So, Endspurt. Die Reise geht zu Ende
Freitag, 16.05.14 Mashovela Lodge
Der vorletzte Tag unseres Urlaubes war angebrochen. Nach einem leckeren Rührei und extra für uns aufgebrühtem Kaffee waren wir gestärkt für unseren Ausflug. Wir fuhren mit einem offenen Safariauto an einer Venda-Ansiedlung vorbei und lernten, dass am Wochenende Waschtag sei.
Wir fuhren dann durch einen endlosen Ort, die Kinder hatten gerade Pause und waren auf der Straße unterwegs. Das war ein Gejohle und Gepfeife als sie uns sahen
Wir hielten an einem Supermarkt, da Bethuel erkältet war und noch etwas Medizin brauchte.
Als wir dann am Dzata Ruins Museum für Venda Kultur ankamen, kam uns das Ganze dann doch etwas spanisch vor. Wir waren auf der falschen Tour
Blöd nur, dass die Werkstätten und Läden der "Arts und Craft"-Tour alle völlig in der entgegengesetzten Richtung lagen
Es war schon ganz interessant den Erklärungen von Bethuel zuzuhören und wir lernten auch einiges. Als wir dann aber durch endlose angepflanzte Pinienwälder (der ursprüngliche Baumbestand war nicht mehr vorhanden und ich denke, das die Pinien ein schnell wachsendes Holz sind) zu einer Aussicht auf eine Teeplantage fuhren, da hätten wir ihm schon am liebsten den Hals umgedreht
(natürlich nur bildlich gesprochen) angesichts der ganzen Schaukelei. Schlechte Straßen usw. hatten wir mehr als ausreichend in diesem Urlaub.
Am heiligen See Funduzi, in den abgelegenen Hügeln gab es sogar eine Schule, die wir dann auch ansteuerten. Die Kinder, die vor unserer Ankunft fröhlich draußen gespielt hatten, waren auf einmal alle in den Räumen verschwunden
Wir wurden freundlich von den zwei Lehrerinnen empfangen. Die Kleinen saßen mucksmäuschenstill auf ihren Stühlen und die Lehrerin erklärte uns, was gelehrt wurde. Es gab große bunte Plakate auf denen Zahlen und Buchstaben waren. Ein kleines Mädchen betrachtete uns wie Außerirdische, sie sagte nichts, nicht einmal ein Lächeln war ihr zu entlocken
Die Jungs waren schon etwas zutraulicher und flüsterten mir ihre Namen zu, als ich sie gefragt hatte.
Der Zustand des Gebäudes könnte besser sein, ein Klassenraum war nicht zu nutzen, da schon die Decke fehlte. Es gab noch eine gemischte Klasse unterschiedlicher Jahrgänge, die Mädels und Jungs kicherten verschämt. Die Regierung sorgt aber immerhin für Mahlzeiten, so dass die Kinder nichts mitbringen müssen. Es wurde natürlich auch nach einer kleinen Spende gefragt, die wir aber gerne gaben. Wir wurden herzlich verabschiedet und wir waren versöhnt mit unserer Tour, denn die ganzen Umstände hier geben schon zu denken.
Wir kamen dann durch einen Teil ursprünglich belassenen Waldes, es war der Holy Forrest und sollte mit Respekt betreten bzw. befahren werden. Für uns war es nur ein Wald
Wir erreichten dann einen Picknickplatz, wo wir unser Mittagessen einnahmen. Mit Tischdecke, extra bequemen Stühlen und lecker Kartoffelsalat, Hähnchen, Sandwiches, viel zu viel für uns. Den Rest bekamen die Bauarbeiter, die nahebei eine Lodge bauten, ein paar Häuschen standen schon – es sah nicht schlecht aus.
Auf schlechter Strecke passierten wir kleine Ansiedlungen mit freundlichen Menschen. Ich habe noch nie so viel gewunken. Nach gefühlter Ewigkeit erreichten wir wieder Asphalt
Die Sonne ging schon langsam unter und auf der Straße herrschte das pralle Leben. Staubig und k.o erreichten wir wieder unsere Lodge, wo wir erst mal einer Grundreinigung bedurften. Zum Abendessen gab es heute eine etwas leichtere Variante, Zwiebelsuppe zur Vorspeise danach Lamm und Reis und zum Nachtisch Karamellcreme. Alles sehr gut. Dann fielen wir nur noch ins Bett.
Samstag, 17.05.14 Johannesburg - München
427km
Morgens packten wir die letzten Dinge zusammen, gingen Frühstücken und zahlten unsere Rechnung bei der stets freundlichen Onika. Natürlich sprang unser Auto nicht an
, aber wir waren ja geübt. Wir hatten heute über 400 km vor uns und die sollten gut zu schaffen sein, denn unser Flug ging erst um 21:00 Uhr. Wir kamen gut voran, die N1 ist mit 120 km/h gut zu befahren und der Verkehr war auch sehr übersichtlich.
Das änderte sich erst, als wir uns Johannesburg näherten. Fast auf die Minute pünktlich erreichten wir die Verleihstation von Bushlore in Midrand gegen 14:00 Uhr, so wie wir es zuvor vereinbart hatten. Normalerweise ist da Samstags nicht offen, aber zwei Mitarbeiter warteten schon auf uns. Am Auto gab es nichts zu beanstanden und unsere übrigen Sachen wie Spüli, Tücher etc. wurden gerne genommen
Am Flughafen mussten wir erst einmal den Eincheck-Bereich suchen und wurden dann auch gleich die Koffer los. Eine gute Sache war die Bidvest Lounge, hier kann man gegen 598 Rand (2 Personen) 3 Stunden verbringen. Es gibt Getränke, auch alkoholische, Suppe und einige Kleinigkeiten zu essen. Das war eine ganz angenehme Atmosphäre und wir können das nur empfehlen. Später liefen wir noch durch die Souvenirläden bis es dann so weit zum Einsteigen war. Das Flugzeug war voll und wir hatten Glück, das die Stewardess mit dem Essen bei uns anfing – bei den Getränken zu erst waren wir noch die letzten. Da gibt es dann wenigstens noch Auswahlmöglichkeiten. Der Flug war ruhig und nach einem Gläschen Wein, konnten wir dann auch etwas schlafen. Überpünktlich um 7:10 Uhr am Sonntag früh landeten wir wieder in München wo uns die Schwiegereltern abholten.
Ein wunderbarer, erlebnisreicher Urlaub war zu Ende.
Gruß
Panther