THEMA: Auf den Spuren der Gnus -Tansanias Norden
30 Sep 2014 21:36 #355713
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Hallo Afrika-Freunde,

jetzt ist es soweit! Nach vielem mitlesen in diesem Forum möchte ich auch einen Bericht einstellen, um vielleicht dem ein oder anderen Anregungen zugeben oder einfach um euch das Warten auf euren nächsten Urlaub ein bisschen zu verkürzen. Ich möchte vornweg nehmen, dass meine eigentliche Passion die Fotografie ist. Speziell Afrika hat mich hier in seinen Bann gezogen, aber ihr kennt das ja, diese „Krankheit“, die durch den Afrikavirus ausgelöst wird. Im Verfassen von Reiseberichten bin ich nicht sonderlich geübt und vergesse vielleicht das ein oder andere, für euch wichtige/interessante Detail. Ich bitte euch einfach nachzuhaken, ich versuche dann alles zu beantworten und ggf. den Bericht zu ergänzen.

Reiseplanung:
Irgendwann war ich mal wieder zu Besuch bei meinen Eltern und es kam mal wieder das Gespräch auf Afrika. Da sie bereits einmal in Kenia waren, äußerten sie nun den Wunsch, dass sie gerne noch einmal nach Afrika wollen, aber dieses mal soll es Tansania werden mit Fokus auf die Serengeti. Ich soll doch mal etwas planen und schauen was das so kostet. Na das ließ ich mir nicht zweimal sagen und habe die Gelegenheit gepackt und für mich auch gleich mitgeplant. Als Ziele waren schnell Tarangire, die Ndutu Region und die südliche Serengeti festgelegt. Später kam zum Abschluss noch Lake Manyara hinzu.
Was ich wusste, dass ich zur Geburt der Gnus dort sein wollte, d.h. heißt also irgendwann Ende Januar bis Ende Februar. Genau kann das natürlich niemand voraussagen und die Gnus richten sich da auch nicht an irgendwelche Terminkalender, aber in fast 2 Wochen sollte die Chance doch ganz gut stehen, zumindest die Kälber zu sehen.
Da bei mir dieses Mal der Fokus auf der Fotografie lag, stand mein Wunsch-Safariunternehmen bereits ziemlich fest. Sunworld Safaris sollte es sein. Bisher hatte ich nur Gutes über den Veranstalter gehört. Schnell waren wir in Kontakt und ich habe mit Christian die Route, bzw. die Camps im Detail ausgearbeitet, bis letztendlich die nun folgende Tour feststand. Anforderungen für die Tour waren neben einem eigenen Guide mit einem großen 4x4 Fahrzeug, welches für Fotografen gut geeignet ist (einzelne Sitzplätze, Bohnensäcke im Fahrzeug, ggf. Scheibenstative, unbegrenzt Pirschfahrten u.ä.), auch Camps auszuwählen, die sowohl etwas Komfort für meine Mitreisenden bieten, aber auch das Buschfeeling näher bringen. Zu Sunworld kann ich sagen, dass die Betreuung sowohl vor, während und nach der Reise sehr gut war. Ich denke jedoch, dass das Unternehmen auch eher zu den höherpreisigen zählt, aber in diesem Urlaub habe ich dies bis heute in keiner Minute bereut. Die nächste Reise ist übrigens schon wieder geplant und startet im Januar 2015 

Anreise und Tag 1. Arusha - Tarangire NP
Nach kurzer Fahrt zum Frankfurter Flughafen, klappt der Check In bei KLM problemlos. Dann geht´s durch die Kontrollen. Wie immer muss ich mit meinem Fotogepäck zur Kontrolle und die Zollbeamten wundern sich, warum jemand so viel Fotogeraffel mit in den Urlaub nimmt. Nach einem kurzen Small Talk werde ich aber wieder „frei gelassen“. Der Flug geht zuerst mit einem kleinen Cityhopper nach Amsterdam. In Amsterdam ist umsteigen angesagt. Zum Glück wird das Gepäck durchgecheckt und nur wir müssen unseren Weg durch die Menschenmassen finden. Auch hier wieder das Gleiche Procedere. Anstellen, Kontrolle, Gepäck prüfen. Da wir noch etwas Zeit bis zum Boarding haben, suchen wir uns ein gemütliches Plätzchen. Pünktlich geht es dann zum Boarding. Der Flug verläuft unspektakulär und ich widme mich meiner Lieblingsbeschäftigung beim Fliegen, nämlich dem Schlafen. Irgendwann kurz nach Mitternacht werde ich dann geweckt, damit ich mich zur Landung bereit mache. Wie, muss ich jetzt den Vogel landen? Wo ist der Pilot? Nee, zum Glück nur anschnallen und aufwachen.
Sogar ein paar Minuten früher als geplant setzen wir am Kilimanjaro Airport auf. Kaum setze ich meinen Fuß auf den afrikanischen Boden, da ist es wieder, dieses Gefühl das mich jedes Mal überkommt wenn ich nach Afrika komme. Ein Gefühl von zu Hause zu sein. Kennt ihr das? Wenn ich das bei meinen Freunden erzähle, dann schütteln sie nur alle ungläubig mit dem Kopf, vermutlich halten sie mich in dem Moment für etwas verrückt.
Die Einreiseformalitäten verlaufen reibungslos und für afrikanische Verhältnisse relativ zügig. Schnell stehen wir am Gepäckband und nehmen unser Gepäck entgegen, das erfreulicher Weise komplett und unbeschädigt angekommen ist. Draußen wartet schon unser Guide David und nimmt uns in Empfang. Kurz noch Geld eintauschen und los geht es durch die afrikanische Nacht zu unserer Unterkunft für diese Nacht. Wir haben uns für die Olasiti Lodge entschieden, da wir sowieso nur ein paar Stündchen dort verweilen würden, wurde auf unnötigen Luxus verzichtet und eine zweckmäßige Unterkunft ausgesucht. Gegen 2 Uhr nachts kamen wir in der Unterkunft an und beratschlagten uns noch, wann es am nächsten Morgen losgehen soll. Danach verabschiedeten wir uns alle ins Bett und haben die erste Nacht unter afrikanischem Himmel verbracht.
Eigentlich hätte ich bis 7:30 schlafen können aber dank eines nahe gelegenen Minaretts war ich dann schon zum Sonnenaufgang wach. Da meine Mitreisenden auch schon früh wach waren, haben wir ausgiebig das Frühstück genossen und den kleinen Garten der Lodge inspiziert und uns über die bunten Vögle gefreut.
Kurzes Fazit zur Lodge. Für eine kostengünstige Übernachtung direkt nach dem Flug ist die Unterkunft ok, die Zimmer sind zweckmäßig, sauber, aber nicht sonderlich schön. Das Frühstück war gut und hat zumindest mir keine Wünsche offen gelassen. Länger wollte ich mich aber dort nicht aufhalten.
Pünktlich um 8:00 steht David mit unserem 4x4 abfahrbereit da. Schnell die Sachen verstauen und schon geht es auf den Weg in den Tarangire NP. Zum Glück ist Sonntag und es nicht viel Verkehr. Knapp 3 Stunden später stehen wir am Gate zum NP.






Die Formalitäten werden erledigt und Beine etwas vertreten, dann geht es direkt weiter, nicht ohne den ein oder anderen Fotostopp, zu unserem Camp für die nächsten 2 Nächte, die Tarangire Sopa Lodge. Wir beziehen unsere Unterkünfte, entspannen ein bisschen und gehen später zum Lunch.
Die Sopa Lodge ist für meinen Geschmack eine viel zu riesige Lodge die eher Hotelcharakter hat, Die Zimmer sind sehr groß, schön eingerichtet und absolut sauber. Auch die ganze Anlage ist sehr gepflegt und es mangelt an nichts. Wer in seinem Urlaub nicht auf etwas Luxus verzichten will, der fühlt sich hier sicherlich sehr wohl. Mir persönlich war es einfach zu groß und es kam nicht das „im Busch sein“-Gefühl hoch. Ich bevorzuge lieber die Tented Camps, in denen wir im Anschluss sein werden. Wir haben die Sopa Lodge aber bewusst so gewählt, damit meine Mitreisenden langsam in Afrika ankommen können.
Gegen 14:30 ging es dann los zu unserem ersten Gamedrive. Ich lies mich überraschen was auf uns zukommt. Im Tarangire NP hatte ich keine Erwartungen, vor allem nicht, dass ich dort Katzen sehen werde. Vor allem Elefanten und Vögel wollte ich hier fotografieren und wenn möglich das ein oder andere schöne Landschaftsfoto machen. Tarangire ist einer der landschaftlich schönsten NPs die ich bisher kenne. Abwechslungsreich mit seiner Hügellandschaft, den schönen Baobabs und dem Tarangire Fluss.
Die fotografische Ausbeute am ersten Tag war mehr als ich mir erhofft hatte.
Angefangen von Giraffen…








…die von Madenhackern belagert wurden.



Über Elefanten beim Baden,







kleine Elefanten







Wegelagerer






Impalas,



Meerkatzen,


bis zu süßen Zwergmangusten die immer aufmerksam die Gegend beobachteten







Dik DIks



Duiker
Steinböckchen (Danke Elvira für den Hinweis)





Auch die Vogelwelt gab sich ein buntes Stelldichein.
Die obligatorischen, schönen Gabelracken







Strauße






Ein Gelbhalsfrankolin






Ein Schopfadler (eins meiner persönlichen Lieblingsbilder)



Rüppelwürger



Schachwürger




Elsterwürger



Flammenkopf-Bartvogel



Weißbrauen Kuckkuck



Kaffernhornrabe





Und zum Abschluss gab sich eine Büffelherde noch die Ehre, sich schön im Abendlicht zu positionieren, wodurch diese Aufnahmen im Gegenlicht entstanden sind.




Fehlen dürfen natürlich auch nicht die schönen Sonnenuntergangsbildern mit den Hügeln und den Baobabs als Motiv.







In unserer Unterkunft angekommen, gab es erst eine Dusche und dann Dinner im Restaurant der Sopa Lodge. Nach einem Feierabendbierchen ging es heute dann zeitig ins Bett, denn am nächsten Morgen war spätestens um 5:30 aufstehen angesagt.

LG

Thorsten
Anhang:
Gruß Thorsten :)
Thorsten Hanewald Photography

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" Alles, was ich jetzt wollte, war nach Afrika zurückzukommen. Ich hatte es noch nicht einmal verlassen, aber wenn ich nachts aufwachte, lag ich lauschend da, bereits voller Heimweh danach."
Ernest Hemingway
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01 Okt 2014 16:41 #355840
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Tag 2 Tarangire NP

Noch vor dem Wecker bin ich wach. Ein kurzer Blick nach draußen, aber es ist noch alles stockdunkel. Trotzdem hält mich nichts mehr im Bett und ich mache mich startklar für den Tag. Mal schauen was denn so früh um die Lodge los ist. Kaum habe ich meine Unterkunft verlassen und befinde mich auf dem Weg zum Eingang der Lodge, vernehme ich ein Grollen neben in den Büschen. Ihr kennt es sicherlich und habt es selbst oft gehört, dieses beruhigende Grollen. Dann höre ich Äste knacken, aber es noch zu dunkel um etwas zu sehen. Aber es befinden sich unverkennbar Elefanten neben mir im Busch. Ich laufe den Weg entlang in der Hoffnung die grauen Riesen zu entdecken, aber obwohl sie keine 10-20 Meter von mir entfernt sind, sehe bzw. erahne ich maximal den Rücken. Wie friedlich sie sind und wie zufrieden sie klingen. Ich finde dieses Geräusch absolut beruhigend.
Inzwischen sind meine Mitreisenden auch da und wir machen uns auf den Weg zum Early Breakfast, welches wir den Abend davor extra bestellt hatten, damit wir zeitig in den Park kommen. Eigentlich erwartet man bei einem Early Breakfast ein reduziertes Frühstück, aber was soll ich sagen, es gab glaub alles was es sonst auch gegeben hätte. Angefangen von Eiern in diversen Variationen, über Obst und Pancakes (ich liebe sie). Was ich jedoch nie verstehen werde, wieso gibt es in Afrika (zumindest wo ich bisher war) keinen vernünftigen Kaffee!?!? Der wird doch da angebaut. Oder hatte ich einfach bisher nur Pech. Egal, es gibt schlimmeres. Irgendwie gehört es auch schon zum Ritual morgens vor seinem Zelt eine Tasse Instant-Kaffe zu schlürfen.
Auf geht´s zum Gamedrive. Noch in der Dämmerung starten wir. Die Elefanten grasen noch immer gemütlich vor dem Eingang der Lodge.
Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Belohnt werden wir mit einem schönen Sonnaufgang und als Motiv stellen sich die vielen Baobabs zur Verfügung.





Was für ein schöner Start in den Tag, ich war jetzt schon zufrieden und glücklich. Weiter ging die Fahrt, aber nur kurz. Was liegt da am Straßenrand. Ein Löwe bei seiner Lieblingsbeschäftigung, nämlich Schlafen. Aber langsam wird der müde Kerl auch wach. Erst mal kräftig gähnen und dann schauen was los ist.





Langsam kam auch die Sonne über den Hügeln hervor und tauchte den Löwen in tolles goldgelbes Licht. Ein Traum. Und als ob er nie etwas anderes gemacht hätte, posierte der Löwe schön vor der Kamera.






Weitere Löwen waren im näheren Umkreis nicht zu entdecken und Action war von unserem Model auch nicht viel zu erwarten….außer einmal aufstehen und sich einen bequemeren Platz suchen.



Wir machten uns dann auch wieder auf den Weg und genossen die schöne Landschaft und beobachteten die Tierwelt.
Sogar die DikDiks waren entspannt und sind nicht gleich weggelaufen sobald man neben ihnen anhielt.





Die Giraffen schauten auch mal nach uns.



Und die Bullen kämpften wohl um ihre Liebste.



Und dann…was war da unten?? Unglaublich, ein Leopard.



Wir sind nicht mal zwei Stunden unterwegs und sehen schon unsere zweite Katze. Ok, ich muss zugeben, diese war schon etwas weiter weg, aber das Bild mag ich irgendwie, da es auch schön den Lebensraum zeigt. Aber so schnell wie wir den Leo entdeckt hatten, war er auch schon wieder in den Büschen verschwunden. Wir versuchten zwar noch zu erahnen, wo er evtl. die Straße queren könnte, aber wir konnten ihn nicht mehr finden.

Wir machten uns nun auf den Weg zum Fluss, um zu schauen was dort los ist. Da war ein Leberwurstbaum (jetzt weiß ich auch endlich woher wir immer unsere Wurst bekommen :woohoo: ) und auf dem Baum saß ein Schreiseeadler.



Ein perfekt eingerahmtes Motiv. Aber was ist das, er sitzt da nicht alleine. Könnt ihr es entdecken, was noch auf dem Bild ist? Ein kleiner Tipp: Es sind noch zwei weitere Tiere auf dem Foto zu sehen (Insekten bitte nicht mitzählen ;) ) Die Auflösung dazu gibt es morgen.

Hier ein paar landschaftliche Impressionen aus dem Tarangire NP








Wir machten uns auf den Weg zum Lunch auf die Silale Picknick-Site. Die Picknick liegt sehr schön mit Blick Richtung Sumpf. Es gibt dort Bänke und Tische wo man es sich gemütlich machen kann.





Nachdem wir nun gesättigt waren ging es weiter Richtung Silale Swamp. Wieder gab es einige Antilopen und Vögel zu sehen, aber auch die kleinen Tiere bekamen unsere Aufmerksamkeit. Vor allem diese kleinen Zebramangusten. Sie beobachteten die Gegend genau, dann wieder schnelles Gewusel, aber einer schaute immer ob Gefahr droht.





Die Mangusten waren sehr nervös. Irgendetwas schien sie zu beunruhigen. Vielleicht eine Schlange?
Auf einmal sehen wir es auch…ein Leopard schleicht durch das hohe Gras und hält Ausschau nach den Mangusten.



Muss der hungrig sein, wenn er sich mit so Kleinkram abgibt. Dann sehen wir, dass der Leopard verletzt ist, er hat nur noch 1 Auge. Der Arme :ohmy:



Immer wieder schleicht er sich an die Mangusten an.

Und dann….der Angriff. Nix erwischt. Wieder anschleichen, neuer Angriff…und tatsächlich, da hatte der Kerl doch tatsächlich eine flinke Manguste erwischt (leider hat das Foto nur dokumentarischen Zweck. Entschuldigt bitte die miese Qualität).



Zwischendurch entdeckt der Leopard auch ein Kronenkranich-Paar und macht sich einen Spaß daraus diese zu jagen. Aber ohne Erfolg.





Irgendwann war der Leo dann im hohen Gras verschwunden. Wir beobachteten zwar noch einige Zeit die Gegend, aber er war nicht mehr zu finden.
Dafür gibt es hier jetzt den gestern falsch benannten Weißscheitelwürger.




Wir machten uns dann irgendwann wieder auf den Weg um zu schauen was es noch zu entdecken gab. Nunja, weit kamen wir nicht, denn direkt neben dem Weg lagen zwei Löwinen…ja sie lagen und dösten vor sich hin und begrüßten uns mit einem müden Gähnen.



Aber immerhin eine setzte sich dann doch noch in Bewegung. Vermutlich hatte sie heute Küchendienst und musste für Essen sorgen. Leider verschwand sie dann auch im hohen Gras.






Und wir machten uns dann auch wieder weiter auf den Weg.



Auf der weiteren Fahrt gab es die üblichen Verdächtigen
Elefanten



Ein Kaffernhornrabe im Baum




Eine Sporngans im Baum



Meerkatze im Baum



Und auch die beiden Herren aus der Muppetshow saßen gemütlich auf ihren Balkon und betrachteten das rege Treiben.



Hier noch ein Graubrustspecht/Grey Woodpecker (Dendropicos goertae) (Danke Marina) den ich bisher noch nicht identifizieren konnte (leider ist die Bildqualität auch furchtbar schlecht)



Impalas



Giraffe am Baum


Elis



Und eine Gabelracke die direkt neben dem Wagen saß (fotografiert mit 145mm Brennweite), dann aber auch wieder flüchtete



Dann sahen wir auch noch den Totengräber der Savanne (Marabu)



Und eine schöne Giraffe im Abendlicht



Sowie eine Ellipsen-Wasserbock Familie





Jetzt ging es dann langsam wieder nach Hause, aber nicht ohne ein schönes Sonnenuntergangsbild zu machen. Zu den Bildern kann ich noch erwähnen, falls es die Fotografen unter euch interessiert, dass ich mir für solche Aufnahmen ein Steckfiltersystem zugelegt hatte. So konnte ich den Dynamikumfang im Bild zwischen Himmel und Landschaft gut im Griff halten.





Die Nacht in der Lodge verlief wieder unspektakulär. Nach dem Essen wurden die 7 Sachen zusammen gepackt, damit wir am nächsten Morgen zeitig aufbrechen konnten.

Alle die morgen weiter mit nach Ndutu fahren wollen, bitte rechtzeitig zusammenpacken und pünktlich beim Frühstück erscheinen
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Letzte Änderung: 01 Okt 2014 18:56 von THBiker.
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02 Okt 2014 12:30 #355966
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Tag 3 Tarangire NP – Ngorongoro Conservation Area (Ndutu Region)

Heute war ein Fahrtag eingeplant, denn es ging in die Ngorongoro Conservation Area. Ziel war das Ndutu Mobile Camp (www.wildlandssafaris...index.php/ndutu-camp). Nach einem kurzen Game Drive ging es direkt Richtung Ndutu. Jedoch nicht ohne den ein oder anderen Stopp, z.B. am Lake Manyara View Point.







Zwischendurch hielten wir noch an dem ein oder anderen Craft Center, denn ich wollte mir als kleines Mitbringsel einen Massai-Speer und die ein oder andere Schnitzerei kaufen. Natürlich musste erst einmal verhandelt werden, aber so richtig schienen die Jungs noch nicht in Stimmung zu sein, also hab ich ihnen meinen Preis genannt und dass ich auf der Rückfahrt noch einmal vorbei komme und dann ggf. kaufe. Vermutlich haben die Jungs nicht geglaubt, dass wir wieder kommen, aber da hatten sie sich getäuscht. Dazu aber mehr auf der Rückfahrt. Der nächste Stopp war dann das Lodoare Gate. Eigentlich sollte es eine kurze Angelegenheit sein, aber da hatten wir die Rechnung nicht mit den Rangern gemacht. Irgendetwas war mit der Karte, mit der David unser Guide, die Parkgebühren hätte bezahlen müssen. Denn es war nicht genug Guthaben drauf. Wie sich herausstellte hatte David einem Kollegen ausgeholfen, der 1 Tag vorher in die NCA gefahren ist. Der andere Guide hätte das dann vorab regeln sollen, was aber wohl ziemlich schief ging. Also mussten wir warten bis die afrikanische Bürokratie ihre Arbeit gemacht hatte und wir nach guten 2 Stunden endlich das Ok hatten um weiter zu fahren. :evil:



Da wir nun etwas spät waren, haben wir nur einen kurzen Stopp am Krater gemacht.



Wir hatten ja noch ein gutes Stückchen bis zum Camp vor uns. Eine Fahrt in den Krater haben wir uns nicht gegönnt, da es uns einfach unverhältnismäßig teuer war für einen halben Tag so viel zu bezahlen. Wir sind dafür lieber 1 Tag länger geblieben.
Die Fahrt ging weiter auf einer gut präparierten Schotterpiste durch eine wunderschöne grüne Hügellandschaft, vorbei an Massai-Siedlungen und wieder den Krater runter in die Ebenen. Es waren nun schon wieder die ersten Gnus und Zebras zu sehen.
Irgendwann ging es dann von der Hauptpiste ab auf eine etwas holprige, aber durchaus gut fahrbare Nebenstrecke Richtung Ndutu. Wir holpern zügig dahin und genießen unsere ersten Tiere, bis es auf einmal kracht…..was war das??? Aussteigen, gucken und…..ohneeeeeee, hinten links sind ein Teil der Blattfedern gebrochen. :blush: :evil: Und nun??? David verkündete uns stolz, dass wir eine Ersatzfeder dabei haben. Oh, das hätte ich nun nicht erwartet. Prima, dann nix wie dran ans Reparieren. Wagen aufgebockt, Rad ab machen und dann die Federn abmontieren. Da war dann auch der Haken! Womit? Im ganzen Wagen gab es keinen passenden Schraubenschlüssel für die Blattfeder-Halterung. Das darf doch nicht wahr sein. Unser Guide regte sich auch tierisch auf, denn eigentlich fährt David in Kenia für Sunworld und ist nur für diese Safari nach Tansania gekommen. Den Wagen hat er übernommen und hat das Werkzeug nicht im Detail gecheckt, weil er davon ausgegangen ist, dass die Wagen genauso wie in Kenia ausgerüstet sind. Prima und nun? Mobil-Telefonverbindung hatten wir auch keine. Da wir ja in der NCA sind, kommt ab und zu auch mal ein Auto vorbei, aber leider hat auch hier niemand das passende Werkzeug dabei. Ein anderer Fahrer hat dann von unterwegs schon einmal das Camp informiert, dass wir ein „matata“ haben. Inzwischen haben uns auch die Hyänen entdeckt und haben wohl auf ein schnelles Mahl gehofft. Da hat „Essen auf Rädern“ auf einmal ne ganz andere Bedeutung. Aber nix gibt’s. :whistle:



Wir haben dann versucht ohne Werkzeug und mit Gewalt die noch funktionsfähigen Federn in die Halterung zu schieben. Nach gefühlten Stunden Schinderei in der prallen Mittagshitze hatten wir das Auto auch wieder halbwegs fahrbereit. Wir haben uns dann ganz langsam bzw. vorsichtig auf den Weg Richtung Camp gemacht. Bei jedem Schlagloch, Stein oder sonstigem Hindernis haben wir das Knarzen und Knacken der Federn vernommen. Und jede hat einfach nur gehofft, dass es die notdürftige Reparatur bis zum Camp hält. Wir hatten inzwischen auch einem anderen Guide getroffen, der in unser Camp fuhr. Ihn hatten wir beauftragt, dass er dort Bescheid gibt und sie ein Fahrzeug entgegen schicken. Und tatsächlich, auf einmal kommt uns ein Auto mit einigen Fundis (Mechanikern) entgegen. Sie prüfen kurz das Auto und entscheiden sich dafür, dass wir die Autos tauschen. Ok, alles zusammen suchen. Gerade hatten wir uns häuslich eingerichtet, müssen wir alles wieder zusammen packen. Aber das war kein Problem. Danach ging es mit dem neuen Wagen auf direktem Weg ins Camp. Trotz der späten Ankunftszeit hielt man dort noch etwas zum Essen für uns bereit. Wir bezogen unsere Zelte und sind dann schnell zum Lunch. Danach ruhten wir uns noch ein bisschen aus. Gegen 16:00 wollten wir dann nochmal auf Pirsch gehen. Wir sind ja nicht zum Spaß hier.
Zum Camp kann ich sagen, dass es ganz nach meinem Geschmack war. Es war einfach aber zweckmäßig eingerichtet. Ein Bett, ein paar Ablagen und eine separate Dusche und WC. Mitten im Busch und ohne Zäune. Die Angestellten waren alle sehr freundlich und hilfsbereit. Das Essen war immer gut, abends hätte es durchaus aber etwas mehr sein können. Aber wir sind nicht verhungert.
Möglichkeiten zum Laden der Akkus gab es nur im Hauptzelt, aber das war problemlos möglich. Ich habe hierzu immer eine eigene Steckerleiste mit Mehrfachstecker dabei, so kann ich dann alle Akkus, das Laptop und ggf. das Mobile gleichzeitig laden während ich mein Schlummertrunk genieße.
Ja Fotografieren kann richtig in Arbeit ausarten und es sicherlich auch nicht jedermanns Sache. Inzwischen bin ich jedoch auch ruhiger geworden und muss nicht alles um mich herum ablichten. Trotzdem ist man den ganzen Tag irgendwie gespannt um den richtigen Moment nicht zu verpassen. Abends geht’s dann an das Bilder sichern. Dazu habe ich das Laptop sowie zwei externe 1TB Festplatten (USB3.0) dabei. Den Laptop habe ich inzwischen übrigens mit einer 250GB SSD ausgestattet, da ich jetzt schon 2 Festplatten-Ausfälle im Busch hatte. Viele werden sich vielleicht jetzt Fragen warum ich diesen Aufwand betreibe. Ich möchte einfach nicht nach Hause kommen und feststellen, dass die Platte oder die CF-Karte defekt ist und die ganzen Fotos verloren sind. Ich hatte inzwischen diverse Defekte und war froh die doppelte Sicherung gemacht zu haben. Zu den Datenmengen ist zu sagen, dass ich im RAW-Format fotografiere und da eine recht große Datenmenge zusammen kommt. Da ich meine Fotos meistens erst zu Hause am großen Monitor sichte und bewerte, muss ich halt auch den Ausschuss sichern. An einem ganzen Safaritag kommen schon gerne mal an die 1000 Bilder zusammen, wobei man froh sein kann, wenn davon 10% gut geworden sind, d.h. Licht, Schärfe, Bildkomposition und Motiv stimmen. Meine Bilder die ich hier zeige entwickle ich übrigens alle mit Lightroom, dies ist ein Raw Konverter von Adobe mit einer Bilddatenbank. Nur ganz selten nutze ich Photoshop, z.B. wenn ich mehrere Bilder zu einem großen Panorama zusammenfüge oder wenn ich mich an HDR versuche (bisher erfolglos).
So nun aber genug abgeschweift, weiter geht’s. Wir wollten ja auf Pirsch.
Da das Camp direkt an der Ndutu Marsh liegt sind wir ruck zuck mitten im Geschehen. Da die Zeit schon fortgeschritten ist, bewegen wir uns auch nicht allzu weit fort. Wir nehmen erst mal die neuen Eindrücke auf und die Kamera bleibt heute fast unbenutzt. Überall sind die Gnus und Zebras verstreut und die Herden ziehen an uns vorbei. Es ist schon beeindruckend so viele Tiere auf einem Haufen zu sehen. Wenn man weiß welchen Weg diese Tiere Jahr für Jahr zurücklegen, nur um an frisches Gras zu kommen, ist das noch eindrucksvoller.
Noch ein kleiner Exkurs zu Wanderung der Gnus. Die Herden ziehen Jahr für Jahr immer dem Regen folgend von der NCA durch die Serengeti, über den Grumeti bis in die Masai Mara in Kenia um dann im Januar/Februar wieder zurück in der NCA zu sein um dort ihre Kälber zur Welt zu bringen. Warum dieser ganze Aufwand wird man sich fragen. Dazu muss man wissen, dass die Region um Ndutu aus Grassavanne besteht und in der Trockenzeit ganz wenig Futter bietet und somit die Nahrungsgrundlage der Grasfresser fehlt. Bäume wachsen auf den großen Ebenen kaum welche, da der Boden nur wenige Zentimeter unterhalb der Oberfläche für die Wurzeln der Bäume undurchdringlich ist. Das Gras jedoch, kann dort gut gedeihen, sofern genügend Wasser da ist. In den feuchten Monaten wächst dort ein sehr nährstoffreiches Gras, das die Kühe benötigen um den Kälbern über die Muttermilch die Mineralien zu geben. Woher kommt es, dass dort in der Region alles austrocknet? Dies liegt an der geografischen Lage dieser Region. In der Trockenzeit ziehen die Wolken von der Küste her ins Land und bleiben an den Bergen des Kraterhochlandes hängen. Die Ndutu Region liegt also im Regenschatten der Berge, d.h. alles Grünzeug vertrocknet und bietet keine Nahrungsgrundlage für die Gnus. Der hohe Nährstoffgehalt der Gräser kommt übrigens durch die Vulkanasche die dort die Grundlage des Bodens bildet. Noch heute gibt es in der Gegend aktive Vulkane, wie z.B. den Oldoniyo Lengai, der heilige Berg der Massai. Zuletzt hat sich dieser Vulkan 2007 mit einer großen Aschewolke entladen. Die mineralische Asche gibt dem Boden wieder neue Nährstoffe, die dann durch das Wasser von den Gräsern aufgenommen werden. Dies ist also der Grund, warum die großen Herden jedes Jahr wieder in diese Gegend zeihen um ihre Kälber auf die Welt zu bringen.

So, nun aber weiter mit der Pirsch. Neben den vielen Gnus und Zebras sehen wir auch noch dieses Warzenschwein.



Und kurze Zeit später entdecken wir ein Löwenpaar die sich gegenseitig beschnuppern.







Wir dachten ja, dass wir jetzt gleich eine Löwenpaarung miterleben dürfen. Aber nein, die Dame hatte wohl keine Lust und legt sich ins Gras um mal wieder ein Nickerchen zu machen. Da hat es ihn dann wohl auch überkommen. Der Löwe gähnt nochmal kräftig und das war´s dann mit der Action.








Da es inzwischen schon spät ist und wir von dem anstrengenden Tag auch ziemlich müde sind, machen wir uns auf den kurzen Rückweg ins Camp. Dort genießen wir erst mal die warme Dusche die mit 20l Wasser pro Person rationiert ist. Ich habe Glück, denn ich habe ein Doppelzelt für mich alleine, d.h. ich hätte 40l zur Verfügung :whistle: Aber ich will ja nicht verschwenderisch sein und begnüge mich auch mit einer schnellen Dusche.
Danach geht´s zum Dinner, das einfach aber gut war. Anschließend noch einen Absacker in der Bar und ab in Bett. Endlich kann ich mit den afrikanischen Klängen einschlafen und wie so oft bekomme ich in der Nacht nichts mit. Anscheinend war eine Herde Büffel im Camp und die Löwen sollen gebrüllt haben. Ich habe geschlafen wie ein Stein und bin erst um 5 Uhr von meinem Wecker geweckt worden.
Unser Auto wurde übrigens repariert und war abends schon wieder im Camp.

Das war es schon von dem Fahrtag. Heute auch mit wenig Fotos, nicht dass es euch zu viel wird :woohoo:
Gruß Thorsten :)
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Tag 4 Ngorongoro Conservation Area (Ndutu Region)

Heute ist um 5 Uhr aufstehen angesagt. Es ist noch stockdunkel. Noch nicht mal der Kaffee ist da, also mache ich mich schnell fertig und begebe mich ins Hauptzelt um mir dort meinen Kaffee zu holen und das erste Frühstück zu mir zu nehmen. Die Küchencrew ist wohl auch erst gerade zur Arbeit erschienen, aber immer pole pole, ich bin ja in Urlaub. Ich schnapp mir schnell noch ein Müsli und dann setze ich mich raus und beobachte bzw. lausche den Klängen der Natur. Langsam fängt es auch an zu dämmern. Nachdem die Anderen auch ausgiebig gefrühstückt haben machen wir uns startklar und im Camp gibt es schon die ersten Motive.





Und diesen mit Störchen besetzten Baum im schönsten Morgenlicht. Merkt ihn euch, denn er wird heute Abend noch eine Rolle spielen.



Es geht weiter Richtung Marsh und ich übe mich erst mal in Sonnenaufgang fotografieren.







Langsam wurde es heller und wir sahen die erste Tüpfelhyäne die ihren Durst am Wasserlauf stillt. Vermutlich hatte sie in der Nacht Beute gemacht, man kann noch die roten Spuren im Fell erkennen.






Nicht weit davon weg trafen wir wieder auf unser Pärchen von gestern. Er schaut immer noch betröppelt rein



Und sie liegt faul und gähnend (mal wieder) in der Gegend rum



Aber anscheinend hat sie es selbst gemerkt, dass es an der Zeit ist zum Aufstehen.




Weiter ging die Fahrt. In einem bzw. auf einem Baum entdeckten wir einen Graubürzel-Singhabicht, der aber sofort das Weite suchte.



Überall waren wieder die Gnus zu finden. Man konnte hinschauen wo man wollte, überall Gnus, Gnus und nochmal Gnus. Wie an einer Perlenschnur aufgereiht wandern sie durch die Savanne.










Zwischendurch gesellten sich auch wieder die Zebras hinzu.



Mal alleine





Mal zu zweit


Mal im Gebüsch


Und als Highlight kurz vor dem Lunch entdecken wir noch einen Raubadler, dem unsere Nähe gar nichts ausmachte und schön für ein paar Fotos sitzen blieb.



Dann suchten wir uns ein schönes Bäumchen und machten es uns gemütlich zum Lunch.




Rings um uns herum grasten auch die Gnus und Zebras. Was für eine Idylle. Da wünscht man sich niemals mehr von diesem Fleckchen Erde weg zu müssen.
Ich hatte ja zu anfangs geschrieben, dass ich gerne eine Gnugeburt fotografieren wollte und deshalb den Februar für die Safari ausgewählt hatte.
Alle Gnus bringen ihre Kälber gemeinsam innerhalb eines Zeitraums von 2-3 Wochen zur Welt. Dann sind auf einen Schlag ca. 500000 Gnukälber da und bieten die Nahrungsgrundlage für viele der Räuber in der Serengeti. Die zeitgleiche Geburt hat den Hintergrund, dass dadurch ein Überangebot an Nahrung entsteht den die Räuber gar nicht benötigen. So schafft es ein Großteil der Kälber die ersten Wochen zu überleben und mit auf ihre erste große Wanderung Richtung Norden zu gehen. Gnukälber müssen auch innerhalb der ersten 10 Minuten ihres neuen Lebens laufen können, um ihrer Herde zu folgen, da sie nicht, wie z.B. Thomson Gazellen, im hohen Gras versteckt werden können, weil ihre Herde ja ständig in Bewegung ist. Auch bei den Zebras ist es so, dass die Fohlen sofort laufen müssen um ihrer Herde zu folgen, jedoch bringen Zebras ihre Jungen über mehrere Monate verteilt auf die Welt.
Die jungen Gnus folgen ihrer Mutter auf Schritt und Tritt, denn in den ersten Monaten sind sie auf die nahrhafte Muttermilch angewiesen. Gnus adoptieren auch keine fremden Kälber, d.h. geht ein Kalb verloren ist unweigerlich dem Tod ausgesetzt, entweder durch verhungern oder durch einen der vielen Räuber.

Naja bis jetzt gab es noch keine zu sehen, bzw haben wir keine entdeckt, aber viele Kälber liefen durch die Gegend und folgten blökend ihrer Mutter.



Dieses kleine Gnu scheint nicht sehr alt zu sein, die Nabelschnur hängt noch dran.






Und Elefanten gab es auch in der Region.



Und mal von vorne



Und von hinten



Wir machten uns dann irgendwann wieder auf den Weg Richtung dem Sumpf, welcher ja in der Nähe unseres Camps lag. Dort war inzwischen alles voll mit Gnus und Zebras




Es war interessant zu beobachten, dass die Herden in der Nacht immer aus dem Tal raus zogen und tagsüber wieder zurückkamen. Ob sie sich in der offenen Gras Savanne sicher fühlen?
Ich bin gespannt ob das Verhalten nächstes Jahr ähnlich ist





Wo es Beute gibt lauern auch die Jäger. Im hohen Gras des Sumpfes hat sich eine Löwin versteckt. Es ist spannend dieser Szene zuzuschauen. Die Jägerin schleicht sich immer weiter an die Gnus.





Dann verharrt sie und wartet ab. Auf einmal wird sie entdeckt und alle Gnus fliehen.

Aber die Jägerin bleibt im hohen Gras liegen und wartet weiter. Nach einer Weile hat sich die Herde wieder beruhigt und alle wandern wieder Richtung der Löwin. Oder sind Gnus wirklich so doof wie sie aussehen und vergessen alles sofort wieder? Die Spannung steigt wieder. Die Löwin liegt angespannt im Gras.



Keine Bewegung. Der Wind steht gut und sie kann nicht gewittert werden.
Die Gnus kommen immer näher und sind sich ihrer Gefahr nicht bewusst. Die Löwin hat ihr Ziel fest im Visier. Die Anspannung steigt. Und auf einmal sprintet sie los…



Die Gnus rennen in alle Richtungen davon.







Es scheint Chaos zu herrschen, aber die Löwin verfolgt stur ihr Ziel.






Wird sie ihre Beute erwischen?






Was glaubt ihr? Wem drückt ihr die Daumen? Dem Gnu, dass es überlebt oder der Löwin, weil sie somit Nahrung zum Überleben hat und vielleicht auch ihre süßen, kleinen Löwenbabies groß und stark werden können? Sicherlich keine leichte Frage. Ich muss für mich jedoch gestehen, dass ich meistens mit den Katzen mitfiebere und mich freue wenn sie bei der Jagd erfolgreich sind.

Auflösung folgt im nächsten Teil!!!
Anhang:
Gruß Thorsten :)
Thorsten Hanewald Photography

Auf den Spuren der Gnus - Tansanias Norden
Zu Besuch im Angama Mara Camp (Mara Triangle)
Masai Mara intensiv

" Alles, was ich jetzt wollte, war nach Afrika zurückzukommen. Ich hatte es noch nicht einmal verlassen, aber wenn ich nachts aufwachte, lag ich lauschend da, bereits voller Heimweh danach."
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Tag 4 Ngorongoro Conservation Area (Ndutu Region) FORTSETZUNG

Nun geht es weiter mit der Jagd, aber nur noch ganz kurz (zumindest mit dieser).


Das kleine Gnukalb, haben wir wohl aus den Augen verloren, die Löwin anscheinend aber nicht. Das Kalb kam aus einer Senke heraus und da war es um das junge Leben geschehen. Die Löwin sprang mit einem Satz auf das
Kalb und erstickte es durch einen Kehlbiss. :woohoo:







Viele mögen jetzt vielleicht denken „wie grausam, das arme Kalb“, aber so ist die Natur und der Kreislauf des Lebens. Fressen und gefressen werden. Normalerweise jagen die Räuber nur die kranken und schwachen Tiere, so dass es hier zu einer natürlichen Auslese kommt und sich später nur die Tiere mit den gesunden, starken Genen fortpflanzen werden. In der Regel jagen die Tiere auch nur so viel Beute, wie sie auch benötigen, aber hier sollten wir uns dieses Mal irren. Das gerissene Kalb lässt die Löwin auf jeden Fall liegen und verzieht sich wieder in das hohe Gras. Dazu aber später mehr.
In der Zwischenzeit hat sich die Herde wieder beruhigt und zieht ihren Weg weiter. Ein Teil der Gnus zieht hinter uns den Hang hinauf. Anscheinend geht es den Gnus wie uns. Wir haben die Löwen die oben an der Kante liegen gar nicht entdeckt. Viel zu sehr waren wir mit der Jagd der Löwin beschäftigt.



Die Gnus ziehen immer weiter Richtung der Löwen. Folgt nun gleich das nächste Drama?



Nein, im letzten Augenblick wittern die Gnus die Löwen und machen auf der Stelle kehrt um den Hang wieder runter zu rennen. Noch einmal Glück gehabt. Wobei wir natürlich in bester Foto-Position gewesen wären.
Im Moment ist es, bis auf das Blöken der Gnus, recht ruhig. Alle Grasfresser sind informiert, dass die Löwen hier auf Lauer liegen und so ist erst einmal keine weitere Action zu erwarten. Wir drehen eine kleine Runde und entdecken nicht unweit von dem Geschehen einen Gepard.



Für ein schöneres Foto ist er leider zu weit weg und er entscheidet sich auch nicht heraus zu kommen, sondern legt sich hin. Das war wohl auch die bessere Entscheidung, denn draußen lauern immer noch Löwen. Auch unser Pärchen des letzten Tages streift immer noch umher.





Für den Gepard bedeutet dies höchste Gefahr, denn sollten die Löwen ihn entdecken, würden sie ihn auf der Stelle töten. Löwen, aber auch Leoparden oder Hyänen töten alle Nahrungskonkurrenten wenn sich die Möglichkeit bietet. Der Gepard ist leider die schwächste Großkatze und hätte gegen die Löwen keine Chance. Zum Glück müssen wir dies heute aber nicht miterleben.
Wir entscheiden uns nochmal zurück zu unserer Löwin zu fahren und siehe da, sie liegt immer noch lauernd im Gras.





Das von ihr gerissene Kalb liegt in einiger Entfernung immer noch im Gras. Es ist wirklich interessant den Gnus zuzuschauen. Obwohl sie eigentlich wissen müsste, dass die Löwin im Gras liegt, ziehen sie schnurgerade auf sie zu. Die Löwin wird wieder entdeckt und die Gnus laufen davon.



Das Spiel geht eine ganze Weile so, bis es der Löwin anscheinend zu dumm wird und sie anfängt zu sprinten. Die Herde spritzt auseinander.


Ich habe kurze Zeit die Orientierung durch den Sucher der Kamera verloren :whistle: und bin erst wieder im geschehen, als das nächste Kalb der Löwin zum Opfer fiel.





Auch dieses Kalb hatte keine Chance. Und wieder ließ die Löwin es einfach liegen und verzog sich wieder ins hohe Gras. Es war schon erstaunlich dies zu beobachten. Wir konnten später sogar noch ein drittes Kalb entdecken, das sie wohl vorher schon gerissen hatte. Die Löwen hat sich anscheinend in einen richtigen Blutrausch rein gesteigert und die flüchtenden Gnus haben ihre Instinkte aktiviert zu jagen.
Wir fuhren dann noch einmal hoch auf den Hügel, wo wir vorhin die lauernden Löwen sahen. Dort gähnte uns mal wieder eine Löwin zur Begrüßung zu.



Inzwischen zogen die Gnus auch hoch in das Wäldchen und dies ließ die Löwin Aufmerksam werden.



Erst fixierte sie die ziehende Herde, von der sie bisher nicht bemerkt wurde. Dieses Mal standen wir in der ersten Reihe. Kein Auto war außer uns hier. Dann duckt sie sich und schleicht sich noch ein wenig an.









Und dann ging der Sprint los. Die Gnus fingen an zu rennen und die Löwin hinterher. Es war nur ein sehr kurzer Sprint und schon hatte sie ihre Beute erlegt. Wieder war es ein Kalb.








Die Löwin legte das Gnu im hohen Gras ab, fing aber ebenfalls nicht an zu fressen. Vermutlich herrscht im Moment einfach ein Überangebot an Nahrung.





Nachdem wir die Löwin noch ein wenig beobachtet hatten ging es wieder zurück Richtung Camp. Auf dem Weg gab es neben Gnus noch diesen Gleitaar (black shoulderd kite) zu sehen.



Und diese süßen Löffelhunde entdeckten wir vor ihrem Bau in der Abendsonne.





Und kurz vor dem Camp gab es noch ein wenig Federvieh.
Abdim-/Weißstörche



Waffenkiebitz



Und einen Scharzstorch Abdimstorch (Danke Marina für die Korrektur) im Spiegel



Kurz vor dem Camp (vielleicht 50m) kamen wir wieder an dem Storchenbaum vorbei. Ihr erinnert euch??? Wir hielten an dem Baum,ich machte noch dieses Bild und verpackte danach die Kamera, während wir besprachen, wann wir am nächsten Morgen los wollen.



Auf einmal springt etwas genau neben unser Auto. Erst wusste niemand so richtig was los war. Ich saß gerade auf der falschen Seite. Und dann sahen wir das Drama! Da hatte sich ein Leopard einen Storch geholt und ist mit einem Satz fast in unser Auto gesprungen. Schnell musste ich wieder alles auspacken, aber da war der Leo schon wieder im Gras verschwunden. Wir haben also nochmal schnell gewendet und versucht den Leo unterhalb des Baumes abzufangen. Und tatsächlich, da saß er und kämpfte mit dem Storch, bzw. mit den Federn.




Ich hätte mich kugeln können vor Lachen. :woohoo: :laugh: :laugh: Immer wieder versuchte der Leopard den Storch zu rupfen, wobei die Federn wie ein Nikolausbart an ihm klebten. Dann versuchte er die Federn wieder los zubekommen.





Immer wieder diese Grimassen und dieser doofe Blick.




Wir blieben noch ein bisschen bei der Katze und genossen einfach diesen Moment. Inzwischen waren auch zwei weitere Autos bei uns, aber aufgrund der voran geschrittenen Zeit mussten ja alle zurück in ihr Camp. Wir waren ja aber quasi schon in unserem Camp und haben es bis zum Schluss ausgereizt.



Da saß er, etwas ratlos. Genau oben drüber wäre unser Camp










Ich hoffe das waren nicht zu viele Leo Bilder :whistle:

Dann ging es irgendwann dann doch ins Camp und wir freuten uns über den wirklich erfolgreichen Tag und die tollen Sichtungen. Was sollte da noch kommen?? Alles was jetzt kommt war einfach nur Zugabe und das bereits am 4. Tag.
Seit gespannt was noch kommt, es wird auf jeden Fall nicht langweilig.

Lala salama!

Thorsten
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Da ich heute noch keinen neuen Teil des RB fertig habe, will ich wenigstens noch ein paar Fotos zeigen. In der Hoffnung, dass sie euch genauso gut gefallen wie die Letzten!
Und da der RB ja heißt "Auf den Spuren der Gnus" fange ich damit auch an














LG

Thorsten
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