THEMA: Die Affen rasen durch das Camp
01 Sep 2014 19:34 #352202
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Die Affen rasen durch das Camp

Herzlich willkommen zu unserem Reisebericht über unsere diesjährige Tour durch Südafrika. Geboten werden eine zickige Sichtungsfee mit den Launen unserer fünfjährigen Tochter, mehrere ungeplante Brotneukäufe, ein verhinderter Rennfahrer, ein paar Wetterkapriolen, neue Einsatzvarianten für Spanngurte, die Erkenntnis, dass Statistiken Mist sind und ein paar Häkchen auf unserer persönlichen Sichtungswunschliste. Und natürlich ein paar Gründe, warum wir unbedingt wieder kommen müssen.

Dieses Mal sind wir in knapp 3 ½ Wochen ( 30.07. bis 23.08.2014) von Johannesburg über den Kruger NP mit einem Abstecher nach Sabi Sands, Swaziland, den Ithala NP und Tembe NP sowie den Hluhluwe-iMfolozi NP nach St. Lucia gefahren. Von Durban aus sind wir dann via Johannesburg wieder nach Hause geflogen.



Wie immer war unsere Reise komplett selbst organisiert und gebucht und wie immer gab es natürlich auch dieses Jahr wieder einen kleinen Aufreger im Vorfeld: Als wir im November 2013 unsere Flüge gebucht hatten, haben wir natürlich auch gleich unsere Wunschsitzplätze reserviert. Leider hatte das Buchungssystem von SAA irgendwann in den folgenden Monaten einen kleinen Schluckauf und die Sitzplatzreservierungen waren verschwunden. Gemerkt hatte ich das Ganze ein paar Tage vor dem Abflug. Da war die Auswahl der verbleibenden Plätze dann natürlich riesig… :( SAA war sich natürlich keiner Schuld bewusst und zeigte sich erst wenig kooperativ. Zum Schluss haben wir dann doch noch eine halbwegs erträgliche Lösung gefunden, nachdem wir uns strikt geweigert hatten, die Plätze in der letzten Reihe unmittelbar vor der Toilette zu nehmen.

Am 31.07.2014 sind wir pünktlich in Johannesburg gelandet.



Nachdem uns aus 2012 der „Ausgabeort“ unseres Kindersitzes noch bekannt war, ging das dieses Mal auch ziemlich fix, so dass wir um kurz vor halb neun bei Europcar standen, um unsere Emma im Empfang zu nehmen. (@Bloke, falls du das lesen solltest: Nein, ich habe nicht geklaut, wir hatten den Namen schon 2012…;-)). Gebucht hatten wir wieder über Check24 und fti. Im Vorfeld hatte ich ausdrücklich darum gebeten, dass wir gerne einen Toyota Hillux und keinen Nissan wollten. Das wurde mir auch so bestätigt. Was bekamen wir in die Hand gedrückt? Natürlich die Schlüssel zu einem Nissan. Nach unserem kurzen Protest wurde aber anstandslos getauscht und wir standen wenige Minuten später vor einem funkelnigelnagelneuen Toyota Hillux 2,5l Diesel. Schluck. Funkelnigelnagelneu? So ganz ohne kleine Macken und Kratzer? Hilfe! Mal schauen, wie er aussieht, wenn wir ihn in Durban wieder abgeben… ;-)



Im Vergleich zu 2012 ließ sich von Europcar niemand blicken, um uns eine Kurzeinweisung zu geben, aber Micha hatte die wesentlichen Dinge noch im Kopf, so dass wir kurze Zeit später nach der Installation unseres Navis in Richtung Hazyview starten konnten. Nachdem uns in drei Versuchen bislang noch nicht gelungen war, den Long Tom Pass wolkenfrei zu erleben, entschieden wir uns dazu, über Lydenburg zu fahren, und Mara die Long Toms zu zeigen. Und siehe da, es klappte. Das erste Mal strahlender Sonnenschein am Long Tom.







Gegen drei Uhr kamen wir dann in unserer Unterkunft in Hazyview an, dem Idle and Wild BB. Hier steigen wir schon seit 2005 ab, wenn wir in Hazyview übernachten. Dieses Mal hatten wir eines der Cottages gebucht, die im Garten liegen.



Offenbar hat seit einigen Monaten das Management im BB gewechselt. Uns hat es nicht mehr so gut gefallen wie früher. Zum einen war unser Cottage nicht ganz sauber und zum anderen hat uns die Herzlichkeit, die wir in der Vergangenheit immer erlebt hatten, gefehlt.

Nach einer kurzen Pause rafften wir uns nochmal auf und fuhren in die Blue Haze Mall, um unseren Großeinkauf für den KNP in Angriff zu nehmen. Eigentlich bin ich ja ein Fan der Supermarkt-Kette Pick n`Pay und war auf unseren bisherigen Reisen auch immer absolut zufrieden. Dieses Mal lief es so gar nicht rund. Die Gemüseabteilung war quasi leergefegt, es gab zwar Kühlboxen, aber keine Kühlakkus und auch viele anderen Dinge auf unserer Liste fanden wir nicht auf Anhieb. Also beschlossen wir, dass Ganze für heute einzustellen und morgen in aller Ruhe nochmals eine Runde bei Checkers zu drehen.

Zum Abendessen fuhren wir in Pioneers Restaurant und Butchery. Dort wollten wir nicht nur lecker Essen, sondern uns bei Gefallen auch mit Fleisch für die nächsten Tage im KNP eindecken. Nachdem Mara angesichts des langen Tages nicht so wirklich fit wirkte und sich auch etwas warm anfühlte, beschränkten wir uns auf das Hauptgericht. Ich bezweifle allerdings auch, dass Micha nach 500g Rumpsteak nebst Beilagen noch etwas anderes geschafft hätte…



Fazit des ersten Tages: Flug und Autoübernahme waren in Ordnung. Der Ärger mit SAA im Vorfeld war zwar nervig, aber ich glaube nicht, dass es bei Lufthansa wesentlich besser ist. Europcar ist als Vermieter absolut in Ordnung, wenn man tatsächlich nur das Auto braucht und auf ein zweites Ersatzrad und eine Kühlbox verzichten kann.

Was wir nicht mehr tun würden, ist die Strecke von Johannesburg nach Hazyview zu fahren. Früher hat uns das nichts ausgemacht, aber mit Mara ist es doch relativ anstrengend und insgesamt ziemlich zeitaufwändig. Wenn uns unser Weg nächstes Mal wieder in den KNP führt, fliegen wir nach Hoedspruit oder ähnliches.

Gefahrene Kilometer: 461 km

Der Reisebericht ist natürlich gesonnt. Wer ohne Kommentare (über die ich mich im Übrigen natürlich sehr freue!) lesen möchte, klickt bitte auf die Sonne.

LG
Susanne
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02 Sep 2014 20:13 #352337
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Die Affen rasen durch das Camp- Teil 2

01.08.2014: Von Hazyview nach Shimuwini

Nach einem gemütlichen Frühstück umringt von den drei Hunden des Guesthouses machten wir uns auf den Weg zum Checkers, um unsere restliche Einkaufsliste abzuarbeiten. Dort und im angrenzenden Liquor-Store bekamen wir erfreulicherweise auch alles, so dass wir um kurz vor zehn schon vor dem Pionieers standen, um unsere Rumpsteaks abzuholen. Das Preis-Leistungsverhältnis dieser Steaks ist absolut top, von so einer Qualität können wir hier zu diesem Preis nur träumen.

Nachdem wir uns im Buchladen nebenan noch mit einer aktuellen KNP-Karte eingedeckt hatten, machten wir uns auf der R 40 auf Richtung Phalaborwa-Gate. Ca. 20 km vor Phalaborwa begann die Sache interessant zu werden: Es gab nicht nur vereinzelte Schlaglöcher in der Straße, sondern die Straße verwandelte sich ziemlich schlagartig in ein einziges riesiges Schlagloch. Der LKW vor uns fing an, sich in Schlangenlinien langsam die Straße entlangzuwinden. Micha versuchte, seiner Spur so weit wie möglich zu folgen, um zumindest den meisten der Schlaglöcher auszuweichen. Erschwert wurde das Ganze noch durch den heftigen Staub, der über der Straße lag. Die Sicht war massiv eingeschränkt. Der Spaß mit den Schlaglöchern zog sich über rund 15 Kilometer. Zwischendurch war es immer wieder etwas besser, bevor denn wieder ohne Vorwarnung die Riesenlöcher auftauchten. Vorbei am House of Amarula und einem Tankstop in Phalaborwa erreichten wir schließlich das Gate.

Endlich wieder im KNP! Die Formalitäten waren schnell erledigt und so waren wir kurz nach eins im Park. Unser erstes Ziel war der Sable Hide. Dort hatten wir in der Vergangenheit schon viele schöne Sichtungen gemacht.

Bevor wir durch das Gate fuhren, hatten wir noch eine Wette abgeschlossen, welches Tier wir als erstes sehen würden. Mara tippte auf Zebra, ich auf Büffel und Micha ging auf Nummer sicher: Impala. Und behielt auch Recht.



Auf dem Weg zum Hide fuhren wir noch eine der Schleifen, die ebenfalls zum Wasser führt und wurden dort gleich mit einem wunderbaren Anblick belohnt: Elefantenbadeparty. :) Oder soll ich lieber Schlammparty sagen?













Es war ein unglaublich toller Anblick. Einen schöneren Start im KNP hätten wir uns kaum vorstellen können.

Das ist übrigens die Stelle, an der vor ca. 10 Tagen ein rotes Fahrzeug von einem einzelnen Elefanten angegriffen und aufs Dach gelegt worden ist. Ich bin ja seit unserem Hornraben-Erlebnis 2008 (unser armer roter Polo wurde von den Viechern angepickt…) der sicheren Meinung, dass Tiere keine roten Autos mögen.

Nach einem kurzen Zwischenstop auf dem Massorini-Picknickplatz nahmen wir die Stecke in Angriff, die Micha schon 2012 unbedingt fahren wollte, ich aber mangels Kennzeichnung auf der Karte und fehlendem Navi damals verwehrt hatte: Die Shivhulani-Road, einen als Allrad-Stecke gekennzeichneten Weg, der eine Kilometer hinter dem Picknickplatz nach Norden abbiegt. Allrad haben wir zu dieser Jahreszeit dort keinen gebraucht, aber eine entsprechende Bodenfreiheit ist auf alle Fälle notwendig. Außer einem schnell davonhuschenden Sekretär überzeugte die Strecke allerdings eher durch fahrtechnische Besonderheiten als durch Tiersichtungen.

Weiter ging es dann auf der S 131 und S133 Richtung Norden, bis wir schließlich den Letaba überquerten
und auf die Privatstaße zum Shimuvini Bushcamp abbogen. Unterwegs gab es noch einige nette Sichtungen.



Klipspringer



Ein weiterer Elefant beim Buddeln, dieses Mal allerdings die Trockenvariante



Steinböckchen




Hooded vulture

Knapp einen Kilometer vor der Abzweigung zur Campzufahrt stauten sich am Straßenrand die Fahrzeuge. Wir dachten schon, juhu, Katzen gleich am ersten Tag. Auf Nachfrage stellte sich dann allerdings heraus, dass die Löwen im Moment abwesend waren und gerade nur ein schon etwas angefressener Büffel zu besichtigten war. Nachdem es schon auf halb fünf zuging und wir weder die Automasse noch die Büffelreste besonders ansprechend fanden, entschieden wir uns dazu, am nächsten Tag nochmals vorbeizuschauen und ins Camp zu fahren.

Auf dem Weg dorthin gab es dann noch mehr Elefanten und auch einige Büffel zu sehen. Im Camp angekommen bekamen wir den Bungalow Nummer 2 zugewiesen. Erst etwas unzufrieden mit der Lage direkt gegenüber der Rezeption, entdecken wir schnell den Vorteil unseres Häuschens: Der Birdhide lag sehr nahe und wir hatten einen kurzen Weg zum Fluss. Außerdem war von den anderen Bewohnern bzw. deren Fahrzeugen erst am nächsten Morgen um sechs wieder etwas zu hören.



Blick vom Fluss, Nr. 2 war das rechte Häuschen

Nach einem kurzen ersten Entdeckungsspaziergang entlang des Zauns legten wir unsere leckeren Rumpsteaks auf den Grill und beschlossen den Abend gemütlich mit einem Savannah in der Hand. Von wunderbarem (und lautstarkem) Hippogrunzen untermalt kam der Schlaf dann ziemlich schnell.

LG
Susanne
Letzte Änderung: 02 Sep 2014 21:41 von mamba29.
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03 Sep 2014 18:33 #352436
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Die Affen rasen durch das Camp

02.08.2014: Rund um Shimuvini

Da ich mir vorgenommen hatte, bei Sonnenaufgang am Birdhide zu sein, kroch ich gegen kurz nach sechs aus dem gemütlich warmen Bett und stecke kurz den Kopf nach draußen, um ihn sehr schnell wieder zurückzuziehen. Es war nicht nur, wie schon erwartet, recht kühl, sondern gefühlt eiskalt. Also nichts mit ¾-Hose und sockenlos. Also schnell die Jeans und die Fleecesachen rausgekramt und dann raus an den Hide.



Nachdem außer Hippogegrunze noch nichts geboten war, flüchtete ich nach 15 min Schockfrostung wieder zurück ins Haus und wärmte mich ein bisschen auf. Nachdem die Sonne langsam ihren Weg an den Himmel gefunden hatte und die Außentemperatur von bitterkalt zu „ist doch schon gar nicht mehr sooo schlimm“ gewechselt war, stand dem Frühstück nichts mehr im Weg. Danach machte ich mich in Begleitung von Mara wieder auf zum Bird-Hide.





Giant Kingfisher (ich kann dank meinem tollen Sasol-App leider nur jeweils die englischen Bezeichnungen)



Burchell`s Coucal



Brown-hooded Kingfisher





Neben den diversen Vögeln und dem Croc tummelten sich dort auch noch mehrere schlafende Hippos und einige Wasserböcke. Ein wirklich schöner und friedlicher Anblick.

Danach entschieden wir uns dazu, eine kleine Runde auf unserer Privatstraße entlang der Flusssschleifen zu drehen. Da die Büsche dort unglaublich dicht sind, war es schwierig, Tiere zu entdecken. Entweder musste diese quasi direkt auf der Straße stehen oder wir waren auf die offenen Stellen am Fluss angewiesen. So richtig viel war dieses Mal nicht zu sehen. Die Sichtungsfee war jedenfalls vorübergehend offensichtlich anderweitig beschäftigt.





Squirrel



Baobab – Maras Lieblingsbaum in SA

Zurück im Camp machten wir Mittagspause und hatten dabei auch den ersten Affenbesuch. Allerdings waren die velvet monkeys hier noch relativ zurückhaltend und beschlossen beim Anblick unserer Steinschleuder, die wir zur Abschreckung auf den Tisch gelegt hatten, doch lieber das Weite zu suchen. Nach der Pause liefen am Zaun entlang bis zum Ende das Camps und stellten fest, dass es im Fluss vor Hippos geradezu wimmelte. Dabei konnten wir beobachten, dass auch Hippos offensichtlich gerne küssen… ;-)



Auf einmal gab es in unserer Nähe ein gewaltiges Geplatschte, Wasser spritze hoch und plötzlich rasten zwei Hippos hintereinander aus dem Wasser:





Es handelte sich offensichtlich um einen Rivalitätskampf zweier Bullen. Ich hatte Hippos bislang immer für eher gemütliche, schwerfällige Tiere gehalten. Die beiden sind aber wirklich in einem Höllentempo hintereinander her über die Böschung geflitzt und dann wieder im Wasser verschwunden. Dort gab es dann noch ein paar heftige Wellen, ein bisschen Wassergespritze und dann war wieder Ruhe.

Nach dieser spannenden Showeinlage und unserer Bekanntschaft mit der Hausantilope des Camps brachen wir zu unserem Nachmittagsgamedrive auf. Wir wollten nochmals die gestrige Stelle besuchen, an der der Büffelkadaver lag.

Tja, vielleicht hätten wir das heute Morgen schon tun sollen. Außer ein paar säuberlich abgefressenen weißen Knochen war nämlich rein gar nichts mehr zu sehen. Dafür bekamen wir zum ersten Mal während unserer Reisen im KNP eine nicht komplett von Büschen verdeckte Hyäne zu Gesicht.



Es waren zwei Tiere und beide lagen schlafend einige Meter vom Straßenrand entfernt im Gebüsch. Eigentlich war von den beiden auch dieses Mal nicht viel mehr zu sehen als etwas getüpfeltes Fell. Ich hatte die Hoffnung auf ein taugliches Foto eigentlich schon fast aufgegeben, als neben uns ein Fahrzeug hielt und fragte, was wir sehen würden. Wir erklärten und das mit vier Personen besetzte Auto fuhr ein paar Meter vor. Dann stieg doch tatsächlich von der Rückbank ein Mann aus, um mit dem Smartphone ein Bild der Hyäne zu machen. Während es die eine überhaupt nicht interessierte, hob die andere plötzlich den Kopf und ich hatte mein – wenn auch von Zweigen versetztes – Bild. Mara, der wir ja eingeschärft hatten, dass man im KNP niemals einfach so aussteigen darf, war völlig fassungslos.










Zurück im Camp bereiteten wir das Abendessen zu und genossen danach noch den wunderbaren afrikanischen Sternenhimmel mit unserem obligatorischen Savanna.

Morgen geht es dann weiter nach Satara.

Fazit Shimuvini: Vom Camp her hat es uns sehr gut gefallen, wobei die Häuser für 5 Personen besser sind als die für 4, da zumindest bei einem Teil die Veranden verglast sind (Haus 1 und 3). Die vor allem abendliche Ruhe, die wir uns von einem Bushcamp erwartet hatten, ist auch so eingetreten. Im Vergleich zu Mopani, das ja einige Kilometer weiter nördlich liegt, klar die besser Wahl.

Weniger gefallen hat uns die Umgebung. Durch den extrem dichten Busch auf der Privatstrasse waren die Tiersichtungen fast auf den Fluss beschränkt und der gab bei uns außer den Sichtungen direkt am Camp nicht so wirklich viel her. Da hatten wir 2012 rund um Mopani trotz des ebenfalls sehr dichten Busches mehr Erfolg.

Gefahrene Kilometer: 66,5 km
Letzte Änderung: 04 Sep 2014 13:15 von mamba29.
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04 Sep 2014 19:53 #352574
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Die Affen rasen durch das Camp – Teil 4

03.08.2014: Von Shimuvini nach Satara

Seit wir in unserem Südafrikaurlaub 2005 erstmals mit Mugg & Bean in Kontakt gekommen sind, sind wir Fans dieser Kette. Daher hat es uns besonders gefreut, dass einige der KNP-Restaurants von Mugg&Bean übernommen worden sind.

Heute stand daher ein Frühstückszwischenstop in Letaba auf dem Programm. Um kurz vor sieben hatten wir Emma beladen und machten uns auf dem Weg. Um es kurz zu machen: Sehr viel langweiligere 1 3/4 Stunden haben wir im KNP selten erlebt. Es gab auf der gesamten Strecke zwischen Shimuwini und Letaba quasi nichts zu sehen.



Grey-headed Bush-Shrike



Pied Kingfisher

Selbst an der Letaba Bridge war nichts los. Daher waren wir ziemlich dankbar, als wir das Letaba Camp erreichten. Die Aussicht von dort war wie immer wunderbar.





Unten am Zaun grasten einige Wasserböcken und in einiger Entfernung konnten wir eine große Herde Impalas erkennen.

Nach einem leckeren Frühstück mit Spiegeleiern, gefüllten Croissants und belgischen Waffeln nahmen wir den zweiten Teil unserer Strecke in Angriff, verbunden mit der Hoffnung, dass die Sichtungsfee jetzt vielleicht auch endlich wach wäre.



Die Flussschleifen entlang des Olifants (eine unserer Lieblingsstrecken im Park) enttäuschte uns auch dieses Mal nicht.

Sehr schön zu beobachten (wenn auch dank zu viel Busch nicht zu fotografieren) war eine Elefantenherde, die sich parallel zu uns am Fluss entlang bewegt hat. Irgendwann scheinen wir allerdings das Interesse der Gruppe geweckt zu haben. Sie kamen durch den Busch sehr zielstrebig auf uns zu. Da wir nicht abschätzen konnten, wie sich die Situation entwickeln würde, entschieden wir uns dazu, von den Elefanten Abschied zu nehmen und weiterzufahren.






Black-headed Heron



Red-winged Starling



Saddle-billed Stork

Einige Kilometer vor Satara begann dann eine Giraffen-Schwemme. Es war unglaublich, wie viele Giraffen wir auf wenigen Kilometern beobachten konnten.






Ein leider nur teilscharfer Lilac-breasted Roller

Gegen 14 Uhr kamen wir schließlich im Satara Camp an und bezogen unseren affensicheren Bungalow.



Mir war beim Buchen nicht bewusst gewesen, dass die Terrasse vollvergittert ist, aber angesichts der allgegenwärtigen Affenwarnungen fanden wir es ganz praktisch, unsere Lebensmitteltaschen offen stehen zu lassen. Am Ende unserer Reise hätten wir – und vor allem unsere Tochter – diese Affensicherung trotz ihrer Sichteinschränkung wahrscheinlich noch mehr geschätzt als zu diesem Zeitpunkt. Aber dazu mehr im nächsten Camp…. :whistle:

Als Micha das gesamte Gepäck ausgeladen, hörte ich auf einmal ein lautes „Mist“. Alarmiert schaute ich ins Auto. Micha saß mit einigen losen Muttern in der Hand im Kofferraum. Diese hatten sich von der Befestigung des Hardtops gelöst. Ein kurzes Nachzählen ergab, dass auch nicht mehr alle Muttern auffindbar waren. Das Hartop saß quasi nur noch lose auf dem Fahrzeug auf. Die noch vorhandenen Muttern ließen sich dank Spezialgewinde von Hand nicht richtig festziehen. Da wir morgen den 4x4-Trail fahren wollten und wenig Lust hatten, auf der Holperpiste unser Dach zu verlieren, fuhr Micha noch vorne zur Tankstelle, um sich Hilfe zu holen. Doch Pech gehabt, ein geeigneter Schraubenschlüssel sei nur in Letaba vorhanden. Super. :evil:
Doch was wären wir nur ohne unsere Spanngurte? Zur Dachsicherung zog Micha rechts und links die Spanngurte durch Fahrzeug und Dach. Damit hofften wir die Tour morgen und die nächsten Tage bis zu einem geeigneten Schraubenschlüssel ohne Cabriofeeling im Kofferraum zu überstehen.

Nach einer gemütlichen Ruhepause mit mehreren Runden Uno brachen wir noch zu einem kurzen Abendgamedrive auf. Wir wollten wieder an den Nsemani Dam fahren, an dem wir 2012 ebenfalls beim Abendgamedrive Löwen gesehen hatten. Am Damm waren zwar wie fast immer jede Menge Autos, aber dieses Mal keine Löwen. Dafür jede Menge Hippos, ein einsamer Elefant und ein Fish Eagle.



Auch wenn es im Vergleich zu unseren sonstigen Wasserlochstops am Dam durch die an- und abfahrenden Autos schon sehr unruhig war, genossen wir den schönen Sonnenuntergang



und kehrten dann zu einem leckeren Abendessen bei Mugg & Bean ins Camp zurück.

LG,
Susanne
Letzte Änderung: 05 Sep 2014 15:33 von mamba29.
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05 Sep 2014 20:27 #352675
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Die Affen rasen durch das Camp – Teil 5

04.08.2014: Rund um Satara

Heute Vormittag stand der Mananga 4x4-Trail auf unserem Programm. Pünktlich um sieben Uhr standen wir an der Rezeption und warteten auf Einlass, um die Instruktionen zu bekommen und losfahren zu dürfen. Beim Warten trafen wir einen netten Südafrikaner aus Durban, der den Trail von mehrfach gefahren war und uns bezüglich seiner Schwierigkeit nochmals beruhigte.

Nach der Bezahlung von 450 Rand nebst 100 Rand Kaution, der Versicherung, dass wir alle fit sind und der Angabe meiner Handynummer (ich bin noch nie so oft nach meiner Handynummer gefragt worden wie in diesem Urlaub – wie gut, dass wir uns in Hazyview eine Sim-Karte fürs IPhone zugelegt haben) durften wir dann auf die Piste.





Genaue Vorstellungen davon was uns erwartet hatten wir ja nicht, aber ich muss schon zugeben, dass wir leicht enttäuscht waren, als sich das Ganze eher als holpriger Feldweg herausstellte als als interessante 4x4-Strecke. Da haben wir im Laufe des Urlaubs noch andere Sachen kennengelernt…
Dafür gab es unterwegs nette Tiersichtungen.









Burchell's coucal

Wir haben in diesem Urlaub übrigens erstmals bei Satara Zebras und Gnus gesehen. Vorher absolut nichts. Das ist schon sehr ungewöhnlich, so dass wir uns dieses Jahr über die ersten Sichtungen ein bisschen mehr gefreut haben, als man das sonst bei diesen Tieren vermutlich so tun würde.

Dank unseres Navis war der von manchen als nicht ganz eindeutig beschriebene Kreuzungspunkt der vier Wege für uns kein Problem, so dass wir nach ca. 1 ½ Stunden wunderbar einsamer Fahrt wieder auf die S 100 einbogen. Von dort aus fährt man ein Stück auf dem normalen Weg, bevor es dann zum zweiten Teil des Trails wieder in die Pampa geht.

Wir allerdings entschieden uns dazu, zunächst einen Abstecher zum Nwanetsi-Picknickplatz zu machen, um dort in Ruhe zu frühstücken. Dieser Picknickplatz gehört zu meinen Lieblingsorten im KNP. Vogelfrei (was die Belästigung durch Tokos beim Essen angeht), superfreundliche Ranger, die gerne gegen ein kleines Entgelt für einen Abspülen und eine schöne Aussicht vom Ausguck auf dem Hügel.

Bevor wir den Picknickplatz erreichten, wurden wir allerdings von diesem beiden Damen kurzfristig aufgehalten:





Die beiden lagen kurz auf der Straße bzw. im angrenzenden Gebüsch herum, erhoben sich dann nach ca. 3 Minuten und waren verschwunden. Besonders schön war, dass wir die Sichtung fast für uns alleine hatten. Es war lediglich ein Sanparks-Fahrzeug hinter uns. Der Fahrer interessierte sich offensichtlich nicht besonders für die Löwen, war aber so freundlich, geduldig hinter uns stehen zu bleiben, bis wir Fotos und Beobachtung abgeschlossen hatten und die Damen im Gebüsch verschwunden waren.

Eigentlich schon witzig: Da bucht man extra einen besonderen Trail, sieht dort aber nichts besonders und auf der normalen Parkstraße stolpert man dann über das Objekt der Begierde….

Dann war aber endlich Frühstück angesagt:





Blick vom Aussichtspunkte über die unendliche Weite des KNP

Nachdem es morgens beim Start noch relativ frisch gewesen war, war es jetzt herrlich, im T-Shirt in der Sonne zu sitzen und den unglaublichen blauen Himmel Südafrikas zu genießen.

Irgendwann rafften wir uns dann doch zur Weiterfahrt auf und einigten uns darauf, zunächst noch zum Sweni-Hide zu fahren, bevor wir uns an den zweiten Teil des Mananga-Trails "wagen" würden.

Mit dem Sweni-Hide geht es mir wie mit dem Picknickplatz: Da muss ich in einem KNP-Urlaub einfach gewesen sein. Dort haben wir bislang immer spannende Beobachtungen machen können. So auch dieses Mal:

Neben der schon fast üblichen Vielzahl von Wasservögeln



Grey Heron



African Openbill





Yellow-billed Stork/Nimmersatt



African Darter





Egyptian Goose



White-faced Whistling Duck

und Crocs



waren dieses Mal Paviane am Hide. Und sie buddelten zur großen Aufregung dieser Vögel



Blacksmith lapwing (Waffenkibitz)

im Matsch nach deren Eiern. Es war ein unglaubliches Gezettere. Die 3 Vögel versuchten auch immer wieder, die Paviane mit Ihren Schnäbeln zu attackieren, um sie von ihrem Tun abzulenken.
Leider war ich so mit Schauen beschäftigt, dass ich das leider nicht fotografiert habe. Dafür gibt es Bilder von Pavianen bei der Algensuche.





Fasziniert beobachteten wir das Ganze. Schließlich kamen dann auch noch einige Impals zum Trinken.



Danach fuhren wir zurück in Richtung Gudzani-Dam, an dem wir noch einen kurzen Abstecher machten. Leider war dort heute nicht wirklich viel los. Dann ging es noch ein kurzes Stück auf der S 41 weiter, bevor wir wieder auf den Trail abbogen.

Auch dieser Teil erwies sich fahrerisch als wenig anspruchsvoll. Allrad war keinesfalls notwendig, ein SUV hätte genügt. Es wurde lediglich gelegentlich spannend, wenn der Weg für unsere nicht ganz schlanke Emma doch ein wenig zu eng bewachsen war oder als unsere Freunde mit dem langen Rüssel einen mittelgroßen Baum mitten auf dem Trail platziert hatten.











juveniler Sattelstorch

Gegen halb drei kam wir schließlich wieder im Camp an und gaben unseren Sichtungszettel plus den Hinweis auf den Baum an der Rezeption ab. Wir hatten die Stelle unterwegs im Navi markiert, um die genauen Koordinaten angeben zu können.

Weil meine mir in Flugzeug quasi obligatorisch zugezogene Erkältung nun so richtig schön zum Ausbruch gekommen war, verzog ich mich für eine Weile ins Bett, während Micha mit Mara die diversen Spielplätze im Camp ausprobierte und die Pizza bei Debonairs testete.

Da es mir dank unserer Reiseapotheke schnell wieder besser ging, konnten wir den Abend gemütlich bei Mugg & Bean ausklingen lassen. Wir waren übrigens einer der ganz wenigen, die den Weg vom Bungalow zum Restaurant zu Fuß zurückgelegt haben. Gut ausgerüstet mit Stirnlampen war das absolut kein Problem, aber es war schon faszinierend, wie absolut nachtschwarz es um einen wurde, wenn man das Ding mal ausschaltete. :ohmy:

Danach packen wir Mara ins Bett und genossen bei einem Savanna noch ein bisschen die abendliche Geräuschkulisse Afrikas (für ein so großes Camp wie Satara war es an diesem Abend erstaunlich ruhig), während ich nebenher unsere Bilder auf der Festplatte sicherte und unsere Tageserlebnisse bei FB postete.

Morgen geht es weiter nach Talamati.

Fazit Satara: Obwohl das Camp relativ groß und damit auch ziemlich unruhig ist, gehört Satara zu unseren persönlichen Musts. Hier haben wir bislang bei jedem Besuch Löwen gesehen und wurden auch dieses Mal nicht enttäuscht. Den Trail hingegen müssen wir nicht wiederholen.

Für uns angenehm war der Umstand, dass das Restaurant jetzt von Mugg & Bean bewirtschaftet wird. Im Gegensatz zu Lower Sabie, wo die Qualität wohl etwas aufgrund der Größe leidet, waren wir an beiden Abenden absolut zufrieden. Auch den Sonderwünschen unserer Tochter wurde gerne entsprochen.
Letzte Änderung: 06 Sep 2014 14:49 von mamba29.
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08 Sep 2014 20:41 #353078
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Die Affen rasen durch das Camp – Teil 6

05.08.2014: Von Satara nach Talamati

Heute stand uns nur ein relativ kurzes Stück zwischen Satara und Talamati bevor. Aber da wir gestern aufgrund des Trails nur ein kleines Stück der „Löwenstraße“ S 100 gefahren sind, wollten wir das heute Vormittag nachholen. Um kurz vor sieben saßen wir fertig gepackt im Auto und machten uns auf zur Löwensuche.

Als erstes gab es allerdings erst mal eine Gruppe Büffel zu sehen. Diese standen quasi neben der Ausfahrt des Camps.



Nach einigen Kilometern auf der S 100 hatten wir dann das erhoffte Glück: 4 männliche Löwen im Gras relativ nahe an der Straße. Und bis auf einen waren sie auch alle so nett, sich ab und an etwa zu bewegen.
Dieses Erlebnis mussten wir natürlich mit ein paar anderen Fahrzeugen teilen, aber angesichts dessen, was wir noch erleben sollten, ging es hier sehr ruhig und zivilisiert ab. Wir konnten in Ruhe beobachten und fotografieren.

















Danach war die Sichtungsfee offensichtlich der Meinung, uns heute Morgen genug Gutes getan zu haben und hielt uns weitere Sichtungen bis zum Picknickplatz vor. Bereits gestern war uns aufgefallen, dass es rund um Satara deutlich mehr Wasser gab als in 2012. So gab es im N’wanetsi, der neben der S 100 verläuft, immer wieder Wasserstellen und auch auf der S 41 hatten wir zwei kleine Wasserdurchfahren. Sonst war es dort immer vollkommen trocken und daher die Wasserlöcher gut bevölkert.

Nachdem wir uns auf dem Trail gestern nicht getraut hatten, Eier mitzunehmen, stand einem ordentlichen Frühstück mit Rührei, Speck und geröstetem Brot heute Morgen nichts im Wege. Micha organisierte einen Gasgrill beim Rancher und brachte auch gleich noch heisses Wasser für meinen Tee mit.

Nach einer gemütlichen Pause zogen wir weiter zum Sweni-Hide. Doch auch dort hielt die Verweigerungshaltung unserer Sichtungsfee leider an. Lediglich ein paar Wasservögel waren im Angebot.







Das Krokodil von gestern lag immer noch bewegungslos an der gleichen Stelle wie am Vortag. Ob es wohl noch lebte?

Etwas unschlüssig überlegten wir, ob wir bis Tshokwane weiterfahren sollten, um mit Mara dort Mittagspause zu machen. So richtig Lust hatten wir nicht dazu. Während uns der Picknickplatz 2008 noch so richtig gut gefallen hatte, hatte er 2012 viel von seinem Charme verloren. Wir entschieden uns schließlich dazu, auf der S 37 bis zur Teerstraße zu fahren und dort auf die S 33 zu wechseln, die uns zum Nhlanguleni- Picknickplatz und dann weiter Richtung Talamati bringen würde.

Während dieser nicht unerheblichen Fahrtstrecke können wir von genau einer Sichtung berichten: Eine Riesentrappe, die uns zudem auch noch wenig fotogen den Rücken zugedreht hat.



Liebe Sichtungsfee, ja, die Löwen waren echt toll und es war auch superschön, dass sie nicht nur geschlafen haben und das Gras auch nicht zu hoch war, aber muss das jetzt echt sein? Nicht mal ein Impala für uns????

Etwas frustriert erreichten wir schließlich den Nhlanguleni- Picknickplatz. Diejenigen unter euch, die Kinder haben, können sich sicherlich vorstellen, wie schwierig das ist, wenn über einen so langen Zeitraum jegliche Sichtungen ausbleiben. Es ist ja schon für uns Erwachsene ziemlich frustrierend, so lange einfach nichts zu sehen, aber für unsere fünfjährige war das schon ziemlich hart. Und es war ja nicht das erste Mal in diesem Urlaub, dass sich die Sichtungsfee diesen Geduldstest für uns hat einfallen lassen.

Dann war sie allerdings der Meinung, wir hätten genug gelitten. Als wir gerade auf dem Picknickplatz aus dem Auto stiegen, kam eine Gruppe Elefanten an das Wasserloch unmittelbar neben dem Platz.












Während wir beobachten und fotografieren, organisierten wir Mara ein schnelles Mittagessen aus unseren Vorräten.

Danach fuhren wir weiter Richtung Talamati.

Unterwegs bekamen wir noch mehrere einzelne Elefanten, ein stark humpelndes Zebra und dieses Geiernest zu Gesicht. Michas leise Bemerkung zu mir, dass das arme Zebra wohl als Löwenfutter enden würde, bevor der Tag um wäre, rief natürlich sofort Mara auf den Plan und wir mussten die Überlebenschancen des armen Tiers mit ihr diskutieren. Wir einigten uns schließlich darauf, dass es mit ganz viel Glück auch wieder gesund werden könnte. Ihr ist zwar klar bewusst, dass die Großkatzen alle Fleischfresser sind und der Anblick des Büffels war auch kein Problem für sie, aber die Vorstellung, dass der Löwe das arme hinkende Zebra erlegt, war dann doch etwas viel.

In Talamati angekommen, wollten wir gerade zur Rezeption, als uns die Sichtungsfee nochmals ein bisschen ihrer gerade anscheinend gute Laune zukommen ließ:













Die Elefanten wanderten unmittelbar vor dem Camp am Tor vorbei zum Wasserloch, das direkt am Zaum liegt. Es war faszinierend, direkt am Tor zu stehen und das Vorbeiziehen der grauen Riesen zu beobachten. Mara fand den Abstand zwischen ihr und den Elefanten offenbar ein bisschen zu nah und verzog sich etwas weiter nach innen. Vermutlich wirken die Tiere aus ihrer Größe noch gewaltiger als für uns.

Nachdem wir das Schauspiel vom Hide aus noch eine Weile beobachtet hatten, fuhren wir zu unserem Bungalow.





Dort nahmen wir mit einem etwas unguten Gefühl die zusätzlich an der recht schwergehenden Schiebetür angebrachte Affensicherung in Form eines senkrechten Stifts zu Kenntnis, der nach dem Schließen der Tür noch extra senkrecht eingesteckt werden musste. Während des Ausladens hatten wir dann auch ein paar neugierige Zuschauer in Form von velvet monkeys, aber für den Rest des Nachmittags ließ sich kein Affe mehr blicken.

Wir ruhten uns auf der gemütlichen Lounge-Garnitur etwas aus und unternahmen dann einen kleinen Camp-Spaziergang. Der zweite Hide weiter hinten im Camp erwies sich als wenig erfolgversprechend und auch unser Spaziergang entlang des Zauns ergab nichts Spannendes. Nachdem wir noch eine Weile Uno spielend und wartend im vorderen Hide gesessen hatten, brachen wir das Ganze vorläufig ab und kümmerten uns um die Abendessenvorbereitungen. Wir hatten in Satara nochmals Fleisch nachgekauft. Dazu machen wir einen Gemüsenudelsalat, da ich für Mara sowieso Nudeln gekocht hatte.

Da der vordere Hide bei Nacht beleuchtet ist, zogen wir gegen halb acht nochmals mit Stirn- und Taschenlampen los. Die Beleuchtung ist allerdings lediglich am Wasserloch. Da das etwas vertieft liegt, kann man vom Hide aus nur sehr eingeschränkt sehen, ob sich am Wasserloch etwas tut. Wir leuchteten zwar einige Mal mit der Taschenlampe (extra für solche Zwecke gekauft), die Umgebung ab, aber außer einem schnell davonhuschenden Steinböckchen war nichts zu entdecken. Den Geräuschen nach müsste aber das ein oder andere Tier draußen unterwegs gewesen sein. Als wir uns auf dem Rückweg zum Camp machten, hörten wir in der Entfernung eine Pavianherde kreischen. Löwengebrüll ist mir irgendwie lieber ….

Wie der Abend endete, könnt ihr euch nach den bisherigen Berichten sicher vorstellen. Nachdem Mara auf dem Schlafsofa neben der Küche erstaunlich schnell dem Schlaf in die Arme gefallen ist, haben wir noch in Wolldecken eingepackt die Abendgeräusche Afrikas genossen, wie immer mit unserem obligatorischen Savanna. Allerdings ist es in Talamati – das war uns schon beim Abendessen aufgefallen – ziemlich viechig an fliegendem Kleingetier, so dass wir mit unsern Kindles bald auch den Weg Richtung Bett antraten.

Morgen erkunden wir die Umgebung von Talamati und ich muss mich einer furcherregenden Erinnerung stellen...
Anhang:
Letzte Änderung: 08 Sep 2014 21:00 von mamba29.
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