THEMA: Elefanten, Elefanten... - Reisebericht Botswana
02 Nov 2009 12:38 #119462
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21.09. Kasane – Flug über die Victoria Falls

Um nach Kasane zu kommen, nehmen wir nicht den schnellsten Weg, sondern fahren noch ein letztes mal die Wasserstrecke entlang. Vor uns, direkt auf dem Weg, steht wieder mal eine Elefantenherde. Langsam schleichen wir uns ran, bleiben in angemessener Entfernung stehen und beobachten die majestätischen Tiere. Sie kommen näher und es dauert nicht lange, dann sind wir von ihnen umzingelt. Die Elis sind total entspannt und bearbeiten die Büsche neben unserem Fahrzeug. Man bräuchte fast nur die Hand rausstrecken und könnte sie streicheln. Junior, er kann fast noch unter seiner Mutter hindurch laufen, beäugt uns mit großen Augen: ein Kindergesicht mit abstehenden Ohren!



Dann wendet er sich wieder seiner Mama zu - die Milchbar ist eröffnet. Eine ¾ Stunde verharren wir in der Gruppe ehe wir uns langsam vorwärts schieben. 1,5 Stunden später erreichen wir Kasane. Bevor wir ins Hotel fahren, buchen wir direkt am Flughafen noch einen Flug für heute Nachmittag über die Victoria Fälle (1.800,-Pula p.Pers.). Dann checken wir in der Chobe Safari Lodge ein und relaxen ein wenig. Nach den rustikalen Camps ist die Lodge Luxus pur. Ein Hippo kommt vom anderen Ufer herüber geschwommen. Schade, dass ich meine Kamera oben im Zimmer habe. Um 15.30 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Auch heute ist es etwas diesig. Das liegt bestimmt wieder an den Buschbränden. In Livingstone müssen wir einchecken und gleich wieder auschecken. Das ganze dient nur der Geldabzocke und somit ist unser Portmonee erneut um 50,- US$ leichter geworden. Die Fälle wieder einmal von oben zu sehen ist traumhaft.



Es ist nicht so viel Wasser darin, wie ich nach den ergiebigen Regenfällen erwartet habe. Leider darf unser Pilot nicht tiefer runter gehen. Dafür treibt er beim Rückflug seine Spässchen mit uns: in nicht mehr als 10 Metern fliegt er kurvenreich über den Sambesi River. Mokoropoler ziehen verwirrt ihre Köpfe ein und schauen uns nach. Hey, das macht Spass!



Und er freut sich, dass uns nicht schlecht wird. Dazu ist der Flug viel zu spannend. Nach 2,5 Stunden Flug stehen wir wieder auf botswanischem Boden und füllen wieder einmal brav die Einreiseformalitäten aus. Mittlerweile kennen wir unsere Passport-Nummer auswendig. Am Abend geniessen wir den Komfort der Lodge, das gute Essen und den Wein.
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Ein Löwe wird dir nie sagen müssen, dass er ein Löwe ist.
Letzte Änderung: 02 Nov 2009 12:43 von Pascalinah.
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02 Nov 2009 12:50 #119464
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22.09. Kasane – Kalizo Lodge (Katima Mulilo)

Nachdem wir eingekauft haben, machen wir uns gemütlich auf den Weg zur Kalizo Lodge.


(Hier haben wir aber doch lieber kein Fleisch gekauft :unsure: )

Die Grenzformalitäten an der Ngoma Bridge halten etwas auf, aber um 13.10 Uhr sind wir schon auf dem Campground, der z.T. sehr schöne Sites und vor allem super saubere sanitäre Anlagen hat. Kaum zu glauben, dass noch vor wenigen Wochen der Sambesi die ganze Lodge unter Wasser gesetzt hat.



Nun sitzen wir hier entspannt am etwa 5m hohen Steilufer und geniessen die Aussicht auf vorbeiziehende Mokoros und auf Beute lauernde Krokodile. Es liegt auf dem flachen Sambesigrund und streckt nur ab und zu Schnauze und Augen aus dem Wasser. Eine Vielzahl von bunten Vögeln vertreiben uns mit ihren Flugkünsten die Zeit. Graueisvögel stürzen sich ins Wasser, tauchen mit vollen Schnäbeln wieder auf und setzen sich nahe unseres Ausgucks auf eine Wurzel. Hoch auf einer Riverakazie sitzt ein Fischadler und beobachtet die Gegend.



Heute wollen wir nichts weiter unternehmen, es uns einfach nur gut gehen und die Postkartenlandschaft auf uns wirken lassen. Die Sonne verabschiedet sich als glühender Ball, unser Feuerholz prasselt, ein Hippo grunzt vom anderen Ufer herüber, die schmale Mondsichel spiegelt sich im Sambesi. Kann es uns besser gehen?
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Letzte Änderung: 02 Nov 2009 12:53 von Pascalinah.
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02 Nov 2009 13:09 #119466
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23.09. Kalizo Lodge – Nambwa Camp

Wer die Kalizo Lodge besucht, will natürlich auch die berühmte Karminspintkolonie sehen. Warum sollte es bei uns anders sein? Kurz vor dem Lodgetor biegen wir zur Kolonie ab. Erst sieht man nicht einen einzigen Vogel, dann überfallen sie uns regelrecht. Sie brüten nicht im Steilufer, sondern – wir vermuten wegen des hohen Wasserstandes der letzten Wochen – auf dem „platten Land“.





Sie graben ihre Höhlen in den sandigen Boden. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht ein Loch zertreten, oder von den Sandwürfen getroffen werden. Hunderte dieser schönen, rot leuchtenden Vögel umschwirren uns. Ihr Gefieder leuchtet in der Morgensonne. Sie sitzen überall... auf dem Boden, in den Büschen, auf den Grashalmen.



Nur näher als 5m lassen sie uns nicht an sich ran kommen. Distance muss sein! Wir sind begeistert. Es ist herrlich anzusehen, wie sie gemeinsam hoch stieben, ihre Kreise ziehen und sich in gebührendem Abstand wieder in den Sand setzen – alle mit dem Kopf zur Sonne gerichtet. Lange schauen wir diesen Schönheiten der Vogelwelt zu und folgen ihrem Gezwitscher.
Der Ort Katima Mulilo hat sich in den letzten 14 Jahren mächtig verändert. Klar, auch hier ist die Zeit nicht stehen geblieben. Der schöne, alte Markt ist weg, stattdessen haben sich hier Einkaufsketten nieder gelassen.






Hinter der Kwandobrücke nahe Kongola biegen wir ab zur Susuwe Ranger Station und zahlen unsere 90,-N$ Eintrittsgebühr. Wofür genau, bleibt uns bis heute verschlossen, denn niemand fragt mehr danach... Ein kurzer Plausch mit der netten, redseligen Rangerin und dann geht’s die Strecke wieder zurück, um genau auf der anderen Seite der Hauptstrasse zum Nambwa Camp zu fahren. Das Camp liegt wunderschön am Mashi River, in paradiesischer Einsamkeit.



Wir beziehen unsere Site #3. Rund um uns herum grunzen Hippos, blicken lässt sich jedoch keines. Wir unternehmen noch einen Kurztrip zum Horseshoe, den wir jedoch nicht ganz umrunden können. Eine tiefe Wasserfurt versperrt uns den Weg. Die Wasserfurt ist zwar nur etwa knietief, jedoch schon beim Durchwaten versinke ich im dicken Schlamm.



Die Gefahr, dass sich unsere Schildkröte festsetzt, ist uns zu gross. Deshalb bleiben wir an einer übersichtlichen Seite stehen und beobachten das smarte Treiben. Drei vorsichtige Giraffen begeben sich zum Wasser, ein hübscher Waran stapft durch den Morast, ehe er mit schlingernden Schwimmbewegungen von dannen zieht. Ein paar Wasserböcke, Kudus und Impalas kommen zum trinken. Ansonsten passiert nichts spektakuläres. Auf dem Weg zurück zum Camp versperrt uns wieder einmal eine Elefantenherde den Weg. Die Elefanten sind hier wesentlich angespannter als im Chobe. Mit aufgestellten Ohren rennt einer auf uns zu, obwohl wir genügend Abstand halten. Ein Blick in den Rückspiegel... wo ist denn Hansi? Nach einer Weile fahren wir zurück und finden ihn festgefahren in einer Tiefsandpassage. Er zuckt mit den Schultern: „Pech, habe nicht aufgepasst, bin zu langsam gefahren. Da war`s passiert!“ Die Fussmatten werden zweckentfremdet, ein paar mal hin- und her geschaukelt und schon ist seine Schildkröte wieder frei. Doch die Fussmatte bleibt auch nach längerem Buddeln im Tiefsand verschollen. Also: wer von euch eine Fussmatte nahe des Horseshoe findet, weiss wem sie gehört... Zurück im Camp zünden wir wieder unser Lagerfeuer an, trinken ein Bierchen und Savannah dry (was ich in diesem Urlaub zu schätzen gelernt habe...hmmm...) und lauschen den Geräuschen der Wildnis: Hippos grunzen und planschen, Elefanten tröten und brummen, Glockenfrösche lassen ihren Ruf ertönen, Grillen zirpen und diverse Vögel lassen ihr Lied erklingen. Ich gehe runter an den Mashi River und setze mich ans Ufer. Glasklar ist sein Wasser, nichts „Grosses“ rührt sich. Wie kommt es, dass ich plötzlich meine Unterwasserkamera in der Hand habe? Es juckt mich unbändig in den Fingern... was gibt es da unter Wasser zu sehen? Ich gebe es ja zu, ein wenig leichtsinnig ist es schon, aber die Neugierde ist doch sooo stark... Man glaubt es nicht, wie viele Fische sich hier tummeln? Gelbfische in rauen Mengen, Barben, kleine Kärpflinge... boah, da springt ein Tigerfisch, nicht ganz raus, aber immerhin so weit, das ich ihn als Tigerfisch erkennen kann.. mir wird es nun doch etwas zu mulmig, ich ziehe mich zurück. (Später, anhand der Bilder konnte ich die anderen Fische identifizieren). Nach Einbruch der Dunkelheit kommt ein Community Mitarbeiter und klärt uns auf, das jede Nacht Elefanten auf unsere Campsite kommen. Wir sollen sie auf gar keinen Fall anleuchten. Wir wissen, dass man das nicht machen darf und versprechen, uns artig zu verhalten. Die grauen Riesen seien jetzt schon auf Camp #6, also genau gegenüber unserer Site. Solange unser Feuer brennt, lässt sich kein Elefant blicken. Wir hören zwar das knacken der Zweige, das ist aber auch alles. Gegen Mitternacht, als unser Feuer nur noch glimmt, sind sie plötzlich da. Etwa 2 Stunden lassen sie sich direkt neben unseren Campern aus. Bärbel schaut raus und wundert sich, dass es so stockdunkel ist. Gut, es ist Neumond, aber eine so schwarze Nacht? Nix da dunkel, ein paar Minuten später lichtet sich die Dunkelheit. Ein Elefant stand genau vor ihrem Fenster. Eliarsch ganz nah! Sie hält die Luft an, wagt kaum zu atmen, während Hansi neben ihr tief und fest schläft. Männer! Na, wenigstens schnarcht er nicht! Wir hören das Krachen der Äste über unseren Köpfen... hoffentlich lassen sie keine dicken Äste auf unsere Camper fallen... wir kriegen mit, wie einer die Wasserleitung demoliert, einer untersucht unseren Tisch... sie brechen neben uns Äste von den Bäumen, brummen tief und irgendwann trötet einer. Wir sitzen senkrecht im Bett! Dazu das Gegrunze der Hippos. Oha, das ist hier eine Geräuschkulisse! Nachdem sie sich ausgetobt haben, verschwinden sie wieder auf leisen Sohlen. Gegen 03.00 Uhr schlafe auch ich endlich ein...
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Letzte Änderung: 02 Nov 2009 13:15 von Pascalinah.
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02 Nov 2009 14:18 #119468
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  • klaus63 am 02 Nov 2009 14:18
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Hallo Pascalinah,

toll die Bilder von den Karminspinten! Das steigert schon die Vorfreude auf Caprivi 2010!

Gruß

Klaus
Der Tourist zerstört, was er sucht, indem er es findet.
(Hans Magnus Enzensberger)
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02 Nov 2009 18:10 #119487
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  • Olli Bö am 02 Nov 2009 18:10
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Hallo Pascalinah,

vielen Dank für Deinen tollen Bericht und die schönen Bilder, seufz... Da kriegt man richtig Sehnsucht.
Ich will auch wieder nach Afrika... :(

Ich musste schmunzeln, als ich vom Chaos im hinteren Teil eurer Schildkröte gelesen hab. ENDLICH hab ich mal jemanden gefunden, dem es auch so geht wie uns immer. Ich hab wirklich schon gedacht, dass es auf dieser Welt niemanden gibt, der so wie wir bei jeder Reise stundenlang Kisten oder den Kühlschrank putzen muss.
Es ist mir außerdem unbegreiflich, wie solche derartigen Sauereien überhaupt entstehen können - am plausibelsten erscheint mir die Kobold-Theorie.
Oder wie sonst sollen Schokolade, Käse, Glasscherben und der Inhalt einer zerbrochenen Savanna-Flasche IN einen Topf mit Spaghetti-Resten und Soße bei geschlossenem Deckel gelangen???

Und was genau ist denn die berüchtigte Lederallergie???

Liebe Grüße,

Kathrin
Kathrin und Olli

Manchmal wollen die Goetter, dass etwas nicht gelingt, damit die Menschen die Demut bewahren.
Reisebericht Botswana Apr/Mai 08:
www.namibia-forum.ch/download/olliboe08.pdf
Reisebericht Botswana Jun 09: Feuertaufe im Regenwasser
Norwegen 2010
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02 Nov 2009 19:29 #119490
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  • cheeta am 02 Nov 2009 19:29
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hi kathrin,
die lederallergie tritt bei den meisten nur temporär auf.
wenn du morgens mit schuhen im bett aufwachst und kopfschmerzen hast, dann hast du die lederallergie.
lg
wolfgang
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