Wir haben unsere Reise Botswana, Namibia im November beendet und möchten ein kurzes Update geben.
Musste erst ein bisschen mit mir Ringen, ob ich es tatsächlich hier ins Forum stellen soll und habe mich jetzt für „dafür“ entschieden.
Bilder wird es hier keine geben – ich finde davon gibt es schon genug – und mit der Qualität, die hier einige reinstellen kann ich nicht konkurrieren.
Wir hatten vorab schon unsere Bedenken bezüglich der extremen 4x4 Strecken im Moremi und Chobe in die Runde gestellt.
Bisher (drittes Mal Namibia) sind wir nur kurze 4x4 Strecken gefahren und hatten gehörigen Respekt vor den langen Strecken.
Nach den regen Zusprüchen und natürlich den tollen Reiseberichten, Erlebnissen und Fotos aus dem Forum wollten wir dies jetzt selbst erleben und uns trauen, Moremi und Chobe zu durchfahren. Camps in Khwai und Savuti waren gebucht.
Voller Euphorie wurden in Maun direkt alle NP Eintrittsgebühren für die folgenden Tage bezahlt.
Auch auf die Gefahr hin, dass sich gleich alle über uns lustig machen….. aber es klappt halt nicht immer so, wie man sich das vorstellt.
Wir geben offen zu: wir haben es nicht geschafft und sind an den Wegen im NP bzw. der Angst das Auto zu Schrotten, gescheitert.
Am ersten Tag sind wir vom Raintree Camp zum South Gate gestartet – die Tiefsandstrecke ab Shorobe hat einen ersten Eindruck zum Allradfahren gegeben – war aber kein Problem für unseren Hilux. Der Plan war, uns auf den „Hauptwegen“ (haha) von Camp zu Camp zu hangeln – aus anderen NP kennen wir das so, dass diese ganz gut befahrbar sind. Nicht so im Moremi….. Nach den ersten 300 Metern hätten wir unseren Bushcamper fast in der ersten Pfütze versenkt und sind mit letzter Kraft aus dem Schlammloch rausgekommen. Die Wege waren extrem eng, zugewuchert, ausgefahren, matschig, tiefsandig, …. Das volle Programm !
Andere Fahrzeuge haben wir nicht getroffen, kein Satellitentelefon dabei und versichert war ja auch nix mehr. Das alles hat uns einen sehr angespannten Tag beschert. Wir hatten keinerlei Freude im Park und auch wenig Tiere gesehen. Was aber auch daran liegen kann, dass wir hauptsächlich auf den Weg konzentriert waren. Vielleicht ist auch ein Bushcamper für die Wege im Moremi einfach nicht geeignet und zu groß, unförmig….. Zumindest haben wir diesen ordentlich von vorne bis hinten verkratzt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Moremi in einer anderen Jahreszeit besser zu befahren wäre – da an den Wegen ja offensichtlich nichts verändert/ausgebessert wird. Klar - es soll ja schließlich auch alles natürlich wachsen und nicht wie eine Autobahn sein – das macht das Abenteuer ja aus. Und das diese immer enger und zugewucherter werden hat ja nix mit der Jahreszeit zu tun. Uns hat es einfach überfordert.
Zum Chobe können wir jetzt nichts sagen…. Keine Ahnung, was uns da erwartet hätte.
Nach den ersten Versuchen im Moremi mussten wir abends wieder zurück zum Raintree Camp, da im Park an diesem Tag nichts mehr frei war. Also noch die 1,5 Stunden zurück, brav weiter bis Maun und nochmal vollgetankt für die nächsten Tage. Immer noch optimistisch….
Auf dem Camp mussten wir dann feststellen, dass es ein Massaker in unserem Kühlschrank gab. Durch die extremen Bodenwellen, Schlaglöcher etc. hat es das Marmeladenglas durch zwei Tupperdosen (mit vorgekochten Nudeln) geschlagen, diese sowie sich selbst total zerstört und eine matschige Nudel-Glas-Mehrfrucht-Plastik-Masse zurückgelassen. Ebenso sind unsere Bierdosen geplatzt (großes Drama) und haben alles andere in Biersauce getunkt. Somit waren also auch unsere Vorräte vor die nächsten Tage etwas dezimiert – hätten wir doch bloß in Maun beim Tanken mal hinten rein gesehen…. Zu allem Überfluss hat es – während wir unseren Kühlschrank einer Grundreinigung unterzogen haben – auch noch kräftig geregnet.
Somit war klar, dass am nächsten Tag die Pfützen im Moremi noch tiefer sein würden.
Nach einer relativ schlaflosen Nacht, in der wir unser Auto schon in irgendwelchen Wasserpfützen verschwinden sahen, haben wir am Morgen entschieden, unsere Moremi/Chobe Tour abzubrechen und über Nata außen rum nach Kasane zu fahren.
Nachdem die Entscheidung getroffen war, waren wir beide sehr erleichtert und nicht mehr so angespannt. Für uns hat es sich richtig angefühlt abzubrechen – da hätten wir mal besser gleich auf unser Bauchgefühl gehört ! – und haben die bezahlten Permits und Camps unter „Spende für den Tierschutz“ verbucht.
Also sind wir fix "außen rum" nach Kasane. Unsere in Maun bezahlten Permits konnten wir für die Chobe Sunset-Criuse und die Chobe Riverfront noch nutzen (Schadensminimierung). Allerdings war uns das Glück weiterhin nicht holt….. wir hatten bei der Sunset Cruise keinen einigen Elefanten – also Null ! – gesichtet. Highlight war hier ein Rudel Löwen, dass gemütlich am Ufer lag sowie unzählige Wasserbüffel.
Am nächsten Morgen sind wir – ganz mutig – die Riverfront selbst gefahren und haben dort endlich die Elefanten am Chobe getroffen – sowie nochmal ein paar Löwen neben dem Weg gesichtet. Das lief also gut. Nach Ilhaha waren die Tiersichtungen leider sehr spärlich. Die letzten Kilometer vor dem Ngoma Gate waren wieder sehr Tief-Tiefsandig. Das haben wir ohne steckenbleiben gemeistert. Geht doch !
Glücklicherweise hat asco uns einen Automatik Hilux gegeben (obwohl manuell gebucht) der uns mehrfach vorm steckenbleiben gerettet hat. Automatik können wir definitiv für Sandfahrten empfehlen.
Nach einem kurzen Abstecher an die Vic-Falls (puh, ist das teuer geworden) sind wir wieder rüber nach Namibia.
Grundsätzlich fanden wir die langen Strecken durch Botswana sehr eintönig und langweilig – außer es sind mal ein paar Elefanten über die Straße.
Die Landschaft ändert sich nicht und Aussicht gibt es auch keine.
Mit den Grenzübertritten und Vet-Fence hatten wir keine Probleme – es hat nie jemanden interessiert, was wir hinten drin hatten. Auch die Beamten an der Grenze fanden wir sehr freundlich – jetzt war zu unserer Zeit auch nix los, das macht es vielleicht einfacher.
So richtig von Hocker gehauen hat uns Botswana jetzt nicht – OK, uns fehlt ja auch das Highlight im Moremi/Chobe – wir sind ja eigentlich nur quer durchgefahren.
Wir haben übrigens beim Grenzübertritt Namibia/Botswana nur 60 Pula Straßengebühr für den Bushcamper bezahlt – wieso, keine Ahnung. Das Auto stand direkt vor dem Fenster, so dass man gesehen hat, dass es kein kleines Fahrzeug ist. Wie auch immer….
.... Fortsetzung Namibia folgt....