THEMA: Elefanten, Elefanten... - Reisebericht Botswana
02 Nov 2009 20:07 #119492
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  • Pascalinah am 02 Nov 2009 20:07
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@ Wolfgang
jipp, genau das ist es!

@ Katrin
Du hast Recht, hier kann es sich nur um einen Kobold handeln... den nehemen wir aber das nächste mal nicht wieder mit, nicht wahr? Wer sich nicht benehmen kann, muss zu Hasuse bleiben! :)

Liebe Grüße

Pascalinah
Nimm dich vor Leuten in Acht, die damit angeben, wer sie sind.
Ein Löwe wird dir nie sagen müssen, dass er ein Löwe ist.
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03 Nov 2009 08:28 #119523
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24.09. Nambwa – Drotzky`s Cabins

Mit dem ersten Sonnenstrahl wachen wir auf. Da sind doch nicht nur Elefantenspuren auf unserem Camp, da sind doch auch Tatzenabdrücke? Wir holen uns Rat beim Campmitarbeiter: „ Ja, eine Leopard ist auch immer nachts hier auf dem Camp!“... Mist und wieder haben wir ihn nicht gesehen! Soviel dazu... Ansonsten, das alte, herrliche Lied: Vögel singen, Hippos grunzen und in der Ferne tröten Elefanten. Nach dem Krach, den die Elis heute Nacht hier gemacht haben zu urteilen, sieht es auf der Campsite ja noch ganz manierlich aus. Die Wasserleitung hat zwar einen Schaden und sprüht nun munter vor sich hin, aber sonst ist alles o.k. Nach dem Frühstück verlassen wir das Community Camp.



Immer wieder muss ich aussteigen und kleinere Bäume vom Fahrweg zerren, die Elefanten dort platziert haben. Ein erneuter Zwischenstop: Elis versperren den Weg. Eine viertel Stunde später.... Wollen die denn gar nicht mehr den Weg frei geben? Sie haben ein Einsehen mit uns... Wir kommen um eine Kurve... Norbert geht in die Bremse. Ein Karakal, tief in die Fahrspur geduckt, schaut uns entnervt an. Oh, sorry, wir haben ihm wohl sein Frühstück versaut. Die 3 Tauben im Busch haben ihn jetzt jedenfalls bemerkt und sein Sprung ins Gebüsch bringt ihm nur ein paar Schrammen ein. In rasantem Lauf überquert er zurück die Fahrspur und verschwindet im Dickicht. Ein herrliches Tier! Schade, so schnell konnten wir unsere Kamera nicht rüsten.
Abgesehen von der langwierigen Grenzabfertigung mit Vet-Kontrolle erreichen wir nach 2 Stunden Shakawe. Die Tankstelle ist einfachste Ausfertigung – das Shell-Schild ist fast größer als die Tankstelle selbst - aber Hauptsache sie hat Sprit.



15 Minuten später haben wir Drotzky`s Cabins erreicht: ein grüne Oase direkt am Okavango. Wir beziehen unsere 2 Cabins, beide einfach, aber gemütlich eingerichtet. Beim Bierchen auf der Cabin-Terrasse beobachten wir mehrere Krokodile und ein Otterpärchen.





Für den Rest des Tages ist relaxen angesagt. Ab und zu dümpelt ein Krokodil mit der Strömung an uns vorbei, gerade so, als sei es ein Baumstamm. Kurz vor Sonnenuntergang kommt ein Hippo aus dem Papyrusgrün, reisst seinen Rachen auf, grunzt, und lässt sich ebenfalls an uns vorbei treiben.
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Letzte Änderung: 03 Nov 2009 08:31 von Pascalinah.
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03 Nov 2009 09:54 #119530
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25.09. Drotzky`s Cabins

Heute Nacht hat es in der Ferne gewittert. Ein paar Regentropfen haben es bis hierher geschafft, doch am Morgen verziehen sich die Wolken schnell wieder. Um halb 9 starten wir zu einer 3-stündigen Bootstour. Nur wie vier und Otto, unser Guide. Er erklärt uns viel über die Flora und Fauna. Nahe des Camps wimmelt es von Vögeln, die sich auch bereitwillig ablichten lassen.



Nur wenige hundert Meter von Drotzky`s entfernt nistet eine Kolonie Karminspinte in der Ufersteilwand.



Eifrig füttern sie ihre Jungen, die schon ungeduldig am Nestrand auf die Altvögel warten. Wir dümpeln weiter und schrecken dabei das eine oder andere Krokodil auf, die sich allesamt schnell ins sichere Nass des Okavangos retten. Am Ufer angeln Fischer mit primitiven Bambusruten. Still verharren sie in ihrem wackeligen, kleinen Mokoro und hoffen auf einen guten Fang. Hinter den Papyrusflächen beginnen die Schilfgraswiesen. Frauen schneiden Reetbüschel, ihre Männer bringen sie dann per Mokoro auf die andere Uferseite.



Otto präpariert einen kleinen Fisch, indem er ihn auf ein Schilfröhrchen aufspiesst. Er ahmt den Ruf eines Fischadlers nach und wirft den Köder weit in den Fluss. Majestät lässt sich nicht lange bitten, gleitet vom Baum, nimmt Mass, packt mit seinen mächtigen Krallen zu und erhebt sich sogleich wieder in die Lüfte.



Das alles geht blitzschnell. Für ihn ist unser Fischlein wohl nur ein kleiner Snack für zwischendurch. Wir fahren weiter. Am Ufer liegt inmitten einer Kuhherde ein wunderschön gezeichnetes, etwa einen Meter langes Krokodil. Keiner scheint Notiz vom anderen zu nehmen. Längst haben wir Shakawe hinter uns gelassen. Auf kleinen Inseln gehen Enten ihrem Brutgeschäft nach; in ihrer Nachbarschaft diverse Reiher die im Sumpf herumstaksen um Frösche und Insekten aufzuscheuchen. Wir kommen um eine Flussbiegung und mitten im Fluss steht ein grosses Hippo. Man sieht zwar nur den Kopf, aber allein der ist schon respekteinflössend. Langsam kommt es auf uns zu. Mit ausgeschaltetem Motor verharren wir im Schilfgras und beobachten es. Nach etwa 10 Minuten machen wir uns auf den Rückweg. Wind ist mittlerweile aufgekommen und der Okavango bildet Schaumkronen. Gott sei Dank gibt es auch ruhige Passagen, denn der Blechkahn schlägt hart auf die Wellenkämme, was unsere Backside nicht so gut findet. Wieder in unserer Cabin angekommen stellen wir verwundert fest, dass Teile unserer Kleidung abhanden gekommen sind. Verwundert fragen wir nach und erfahren, dass unsere gute Cabin-Fee sämtliche Wäsche, die sie finden konnte, eingesammelt und gewaschen hat. Na, das nenne ich Service! Den Nachmittag verbringen wir rückenschonend mit lesen, Savannah Dry und Bier auf der Terrasse. Aus den Augenwinkeln beobachtet Bärbel einen Schilfstab, der in senkrechter Position unten am Fluss vorbei geschwommen kommt. In senkrechter Position? Da muss man doch mal nachschauen! Wir finden eine vom Wind abgerissene Schilfinsel, auf der sich ein kleines Krokodil hoch erhobenen Hauptes, stolz wie Oscar, treiben lässt. So eine faule Socke! Noch während wir uns über diesen kleinen Kobold amüsieren, kommt Thomas um die Ecke. Super! Thomas und Claudia sind da!



Wir verbringen noch einen gemütlichen Abend miteinander und tauschen unsere Erlebnisse aus. Dann trennen sich unsere Wege für diesen Urlaub.
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Letzte Änderung: 03 Nov 2009 10:01 von Pascalinah.
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03 Nov 2009 10:10 #119534
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26.09. Tsodilo Hills

03:00 Uhr: grelle Blitze erhellen den Nachthimmel und grollender Donner hallt über den Panhandle. Es blitzt und donnert ununterbrochen, leichter Regen setzt ein, starker Wind kommt auf. Die Regenzeit setzt in diesem Jahr sehr früh ein. Über Stunden kreisen mehrere Gewitter über uns, doch bei Tagesanbruch verziehen sie sich. Nach dem Frühstück fahren wir zu den abgelegenen Tsodilo Hills. Für die Strecke durch den zum Grossteil abgebrannten Bush brauchen wir 2 Stunden. Eigentlich wollen wir hier nächtigen, doch nachdem wir uns die campeigenen sanitären Anlagen angeschaut haben, beschliessen wir hier auf keinen Fall zu bleiben. Das wäre schon mal geklärt! Wir nehmen uns einen Führer und begehen den Rhino-Trail.



Der Beginn des Weges ist einfach, er führt in dunkelstaubigem Sand um den Female Hill herum. Die Felsen leuchten in bunten Farben und die Felszeichnungen erzählen Geschichten von der Jagd, der Magie, vom Leben längst verstorbener Bewohner dieser Gegend. Leider erklärt uns der Führer nicht wirklich viel, zeigt uns lediglich recht kommentarlos die Zeichnungen. Schade!



Auf der Rückseite des Female Hills geht es langsam bergauf. Etwas Geröll muss überwunden werden, dann stehen wir vor der nächsten Zeichnung, die der zwei Rhinos. Der Weg führt über ein Plateau, um dann steil über hohe Felsblöcke hinweg wieder nach unten zu führen. Für mich, als Flachlandgemse, weniger geeignet! Ich habe Angst, dass ich mir womöglich noch die Haxen breche. Zum Glück ist es heute etwas bedeckt und nicht ganz so heiss wie die vergangenen Tage. Auf jeden Fall bin ich froh, wieder unten zu sein. Wir halten uns nicht mehr lange auf und fahren zum Sepupa Swamp Camp. Dieses Camp ist zwar auch nicht gerade der Hit, aber die san. Anlagen sind nicht so dreckig und das Camp nicht so staubig. Es kommen Tage, da mag man die ewig dreckigen Füsse nicht mehr haben! Das Camp ist bei Overlandern und südafrikanischen Anglertruppen beliebt... Mag sich jeder seinen Reim darauf machen...
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Letzte Änderung: 03 Nov 2009 10:12 von Pascalinah.
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03 Nov 2009 10:16 #119536
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27.09. Sepupa – Tsumkwe

So, wie wir es schon befürchtet hatten, war die Nacht auch. Die spanische Overlander-Truppe hat zwar nur bis etwa Mitternacht ge“tagt“ und verfiel anschliessend in kollektives Schnarchen – dafür trumpften dann die bierseligen südafrikanischen Angler auf. Doch auch unsere Zeit kommt: früh um halb 6 werden wir munter... während die Spanier und Südafrikaner noch schlafen... Ha, die Rache des kleinen Mannes: muss unser Geschirr denn heute so laut klappern? Müssen wir uns denn heute früh so laut unterhalten? Uuups, Norbert berührt, als er das Führerhaus unserer Schildkröte öffnet, versehentlich den Knopf der Alarmanlage. Ich fürchte... nun sind sie doch alle wach... (Heiligenschein um mein Haupt...) 1½ Stunden später sind wir wieder „on the raod again“. Bis Nokaneng ist die Strasse geteert, dann führt eine recht gute Schotterpiste bis Mahupa. Unerwartet zeigt ein unscheinbares, winziges, abgegriffenes, weißes Schildchen auf die Sandpiste mit der Aufschrift: „Dobe Border“.



Ohne GPS wären wir höchstwahrscheinlich vorbei gedonnert. Die Sandpiste ist sehr gut zu befahren, nur am Ende sind 2-3 Tiefsandpassagen. Nach 20 Minuten haben wir den kleinen Grenzübergang Dobe erreicht. Hier am kleinen, abgelegenen Grenzposten ist richtig was los:



Mehrere Hereros warten auf ihren Einreisestempel nach Botswana. Plötzlich wird Norbert von einem Schwarzen angesprochen. Hey, das ist ja Louis, ein Mitarbeiter der Kamanga Lodge in Maun, der uns geholfen hat Hansi und Bärbel telefonisch zu erreichen; und den beiden auch hilfreich zur Seite stand, als sie noch rasch einen Flug über das Delta machen wollten. Tja, man trifft sich halt immer zwei mal im Leben! Louis hat Urlaub und ist auf dem Rückweg von Namibia nach Maun. Die Abfertigung ist recht lustig und wir scherzen viel mit den Grenzern. Norbert verteilt seine letzten Patches von der Polizei Niedersachsen, die die Grenzpolizisten gerne annehmen. Dennoch zieht sich die Grenzprozedur etwa 1 Stunde lang hin: Papiere ausfüllen, Motor- und Fahrgestellnummer werden verglichen und unser Kühlschrank inspiziert. Das gleiche dann 500 m weiter auf namibischer Seite. Die Zeiger der Uhr zeigt auf 13.30 Uhr, als wir endlich weiter fahren. Wir steuern Tsumkwe an. Unterwegs rennt eine Straussenfamilie mit 15 Küken vor uns her, bevor sie flugs die Richtung ändert und die Pad quert. Wenige Kilometer weiter schuftet sich ein Straussenmann mit 18 Halbstarken rum. Keine leichte Aufgabe diese Rasselbande in Schach zu halten! Wir erreichen die einsam gelegene Ortschaft Tsumkwe. Ein armseliger kleiner Ort. Die Leute lungern herum, haben keine Arbeit, keine Perspektiven, Kriminalität vorprogrammiert. In der Tsumkwe Country Lodge suchen wir uns eine schattige Campsite. Der Platz ist feinsandig, sehr sauber, mit Waschtisch, Feuerstelle, Grill und eigenem Wasserhahn. Die san. Anlagen sind ebenfalls sehr sauber und verfügen über Licht und Strom.
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Letzte Änderung: 03 Nov 2009 10:17 von Pascalinah.
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03 Nov 2009 10:17 #119537
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  • janet am 03 Nov 2009 10:17
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Hallihallo Pascalinah,

toller Bericht, und anschaulich geschrieben! :)

Ich glaub da will ich demnächst auch mal hin :laugh:

Liebe Grüsse
janet
Reisebericht: 3 Wochen Namibia 2009 - "suchen und finden *g*"

Reisebericht Sao Tomé 2011

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