THEMA: I did it : Busrundreise durch Namibia !
16 Mai 2011 12:34 #187556
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  • Topobär am 16 Mai 2011 12:34
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Champagner schrieb:
Wir suchen uns also recht ratlos schon mal einen Platz in dem 23-Sitzer-Bus. Da wir nur 11 sind, kann sich jeder einen Zweiersitz wählen
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16 Mai 2011 14:08 #187575
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  • estefe am 16 Mai 2011 14:08
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Hallo Champagner, lese mit Freude Deinen Reisebericht, weiter so.
LG Edith
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16 Mai 2011 16:01 #187583
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  • Champagner am 16 Mai 2011 16:01
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Sambezi schrieb:
Hallo,

was mich schon immer interessiert hat - hat so nen Bus in Namibia nen Klo an Bord????? Ich meine bei 50 Menschen in dem Ding, da muss doch bestimmt immer einer/eine......

Gruß

Also wir waren nun ja nicht 50, sondern 11 - und zwar 6 Frauen und 5 Männer.
Und bei uns lief das völlig unproblematisch ab: meine Schwester gründete gleich am ersten Tag zusammen mit Elke eine Interessengemeinschaft "Pinkelpause". Allerdings war es selten nötig, dass sie eingreifen musste, denn Tulivu kümmerte sich rührend um unsere menschlichen Bedürfnisse: Pinkeln und Essen durften nie zu kurz kommen! (Und für meine Schwester und ihn gabs auch noch Raucherpausen ;) ).


Die Pinkelpausen wurden immer ganz formell übers Mikrofon angekündigt: "Also, machen wir jetzt Doilettenpause, is richtig gutes Doilette / is nicht so tolles Doilette, aber geht / is Buschdoilette, die Häären bitte links raus, die Damen rechts über die Bahngleise - können Sie ohne Angst und ohne feste Schuhe raus, sin auch keine Tiere da die beißen tun, okeee???" Am besten hat uns immer das "okeee" gefallen - es ließ sich quasi eins zu eins mit Bahee's "nee" übersetzen :laugh:

Auf jeden Fall gabs nie Stress in dieser Angelegenheit - ich denke im großen Bus ist das ähnlich, man muss seine Chancen eben nutzen - und wenn man nur auf Vorrat, bzw. prophylaktisch pinkelt ;) Alleine mit der Anzahl der Büsche könnte es vielleicht mal knapp werden.....:blush:
Letzte Änderung: 16 Mai 2011 16:16 von Champagner.
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16 Mai 2011 16:57 #187591
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Also, nachdem wir das mit den Sattelschnecken...ähhh ...Schrecken....also Dickpens abgehandelt haben, können wir weiterfahren!

Übrigens: ich füge die Fotos immer so nach und nach ein, denn wenn ich alles am Stück hochlade, stürze ich meistens ab. Also nicht wundern, wenn Ihr hier reinschaut und noch keine Fotos seht: dann bin ich gerade bei der Arbeit!

ACHTUNG Aktuell, 19.13 Uhr : irgendwas stimmt nicht, ich kann gerade keine Fotos hochladen - muss mal meinen System-Administrator befragen :cheer:


Donnerstag, 28. April 2011 / bis zum Naute Staudamm

Frühes Frühstück (und wenn ich früh sage, meine ich das auch so: Wecken um 6 Uhr, Frühstück und Koffer vor die Tür um 6.45 Uhr und schnelle Abfahrt um 7.30 Uhr von der Anib Lodge. Von Anfang an hat es super geklappt, dass wir alle höchst pünktlich und zuverlässig waren, jeder Koffer war gepackt, Punkt 7.30 Uhr oder früher, wenn’s sein musste, standen wir am Bus, den Tulivu schon ausgefegt und mit frischem Wasser bestückt hatte. Kein einziges Mal musste der Bus noch mal zur Lodge zurück fahren, weil jemand etwas vergessen hatte. Eine wahrlich disziplinierte Truppe – so kann man Stress und Ärger vermeiden (ich fürchte aber, dass bei Zunahme der Teilnehmerzahl auch das Risiko auf undisziplinierte Gäste steigt).

Wir haben einen weiten Weg vor uns – Ziel ist heute die Fish River Canyon Lodge.

Doch zuerst sind die Köcherbäume dran. Ich hatte mir auf Grund der Forumsberichte nichts Tolles darunter vorgestellt – zumal wir ja nicht zum Sonnenuntergang dort waren, sondern vormittags. Aber zum Glück habe ich mich getäuscht. Als wir dort eintreffen, sind wir ganz alleine (ich weiß jetzt allerdings nicht, in welchem Köcherbaum“wald“ wir waren, es gibt ja, soviel ich weiß, quasi offizielle und andere). Hatte zwar die T4A-Karte dabei (alte Leidenschaft von mir, brauche immer eine Karte auf dem Schoß), aber dummerweise gerade da nicht aufgepasst, wo wir abgebogen sind. Werde das aber mal auf der GPS-Aufzeichnung nachprüfen (wenn Massa in der Nähe ist mit seinem Equipement).

Also, wir 11 Leutchen verteilen uns auf dem Gelände und jeder ist ganz alleine, um die Stille, das klare Licht, Vögel, die Steine, die Köcherbäume und das Gras im Wind, in das wir uns alle schon verliebt hatten, zu genießen und zu fotografieren.











Elffache Begeisterung – aber keine laute, sondern eine genüsslich stille!

In Keetmanshoop schickt Tulivu uns dann in den SPAR – Einkaufen fürs Picknick! (Anmerkung: in unserer Reise war Frühstück und Abendessen inkludiert, mittags hat der Guide uns irgendwo hingefahren oder es gab eben Picknick). Schließlich sollen wir ja auch ein bisschen das echte Leben kennenlernen – nicht alles nur durch die Busscheiben hindurch. Mit unseren diversen Keksen, Brötchen, Äpfeln und Bierchen (die sich prima im Buskühlschrank frisch halten ließen) fahren wir Richtung Naute Staudamm – beim Abzweigen von der B4 auf die D545 verlassen wir die Teerstraße!







Nach dem Picknick, das der Umgebung angepasst nicht sonderlich idyllisch, aber zweckmäßig ist, geht’s weiter Richtung Fish River Canyon Lodge (Fortsetzung folgt).
Letzte Änderung: 23 Jul 2013 19:42 von Champagner.
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17 Mai 2011 17:47 #187745
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  • Achim_Sch am 17 Mai 2011 17:47
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Ein toller Reisebericht, freue mich auf weitere Folgen!!!
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17 Mai 2011 19:32 #187765
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Donnerstagsnachmittag, 28. April 2011 / Fahrt vom Naute Staudamm zur Canyon Lodge

Weiter geht’s durch die Furt unterhalb des Damms und auf der D545 , bis wir auf die C12 Richtung Grünau stoßen. So, denken wir, jetzt sind wir auf einer C-Straße, das wird sicher wieder ein angenehmes Fahren.:whistle:

Selten so gelacht!!! In einem Affenzahn schießt Tulivu über eine Piste, die man bei uns nicht mal einem Traktor zumuten würde. Vergesst alles was Ihr jemals über deutsche Schlaglöcher nach dem letzten harten Winter gejammert habt – Weicheier sag ich nur !

Die Regenzeit hat voll zugeschlagen – laut Guide ist es selten so schlimm wie momentan und die Grader werden erst aktiv, wenn abzusehen ist, dass es nicht mehr regnet. Ausgewaschene Senken werden schräg durchfahren, um die Schläge abzumindern (nett gemeint – aber meistens wartet ganz unten in der Senke ein fieses, gut verstecktes Schlagloch darauf, uns einen unerwarteten Extraschlag zu verpassen!), viele Unebenheiten lassen sich aber einfach nicht umfahren – dann doch lieber gaaaanz schnell drüber weg als sich langsam durchzuquälen – das ist wohl Tulivu’s Strategie. :woohoo:

Wir sind auf jeden Fall hellwach da hinten – es gilt schließlich die Signale von vorne richtig wahrzunehmen und einzuordnen: Achim, inzwischen Beifahrer von Tulivu verwickelt ihn in Gespräche und lenkt ihn dermaßen ab, dass er noch mehr Schlaglöcher übersieht als sowieso, denn als braver Guide beantwortet er Achims Fragen natürlich mit Blickkontakt – Achim, wir lieben dich :angry: ! In diesem Fall muss man sich voll auf Herbert konzentrieren. Er kontrolliert die Strecke von seinem Sitz hinter Tulivu aus und erhebt sich immer vor einer Gefahrenstelle, um diese „im leichten Sitz auszureiten“. Für uns das Zeichen, sich krampfhaft festzuhalten, Wertgegenstände zu sichern und Hals- und Lendenwirbel mittels hoher Körperspannung unter Kontrolle zu bringen ;) .

Schlussendlich, als auch Achim das Problem in seiner vollen Tragweite erkennt (Andrea z.B. hatte erst vor kurzem eine Halswirbel-OP) wird ein doppeltes Kontrollsystem eingeführt: Achim warnt uns (und Tulivu) mit erhobenen Arm und einem lauten „ACHTUNG“ vor dem nächsten Loch, Herbert gibt das optische Hintern-Lupf-Signal.
Das Ganze klingt und sieht so kurios aus, dass wir uns vor Lachen kringeln – und uns natürlich ab und zu im falschen Moment entspannen.....
Wasserholen wird zum halsbrecherischen Abenteuer - man kann wählen, ob man kopfüber im Kühlschrank oder am Fuße der Treppe landen will :P

Anmerkung: wir sind später mal eine Strecke sowohl mit dem Bus als auch mit einem Allrad-Touri-Jeep (o.ä.) gefahren – es war in dem kleinen Fahrzeug definitiv angenehmer zu reisen – vermutlich hat das was mit dem Achsabstand zu tun. Oder so..... (Oder mit dem Fahrer? Tulivu meinte mal, er würde seeehr ungern spät an einer Lodge ankommen). Aber was soll’s – wir sind nun mal auf einer BUS-Rundreise, und was sollten wir sonst unseren Enkeln erzählen??

Die Strecke ist nicht gerade reizvoll – zum Glück tauchen kopflose Strauße



und irgendwann Bergzebras auf. Ahhhh, ich bin mal wieder im Glück, zumal mein Zoom ein besonders süßes Exemplar so richtig schön in den Bus reinholt – es steht wie ausgestopft dekorativ auf ein paar Felsen und macht seinem Namen alle Ehre!



Zum Glück hält Tulivu bei jedem noch so unspektakulärem Motiv (Springbock Nr.325) geduldig an, wenn wir das wünschen, denn Fotografieren während dieser Fahrt ist unmöglich! - die verlorene Zeit holt er gerne wieder bei der "Rallye Namib" rein ;)

Dann tauchen endlich Hinweisschilder auf die Lodge – und bald auch imposante Granitfels-Formationen auf.



Recht kaputt und durchgerüttelt laufen wir in der Canyon Lodge ein, das ist aber schnell vergessen, denn wir sind natürlich sofort begeistert vom mit blühenden Pflanzen bewachsenen Hauptgebäude und den kleinen Hexenhäuschen mitten in den Felsen.






Und einer unserer Zombie-Freunde wartet auch schon auf uns! (Ob sie wohl so quietschen, weil ihre Beinscharniere nicht geölt sind?)



Welch ein Empfang!

Inzwischen wird unser Gepäck wie immer aufs Zimmer gebracht (mit diesem Luxus hatte ich gar nicht gerechnet – was hatten wir in den USA bei unserer Selbstfahrerreise Koffer und Taschen – mit zwei Kids unterwegs – zu den Lodges geschleppt.....) und dann können wir uns auf dem Gelände umschauen und fotografieren. Es gibt unendlich viele Motive – das Licht spielt auch mit – und immer wieder läuft einem ein Gruppenmitglied über den Weg und jeder hat ein dämlich-glückliches Grinsen im Gesicht oder lässt ein staunendes "Wow!" hören.











Zum Sundowner-Walk gehen alle außer den drei „Problem-Knien“ Andrea, Detlef und Schwesterlein mit. Sehr netter kleiner Spaziergang hoch auf die Felsen, toller Ausblick, tolle Fotomotive und ein paar interessante Erklärungen, ein Schlückchen was zu trinken (ich entscheide mich gegen Alkohol, denn hier muss ich ja selber wieder runterfinden) – unbedingt zu empfehlen!














Während wir unterwegs sind, bekommt Schwesterherz Besuch: zuerst schaut ihr eine Sattelschrecke freundlich über die Schulter und dann steht plötzlich ein Pferd vor der Tür! (Leider gibt es davon keine Fotos!!)

Ich persönlich komme an diesem Abend auf den Geschmack von Gin Tonic – noch nie probiert! Die anderen überreden mich – und warum soll ich nicht auch ein bisschen Malaria-Prophylaxe betreiben?? Schmeckt nicht schlecht das Zeug und haut mich vor allem nicht so um wie Rotwein – ich werde mich die nächsten Tage dran gewöhnen!

Das Abendessen ist lekker – soweit ich mich erinnern kann. Starter wird serviert, Hauptgang ist Buffet und dann warten wir auf irgendwas mit Apfel zum Desert. Allerdings hat Tulivu mitbekommen, dass Achim am Vortag Geburtstag hatte – und so organisiert er, dass die Küchentruppe mit einer quietschgrünen Torte zum Gratulieren kommt. Okay, essen wir eben BASF-Kuchen (leider kein Foto davon, das ich hier reinstellen kann), geschmeckt hat’s nicht wirklich, aber lustig war’s – vor allem da Achim dann noch an die Bar geladen hat! Dort kommen wir mit dem Manager (Geschäftsführer oder was auch immer) der Lodge ins Gespräch, sehr informativ und auch lustig!

Morgen wieder volles Programm (Canyon und dann Fahrt nach Aus) – also ab in die Hütten!

Fazit Canyon Lodge: Beeindruckende Umgebung, Hexenhäuschen toll in die Landschaft integriert, Innenausstattung okay, z.T. originell – allerdings ist auch hier die Beleuchtung sehr schlecht. Wir merken dies insofern, als ja bereits um halb sechs rum die Sonne untergeht und wir abends immer schon alles für morgens hinrichten müssen, um rechtzeitig in die Startlöcher zu kommen. Auch im Restaurant ist es sehr dunkel und man sieht nicht wirklich, was man isst. Für meinen persönlichen Geschmack werden diese kleinen Minuspunkte vollständig durch die Wahnsinnsumgebung kompensiert – es gibt aber auch andere Mitreisende, die sich von der Dunkelheit sehr gestört fühlen. Zusätzlich gibt es nachts in, bzw. auf einigen Hütten komische Geräusche, man spekulierte über Pferde, die über die Dächer balancieren – vielleicht haben sie aber auch nur das Reet von den Sparren gefressen? Keiner weiß es.....:dry: :blush:
Anhang:
Letzte Änderung: 23 Jul 2013 19:43 von Champagner.
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