THEMA: Namibia Ersttäter-Rundreise Januar/Februar 2022
19 Dez 2023 09:48 #679031
  • Noeyms
  • Noeymss Avatar
  • Beiträge: 17
  • Dank erhalten: 105
  • Noeyms am 19 Dez 2023 09:48
  • Noeymss Avatar
Hallo Schneewie

Ja das stimmt - im Nachhinein hätten wir gerne auch im Canyon Roadhouse übernachtet, das fanden wir schon nur bei unserem kurzen Snack-Halt sehr cool :)
Der Canyon hat uns auf jeden Fall auch sehr gut gefallen! :cheer:

Viele Grüsse

Noemie & Lukas
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
23 Dez 2023 10:35 #679207
  • Noeyms
  • Noeymss Avatar
  • Beiträge: 17
  • Dank erhalten: 105
  • Noeyms am 19 Dez 2023 09:48
  • Noeymss Avatar
Teil 4 – Vom Süden nach Aus

So, nun komme ich endlich dazu, ein bisschen weiter zu schreiben :laugh:

Dienstag, 01.02.2022
Am nächsten Tag haben wir bis Aus wieder einige Kilometer Fahrt vor uns, deshalb wollen wir genug früh los. Um 7 Uhr wollten wir eigentlich frühstücken (laut Hotel frühste mögliche Zeit), das Frühstück ist aber noch nicht bereit. Das Personal scheint das jedoch nicht zu kümmern und bereitet in aller Ruhe alles vor :)
Schlussendlich können wir dann um 8:15 losfahren. Wir haben gelesen, dass die Strecke dem Oranje entlang über die C13 sehr schön sein soll und wollten eigentlich dort durchfahren. Im Internet haben wir von Strassensperrungen aufgrund des starken Regens gelesen, haben aber keine aktuellen Informationen zur Route, die wir fahren wollen. Also fahren wir einfach mal los und schauen spontan, was geht – wir sind ja schliesslich früh dran. Wir fahren in Richtung Aussenkehr durch steinige Landschaften mit vielen trocknen Steinhügeln, es sieht aus wie auf dem Mond! Wir durchqueren später ein Flussbett, welches komplett aus Matsch besteht. Unser Auto sieht danach katastrophal aus :cheer:



Nach 1.5 Stunden Strecke kommt es dann: Mitten im Weg steht ein Schild: Road closed. Auf der Tafel steht mit Klebeband beschriftet “Fish-River flooded 14.1.22”. Das ist schon fast zwei Wochen her! Da wir keine Ahnung haben, wie lange so eine Strasse geflutet sein kann, müssen wir nun entscheiden, ob wir umkehren (das würde einen Umweg von 2 Stunden bedeuten).
Mir war schon am Morgen vor Abfahrt in Ai-Ais klar, dass wir einen langen Umweg fahren müssen, falls diese Route nicht klappt. Wir sind trotzdem enttäuscht und fahren nun also alles rundherum; zurück bis Noordoewer, dann über die B1 nach Grünau und von da aus über Seeheim Richtung Aus. Die Stimmung ist etwas getrübt, die Landschaft kommt uns langweilig vor, es geht zunächst alles geradeaus. Ausserdem sind wir einen Teil der Strecke vorgestern schon gefahren. Dank des Umwegs müssen wir unterwegs schon wieder halb volltanken. Sicherheitshalber fragen wir nun den Tankwart, ob die Route, die wir nun fahren wollen, wirklich möglich ist. Wir haben keine Lust auf noch eine Umkehrsession! Er bejaht und wir fahren Richtung Seeheim weiter.

Die Stimmung ist inzwischen wieder gut und die Landschaft kommt uns ab hier wieder viel abwechslungsreicher vor. Links von uns sehen wir während der ganzen Strecke Zuggleise, jedoch keinen einzigen Zug. Später auf der Route müssen wir immer wieder durch tiefe Schlamm-buchten fahren. Jetzt wissen wir, warum man hier einen 4x4 Wagen braucht! Wenige Minuten später stehen wir erneut vor einem Schild: Road closed. Ziemlich aufgebracht sage ich, dass wir jetzt halt einfach da durchfahren. Diese Aussage nehme ich gleich wieder zurück, denn vor uns fliesst ein riiiiesiger Fluss mitten über die Strasse. Das Wasser kommt vom Naute-Damm, der erst kürzlich geflutet wurde. Nach einem kurzem Panikanfall, ob wir nun wieder alles zurückfahren müssen, sehen wir ein Schild, das zu einer Strasse nach oben zeigt. Wir fahren hoch und siehe da, man kann zum Glück über diesen Damm fahren!

Oben hält uns ein Typ an und fragt uns, ob wir ihm ein bisschen Geld für Tabacco haben. Wir müssen, wie an vielen Orten, die man mit dem Auto durchfahren muss, wieder einmal alle unsere Daten eintragen (Autonummer etc.) und er gibt uns dann einen Zettel mit Infos, wie wir uns auf dem Damm verhalten müssen. Ich sage ihm, dass Tabacco aber nicht gesund sei :) Er lacht, wir führen noch ein wenig Smalltalk und fahren dann weiter. Bei der Verzweigung zur Teerstrasse gibt es einen Fahrerwechsel. Nach 4 Stunden Fahrt mag Lukas nicht mehr (verständlicherweise) und ich muss ans Steuer. Nach 10min Eingewöhnungsphase habe ich mich ans Linksfahren gewöhnt und fahre den Rest der Strecke.

Um 15 Uhr kommen wir dann eeeendlich in Aus an. Die Lodge gefällt uns von Anfang an, wir gehen kurz aufs Zimmer und beschliessen dann, weil wir Hunger haben, in den Supermarkt in Aus zu fahren, um ein paar Snacks zu besorgen. Danach fahren wir noch zur Tankstelle, um vollzutanken, der Tankwart kontrolliert unsere Reifen und dann folgt der nächste Hammer: Einer davon hat ein Loch! Zuerst glauben wir es kaum, wir steigen aus und sehen es uns an. Tatsächlich, man hört, wie Luft rausgeht. Der Mann sagt, er könne das flicken, er rufe gleich seinen Kollegen.

Kurz darauf tauchen zwei Männer auf und begutachten den Reifen. Sie können das reparieren, meinen sie. Wir sind uns unsicher, wie das genau abläuft mit der Autovermietung und sagen, dass wir zuerst dort anrufen müssen um zu fragen, was wir machen dürfen. Der Besitzer der Tankstelle sagt, er hätte einen Vertrag mit Europcar und könne direkt Kontakt aufnehmen. Wir willigen ein und der jüngere der beiden Männer beginnt, unter stetiger Überwachung des Tankwartbesitzers, schon mal unser Rad abzuschrauben. Wir nehmen an, dass es ein Auszubildender ist, denn der ältere Herr erklärt ihm jeden Schritt.



Unterdessen sei die Antwort von Europcar gekommen - wir können das schon reparieren lassen, müssen aber vorerst selber bezahlen und dann im Nachhinein mit Europcar schauen. Wir fragen, wie viel das denn kostet, er meint 120 NAD. Das sind ja nur knapp 8 Franken! Wir lachen und sagen, er solle den Reifen flicken - ca. 15min später haben wir das Ding wieder dran und fahren zurück in die Lodge. Zum Glück sind wir heute gleich noch zur Tankstelle gefahren! Wer weiss, was morgen passiert wäre.

Am Abend gehen wir im Park neben der Lodge wandern, um den Sonnenuntergang vom höchsten Punkt aus zu sehen. Wegen der Panne vom Nachmittag sind wir schon sehr spät dran, um die Route noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang zu schaffen. Die Wanderweg Beschreibung ist etwas verwirrend, zudem ist der Weg sehr schlecht erkennbar, wir verirren uns etwas. Schlussendlich schaffen wir es aber knapp zum Sonnenuntergang doch noch, völlig verschwitzt, auf den Felsen und geniessen unsere mitgebrachten Sundowner.









Danach gehen wir zurück zum Auto - es wird wieder viel schneller dunkel als gedacht und mit der Zeit wird es schwierig, den Weg überhaupt noch zu erkennen. Langsam aber sicher schaffen wir es doch noch runter zum Auto. Als wir bei der Lodge ankommen und zum Restaurant losgehen wollen, kommt uns die Rezeptionistin entgegen. Sichtlich erleichtert sagt sie, sie hätten uns schon gesucht, sie habe unser Auto nicht zurückkommen gehört und Touristen verliefen sich ständig im Dunkeln auf dem Wanderweg. Nun könne sie beruhigt schlafen gehen. Wie lieb von ihr :)

Wir essen dann noch sehr gut im Restaurant, Luki isst Oryx-Linsen-Curry mit Reis, ich bestelle einen Bruger, merke jedoch erst beim Essen, dass dieser nicht aus einem normalen Rindfleisch-Patty sondern aus einer Boorewoerst besteht (dieses Fleisch mag ich leider nicht so). Gekonnt schiebe ich Luki das Fleisch unter, der Rest des Essens hat auch mir super gut geschmeckt!
Letzte Änderung: 27 Dez 2023 11:51 von Noeyms.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Lotusblume, Logi, AnjaundStephan, Sangwali, Enilorac65, Schneewie, busko, Anjo
23 Dez 2023 11:46 #679215
  • Schneewie
  • Schneewies Avatar
  • Beiträge: 711
  • Dank erhalten: 219
  • Schneewie am 23 Dez 2023 11:46
  • Schneewies Avatar
Wir waren in den Chalets in dieser Lodge, einfach nur klasse.

Ja und einen Platten, nein zwei, hatten wir auf unserer Tour auch. Unser Reiseveranstalter hat auch mit Europcar gesprochen. Der erste Platten hat die Werkstatt direkt mit Euroocar abgerechnet, die zweite mussten wir auch vorstrecken. Hat ein wenig gedauert, bis wir das Geld hinterher bekamen, aber klappte.


Bin auf die Weiterfahrt gespannt.
Gruß Gabriele (Reisebericht 1. Namibia Reise 2022 / Süden) www.stenders-reisen....22/Namibia_2022.html
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Noeyms
26 Dez 2023 15:58 #679362
  • Noeyms
  • Noeymss Avatar
  • Beiträge: 17
  • Dank erhalten: 105
  • Noeyms am 19 Dez 2023 09:48
  • Noeymss Avatar
Teil 5 - Kolmanskop

Mittwoch, 02.02.2022
In der darauffolgenden Nacht hatte ich leider sehr starke Bauchkrämpfe, ich vertrug wohl irgendetwas im Essen nicht. Meine Verdauung spinnt für die nächsten 48 Stunden, danach ist alles wieder in Ordnung. Wir stehen am Morgen trotz meiner kurzen Nacht einigermassen früh auf, denn wir wollen in Kolmanskop auf die erste Tour gehen. Leider ist es äusserst neblig und wir sehen auf der Fahrt dorthin kaum etwas von der Landschaft. Kurz vor Kolmanskop wird es aber immer besser. Wir kommen um 9 Uhr an und bezahlen am Eingang den Eintritt von 120 NAD pro Person.



Gleich darauf beginnt die Tour, sie ist sogar auf Deutsch! Unsere Guide kommt selbst aus Lüderitz und spricht fliessend Deutsch, da ihre Eltern aus Deutschland kommen. Sie erzählt uns seeehr viel interessante Informationen. Die Tour ist wirklich sehr empfehlenswert! Kolmanskop liegt bei einem riesigen Sperrgebiet an der Westküste von Namibia und war ursprünglich als Diamantenstadt bekannt. Hier sind nämlich Diamanten gefunden und abgebaut worden. Jedoch gab es irgendwann keine Diamanten mehr und die Bewohner des Dorfs zogen sich zurück und suchten ihr Glück woanders. Die Häuser blieben jedoch stehen und nun hat sich die Wüste das Gebiet quasi zurückerobert - die Häuser sind voll von hergewehtem Sand, Dächer zerfallen immer mehr. Eine richtige Geisterstadt! Es gibt eine Schule, ein Casino, sogar eine Art Tram haben sich die Leute hier gebaut. Es gibt auch ein Krankenhaus, das 250 Betten hatte - extrem viel, wenn man bedenkt, dass hier nur um die 300 Leute gewohnt hatten! Ausserdem gab es eine Bäckerei, eine Schlachterei, einen Shop und eine Kegelbahn. Alles, was reiche Leute von damals eben so brauchten. (Alle Angaben ohne Gewähr, aus Erinnerungen & Notizen von unserer Reise). Wir fotografieren, was das Zeug hält:













Nach dem Besuch der Geisterstadt fahren wir nach Lüderitz, spazieren an der Waterfront entlang und trinken dann in einem Restaurant noch was. Später fahren wir in Richtung Lodge zurück, unterwegs halten wir noch beim Garub-Waterhole. Hier soll man wilde Wüstenpferde beobachten können. Und tatsächlich, als wir ankommen, ist gerade eine Herde am Wasserloch und trinkt. Unglaublich! Nach 15 Minuten gehen die Pferde wieder, wir sehen sie in der Ferne davongaloppieren. Doch dann kommt schon die nächste Herde, trinkt, und verschwindet dann ebenso in der Ferne, bevor wieder die nächste auftaucht. Wir freuen uns, dass wir das Spektakel miterleben durften.





Zurück in der Lodge geniessen wir den Nachmittag am Pool und fahren dann zum Sonnenuntergang nochmals zum Garub-Waterhole, jedoch hat es diesmal keine Pferde mehr. Unseren Sundowner geniessen wir jedoch trotzdem. Danach essen wir in der Lodge, ich habe immer noch Bauchkrämpfe und wähle das ‘leichteste’ Menü: Oryx-Meatballs an Tomatensosse und Tagliatelle, die an eine Art Spätzle erinnern. Luki bestellt sich das Butterchicken, alles sehr, sehr gut.
Letzte Änderung: 27 Dez 2023 11:46 von Noeyms.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: ANNICK, Lotusblume, Logi, Sue.ch, AnjaundStephan, Sangwali, Enilorac65, Schneewie, busko, Anjo
29 Dez 2023 12:09 #679517
  • Noeyms
  • Noeymss Avatar
  • Beiträge: 17
  • Dank erhalten: 105
  • Noeyms am 19 Dez 2023 09:48
  • Noeymss Avatar
Teil 6 - Von Aus zum Sossusvlei

Donnerstag, 03.02.2022
Heute lassen wir uns etwas mehr Zeit und essen etwas später Frühstück. Um 9 Uhr fahren wir los in Richtung Sossusvlei. Wir nehmen die C13 und dann die C27 – das sind bisher die schlechtesten Strassen, die wir je gefahren sind. Es holpert die ganze Fahrt über und wir müssen einige Schlammlöcher durchfahren. Dafür ist die Landschaft wunderschön und wir haben unterwegs das Glück, mehrmals Zebras, Oryxe und Springböcke zu sehen.







Um 14 Uhr kommen wir bei 32 Grad in unserer nächsten Lodge an: The Elegant Desert Lodge. Wir geniessen den ganzen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen am Pool. Ausserdem nutzen wir die Zeit, um unsere Kleider zu waschen. Am Abend essen wir bei romantischer Stimmung am Lagerfeuer. Es gibt Süsskartoffelsuppe, griechischen Salat, Beef-Steak mit Basmatireis, Bohnen und Tomaten, und zum Dessert Red-Velvet Cake, alles sehr lecker! Die Lodge gefällt uns wirklich sehr gut. Ausser uns ist nur noch eine Schweizer Reisegruppe da :) Naja, uns freuts, es ist irgendwie witzig, ihnen zuzuhören. Wir gehen früh schlafen, da es morgen früh raus gehen soll.

Freitag, 04.02.2022
Um 4:45 Uhr klingelt der Wecker, um 5:10 Uhr stehen wir beim Frühstück bereit. Es ist noch stockdunkel, im Esssaal fliegen dutzende grosse Heuschrecken herum (was wir echt unangenehm finden). Das scheint hier normal zu sein, das Personal lässt sich jedenfalls nichts davon anmerken. Als wir um 5:30 Uhr aufbrechen, trifft auch die Schweizer-Truppe zum Frühstück ein. Wir stehen um 6:15 beim Gate zum Sossusvlei. Es ist noch geschlossen und öffnet erst bei Sonnenaufgang, wir sind nun der fünfte Wagen, der ansteht.
Bald darauf gehen die Tore auf und wir fahren in Richtung Düne 45, die wir hochwandern wollen. Das Licht des Sonnenaufgangs färbt die roten Dünen noch viel schöner als sie sowieso schon erscheinen.





Auf der Schattenseite der Düne beginnen wir, hochzugehen. Wir hatten das definitiv unterschätzt! Es ist sehr anstrengend, den Sand hoch zu gehen – man fällt gefühlt bei jedem Schritt wieder zwei Schritte zurück, ausserdem hat man wegen dem Sand in den Schuhen ständig das Gefühl, dass die Schuhe eine Nummer zu klein sind. Etwa nach einer halben Stunde Anstrengung haben wir es geschafft - wir sind oben auf der Düne angekommen. Die Aussicht ist unbezahlbar, das Licht perfekt. So verbringen wir etwa eine halbe Stunde auf der Düne und machen unzählige Fotos.











Danach rennen wir die Düne runter zurück zum Auto. Es ist erst 8 Uhr und schon 26 Grad warm - nun wissen wir, warum man diese Aktivität so früh wie möglich machen sollte! Als nächstes wollen wir zum Deadvlei fahren, der wohl berühmteste Spot in ganz Namibia. Um dorthin zu kommen, muss man die letzten Kilometer im Tiefsand fahren, man kann aber auch einen Shuttle nehmen. Wir haben viel darüber gelesen und geschaut, auf was man beim Fahren im Sand achten müsste. Wir fühlen uns eigentlich gut vorbereitet mit unserem 4x4 Wagen. Doch als wir dort ankommen, winkt uns einer der Shuttle-Fahrer zu und macht uns weis, dass es 1080NAD kostet, wenn wir steckenbleiben und sie uns rausholen müssen, ausserdem zeigt er auf die anderen parkierten Autos (die viel grösser sind als unsere und stärker aussehen) und meint, nicht mal die wären gefahren. Da wird es uns nun doch etwas mulmig und wir nehmen den Shuttle. Als wir in diesem Safari-Fahrzeug zum Deadvlei fahren, realisieren wir immer mehr, dass dies eine gute Entscheidung war. Der Sand ist ziemlich tief, es ist sehr holprig - wir hätten hier sicher steckenbleiben können.

Als wir ankommen gehen wir direkt los zum Deadvlei. Die Sonne brennt herunter, es ist bestimmt schon über 30 Grad und das, obwohl es gerade mal 9 Uhr morgens ist. Der Weg dauert ca. 15min, ein paar kleine Dünen hoch und runter, dann sind wir endlich dort.





Was für ein wunderschöner, magischer Ort! Noch nie zuvor haben wir eine solche Landschaft gesehen. Der Boden weiss und vertrocknet, die Bäume schwarz, dazu die roten Dünen und der Blaue Himmel. Ein unglaublicher Ort! Auch wenn es heiss ist, machen wir hier etwa eine Stunde lang Fotos.







Zwischendurch sehen wir ein paar Leute die grosse Düne “Big Daddy” hinaufgehen - die sieht gefühlt doppelt so hoch aus wie diejenige, die wir hochgegangen sind. Wir stellen uns den Aufstieg zu dieser Uhrzeit sehr anstrengend vor. Es gibt die Möglichkeit, im Park selbst zu übernachten, dann darf man eine Stunde vor Sonnenuntergang los - das ist die einzige Möglichkeit, die wir uns vorstellen könnten, um den Aufstieg auf Big Daddy zu schaffen. Wir sind zufrieden, dass wir trotz Hitze beides (Deadvlei und Düne 45) geschafft haben und gehen zurück zu unserem Shuttle, der uns noch weiter fährt zum Sossusvlei. Der See führt tatsächlich Wasser (unglaublich!). Ansonsten ist es hier nicht mehr wirklich spektakulär und wir kehren bald zu unserem Auto zurück.



Das Thermometer zeigt 43 Grad an. Wir verabschieden uns von diesem Ort und fahren zum Ausgang des Parks, wo wir noch den Permit bezahlen müssen - wie gewohnt 350 NAD. Wir fahren noch kurz zum Sesriem Canyon und steigen etwas hinunter.



Jedoch ist es einfach viel zu heiss, um dort lange zu bleiben und so kehren wir nach 10min wieder zum Auto zurück und fahren in Richtung Lodge. Wir sehen, wie dicke, schwarze Wolken aufziehen und begeben uns schnell zum Pool, um noch die letzten Sonnenstrahlen einzufangen, bevor es dann um ca. 15 Uhr beginnt, zu regnen. So richtig. Das Personal jubelt und sie freuen sich sehr über den Regen! Strahlend sagt uns der Lodge-Chef “good rain is coming”! Von der Schweizertruppe hören wir nur ein ‘Dadefür simmer aber nöd da here cho, wieso muess es jetz eifach rägne’. Ein Angestellter erzählt uns, dass es hier das ganze letzte Jahr nie geregnet hat. Für uns unglaublich! Wir gönnen es der Natur auf jeden Fall und finden es unmöglich, dass sich die andere Reisetruppe darüber beschwert. Sonne hatten wir ja heute genug.



Später spielen wir bei leichtem Regen und zwei Drinks noch ein Siedler auf der Terrasse, bevor es zum Nachtessen geht. Es gibt eine Spargelcremesuppe, Randen-Feta Salat, Kudu-Geschnetzeltes an Süss-saurer Senfsosse mit Basilikum-Bandnudeln und Kürbis, zum Dessert gibt es Schokoladenmousse. Vorzüglich!
Letzte Änderung: 29 Dez 2023 17:25 von Noeyms.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Lotusblume, Logi, Sue.ch, AnjaundStephan, Sangwali, Enilorac65, Schneewie, busko, Anjo, Melanie1982
30 Dez 2023 18:02 #679586
  • Noeyms
  • Noeymss Avatar
  • Beiträge: 17
  • Dank erhalten: 105
  • Noeyms am 19 Dez 2023 09:48
  • Noeymss Avatar
Teil 7 - Swakopmund

Samstag, 05.02.2022
Am nächsten Morgen lassen wir uns wieder etwas mehr Zeit und fahren ca. um 9 Uhr ab in Richtung Swakopmund. Die Strasse ist bis zu unserem ersten Stopp wieder sehr holprig. In Solitaire füllen wir unseren Tank und lassen wieder einmal unsere Reifen kontrollieren - alles gut, sie bekommen ein bisschen mehr Luft und wir können weiterfahren.





Auf Empfehlung von Werner (den wir am Anfang der Tour in der Kalahari beim Sundowner kennengelernt hatten) halten wir in der Lodge Rostock-Ritz für einen Drink an. Die Leute sind sehr freundlich hier, mit dem Kellner unterhalten wir uns über die Landschaft. Er meint, wir müssen das unbedingt fotografieren und dem, der uns diesen Ort empfohlen hat, zeigen - es sei hier normalerweise nie so grün wie gerade jetzt! Es habe geregnet, vielleicht das erste Mal seit 5 Jahren. Also, Werner, falls du das jemals siehst – voilà: :laugh:



Bald fahren wir weiter und nach endlosen Strassen durch die Wüste kommen endlich bei unserem Ziel an: Swakopmund! Um 14:30 Uhr sind wir beim Hotel und können direkt unser Zimmer beziehen. Das «The Mole»-Hotel sieht von aussen ein wenig heruntergekommener aus als die Lodges bisher, wir bekommen jedoch ein grosses Familienzimmer und von innen sieht alles sehr gepflegt aus.

Später gehen wir zu Fuss in Richtung Stadt los, wir gehen an einer Strasse entlang, die laut unseren Recherchen eigentlich sehr belebt sein sollte – jedoch ist alles leer und viele Geschäfte sind geschlossen.



Wir gehen runter ans Meer, wo wir den berühmten “Jetty”-Steg begutachten.





Es ist trotz Wind ziemlich heiss geworden. Schlussendlich machen wir noch in einem Biergarten einen Halt, um etwas zu trinken - hier ist es so Deutsch, wir können unseren Augen nicht trauen. Es ist alles auf Deutsch angeschrieben, man kann sich Currywurst, Brezen, halbe Hähnchen und ganz viel Bier bestellen. Sind wir auf dem Oktoberfest gelandet? :) Luki freut’s - das Bier gibt's zu einem unglaublich günstigen Preis. Danach holen wir noch Wasser aus dem Supermarkt und gehen uns im Hotel fertigmachen, um später Essen zu gehen. Wir entscheiden uns für das Restaurant direkt beim Jetty und als wir den Saal betreten, könnt ihr raten, wen wir antreffen: Unsere Schweizer-Freunde, die Reisetruppe :silly: Wir essen Chicken-Schnitzel und Fish&Chips, wohl etwas zu viel; denn danach ist uns schlecht und so gehen wir im Hotel gleich ins Bett.

Sonntag, 06.02.2022
Am nächsten Morgen gehen wir um 7:15 Uhr zum Frühstück, da uns jemand um 8 Uhr bei unserem Hotel abholen soll. Um 8 steht sie da, Chantelle, unsere Guide für die Tour bei Living Desert Tours (Die Tour wurde uns übrigens auch von Werner empfohlen, danke dafür!). Als sie uns zum Auto bringt, hält sie etwas in der Hand - einen Vogel. Sie erzählt uns, dass sie den soeben von der Strasse nach einem Crash gerettet hat, dass sie jetzt schnell zu sich nach Hause fährt, um den Vogel später zur Erholung zu pflegen, bevor sie ihn dann wieder freilässt.

Das Auto ist ein uralter 4x4, Chantelle spricht sehr gut Deutsch und wir haben die Tour quasi privat. Sie erzählt uns, dass während Corona praktisch nichts lief, deshalb sind sie froh um alle Gäste und hat der Tour sofort zugesagt (obwohl sie normalerweise nicht nur 2 Leute mitnehmen würden). Bei ihrem Haus nehmen wir noch ein Chamäleon mit, sie hat es die letzten Monate gesund gepflegt, da es seit einem Crash blind auf einem Auge ist. Heute ist der Tag, an dem sie es wieder freilassen möchte. Nach dem Abstecher zu ihrem Haus geht es ab in die Namib-Wüste bzw. mitten in die Dünen hinein.





In der Nacht hat es ziemlich viel geregnet, deshalb ist der Sand sehr nass. Nach etwa 100 Metern Fahrt halten wir an und steigen aus. Sie erklärt uns, dass wir nur ums Auto herumstehen sollen, da man eben nie weiss, was man in der Wüste alles kaputttrampelt. Sie geht ein wenig herum und scheint irgendetwas zu suchen. Nach ein paar Minuten sagt sie uns, dass wir heute wohl Susanna nicht besuchen können (das sei eine Spinne), da das Loch von ihrem “Haus” wegen dem Regen zu ist. Sie erzählt uns aber noch viel interessante Dinge über Spinnen und wie sie jagen - die hätten nur ein ganz kleines Umfeld, in dem sie jagen, was uns etwas beruhigt :)

Sie erklärt uns, dass wir hier die Little Five der Wüste suchen (Palmato-Gecko, Spinne, Skorpion, Schlange, Eidechse). Okay, mal sehen, wie das wird. Sie gräbt in irgendeinem Sandhaufen und tatsächlich, nach kurzer Zeit hält sie plötzlich einen wunderschönen Gecko in den Händen - unglaublich! Wir können ein paar Fotos von ihm machen, danach schickt sie ihn wieder zurück in seine Höhle. Wer hätte gedacht, dass in so einem Sandhaufen so ein Geschöpf lebt!



Unterwegs ärgert sich Chantelle immer wieder über frische Auto-Spuren. Diese machen zum Teil ganze Lebensräume von solchen Tieren kaputt, deswegen sollte man immer in der einen Spur bleiben, so habe man das geringere Risiko, etwas kaputt zu trampeln. Als nächstes suchen wir eine Schlange. Sie sucht ständig nach Spuren, aber alle führen nur zu leeren Plätzen. Nach einer Weile fahren wir weiter, nun suchen wir ein Chamäleon, das scheinbar vor 2 Tagen hier gesichtet wurde. Wir finden es aber leider nicht, aber an einer anderen Stelle lassen wir das Chamäleon, das wir dabei haben, in die Freiheit. So beeindruckend, wie diese Frau so begeistert ist von diesen kleinen Tieren!



Bei der Weiterfahrt ruft sie plötzlich laut aus dem Fenster hinaus, wir fragen uns schon, was das soll, doch da tauchen plötzlich zwei Vögel aus dem Nichts auf. Zwei weisse Namib-Schmätzer. Einer davon fliegt mir später sogar auf die Hand! Wie süss.







Danach fahren wir etwas weiter, wir bekommen Getränke und dann geht es noch die Dünen hoch und runter. Sie fährt mit einem Affenzahn durch diese Dünen, und an irgendeinem Ecken ruft sie wieder und es kommen zwei Eidechsen angerannt. Ausserdem finden wir doch noch eine Schlange (die seien giftig, eine habe sie mal gebissen). Die buddeln sich so sehr ein, dass man jeweils nur noch das Auge sieht. Beängstigend. Aber auch faszinierend.







Zum Schluss fahren wir noch auf eine hohe Düne hinauf, wo wir den Ausblick auf das Meer geniessen - ein wunderbarer Moment!





Nachdem wir heute viel Neues gelernt haben, kehren wir zufrieden in die Lodge zurück und ruhen uns kurz etwas aus, bevor wir in die Stadt ziehen, um etwas zu essen. Wir landen am Meer vorne und bestellen uns eine Pizza. Später gehen wir noch Abendessen. Dieses Mal geht es zur Tiger-Reef Beachbar direkt am Strand, wo wir einen Platz direkt am Meer reserviert haben. Wir essen beide Burger, zum Dessert bestellen wir einen Milchshake. Dann geht's vollgegessen nach Hause.
Letzte Änderung: 30 Dez 2023 18:15 von Noeyms.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Lotusblume, Logi, Sue.ch, AnjaundStephan, Sangwali, Enilorac65, Schneewie, busko