleine.







Ich versuche den Quintessenz meiner Recherche über Kohlmannskuppe wieder zu geben:

Kolmannskuppe im Südwesten Namibias erzählt ein zeitlos schönes Märchen von Reichtum und Enttäuschung, von Aufstieg und Fall, von kolonialem Imponiergehabe und seiner Vergänglichkeit.











Konnte es für August Stauch, Oberbahnmeister der Deutschen Reichsbahn, eine trostlosere Perspektive geben, als Gleise vom Flugsand freizuschaufeln - gegen einen penetranten Wüstenwind? Ort dieses aussichtslosen Ringens mit den Elementen: "Grasplatz", gelegen zwischen Kilometer 18 und 27, ein gottverlassener Flecken in der Namib-Wüste, nur zwei Haltestellen von der Stadt Lüderitz entfernt. Selbst der Name war eine Täuschung, denn am "Grasplatz" wuchs nichts, vor allem kein Gras.











Doch 14. April 1908 fand hier ein kleines Wunder statt: Das Leben des aus Thüringen stammenden Asthmatikers, dem sein Arzt geraten hatte, des Klimas wegen nach Deutsch-Südwest auszuwandern, änderte sich schlagartig. Sein afrikanischer Hilfsarbeiter Peter Zacharias Lewala überreichte Stauch einen glitzernden Stein. "Sieh mal Mister, moy Klip (schöner Stein)", soll Lewala gesagte haben. An dieser Stelle verliert sich auch schon wieder die Spur des jungen Arbeiters, dessen Fund ein lebensfeindliches Stück Wüste in eine Art afrikanisches Las Vegas verwandeln sollte.














Und so begann der Aufstieg August Stauchs zum deutschen Diamantenkönig Er gründet die Diamantenschürfgesellschaft Kolmannskuppe. Bereits im Juli 1908 wurde das Märchen von den Diamanten auch in Deutschland erzählt, das Reich wurde vom Diamantenfieber gepackt. Glücksritter brachen in die Wüste von Deutsch-Südwest auf.

(ein paar Sanitäre Anlagen für Annick)









Vom zwölf Kilometer entfernten Hafen in der Lüderitzbucht schleppten Ochsenwagen alles in die Diamantenstadt, was ein Leben in den heimischen vier Wänden angenehm machte: Badewannen, Armaturen, Kühlaggregate, Sportgeräte, Grammophone, Toiletten mit Wasserspülung, sogar ein Röntgengerät (das erste in Afrika) für das örtliche Krankenhaus. Man pflanzte Bäume in die Wüste, baute ein Schwimmbad, eine Limonadenfabrik, eine Volksschule, den Kegelklub "Gut Holz", ließ die Straßen mit elektrischen Laternen beleuchten.








Der Tag für die 300 Deutschen mit ihren 40 Kindern begann mit frischen Brötchen, er klang mit französischen Schampus aus. Nur das Wasser blieb stets knapp. Es musste zunächst mit dem Tankschiff vom Kap geliefert werden, wurde anschließend auf Ochsenwagen verladen und in die Wüste gekarrt. Später baute man an der Küste eine Meerwasserentsalzungsanlage, die von einem eigens errichteten Elektrizitätswerk betrieben wurde.









Kolmannskuppe hatte schon im Jahr fünf seiner Existenz den Ruf, die reichste Stadt Afrikas zu sein. Mehr als eine Tonne edler Steine wurde allein bis 1914 im Sperrgebiet gefördert. Mit Beginn des 1. Weltkriegs begann der Abstieg und Todeskampf, der vier Jahrzehnte lang dauern sollte. Bereits 1931 galt Kolmannskuppe als zu 95 Prozent ausgebeutet. Die Karawane war längst weitergezogen und in Kolmannskuppe begann sich der Sand der verlassenen Gebäude zu bemächtigen.....










Als wir nach Lüderitz weiterfahren, wird das Wetter immer besser und wir sind froh, dass wir Aus verlassen haben.

Lüderitz ist ein etwas verschlafener Ort, der aber gerade daher seinen Reiz hat. Die Gründerstadt Namibias – sie zählt heute ca 20.000 Einwohner – am Rande der Namib Wüste wurde einst auf den nackten Granitfelsen gebaut und ist den oft stürmischen Atlantikwinden ausgeliefert wie kein anderer Ort in Namibia. Auch Seenebel und gelegentliche Sandstürme tragen zum rauen Klima in Lüderitz bei.








Es ist eine sehr farbenprächtige kleine Stadt, bedingt durch die zahlreichen aus der deutschen Kolonialzeit stammenden und liebevoll gepflegten Bauten im damals beliebten Jugendstil und wilhelminischen Baustil.







Überragt wird die Stadt von der evangelisch-lutherischen Felsenkirche aus dem Jahre 1911 sowie vom Goerke Haus mit seinem blauen Dach und seiner Sonnenuhr.
Von der Kirche aus, schaut man auf das Nest Hotel hinunter.









Auf dem Weg zur Felsenkirche, die übrigens verschlossen war, wie alle Kirchentüren in NAM an denen wir gerüttelt haben, kehren wir in Diaz-Kaffee ein und trinken Kaffee und essen Waffeln dazu.

Wir laufen die Waterfront entlang, bevor wir wieder nach Aus aufbrechen.







Desto näher wir Aus kommen, umso bedrohlicher werden die Wolken.
Vor Garub schüttet es wieder und wir lassen dort die Rösser links liegen.
Flüsterton an: Sie haben uns vor 4 Jahren auch nicht gerade begeistert. Flüsterton aus.

In Desert Horse Inn holen wir noch unser Grillgut und das Frühstück für den nächsten Morgen. Wir lassen uns noch beraten welche Pad wir am nächsten Tag nehmen sollen.
Wir schaffen es dann mit dem letzten Tageslicht, man verschätzt sich hier schnell, in unser Superchalet und sind froh, dass wir es mit dem Playmo geschafft haben!

Aber zu früh gefreut. Es ist dunkel und es bleibt dunkel. Wir suchen unsere Stirnlampen und versuchen herauszufinden whats up, aber nada, null zero…….
Kein Licht.
Popo kalt und regnerisch ist es noch dazu. Wir laden unsere T-Bone Steaks wieder ins Auto, die wollten wir in der Pfanne braten, und kurven, mit das Herz in der Hose, zurück ins Basislager. Dort geben wir unser lecker Grillgut wieder ab und erklären den Sachverhalt.
Wir sollen im Restaurant essen und sie schicken Jemand der nach dem Rechten schaut.
Das Essen war bis jetzt das schlechteste in Namiba, aber ob es wirklich nicht gut war oder ob es an unsere jetzt ziemlich schlechte Laune lag, I don´t know.
Nach dem Essen sagt man uns wir sollen in der Bar warten, wo wir all for free haben bis wir näheres erfahren.
Schon wieder sitzen wir vor dem Kaminofen von heute Morgen. Jemand hat den Ofen total voll mit Holz gestopft, kein Scheit mehr passt hinein. Es fängt alles auf einmal Lichterloh an zu brennen, der Ofen fängt an zu zittern und rütteln und Puff, implodiert die ganze Kiste. Das Glas und brennende Scheiter fliegen durch die ganze Bar, uns ist gottlob nichts passiert, aber jetzt reicht es auch. Ich will jetzt eigentlich nur noch ins Bett.

Dann kommt der Lichtversteher zurück und sagt da kann man machen nix. Der Umformer von der Solarenergie ist kaputt und kein Ersatzteil weit und breit. Das gelobe ich mir!

Sie machen den Vorschlag, so viele „Tranlampen“ zu organizieren wie möglich, damit wir was sehen können. Einer fährt voraus damit + 2 Säcke Brennholz und wird alles vorbereiten.
Der Lichtversteher fährt unser Auto, da wir Schiss haben mit dem Auto noch mal im Dunkeln auf der Straße zu fahren. Er wird dann von Nr.1 wieder mit zurück genommen.

Es sieht dann richtig romantisch aus als wir kommen, überall Lämpchen und Feuer im Kamin.
A... kalt ist es aber trotzdem.

Es ist ziemlich spät als wir ins Bett gehen, wir haben noch unsere Tasche für den TT-Trail Packen müssen. Wir wollen ganz früh aufstehen und mit dem ersten Tageslicht wegfahren um dort rechtzeitig anzukommen.
Wir haben auch noch 2 Säcke Grillholz im Auto und einigen uns darauf, dass wer Pippi muss oder sonst nicht schlafen kann, Holz nachlegt.
Das war dann gar nicht schwer, weil um Mitternacht fängt es an zu Stürmen, der Wind heult an den Hausecken und ich komme mir vor wie in ein Roman von Emily Bronte - Wuthering Heights.
Nur, ich bin nicht Nelly Dean und Albert hat auch nichts gemeinsam mit Heathcliff.
Um 5 legt Albert das letzte Holz auf, dann haben wir 4 Säcke verfeuert....
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21 Nov 2012 18:39 #263976
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12.8.2012 Tok Tokkie Trail Tag 1

Um 5:30 stehen wir auf, machen Katzenwäsche und ziehen uns vor dem Kamin an. Dort sorgt die Glut für einigermaßen erträgliche Temperaturen. Ich mache einen großen Pott Tee, Hunger haben wir nicht.
Aus dem Frühstückpaket mache ich noch ein paar Vesperbrote für unterwegs.

Der Playmo wird geladen und 6:30 sind wir on the Road again……
Es ist saumäßig kalt, als wir aus dem Schutz der Berge kommen sind die Felder und die Gravelpad weiß gefroren!!

Wir verlassen Aus bei Frost und Nebel






Wir haben ein bisschen Angst, dass es rutschig sein kann, es geht aber alles gut.
Auf Rat von den Leuten in Desert Horse Inn wollen wir die D707 fahren. Das war auch der ursprüngliche Plan, aber da wir zwischen 12-13 Uhr im TT-Farmhaus sein wollen und wir nichts über den momentanen Zustand der Strasse wissen, waren wir hier unsicher.
Die D707 soll einer der schönsten Pads Namibia sein, und es ist tatsächlich so! Rechts die Tirasberge, links die Sanddünen des Namib Naukluft Park. Die Sonne scheint inzwischen vom wolkenlosem Himmel und es ist atemberaubend schön. Die Strasse selbst ist in einem super Zustand und es läuft wie geschmiert. Nur die letzten km sind etwas steinig, inzwischen sind wir aber schlimmeres gewöhnt. In Betta wird mal getankt und Pause gemacht.













Wir kommen erstaunlich gut voran, und erreichen das TT-Farmhaus kurz nach 12. Die letzten 11 km Farmpad übergehen wir stillschweigend. Wir haben mal wieder das Auto getragen......







Ein italienisches Pärchen, Maura & Luca, ist schon da, wir warten noch auf eine deutsche Familie aus Chemnitz.



Sie trudeln dann auch ein, sie haben die Fahrzeit ein bisschen verschätzt. Es gibt noch ein leckeres Mittagessen bevor wir starten.

Das Wetter ist etwas windig, aber sonnig und mit angenehmen Temperaturen.
Wir müssen nur unser Rucksack mit Wasserflaschen, Kamera, Fernglas und sonstigen Kleinigkeiten tragen. Das restliche Gepäck wird zu den jeweiligen Übernachtungsstätten gefahren. Zum Ausgangspunkt wurden wir noch mit dem Auto gebracht. Das ist dann auch das letzte Auto, das wir in den nächsten zwei Tagen sehen.







Tjambiru, unseren Guide, den der Einfachheit halber alle nur Domingo nennen, gibt letzte Verhaltensmaßregeln: beim Laufen ein wenig den Untergrund im Auge behalten – wegen giftiger Kriechtiere –, ausreichend trinken, einen Hut aufsetzen und statt kurzer Hosen lange tragen.







Jetzt folgt auch schon der Marschbefehl. Wir laufen in Gänseformation dem kräftig ausschreitenden Domingo hinterher, es geht durch die Pro-Namib, weg vom Farmhaus, weg von der Zivilisation, hinaus aufs unendlich scheinende Dünenmeer, dem Unbekannten entgegen......









Überall wächst das sich abgerolltem Natodraht ähnelnde Straußengras. „Ein Gras mit Attitüde“, wie Domingo lachend erklärt. Ein weiterer Pluspunkt für die langen Hosen.





Wir sehen noch Springböcke und schauen uns auch den Namensgeber des Trails an:
Den Tok Tokkie Käfer










Nach 2 h Gehzeit erreichten wir unser erstes Nachtlager. Die guten Geister des Camps sind Franz und Belinda. Wir genießen bei einem Gin Tonic die Stille der afrikanischen Nacht.
Als Abendessen gibt es Kürbissuppe, Zebrarouladen und als Nachtisch warmer Schokoladenpudding.


















Danach erklärt uns Domingo noch einige Sterne am Nachthimmel bevor es zeitig ins Bett ging. Dort erwartete uns eine herrliche Überraschung - eine Wärmflasche!! Obwohl es tagsüber recht heiß ist, kühlen die Nächte in der Wüste sehr ab. Schon beim Abendessen brauchten wir eine warme Jacke und für jeden lag noch ein wärmender Poncho bereit.











Mitten in der Einsamkeit sind paarweise Feldbetten aufgestellt, jeweils im gebührenden Abstand zum nächsten „Doppelzimmer“. Darunter ein kleiner Teppich, so dass niemand mit sandigen Füßen in die Bettrolle kriechen muss. Mit Strickmütze, Socken und Skiunterwäsche wursteln wir uns in die Bettrolle hinein. Daneben eine Gepäckablage – die Reisetaschen werden von der Begleitmannschaft transportiert –, ein Beistelltischchen, ein Kanvas-Waschbecken.





Darüber: das Himmelszelt.....


freundliche Leihgabe aus dem www

Ich habe geschlafen wie im Mutters Schoß.
Anhang:
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22 Nov 2012 16:36 #264147
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13.8.2012 Tok Tokkie Trail Tag 2

Am nächsten Morgen werden wir um 6 von Domingo mit einer Tasse Tee oder Kaffee geweckt. Franz füllt warmes Wasser in das Waschbecken – welch Luxus doch beides
ist. :)











Zum Frühstück gibt es Müsli, Joghurt, Brot und Aufschnitt - alles liebevoll hergerichtet.
Kurz nach 7 sind wir startbereit. Los geht’s über die ersten Dünen, manchmal ein Schritt hinauf dann 2 Zurück in den teilweise weichen Sand.


















„Stop“, ruft Domingo unvermittelt und deutet mit seinem nun als Zeigestab dienenden Stock auf einen etwa Centstück großen Punkt im Sand. Der Eingang zum Bau einer Radspinne. Er markiert die Öffnung mit einem Grashalm und schiebt den Sand mit den Händen vorsichtig beiseite. Nach einigem Wühlen fördert er einen fast zehn Zentimeter langen Schlauch aus seidigem Gespinst zu Tage. Im Innern lauert das gespenstisch bleiche Insekt, auch „White Lady“ genannt. Lässt sich ein Beutetier verleiten, das Nest zu betreten, zieht es mit einem Faden, zack, die Falltür zu.















Den Vormittag verbringen wir damit, über den Horseshoe zu klettern. Oben angekommen gibt es eine Kaffeepause. Jetzt wissen wir warum Domingo diesen großen Rucksack trägt. Termoskannen mit Kaffee und Tee und selbstgemachte Muffins. Weiter geht es auf steinige Piste hinunter. Die Flächen, die wir danach durchwanderten, waren mit Feenkreisen übersät. Bis heute gibt es noch keine wissenschaftliche Erklärung, warum in diesen Kreisen keine Vegetation wächst.












Domingo zeigt auf eine Baumgruppe in der Ferne, dort werden wir Mittagspause machen.
Die Landschaft ist wunderschön, die Farben der Gräser wechselten von gelb bis saftiges grün. Dazu der orangene Dünensand und die hohen Berge im Hintergrund.








Der Rastplatz will nicht näher kommen, irgendwann haben wir es aber doch geschafft.
Nicht dass wir uns da nur unter ein Baum setzen. Nein, da steht ein Pavillon mit ein Liegestuhl für jeden. Und unsere Magic Box mit den Getränken ist auch schon da.









Es gibt Gemüsequiche, belegte Brote und hargekochte Eier.
Daneben steht ein Baum mit einem rießigen Gesellschaftsvogelnest.
Wir lehnen uns zurück, lauschen die Vögel und dösen alle ein.

Um ½ 3 geht es weiter und nach 2 h erreichen wir das nächste Nachtlager.
Es ist inzwischen ein bisschen windig, aber warm (noch). Frans und Bellinda sind auch schon da; es gibt warmes Wasser uns wir benützen alle die Eimerdusche



Wir lernen dazu und ziehen alle die Sachen für die Nacht schon an. Ich schon die Fleesmütze auf meine nassen Haare. Dort bleibt sie auch bis Ende des Trails. Ich bin gerade nicht lecker Mädche. :unsure:

Wir fühlen uns Pudel wohl und sind auch stolz auf unsere Marschleistung.
Wir gönnen und reichlich Aperitif aus der Magic Box und dann gibt es Pilzquiche, Wildgulasch mit Reis u. Salat und zum Schluß Apfelkuchen mit warmer Vanillesoße.
Ach, wie geht es uns gut!











Domingo schaut in den Himmel und meint es könnte in der Nacht Nebel geben. Wie Recht er doch hat.
Kurz nach 8 liegen wir wieder in unsere angewärmten Bettrollen, es wird ein bisschen Sterne geguckt oder auch gezählt. Albertino meint er hat ab 3000 auch schon manche 2x gezählt, aber egal.
Ich wache ca. 4 Uhr auf weil die Blase drückt. Ich überlege soll, soll nicht, quäle mich dann aber doch aus meinen warmen Kokon hinter den nächst besten Busch.
Als ich mich wieder hineingewurstelt habe, werden die Sterne auf ein Mal schwächer und dann ganz weg. Der Nebel ist da.

Ich ziehe die Haube über und schlafe weiter...........
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23 Nov 2012 15:26 #264249
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14.8.2012 Tok Tokkie Trail Tag 3

Um 6:15 kommt der Weckdienst mit Tee und warmem Wasser für die Katzenwäsche angeschlottert. Wir haben dicker, fetter Nebel und 4°, immerhin mit ein + als Vorzeichen, und es macht richtig Spaß aufzustehen. :woohoo:










Wir ziehen noch Windjacken über die Schlafmontur und darüber noch den Poncho. Franz und Bellinda frieren und sie tun mir richtig leid, der Frühstücktisch wird aber gedeckt wie immer. Ich trinke Kaffee und esse nur Porridge mit braunem Zucker, alles andere ist mir zu kalt. Mit viel Galgenhumor und Geschlottere sind wir 7:45 wieder startklar. Es weht ein kalter Wind, der dann aber den Nebel weg bläst. Um 9 scheint wieder die Sonne. So ist es in der Wüste, innerhalb kurzester Zeit große Temperaturschwankungen. :blink:










Domingo schreitet weiter zügig voran über die jetzt unbewachsenen Dünen. Eine Düne hoch zu laufen ist wie eine Rolltreppe entgegen der Laufrichtung hochsteigen. Es ist ziemlich mühsam wegen des weichen und nachgebenden Sandes.
Domingo erzählt, der Sand komme aus den Drakensbergen im Osten Südafrikas. Von dort hat ihn der Oranjefluss, gut zweitausend Kilometer mitgeführt. An der Flussmündung hat der Benguela-Meeresstrom die Sedimente mitgerissen und weiter im Süden wieder an Land gespült. Von dort hat der Südwestwind die feinen Körner landeinwärts getragen und so, nach und nach, diesen 95 000 Quadratkilometer großen Sandkasten angelegt, durch den unsere Gruppe seit zwei Tagen stapft.
„So was geschieht natürlich nicht über Nacht“, sagt Domingo.
Im Gegenteil: 80 Millionen Jahre habe das gedauert. „Es heißt, die Namib sei die älteste Wüste der Welt“, fährt er fort.








Domingo entdeckt dann ein Namaqua-Chameleon, den wurden wir niemals sehen.












Während der Wanderung besuchten wir NaDEET (Namib Desert Environmental Educational Project), wo uns bei einer kurzen Führung die Ziele des Projektes erklärt wurden und was die Schulkinder hier bei Ihren Klassenausflügen lernen können.

Gegen Mittag erreichten wir wieder das Tok Tokkie Farmhaus, an dem unser Trail zu Ende ist. Zum Abschluss gab es noch einen leckeren Kuchen, so dass wir die Weiterfahrt nach Sechsriem gestärkt in Angriff nehmen konnten.







Leider gingen diese Tage, denen wir der Natur so nahe sein durften, viel zu schnell vorbei.






Maura und Luca fahren in die Wolwedans Lodge, die Chemnitzer in der Sossusvlei Lodge und wir ins Desert Camp. Die Chemnitzer werden in der Lodge einen Tisch für 6 reservieren, dann können wir den Abend noch zusammen verbringen.

Wir bewältigen wieder die Farmpad, Maura & Luca warten am letzten Tor ob wir es auch schaffen. Nett! :)

Die restlichen 100 km; ein Kinderspiel.... :)
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24 Nov 2012 12:56 #264329
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14.8.2012 Tok Tokkie Trail Tag 3 nach Sesriem

Die Fahrt war wie gesagt ein Kinderspiel.... :)
Unterwegs nach Sesriem sehen wir noch große Zebraherden.







Wir beziehen unser „Zelt“ in Desert Camp, es liegt sehr schön in der Landschaft mit toller Aussicht von der Terrasse.
Die Lage fast direkt am Tor zur Sossusvlei finden wir genial. Das „Zimmer“ ist schön mit einem großzügigen Bad.














Wir haben beschlossen den Almauftrieb auf Düne 45 am frühen Morgen nicht mit zu machen, und schon gar nicht das morgendliche Rennen ins Dead Vlei. Da das Tor erst am Sonnenaufgang aufmacht, und wir mindestens 1 Stunde Fahrzeit bis zum Shuttleparkplatz brauchen, sehen wir darin keinen Sinn.
Wir schauen uns die Gegend ein bisschen an, ruhen uns aus von den "Anstrengungen" der letzten Tage bevor wir duschen und in die Sossusvlei Lodge fahren

In der S. Lodge trinken wir erst mal ein GT an der Bar bis die Chemnitzer kommen.
Welch geniale Idee mit der Tischreservierung. Sie haben hier mehr Gäste als Restaurantplätze, so sitzen viele draußen auf der Terrasse und das bei nicht gerade sommerliche Temperaturen. :woohoo: :woohoo:





Das Essen ist super, wir lassen uns Kudu und Oryx grillen. Was wir dazu, vorher vom Vorspeisenbuffet und danach vom Nachspeisenbuffet gegessen haben – ich weiß es nicht mehr. Nur dass es viel zu viel war. Und der Rotwein hat die Sache auch nicht schlechter gemacht. :P
Wir fahren zurück ins Desert Camp und stellen den Wecker auf 6:30. Wir gehen ins Bett und decken uns zu mit allem was es gibt.

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