Die Affen rasen durch das Camp
02.08.2014: Rund um Shimuvini
Da ich mir vorgenommen hatte, bei Sonnenaufgang am Birdhide zu sein, kroch ich gegen kurz nach sechs aus dem gemütlich warmen Bett und stecke kurz den Kopf nach draußen, um ihn sehr schnell wieder zurückzuziehen. Es war nicht nur, wie schon erwartet, recht kühl, sondern gefühlt eiskalt. Also nichts mit ¾-Hose und sockenlos. Also schnell die Jeans und die Fleecesachen rausgekramt und dann raus an den Hide.
Nachdem außer Hippogegrunze noch nichts geboten war, flüchtete ich nach 15 min Schockfrostung wieder zurück ins Haus und wärmte mich ein bisschen auf. Nachdem die Sonne langsam ihren Weg an den Himmel gefunden hatte und die Außentemperatur von bitterkalt zu „ist doch schon gar nicht mehr sooo schlimm“ gewechselt war, stand dem Frühstück nichts mehr im Weg. Danach machte ich mich in Begleitung von Mara wieder auf zum Bird-Hide.
Giant Kingfisher (ich kann dank meinem tollen Sasol-App leider nur jeweils die englischen Bezeichnungen)
Burchell`s Coucal
Brown-hooded Kingfisher
Neben den diversen Vögeln und dem Croc tummelten sich dort auch noch mehrere schlafende Hippos und einige Wasserböcke. Ein wirklich schöner und friedlicher Anblick.
Danach entschieden wir uns dazu, eine kleine Runde auf unserer Privatstraße entlang der Flusssschleifen zu drehen. Da die Büsche dort unglaublich dicht sind, war es schwierig, Tiere zu entdecken. Entweder musste diese quasi direkt auf der Straße stehen oder wir waren auf die offenen Stellen am Fluss angewiesen. So richtig viel war dieses Mal nicht zu sehen. Die Sichtungsfee war jedenfalls vorübergehend offensichtlich anderweitig beschäftigt.
Squirrel
Baobab – Maras Lieblingsbaum in SA
Zurück im Camp machten wir Mittagspause und hatten dabei auch den ersten Affenbesuch. Allerdings waren die velvet monkeys hier noch relativ zurückhaltend und beschlossen beim Anblick unserer Steinschleuder, die wir zur Abschreckung auf den Tisch gelegt hatten, doch lieber das Weite zu suchen. Nach der Pause liefen am Zaun entlang bis zum Ende das Camps und stellten fest, dass es im Fluss vor Hippos geradezu wimmelte. Dabei konnten wir beobachten, dass auch Hippos offensichtlich gerne küssen…
Auf einmal gab es in unserer Nähe ein gewaltiges Geplatschte, Wasser spritze hoch und plötzlich rasten zwei Hippos hintereinander aus dem Wasser:
Es handelte sich offensichtlich um einen Rivalitätskampf zweier Bullen. Ich hatte Hippos bislang immer für eher gemütliche, schwerfällige Tiere gehalten. Die beiden sind aber wirklich in einem Höllentempo hintereinander her über die Böschung geflitzt und dann wieder im Wasser verschwunden. Dort gab es dann noch ein paar heftige Wellen, ein bisschen Wassergespritze und dann war wieder Ruhe.
Nach dieser spannenden Showeinlage und unserer Bekanntschaft mit der Hausantilope des Camps brachen wir zu unserem Nachmittagsgamedrive auf. Wir wollten nochmals die gestrige Stelle besuchen, an der der Büffelkadaver lag.
Tja, vielleicht hätten wir das heute Morgen schon tun sollen. Außer ein paar säuberlich abgefressenen weißen Knochen war nämlich rein gar nichts mehr zu sehen. Dafür bekamen wir zum ersten Mal während unserer Reisen im KNP eine nicht komplett von Büschen verdeckte Hyäne zu Gesicht.
Es waren zwei Tiere und beide lagen schlafend einige Meter vom Straßenrand entfernt im Gebüsch. Eigentlich war von den beiden auch dieses Mal nicht viel mehr zu sehen als etwas getüpfeltes Fell. Ich hatte die Hoffnung auf ein taugliches Foto eigentlich schon fast aufgegeben, als neben uns ein Fahrzeug hielt und fragte, was wir sehen würden. Wir erklärten und das mit vier Personen besetzte Auto fuhr ein paar Meter vor. Dann stieg doch tatsächlich von der Rückbank ein Mann aus, um mit dem Smartphone ein Bild der Hyäne zu machen. Während es die eine überhaupt nicht interessierte, hob die andere plötzlich den Kopf und ich hatte mein – wenn auch von Zweigen versetztes – Bild. Mara, der wir ja eingeschärft hatten, dass man im KNP niemals einfach so aussteigen darf, war völlig fassungslos.
Zurück im Camp bereiteten wir das Abendessen zu und genossen danach noch den wunderbaren afrikanischen Sternenhimmel mit unserem obligatorischen Savanna.
Morgen geht es dann weiter nach Satara.
Fazit Shimuvini: Vom Camp her hat es uns sehr gut gefallen, wobei die Häuser für 5 Personen besser sind als die für 4, da zumindest bei einem Teil die Veranden verglast sind (Haus 1 und 3). Die vor allem abendliche Ruhe, die wir uns von einem Bushcamp erwartet hatten, ist auch so eingetreten. Im Vergleich zu Mopani, das ja einige Kilometer weiter nördlich liegt, klar die besser Wahl.
Weniger gefallen hat uns die Umgebung. Durch den extrem dichten Busch auf der Privatstrasse waren die Tiersichtungen fast auf den Fluss beschränkt und der gab bei uns außer den Sichtungen direkt am Camp nicht so wirklich viel her. Da hatten wir 2012 rund um Mopani trotz des ebenfalls sehr dichten Busches mehr Erfolg.
Gefahrene Kilometer: 66,5 km