THEMA: entspannte drei Wochen durch Namibia
22 Okt 2023 13:23 #675687
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  • triptrip am 22 Okt 2023 13:23
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Hallo,
da ich zur Reisevorbereitung viel hier im Forum gelesen habe möchte ich jetzt unseren Tourverlauf mit euch teilen - vielleicht hilft er ja dem einen oder anderen bei seinen Überlegungen...
Vorweg: Wir sind zwei befreundete Familien mit (fast) erwachsenen Kindern (16J, 19J, 19J.). Da die Jüngste noch zur Schule geht war der August als Reisemonat für uns gesetzt (bayrische Schulferien). Wir sind campingerfahren und haben die letzten Jahre regelmäßig die Sommerferien zusammen Urlaub gemacht. Dies sollte eine (wahrscheinlich) letzte große Reise zusammen werden, bevor die großen Kinder jetzt nach Schulende anfangen, ihre eigenen Wege zu gehen...
Die Reise habe ich mit Hilfe eines Reiseführers, dieses Forums und Gespächen mit Namibia-Erfahrenen alleine geplant und gebucht.
Wir haben uns über Savanna Car Hire zwei Ford Ranger 4x4 mit jeweils zwei Dachzelten und Campingausstattung gemietet. Es war kein Problem, unsere 19jährigen Mädels als Fahrer eintragen zu lassen (obwohl erst seit 1 Jahr Führerschein) - sie sind die meiste Strecke auch gefahren und hatten viel Spaß dabei. Obwohl wir voll campingfähig waren haben wir immer wieder Übernachtungen in Lodges eingebaut und diese Abwechslung sehr genossen.

Tourverlauf:
07.08.: Flug von München über Frankfurt nach Windhoek
08.08.: Ankunft in Windhoek, Übernahme des Autos, Übernachtung in Windhoek (Tourmaline
Guest House) Zum Glück hatten wir die erste Nacht eine Unterkunft und sind in Windhoek
geblieben, da unser gesamtes Gepäck in Frankfurt geblieben ist und wir es erst am
nächsten Vormittag am Flughafen abholen konnten

09.08.: Sesriem Campsite: leichtes Gewitter in der Nacht, frühmorgens dann auf die Dünen
10.-12.08.: Sossus on foot Campingplatz eins unserer Urlaubs-Highlights. Eine Tour mit Frans über
die Farm sollte man sich nicht entgehen lassen!!

12.-14.08.: Bushbabies Inn in Swakopmund Quadtour in der Wüste war super
14..-16.08.: Twyfelfontein Tented Camp der Platz ist okay, aber die Betreiber waren nicht gerade
gastfreundlich - da gibt es wahrscheinlich bessere. Der Guide von den Felsmalereien hat
uns am Nachmittag auch zu den Wüstenelefanten geführt :-)

16.-17.08.: Toshari Lodge (vor dem Eingang zum Etosha gelegen) wir hatten die sehr schönen Stellplätze gebucht und dort
gecampt. Das Buffet abends war ein Traum

17.-19.08.: Okaukuejo Rest Camp
19.-20.08.: Halali Rest Camp drei Nächte Etosha - für uns perfekt
20.-21.08.: Meteorite Rest Camp (Grootfontein) ein schöner Platz etwas außerhalb der Stadt -
Grootfontein wirkt nicht sehr vertrauenswürdig

21.-23.08.: Wildacker Gästefarm zwei Nächte Luxus. Auch hier war die Farmtour sehr interessant, das
Essen extrem gut und die Gastgeben super nett

23.-26.08.: Mahangu Safari Lodge (Okavango) ganz anderes Afrika als bisher: Wasser, Krokodile,
Hippos. Die Village-Tour war sehr interessant.

26.-27.08.: Roy´s Restcamp (Grootfontein) guter Zwischenstopp mit leckerem Buffet
27.-28.08.: Waterberg Camp
28.-29.08.: Elisenheim Guestfarm günstig gelegen vor den Toren Windhoeks. Okay als Zwischenstopp
29.08:: Autorückgabe und abends Rückflug nach Frankfurt


Fazit nach der Reise:
Für uns sieben war es die perfekte Mischung aus Rundreise, Tierbeobachtungen, Kultur und entspannen.

Hier noch ein paar Gedanken im Nachhinein:

Entgegen einigen Befürchtungen haben wir uns nie unsicher gefühlt. Grootfontein war unserer Meinung nach die einzige Stadt, in der wir uns beim Parken/ Einkaufen unwohl und bedrängt gefühlt haben. Da wir zu siebt waren konnten wir uns aber immer gut aufteilen und es konnte auch noch jemand bei den Autos bleiben. Das war wirklich perfekt. Das einzige Mal, dass uns jemand etwas stehlen wollte, war im Okaukuejo-Camp (Etosha): unsere Camping-Nachbarn hatten zwei unserer Stühle vor ihrer Abfahrt "versehentlich" schon in ihren Kofferraum geladen - gut, dass wir sie beobachtet haben :dry:

Auf manchen Strecken ist man schon sehr alleine. Auch da war es gut zu wissen, dass wir bei Unfall/ Panne im Ernstfall ein zweites Auto dabei haben (zur Kommunikation beim Fahren hatten wir ein Walkie-Talkie dabei - das war sehr hilfreich)! Wir hatten jedoch die ganzen drei Wochen über nicht eine Panne. :)

Camping zu siebt mit Selbstversorgung bedeutet planen, kochen, räumen, abspülen und teilweise improvisieren. Aber selbst mit zwei Vegetariern war es nie schwierig, in Namibia genügend Abwechslung im Supermarkt zu finden.

Camping im Dachzelt ist perfekt für alle! Bequemes Schlafen, keine Krabbeltiere im Bett und tolle Aussicht zum Sonnenaufgang.

Wir alle würden nochmal nach der Regenzeit nach Namibia um das Land im Grünen zu sehen: Staubig´s im August schon sehr - aber der rote Sand auch wunderschön.

Die Nächte waren weniger kalt als befürchtet. Die ersten Tage (bis einschließlich Swakopmund) hatten wir nachts einstellige Temperaturen. Wir haben als einzige selbst mitgebrachte Ausrüstung unsere Winterschlafsäcke mitgenommen (hätten wir auch bei Autovermieter leihen können, aber wollten uns nicht auf die Qualität verlassen) und sind damit gut klargekommen.

Scharfes Messer, Tupperboxen und Sparschäler gehören in jedes Camping - Reisegepäck! Da konnte das gemietete Equipment nicht mithalten (wahrscheinlich kommt bessere Qualität auch schneller abhanden, kann ich mir vorstellen).

Wir hatten insgesamt drei Prepaid-Sim-Karten gekauft. Das Mobilnetz hatte einige (viele) Lücken, WLAN gab´s auch nicht immer. Dafür wieder mehr Zeit für gemeinsame Spiele - wir haben drei Wochen lang täglich das Kartenspiel "6 nimmt" gespielt.

Manche Camps hätten wir nicht im Voraus buchen müssen. Es gibt viel mehr Angebot vor Ort, aber die haben oft keine oder schlechte Internetpräsenz - das konnten wir schlecht einschätzen und wollten (zumal im August) uns da absichern. Alle Unterkünfte waren zuverlässig und ordentlich, somit ist´s gut gelaufen. Wer jedoch mehr Spontanität mag kann das ruhig wagen (in den Nationalparks ist Buchen im Voraus aber unbedingt ratsam!)

Der Abstecher zum Okavango hat sich sehr gelohnt! Nördlich vom Veterinärzaun beginnt ein sehr viel ursprünglicheres, auch ärmeres Afrika.



Der Tenor nach der Reise war: "Wohin fahren wir nächstes Jahr" - mit einer solchen Reise kriegen wir die Kinder nicht so schnell los ;-)

Viel Spaß euch allen, die ihr gerade in den Vorbereitungen steckt!!
Anhang:
Letzte Änderung: 29 Okt 2023 18:17 von triptrip.
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22 Okt 2023 14:05 #675690
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  • Graskop am 22 Okt 2023 14:05
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Hallo Triptrip!
Schön, das dir das Forum bei der Reiseplanung geholfen hat.
Solch positive Rückmeldungen sind m.M. viel zu selten hier. Vielen Dank dafür!
Magst du nicht noch etwas ausführlicher über eure Eindrücke(auch die der Teens) schreiben?
Muss ja nicht gleich ein ganzer Reisebericht werden ;)
Hätte ich aber auch nichts gegen denn mich interessiert wie Leute die zum ersten Mal im Land sind
dieses empfunden haben. Gerne auch Sachen, die nicht so positiv aufgenommen wurden. :whistle:
L.G.
Silvio
Letzte Änderung: 22 Okt 2023 14:06 von Graskop.
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