Es geht weiter zum Addo Park, wir wollen von Norden kommend in den Park einfahren und die kürzeste Strecke zum Addo Park führt nach unserer Karte über die R 335 und den 1850 erbauten Zuurbergpass, ok – kann ja nicht so schlimm werden – wir haben ja einen 4x4 und genug Sprit im Tank. Zuerst sind die Gravelroads auch noch sehr gut zu befahren, aber je höher wir auf den Zuurberg kommen, je schlechter und enger werden die Pads, Stellenweise kommen wir nur im Schritttempo durch die sehr tiefen Auswaschungen. Ohne Allrad geht hier nichts mehr und in den sehr steilen, engen Serpentinen fahren wir manchmal mehr Rückwärts als Vorwärts. Keiner von uns Beiden traut sich etwas zu sagen, Luft anhalten, hoffen das wir keine Panne haben und durch. Wir haben kaum Mut anzuhalten und die herrliche Heidelandschaft auf dem Pass zu bewundern. Aber trotz unserer Anspannung haben wir dann noch Zeit die herrlichen Berge und tiefen Schluchten zu bestaunen.
Aber als wir wieder Teer unter unsere Räder haben fällt uns doch ein kleiner Stein vom Herzen und jetzt sind es ja nur noch wenige km bis zum Addo, nur unser Auto macht auf einmal so komische Geräusche, irgendwo quietscht etwas und die Lenkung fühlt sich auch irgendwie wackelig an. Egal, wir erreichen unser Camp im Addo, richten uns ein und wollen nach der Mittagspause noch einmal in den Park auf Gamedrive fahren.
Nur dabei kommen wir nicht weit, so nach 2 km im Park geht gar nichts mehr,das Auto lässt sich kaum lenken, es quietscht und schnarrt und meine erste Vermutung ist Achsbruch, oder die Antriebswelle oder? – na ja wir sind dann sofort umgekehrt und haben mit aller Mühe unter quietschen, schnarren und qualmen unser Camp erreicht. Nach intensiver Begutachtung des Schadens war dann klar, das Rad lager ist gebrochen – Feierabend, mit diesem Fahrzeug geht nichts mehr.
Es war Wochenende, Sonnabend-Nachmittag, Feierabend, also nur Hilfe über den Notdienst, der dann doch sehr bemüht war und sofort den Nissan Service informieren wollte. Wann kommt denn der Nissan Service? – Ja noch heute - also am Platz bleiben und warten.
Dann die Meldung der Nissan Service kommt Morgen, am Sonntag – also wieder Warten.
Am Sonntagnachmittag hieß es dann der Service kommt nicht, das Auto wird ausgetauscht, es kommt von Kapstadt (900km) die sind am frühen Morgen da.
Dann kommt ein Campingnachbar und erzählt und „da liegt ein Löwenrudel, nicht weit so ca. 3-4 km im Park“ Toll, wir zeigen ihm unser defektes Auto und erklären ihm das wir leider momentan nicht mobil sind Tja – er kann uns nur Bedauern.
Sonntagabend dann die Information, die Company darf Sonntagnacht nicht fahren, die kommen erst am Montagvormittag. Um nicht vollkommen auf dem Campingplatz zu versauern, buchen wir einen Gamedrive mit Sundowner, lassen uns an diesem Abend mal verwöhnen und wir haben sogar Glück, die Löwen liegen immer nach da und wir können trotz Gegenlicht noch einige brauchbare Fotos machen, nur hatte ich in der Aufregung meine Kamera verstellt und die meisten Fotos sind überbelichtet – es hat nicht sollen sein.
Und auch der Sundowner gestaltet sich dann ziemlich mager, wir müssen uns eine kleine 0,5L Flasche Wein teilen und Häppchen gibt es auch keine, nur Biltong und Trockenfrüchte – da sind wir doch was anderes gewohnt.
Und tatsächlich am Montag um 11:00 Uhr haben wir ein neues Fahrzeug und können unsere Reise fortsetzen. Um dann doch noch etwas vom Addo Park zu sehen, fahren wir durch den Park gen Süden und jetzt, im eigenen Camper haben wir auch mehr Glück und können noch einige schöne Tierfotos machen und die wunderschöne Parklandschaft genießen.
Aber aus dem Park heraus ist uns eines klar, ab jetzt bleiben wir lieber auf den Hauptstraßen, wir wollen keine riskanten Umwege und Pässe mehr fahren.