THEMA: Zweimal Gabun - das erste und das letzte Mal
25 Jun 2012 18:25 #240735
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  • K.Roo am 25 Jun 2012 18:25
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Sanne schrieb:
Und vielleicht finden Schwarzwälder Kirsch & Co. in einem anderen Thread ein würdiges Zuhause??:whistle:

Viele Grüße
Sanne

Hallo Sanne

Das ist ja mal ein sehr höflicher rausschmiss :whistle:

und im übrigen habe ich nichts gegen Black Forest cake ;)

LG Bloke
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25 Jun 2012 19:56 #240750
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Carmen on tour schrieb:
Na ja eine positive Seite hat es schon, es gibt Schwarzwäldertorte in Swakop und man kann sie bei der schwarzen Bedienung sogar auf Deutsch bestellen B)


Carmen,

mach doch bitte einen Threat auf in dem Du deine sicher sehr wertvollen Beiträge über Kolonialzeiten, Leute woauchimmer und deutsches Gebäck usw. verbreiten kannst. In diesem Threat wollen die User Bernds Geschichte lesen. Wenn sie Dir nicht gefällt, dann klick einfach nicht mehr auf den Beitrag.

Gruß
Anja
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25 Jun 2012 20:51 #240758
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Gabun, Reisebericht Teil 3

Mit zweistündiger Verspätung erreichen wir Moanda. Wenig später geht es mit einem Kleinbus nach Bakoumba. Hier war früher der Hauptsitz einer 76 km Seilbahn, die Manganerz von der Grube in Moanda in den Kongo transportiert hat. Seit 1986 wird das Erz mit der Bahn nach Libreville transportiert. Die Seilbahn wurde abgebaut. Um die Menschen weiter zu beschäftigen wurde der Lekedi Park gegründet. Der ehemalige Hauptsitz ist eine weitläufige parkähnliche Anlage mit Villen und Häusern mit mehreren Zimmern, ein Haupthaus mit Restaurant, Bar und Andenkenladen, sowie Schwimmbad, Tennisplatz, Squashplatz, Terrarium. Den ganzen Komplex sieht man an, dass er schon bessere Tage gesehen hat. Vom Veranstalter wurde ein „Paar“ angemeldet, obwohl wir Einzelzimmer gebucht hatten. Folglich wurde uns ein kleines Zimmer zugwiesen. Ich war zwar mehrfach mit Axel in Afrika unterwegs, trotzdem habe ich kein Verlangen mit ihm das Bett zu teilen. Nach Protest und Diskussion haben wir dann eine „Villa“ bekommen.

Nachmittags haben wir dann die erste Tour unternommen. Es geht zu den Mandrills. Leider müssen wir die winzige Fläche auf den Pickup mit vier weiteren Gästen Teilen. Mithilfe einer Antenne sucht der Guides nach den Mandrills. Zwei Mandrilldamen tragen ein totschickes Halsband mit Sender. Somit sind die Affen schnell gefunden. Der Guide läuft mit der Antenne voran und die Äffchen hüpfen hinter ihm her. Irgenwie erinnert mich das Bild an die Geschichte vom Rattenfänger von Hameln. Der Guide holt eine Tüte Bananen und wirft sie in die wilde Affenmeute. Nach 4 Minuten und 30 Sekunden, sowie 180 Bilder später, ist der Bananenbeutel leer und die Affen verschwinden wieder zurück in den Urwald. Irgenwie ging alles viel zu schnell für mich. Auf den meißten Bildern sind Äffchen zu sehen, aus deren Mund mindestens eine halbe Banane schaut. Wir hoffen auf eine zweite Chance.

Am Folgetag geht es morgens zu den Schimpansen. Auf dem Weg treffen wir auf ein paar Impalas. Im Park wurden ca. 300 Impala aus Südafrika angesiedelt. Leider vertragen sie das Klima (Huffäule) nicht und es haben nur 6 Stück überlebt. Ein paar Sitatungas flüchten, bevor ein Foto gelingen kann. Dann treffen wir noch auf eine Büffelherde. Die Waldbüffel sind kleiner als die bekannten Büffel. Sie sind rotbraun und erinnern mehr an Kühe. Leider fährt der Guide trotz lauter Stop Rufe mitten in die Herde. Die schießt sternförmig auseinander. Somit kann ich meine riesige Sammlung von Tierarschfotots erweitern.

Auf einer Urwaldinsel in der Savanne ist eine Drahtbrücke gespannt. Die Brücke ist rund 300m lang. Sie besteht aus 4 dünnen Drahtseilen als Lauffläche, zwei dicken Stahlseilen als Tragseil an den Seiten, zwei dünnen Drahtseilen auf halber Höhe und zwei dünne Drahtzeile als Geländer. Bis zu den Drahtseilen auf halber Höhe ist ein dünner Maschendraht, wie wir sie von Zäunen kennen, der keine hohen Kräfte aufnehmen kann. Als zusätzliche Schikane sind alle 15m Querverbindungen eingebaut, durch die man drunterdurchkriechen muss. Die ganze Brücke schaukelt wie verrückt. Mit jeweils zwei Kameras und großen Objektiven am Hals kämpfen wir uns auf der Brücke voran. Jetzt weiss ich, wo der Ausdruck "schwer auf Draht" seinen Ursprung hat.

Ganz am anderen Ende treffen wir auf die Affenbande. Nur aus der Hocke kann man auf der schwingenden Drahtbrücke die Schimpansen fotografieren. Dabei fotografieren wir nur abwechselnd. Sonst schwankt die Brücke zu stark. Es ist ein wahrer Drahtseilakt. Glücklicherweise sind wir alleine und brauchen die Brücke nicht mit Otto-Normal-Touristen zu teilen. Da der Guide glücklicherweise nicht mitgekommen ist, gibt es keinen
Zeitdruck und es gelingen ein paar nette Fotos.

Nachmittags fahren wir zu den Gorillas. Sie leben auf einer Insel in einen See. Vom Boot aus können wir die Gorillas beobachten. Leider sind ein Teil der Gorillas verstorben, so dass es dort nur zwei Jungtiere (ca. 6 und 4 Jahre alt) zu sehen gibt. Diese tollen am Ufer entlang, klettern auf Bäume und schwingen mit Lianen umher. Es hat aber schon ein wenig Zoo-Charakter. Auf dem Rückweg besuchen wir nochmal die Büffel und fahren dann an eine Reihe Teichen für die Fischzucht entlang. Dort gibt es auch ein paar Vögel zu sehen. Leider ist auch hier die Fluchtdistanz sehr groß. Anscheinend sind Reiher und Koromoran keine geliebten Gäste bei den Fischzüchtern.

Am nächsten Tag fahren wir in Modul3, dem größten Teil des Parks. Die Fahrt endet an einen Stausee mit vielen abgestorbenen Bäumen. Mit dem Boot geht es zu einer Insel. Auch hier leben ein paar Schimpansen und ein Büffel. Als wir kommen vertreiben die Schimpansen erst einmal den Büffel. Dann wirft unsere Guide vom Boot aus Bananen zu den Schimpansen rüber. Die kommen angelaufen, schnappen sich die Bananen, stopfen sie sich ins Maul, tollen dabei noch etwas umher und verschwinden wieder. Der Büffel schaut aus sicherer Distanz zu. Nach wenigen Minuten ist alles vorbei und wir fahren wieder zurück.

Am Nachmittag soll es nochmal zu den Mandrills gehen. Der Guide kann die Äffchen orten. Sie haben sich aber in einer Urwaldinsel zurückgezogen und wollen einfach nicht rauskommen. Somit müssen wir die Bananen selber essen.

Der nächste Tag führt uns außerhalb des Parks zu einem Wasserfall in der Nähe von Francisville. Dort gibt es bereits ein Wasserkraftwerk und ein noch größeres wird von den Chinesen gebaut. Somit ist der Wasserfall bald Geschichte. Auf dem Weg zum Wasserfall wird der Fluß auf einer Lianenbrücke überwunden. Wieder eine höchst schwankende und spannende Angelegenheit. Den Wasserfall selber fand ich weniger spannend.

Am letzten Tag haben wir nochmals die Gorillas besucht. Auf dem Weg dorthin sind wir an einen Stall mit Pinselohrschweinen vorbeigefahren. Nachmittags sollte es nochmal zu den Mandrills gehen. Leider haben die inzwischen den Park verlassen und wir sind dafür nochmal auf die Drahtbrücke zu den Schimpansen gefahren. Die waren aber bereits am Zaun, so dass keine tollen Fotos zu erwarten waren. Leider sind die Schimpansen uns nicht zur Drahtbrücke gefolgt. Ein einzelner Schimpanse saß fotogen im Baum, jedoch war es bereits so dunkel, dass das Fotografieren von der schwankenden Brücke sehr schwierig war. Auf dem Weg hat uns der Guide noch zu einen Gehege mit einem einsamen kleinen grauen Äffchen geführt, dass aus einer Versuchsanstalt aus dem Kongo stammen sollte. Das arme Tier war total verstört und schlich in Zeitlupe durch das Gehege.

Fazit Lekedi. Hier sind eine Reihe schöner Bilder von Tieren entstanden, die wir in den anderen Nationalparks nicht gesehen oder nur ganz schwer fotografieren konnten. Der Park liegt in der Grauzone zwischen Wildlife und Zoo. Leider sind die Wege zwischen Unterkunft und Park sehr weit und man fährt sie mehrfach am Tag hin- und her. Im Gegensatz dazu sind die Aktivitäten oft nur von sehr kurzer Dauer.

Abends ging es im Kühlwagen von Moanda zurück nach Libreville. Dort wurden wir von unseren Fahrer erwartet. Da wir noch bei der Post ein paar Postkarten abschicken wollten, machte er noch einen Umweg durch die Innenstadt von Libreville und wir hatten somit noch eine Stadtrundfahrt. Dann setzte er uns am Hotel ab. Wir waren dann noch am menschenleeren Strand der Hauptstadt. Die restlichen Stunden schlugen wir dann in der Umgebung des Hotels tot. Pünktlich um 18 Uhr holten uns der Fahrer und Paul mit zwei kleinen Kindern vom Hotel ab. Am Flughafen wurde kurz im Halteverbot angehalten. Wir sind aus dem Auto gesprungen. Unser Gepäck kam gleich hinterher und schon war unsere Reiseleitung abgebraust.

Auf dem Weg zum Eier-Franz Schalter drängte sich ein Typ auf, der uns unbedingt den Weg zeigen wollte. Nachdem wir unser Gepäck aufgegeben hatte, wollte er uns unbedingt den Weg zur Sicherheitskontrolle zeigen und uns noch ins Flughafenkaffee bugsieren, was wir aber nicht wollten. Anschließend wollte er für seine „Dienste“ jeweils 10000 CFA haben und herzte den zufällig vorbeikommenden Polizisten. Der meinte auch, dass wir den Gepäckträger, der kein Gepäck getragen hat, entlohnen müssten. Axel hat ihm 1000 CFA gegeben, was ich schon für viel zu viel empfand. Als der lautstark rumzeterte und mehr verlangte, sind wir einfach durch die Auswanderung gegangen und der Typ war nicht mehr gesehen. Ich hatte jetzt ein ungutes Gefühl, dass vielleicht unser bereits aufgegebenes Gepäck aufgebrochen wird. Aber es ist alles gut gegangen.
Auf viel zu unbequemen Sitzen ging es dann wieder mit einer B777 von Eier-Franz nach Paris. Um kurz nach 11 Uhr war ich am nächsten Tag wieder zu Hause. Ich bin um eine weitere Reiseerfahrung reicher und
weitere 11300 Bilder stapeln sich auf meiner Festplatte.

Fazit: Es war schon lange mein Wunsch Gabun zu bereisen. Es war eine erlebnisreiche Reise. Aber ich hatte andere Erwartungen. Nicht immer klappt alles auf einer Reise optimal. Gerade bei wilden Tieren kann man keine Tiersichtung garantieren. Auch auf anderen Reisen gab es mal einen Tag, wo es nur wenige Tiere zu sehen gab. In Gabun gab es aber durchweg nur sehr wenige Tiere zu sehen. Am Ende war ich froh, wenn ein gutes Bild pro Tag gelang.
Die große Fluchtdistanz, Guides die mit Fotografen nur bedingt etwas anfangen konnten, schlechte Information über den Ablauf und den zu erwartenden Abenteuern (z.B. Ausbooten) , unfähige Hotelmanager und effizienter Reiseleiter vor Ort, viel Warterei. Jedes Detail ist für sich kein Problem.
Es ist halt Afrika. Aber in der Summe bleibt eben doch etwas Enttäuschung bei mir zurück. Positiv zu vermerken sind das gute Essen und die eher zurückhaltenden Menschen (keine Bettelei und Verkauf, etc.). Ich möchte die Erfahrungen der Gabunreise nicht missen. Aber ich habe kein Verlangen da nochmal hinzufahren. Somit war ich gleich zweimal da, das erste und das letzte Mal. Ambitionierten Fotografen kann ich dieses Land auch nicht wirklich weiterempfehlen.

Einen Detaillierten Reisebericht mit Bildern gibt es im Nikon-Forum, wenn ich die Berichte aus Ghana/Togo/Benin und Guyana fertiggestellt habe.
Ich hoffe, dass ich das bis Weihnachten schaffe.
Nächstes Jahr geht gibt es neuen Urlaub ...

Gruss Bernd
Äthiopien, Benin, Botswana, Elfenbeinküste, Eritrea, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Kenia (2x), Madagaskar, Malawi, Marokko, Mauretanien, Namibia, Niger, Ruanda, Sambia, Senegal, Simbabwe (2x), Sudan, Tansania (3x), Togo, Tschad, Uganda (2x)

Fotoreportagen und Bildgalerien aus aller Welt: foto-kiboko.de
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25 Jun 2012 21:02 #240760
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  • janet am 25 Jun 2012 21:02
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Hallo Bernd,

vielen Dank für Deinen Bericht! :)

Bin schon sehr auf die Fotos im anderen Forum gespannt, auch wenns noch dauert ^^

Grüssle
janet
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25 Jun 2012 21:13 #240761
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  • KarstenB am 25 Jun 2012 21:13
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Hallo Bernd,

ich habe Deinen Bericht (trotz oder gerade wegen der Misslichkeiten) mit großem Vergnügen gelesen und gedacht: TAB. Aber bei:
Somit müssen wir die Bananen selber essen.
habe ich mich weggeschmissen! :laugh:

LG aus dem nächtlichen Hamburg,

Karsten

PS: Komisch, zitieren klappt nicht!? :unsure:
Infos NordTZ 22 www.namibia-forum.ch...juli-22.html?start=0
RB Kenia 2020 www.namibia-forum.ch...pt-2020.html?start=0
Reisebericht Südtanzania 2013 www.namibia-forum.ch...lft-nicht-immer.html
Kurzbericht 7 Wochen Nam-Bots 2012 www.namibia-forum.ch...wochen-nam-bots.html
Bericht Zimbabwe 1995: ... 30 Tage Gefängnis www.namibia-forum.ch...tage-gefaengnis.html
Reisebericht 2008: 18 Nights in the Bush - ha-ha-ha www.namibia-forum.ch...e-bush-ha-ha-ha.html

Nordtansania Feb. 2015 - Kein RB www.namibia-forum.ch...imitstart=0&start=12]
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Letzte Änderung: 25 Jun 2012 21:14 von KarstenB.
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25 Jun 2012 21:33 #240763
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  • janet am 25 Jun 2012 21:02
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Hallo Karsten,

Du musst nur vor´s zweite [/quote] einen / machen ;)

Grüssle
janet
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