THEMA: I did it : Busrundreise durch Namibia !
21 Jun 2011 19:41 #192083
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21 Jun 2011 21:26 #192108
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  • Gerd1942 am 21 Jun 2011 21:26
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Hallo Champagner,

mal wieder absolute Klasse, Dein Bericht und sehr schöne Bilder.

Liebe Grüße
Gerd
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23 Jun 2011 12:08 #192326
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  • BerniOx am 23 Jun 2011 12:08
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Hallo,

habe endlich wieder bisschen mehr Zeit hier im Forum zu stöbern, und habe gerade Dein Bericht weitergelsen.
Du hast mir ja mal per PM mitgeteilt, dass Du die Reise über densleben Anbieter gebucht hast und senselben Tour Operator vor Ort hattest wie ich 2009. Bisher stimmt die Route auch weitgehend überein, allerdings sind wohl einige UNterkünsfte geändert worden, so hatten wir in Lüderiz und auf Hammerstein übernachtet. By the way - die Katzentour auf Hammerstein fand ich ganz gut - wenn man schon dort ist... B)

Ja,:laugh: und die Gruppen in den Grünen Bussen - muss wohl an der Farbe des Busses liegen - sind wohl immer was spezieles. Meine hier mal zum Besten gegebene Anekdote mit der "Pink Umbrella Lady" (du erinnerst Dich) war auch aus einer Grünen Buss Reisgruppe des entsprechenden Tour Anbieters. ;)

Schöner Bericht, und auch die Fotos vom Flug sind doch ganz gut geworden, weiter so. Bin schon auf Etosha gespannt.

Gruss Bernd
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26 Jun 2011 08:56 #192725
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  • Champagner am 26 Jun 2011 08:56
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Donnerstag, 5. Mai 2011 – unser längster Fahrtag (Teil 1)

Heute wird es fahrtechnisch richtig anstrengend werden! Zum Glück wissen wir das beim Frühstück noch nicht und genießen noch mal so richtig das Büffet des Hansa-Hotels – und amüsieren uns insgeheim über die schlechte Laune der Trenchcoatlady-Truppe. :P

Von Tulivu erfahren wir, dass deren Bus nun endgültig den Geist aufgegeben hat und ausgetauscht wird. Sie sind uns ab da auch nicht mehr unterwegs begegnet – schade eigentlich!:(

Los geht’s auf der Salzpiste Richtung Hentiesbay. Unterwegs gibt es mal wieder ein Wrack zu bewundern – bei tollem Wetter!





Überhaupt: was soll eigentlich das dauernde Gerede hier im Forum von Nebel und Kälte in Lüderitz und Swakopmund? Sonnenschein, strahlend blauer Himmel und angenehme Wärme – so sieht das aus, wenn Engel reisen... :laugh: :P

Gleichzeitig ist im Sossusvlei mal wieder Land unter – man kann es sich kaum vorstellen! Ich bin wirklich froh, dass es trocken ist, denn die Salzpiste ist schon bei diesem Wetter nicht angenehm zu fahren – ich möchte nicht wissen, wie man in diesen Spurrillen rumeiert, wenn es regnet.:ohmy:

Als wir von unserem Strandausflug zurückkommen, erwartet uns diese Überraschung hier:



Das gibt natürlich ein großes Gelächter! :silly: Keine Ahnung, wo Tulivu die organisiert hat (es sind zwei) - er behauptet aus dem grünen Bus, aber der Schemel dort war doch weiß?

In Hentiesbay wird fürs heutige Picknick eingekauft und am Ortsende erklärt uns Tulivu dann noch die Bedeutung des Galgens:
Man "hängte" früher symbolisch diejenigen, die den Strand und den Ort mit ihrem Müll verunstalteten und fotografierte sie. Angeblich droht diese Strafe noch heute jedem, der seinen Abfall nicht wieder mitnimmt. Hentiesbay ist auch tatsächlich ein sehr sauberer Ort. Gar keine schlechte Idee also! Vielleicht sollte ich mal Kontakt mit unserer Stadtverwaltung aufnehmen?? :dry:



Wir biegen rechts ab Richtung Uis und die Landschaft wird wieder sehr eintönig. Plötzlich steigt Tulivu in die Eisen – niemand versteht warum! Kein einziger Adler kreist über dem Bus, null Oryx auf halb neun, keiner hat eine Pinkelpause verlangt. Was hat er also entdeckt?





Ein Chamäleon! Keine Ahnung, wie er so kleine Tiere bei seinem Höllentempo überhaupt rechtzeitig erkennt – aber er tut es! Wir sind begeistert von dem kleinen Kerlchen, es wechselt auch tatsächlich mehrmals die Farbe.





Schau mir in die Augen, Kleines!!






Dann hat es genug von der Busgruppe ;-) und marschiert von dannen - auch seine Bewegungen sind sehenswert! Im Gleichschritt - marrsch!



Der nächste Stop ist auf Höhe des Brandbergmassivs – welches ich sehr imposant finde – bei einem Mineralien-Stand, der plötzlich aus dem Nichts auftaucht.



Unsere Freunde, die extraterrestrischen Zombies, auch Sattelschrecken genannt, sind auch schon da (vermutlich mit Ufos eingeflogen) – sie klettern frech auf den großen Mineralien herum. :ohmy:



Bähhhh..... ich mag sie immer noch nicht – und ich glaube nicht, dass wir noch Freunde werden. Trotzdem erstehe ich Bergkristall Nr.3, in Swakopmund habe ich nämlich auch einen schönen gefunden – aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei.... Wenn das so nichts wird mit dem Referat von Sohnemann – wie dann?

Weiter geht’s nach Uis. Dies Straße ist.....na ja, sagen wir mal fahrbar. Das Problem unserer heutigen Route ist folgendes: eigentlich ist laut Tourplan vorgesehen, zur Damara Mopane Lodge zu fahren, die ein gutes Stück östlich von Khorixas liegt. Außerdem soll an diesem Tag, oder am nächsten, der Versteinerte Wald besichtigt werden. Twyfelfontein, Orgelpfeifen und verbrannter Berg auch am nächsten Tag. Nun ist es aber so, dass die Pads in der Gegend von Twyfelfontein momentan sehr sehr schlecht sind, so dass die Fahrerei dort eine Tortur ist und viel Zeit kostete. Das nächste Problem: die Strecke von Khorixas nach Palmwag, die wir dann sinnvoller Weise Richtung Grootberg Lodge nehmen sollten, ist kaum befahrbar. Sogar heute noch ist nur eine 30 km lange Umleitung vorhanden, die wohl provisorisch geschoben wurde, als sich die ursprüngliche Straße dank des Regens verabschiedet hat.

Aus den aktuellen Straßenzustandsberichten:
C39
Between Twyfelfontein & Palmwag
There is an approx. 30km detour, to bypass a washed away road section. Please drive slowly!
23.05.2011

Also sind wir gezwungen morgen über Kamanjab zu fahren.
Dass Ganze wäre viel weniger kompliziert, wenn man wie bisher bei der Reise in der Twyfelfontein Lodge übernachten würde, die liegt ja mitten in dem Gebiet mit den gruseligen D-Pads. Aber nein, man nächtigt jetzt in der Damara Mopane Lodge, die für dieses Programm eher ab vom Schuss liegt. Ich denke mal, bei guten Streckenverhältnissen spielt das keine so große Rolle, aber zur Zeit fährt man ungern mehr als nötig. Begründung für den Wechsel der Unterkunft laut Tulivu: es gibt dort bessere Konditionen.

Okeeee, Tulivu entscheidet, dass man die Tour umstellt. Heute werden alle Punkte um Twyfelfontein herum "abgehakt", auch mit dem Risiko, später als ihm lieb ist in der Lodge anzukommen (er hasst es nach eigenem Bekunden, erst nach Einbruch der Dunkelheit in einem Quartier einzulaufen). Dadurch gewinnt man für morgen und somit für die Grootberg Lodge viel Zeit, kein Hin- und Zurück auf den schlechten Pisten, zumal man nicht weiß (na ja, Tulivu wohl schon), wie es auf der Streck zum Grootberg Pass aussieht. Zudem ist Regen für den nächsten Nachmittag vorhergesagt – na dann.....

Wir biegen also auf die D 2612 ab



– und schon wird’s rustikal. :woohoo:



Das sollte auch die ganze Zeit so bleiben – man kann sich leicht vorstellen, in welchem Tempo wir voran kommen. Außerdem heißt es natürlich wieder ständig auf der Hut sein, damit man die richtige Körperspannung für die Schlaglöcher aufbaut. Achim, der wie üblich als Beifahrer fungiert (das ist okay für uns, er drängelt sich da nicht vor), holt sich mal kurz ein Wasser und wird nachlässig - als er ganz entspannt wieder auf seinen Platz steigen will, muss Tulivu wegen eines Lochs bremsen – und Achim landet kopfüber auf seinem Platz. :P Da er sich nichts getan hat, gibt es natürlich großes Gelächter. :lol:

So kämpfen wir uns zu unserem Picknickplatz inmitten von tollen Granithaufen (und diversen Fliegenschwärmen :angry: ) durch. Der Anblick ist mal wieder wunderschön: das silberne Gras im Wind, der blaue Himmel mit den Deko-Wolken, die Granitfelsen, die Bäume.
Überhaupt: der Bewuchs hat sich auf der Fahrt nach und nach stark verändert, aus der öden Wüste nach Hentiesbay wurde grünes Land mit richtigen (Mopane)Bäumen. So sieht das schon besser aus!







Aha, und Elefanten soll es hier auch geben? Wer's glaubt wird seelig....

Letzte Änderung: 23 Jul 2013 21:21 von Champagner.
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26 Jun 2011 13:45 #192770
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  • Champagner am 26 Jun 2011 08:56
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5.Mai 2011 - Teil 2

Nun geht es weiter nach Twyfelfontein.



Wir fahren um 14 Uhr auf den Parkplatz ein und während wir aussteigen, schaut Tulivu konzentriert mit dem Fernglas übers Tal zu den Berghängen. Und dort – ganz ganz weit entfernt am Fuße der Anhöhen – sind Wüstenelefanten! :)

Man kann sie mit bloßem Auge kaum oder nicht erkennen, die gezoomtem Fotos aus der Hand sind natürlich ziemlich unscharf.



Aber: ich habe Wüstenelefanten gesehen – yes! Und fotografiert – noch mal yes! Es gibt sie also tatsächlich! :silly:

Achim ist der Meinung, dass man sich sofort in den Bus setzen und sie verfolgen sollte. Ich persönlich kann mir gar nicht vorstellen, wo man da fahren sollte – sie sind ja mitten in der Landschaft, da sieht nichts nach Piste für einen Bus aus. Tulivu lässt sich auch nicht auf diese Idee ein und bringt uns zu der Führung. Es ist gar nicht viel los - die meisten Touristen kommen wohl vormittags wegen der Hitze - so war es bei uns ja auch geplant.

Mir gefällt es jetzt schon...





Er erklärt uns, dass er in der Nähe bleibt, um uns zu helfen, falls es zu felsig und unwegsam wird, aber er würde in Distanz zum Guide bleiben, weil diese es wohl nicht leiden können, wenn Tour-Guides dabei sind. Außerdem weißt er uns darauf hin, dass die Wanderung für unsere Kniekranken eventuell zu schwer wäre.

Ich habe hier und in anderen Berichten im Internet ja schon davon gelesen, dass die Guides z.T. eher missmutig ihr Werk verrichten. Wir haben aber viel Glück: Janet ist voll motiviert und erzählt ununterbrochen – ihr Wissen plätschert nur so aus hier heraus – eine Janet-Fontein, nix Twyfelfontein ;)



Sie spricht englisch, flicht aber ein paar Brocken deutsch ein. Bei dem Haus von David Levine, dem damaligen Farmer, das nur noch eine Ruine ist, erklärt sie, dass dieses nicht restauriert wird. "Kabuddd is kabudd!" :laugh: Das kam so lustig raus, sie hatte auch noch ein schelmisches Grinsen dabei im Gesicht!
Meine Schwester entscheidet an diesem Punkt, nicht weiter mit zu gehen, ihr Knie tut weh. Mir rutscht dazu ein "Kabuddd is kabudd" raus. :P

Im Nachhinein muss ich sagen: viel Wind um nichts, Tulivu hat ein bisschen übertrieben, was den Schwierigkeitsgrad betrifft und ihr wohl unnötig Angst gemacht. Das Ganze war eher ein Spaziergang – ich fands sehr schön, die Strecke und die Gravuren!





Auch wenn Achim, der Nörgler der Meinung ist, dass es sich hier um ein Fake handelt, touristisch gut vermarktet...:huh:

Mir gefällts trotzdem (außerdem gebe ich nichts auf sein Gemunkel) – Janet erklärt wirklich mit Herzblut, sie erzählt uns von der rituellen Bedeutung der Gravuren, von Schamanen, die in Trance geraten, und dass dies nichts mit Drogen zu tun hat, sondern dass die Tiere ihnen als eine Art Vehikel dienten, z.b. der Löwe mit dem Knickschwanz, der auch auf der Dienstkleidung als Abzeichen aufgenäht ist. Sie schildert das alles sehr eindrücklich und mit vielen Details - und ich könnt mich in den Hintern beißen, dass ich nicht besser aufgepasst habe – ich bekomm das nicht mehr alles zusammen. :blush:

Beim Weitergehen frage ich sie, wie sie zu diesem Job gekommen ist. Sie ist wohl schon als Schülerin hier unterwegs gewesen und später mit den Führern mitgegangen, weil sie diese Fundstätte so fasziniert. Als es dann für sie die Möglichkeit gab, hier zu arbeiten, hat sie natürlich zugegriffen.

Ich finde alles sehr interessant, dazu das schöne, nicht zu heiße Wetter, die Sonne steht nicht mehr sehr hoch, dadurch haben wir weiches Licht. Und dann – sehen wir sogar die Wüstenelefanten noch einmal! Auf einer dieser Metallplattformen stehend entdecken wir sie wieder im Tal – sie marschieren recht flott und sind weiter nach rechts gezogen. Janet sagt, dass sie erst in den letzten Tagen wieder im Tal aufgetaucht sind.

Ewig schaue ich durch mein Objektiv, zoome mir die kleine Herde mit den Jungtieren heran und bin ganz fasziniert. Ich mache ein paar – auf Grund der Entfernung sehr schlechte - Aufnahmen, und die müsst Ihr euch jetzt anschauen, ob Ihr wollt oder nicht. Aber ich bitte um Nachsicht – es sollten meine einzigsten Elefanten auf dieser Reise sein, so viel kann ich schon verraten.... :(






Die Elefanten sehen rund, satt und zufrieden aus (hihi, sofern man das aus dieser Distanz beurteilen kann) - ihnen ist es bestimmt schon lange nicht mehr so gut gegangen wie dieses Jahr!

Irgendwann bekomme ich einen Rüffel – ich blockiere nämlich die ganze Mannschaft hinter mir, die sich an der schmalen Treppe nicht vorbei traut, weil sie Angst hat, mir ins Bild zu geraten. Uuups, ich hab doch nur geschaut – und war richtig in Trance – meine Droge heißt Wüstenelefanten! :blush:

Überhaupt habe ich festgestellt, dass ich mich mit dem Blick durch die Linse ziemlich gut abschotten kann – die Leute um mich herum mit eventuell nervigem Gelaber nehme ich dann gar nicht richtig wahr. Sie mich aber wohl schon – ich denke, einige sind von mir manchmal genervt - wie auch in Twyfelfontein – weil ich (unbewusst und unabsichtlich) die besten Plätze zum Fotografieren oder Beobachten blockiere. Mea culpa.....!! :whistle:

Abgesehen von den Elefanten gibt es noch ein anderes schönes Tier zu sehen, bisschen kleiner, aber dafür wesentlich näher da - ganz frech kackt es auf das Weltkulturerbe :-)









Tulivu macht am Ende der Führung Druck, es ist schon spät, 15.30 Uhr, und es steht noch viel auf dem Programm. Wir Damen flitzen noch schnell aufs Klo, die Kauflustigen werden aus dem Shop gezerrt und dann geht’s wieder ab in den Bus. Schnell noch ein Foto vom gängigen Twyfelfontein-Motiv, leider von der falschen Seite (habs erst hinterher gemerkt)Die Farben sind aber hüben wie drüber so schön ;-):



Tschüss Twyfelfontein - mir hats hier richtig gut gefallen!


Im Bus quengelt Achim wieder: Tulivu soll die Elefanten suchen! Achim hat nämlich noch schnell mit der Gruppe aus einem anderen Bus auf dem Parkplatz gesprochen – DEREN Guide ist angeblich ins Gelände gefahren und sie haben die Elefanten gaaaaanz nah gesehen. Das mag jetzt stimmen oder auch nicht – aber man sieht von der Straße aus sowieso überhaupt nichts mehr von ihnen. Man wüsste also gar nicht, wo man suchen sollte. Also fährt Tulivu unbeirrt weiter. Achim ist stinkesauer.....Immer wieder tuschelt er jedem zu, dass der andere Guide das viel besser gemacht hat und so weiter - bla bla bla..... :S

So wie ich Tulivu kennen gelernt habe, hätte er sicher auch Elefanten"jagd" betrieben, wenn es möglich gewesen wäre oder Aussicht auf Erfolg gehabt hätte.

Und wenn man es mal ganz anders rum betrachtet - aus der Optimisten-Perspektive sozusagen ;-) : hätte Tulivu die Tour nicht umgeplant - wer weiß, ob die Wüstenelefanten am nächsten Morgen überhaupt in der Gegend und dann auch zu sehen gewesen wären... ?!?

Die nächsten beiden Sehenswürdigkeiten hätte man für mein Gefühl – vor allem unter dem Aspekt des Zeitdrucks – ausfallen lassen können. Jeder ahnt was ich meine: Verbrannter Berg



und Orgelpfeifen.



Okay, ich habs gesehen und für gut befunden – aber es zieht mich nicht – im Gegensatz zu Twyfelfontein – in seinen Bann. Vor allem bei diesem Geholper dorthin. Tulivu ist aber pflichtbewusst und will seinen Kunden das bieten, was im Plan steht – schließlich musste er ja schon die Mondlandschaft ausfallen lassen.

"Okeee, alle fertig mit Fotografieren?" Es ist 15.51 Uhr. Weiter geht’s zum Versteinerten Wald, wir fahren/rumpeln/holpern wieder fast eine ganze Stunde durchs Gelände. Bei sehr tief stehender Sonne kommen wir dort an, es ist schon 16.50 Uhr.



Trotzdem werden wir freundlich empfangen, unser Guide ist ein nettes Kerlchen, er spricht englisch und peppt seinen Vortrag mit ein paar Brocken Deutsch auf.



Leider bin ich inzwischen in einen Allbernheitsmodus geraten, irgendwas ist wohl beim letzten Schlagloch in meinem Hrin durcheinandergeschüttelt worden.:silly: Als der Guide dann bei den hier auch ansässigen Welwitschias mehrfach und mit Nachdruck das Geschlecht der Pflanze erklärt: "This is ein Weibsen und this ist ein Männsen" kann ich mich kaum mehr beherrschen – dummerweise schaue ich in diesem Moment Elke ins Gesicht. Ihr geht es wohl ähnlich, und so schüttelt mich ein unterdrücktes Kichern durch. :laugh:

Meine Schwester ist auch schnell angesteckt – und so verläuft der Rest Führung nicht mit dem ihm gebührenden Ernst ab. Und ich kann bis heute leider die Welwitschia nicht in weiblich und männlich unterscheiden..... Selber schuld!B)





Die versteinerten Bäume sind dann aber doch sehr interessant, ich komme wieder ein bisschen runter und lasse mich von dem Alter und dem Aussehen sowie der Herkunft der Fossilien beeindrucken. Als Schwäbin, die in einem Schwarzjuragebiet wohnt und quasi mit den dortigen Fossilien aufgewachsen und entsprechend geprägt ist, weiß ich eine solche Sehenswürdigkeit natürlich besonders zu schätzen! :cheer:



17.20 Uhr geht es weiter, die Sonne steht schon sehr tief, was für ein schönes Licht und wir sind hier die einzigsten.






Jetzt nur noch schnell zur Lodge. Denkste – Tulivu besteht auf einem standesgemäßen Sundowner! Es kostet mich einige Nerven, wie er auf hügeliger, holpriger Piste eigentlich nur in den Rückspiegel schaut und den Stand der Sonne beobachtet – die Unebenheiten und eventueller Gegenverkehr scheinen untergeordnete Bedeutung zu haben. :woohoo: Dummerweise ist die Sonne schon hinter einem Hügel verschwunden – also müssen wir uns einen erhöhten Ort suchen, damit wir sie noch einmal sehen. Ohne Sonne keinen Alkohol!

Wir schaffen es – ohne im Graben zu landen finden wir einen geeigneten Standplatz – mitten auf der Straße, aber wer außer uns ist jetzt auch noch freiwillig unterwegs?



Wir packen unsere geschmackvollen Plastikbecher aus und leeren die Sherryflasche.

Das Suchen hat sich gelohnt (nicht wegen des Sherrys ;-) )!






Danach lassen wir uns gottergeben in der Dunkelheit weiter durchrütteln - und das noch einmal 1 Stunde lang! Zwischendurch schaltet Tulivu plötzlich seine Scheinwerfer und auch die Innenbeleuchtung aus – mit viel Trara schaltet er sie wieder ein – und was sehen wir? B) TEERSTRASSE! Uff, wenigsten wird das Gerüttel abgestellt und wir können den Rest der Strecke etwas entspannter zurück legen.

Das Einchecken in der Lodge geht recht zügig voran, dann gibt es auch gleich Abendessen. Wir sind alle ein bisschen verwettert von der langen Fahrt und so will es uns nicht durchgängig schmecken. Die Anlage selber finde ich ziemlich steril, die grünliche Beleuchtung eher deplaziert.



Mit Achim gerate ich noch fast aneinander. Die meisten aus unserer Gruppe haben sich wenig bis gar nicht mit unserer Route und den Unterkünften beschäftigt. Ich dagegen habe die Reiseunterlagen quasi auswendig gelernt und viele Bewertungen zu den Lodges gelesen - aus reiner Vorfreude. Also gebe ich auf der jeweiligen Strecke mein Halbwissen zum Besten, wenn ich danach gefragt werde (ja, Lehrer, ich weiß, lästig.... ;) ) – in diesem Falle bringe ich die Tatsache zur Sprache, dass die Lodge ganz neu und erst seit November geöffnet ist.

Achim behauptet stur und fest, dass das nicht stimmt, man würde doch an den Fenstern sehen, dass die Lodge schon älter sei und sicher nur letztes Jahr renoviert wurde – und überhaupt sei ja alles schon recht vergammelt. Nein, ich versuche ihm zu erklären, dass dies eben Afrika ist, sicher hat man die Fenster irgendwo recycelt – er beharrt aber weiterhin auf seinem Standpunkt! :S

Wie schade, dass ich Google Earth nicht zur Hand habe – damit wäre der Beweis einfach, die Lodge gibt es dort noch nicht zu sehen. Was wäre das für eine Genugtuung, Achims Gesicht zu sehen!!! :P

Müde und ein bisschen schlecht gelaunt fallen wir in die Betten. Morgen dürfen wir als Ausgleich für den harten Tag heute etwas länger schlafen!:)
Letzte Änderung: 23 Jul 2013 21:28 von Champagner.
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27 Jun 2011 18:33 #192918
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  • namibiafieber am 27 Jun 2011 18:33
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Hallo Bele,

danke für diese schönen Schilderungen !

Ich hatte bei meiner Reiseplanung immer wieder gezweifelt, ob ich wirklich nach Twyfelfontain fahren soll oder nicht ! Es steht auf meinem Programm - und nach Deinen Schilderungen freue ich mich wirklich, dass es so ist! Hoffentlich haben iwr aber auch so viel Glück mkit dem / der Guide :-)

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung !!!

Liebe Grüße - auch aus dem Schwäbischen,
Antje in Namibiavorfreude :lol:
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