Hallo zusammen
Vielen Dank Clamat, BikeAfrica und leser für eure Kommentare und Beiträge
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Hier nun mein letztes Kapitel über Südafrika:
Irgendwo in Südafrika
Leider haben diese wie auch andere Bilder durch die lange Lagerung wirklich sehr gelitten. Zudem wurden immer wieder Bilder “verbraten” weil die Filme oft zu warm wurden, was sich leider auf die Qualität und die Farben auswirkte. Auch stellten wir im Nachhinein fest, dass es sehr darauf ankam, welche Filme wir verwendeten. Heute kennt man dieses Problem ja glücklicherweise nicht mehr.
Krüger NP:
Natürlich besuchten wir 1971 auch den Krügerpark und hatten knapp 10 Minuten nachdem wir durchs Gate gefahren waren bereits unsere erste spannende Tiersichtung. Als wir gerade eine Herde Impalas beobachteten, stoben die Tiere plötzlich auseinander und als wir zufällig in den Strassengraben keine zwei Meter von unserem Fahrzeug entfernt schauten, lag dort ein Leopard mit einem Impala im Maul
. Peter filmte und filmte und filmte, und es tat sich absolut nichts
…..aaaaber genau in dem Moment als die Filmrolle zu Ende war, sprang der Leopard auf und verschwand im Gebüsch
.
In der Zwischenzeit war es schon ziemlich dunkel geworden und wir wussten ja nicht mal, wie weit es bis zum nächsten Camp war. Ein Ranger gabelte uns dann auf und nachdem wir von ihm einen zünftigen Rüffel gekriegt hatten
, fuhr er uns voraus zum Campingplatz, denn in den Nationalparks war das Fahren in der Dunkelheit schon in den Siebzigerjahren strengstens verboten.
Es macht ja keinen Sinn, wenn ich euch unsere Tierbilder zeige, davon gibt’s ja hier im Forum genug. Aber vielleicht kennt ihr die angenehmen Gemeinschaftsküchen auf den Krügerpark-Campingplätzen.
Gemeinschaftsküche Krüger NP 1971
Früher gabs die auch, aber allerdings in etwas einfacherer Ausführung. Da es im Park noch keinen Strom gab, wurde mit Holzkohleöfen gekocht
.
Die Bungalows von 1971, wobei die ja heute noch teilweise sehr ähnlich aussehen.
Der Krüger NP war zu jener Zeit nur im südlichsten Drittel für das Publikum offen. Der Norden war nicht zugänglich, da man den Tieren ein Rückzugsgebiet gönnen wollte.
Damals gab es eigentlich nur weisse Parkbesucher, aber es war für diese Leute ganz normal, ihre Maid mit dabei zu haben, die für die Familie kochte, putzte und die Kinder hütete usw. Für dieses schwarze Dienstpersonal gab’s etwas abseits gelegene, spezielle Unterkünfte und Duschen/Toiletten, die sog. Maids Quarters. Diese Maids Quarters befanden sich überall im Land in jedem Camp bzw. Ferienanlage. Schliesslich wollte man doch nicht ausgerechnet im Urlaub arbeiten müssen.
Im früheren Rhodesien war das übrigens genauso.
Port Elisabeth:
Der Kerl hat ein echtes Leopardenfell am Leib
!
Der Medizinmann hatte in seiner Hütte sehr viele verschiedene zerriebene Kräuter und Knöchelchen und andere, undefinierbare Sachen im Angebot. Leider sprach er kein Englisch, aber aufgrund seiner Handbewegungen nahmen wir an, dass er auf Abführmittel spezialisiert war. Er rieb sich während seinen Erklärungen nämlich ständig mit der einen Hand den Bauch, während er mit der anderen Hand auf seinen Hintern zeigte
.
Diese Behausungen wurden von der Apartheit-Regierung außerhalb von Port Elisabeth für die Schwarzen gebaut. Wir waren damals entsetzt. Heute muss ich sagen, dass sie eigentlich auf mich gar nicht mehr so abschreckend wirken. Da gibt’s heutzutage viel schlimmere Siedlungen.
Und noch was am Rande: In Europa gabs ja zu jener Zeit schon das Fernsehen, aber in Südafrika noch nicht. Wie man uns erzählte, hatten die damit ein Problem, weil sie nicht wollten, dass die Schwarzen und Farbigen die selben Sender schauen konnten wie die Weissen
. Man hirnte zwar intensiv darüber nach, wie man die Programme trennen könnte, fand aber keine befriedigende Lösung. Es sollten noch einige Jährchen verstreichen, bis das Fernsehen auch endlich im südlichen Afrika Einzug hielt.
Liebe Grüsse
Erika